PRESSEKONFERENZ STEVE LEE
Gestern Nachmittag fand in Zürich im Hotel St. Gotthard eine Pressekonferenz zum tragischen Tod des GOTTHARD-Sängers Steve Lee statt, der am 5. Oktober bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam. Alle verbleibenden Bandmitglieder und Lees Lebensgefährtin Brigitte Voss-Balzarini waren anwesend. Ueli Bracher, der Chef des Schweizer Musikvertriebs, eröffnete die Pressekonferenz und sprach davon, dass „die beste Rockstimme der Schweiz nun innegehalten“ hätte.
Vor einer Woche, am Dienstag, den 5. Oktober, war Steve Lee auf der Interstate 15 zwischen Las Vegas und Mesquite gegen 16:13 Uhr Ortszeit ums Leben kommen, als der Anhänger eines LKWs in die am Straßenrand parkenden Motorräder krachte. Eines der Motorräder wurde auf den GOTTHARD-Sänger geschleudert, der noch an der Unfallstelle verstarb.
Als Erste hatte Lebensgefährtin Brigitte Voss-Balzarini das Wort. „Ich habe wenige Sekunden vor dem Unfall noch direkt neben Steve gestanden“, schilderte sie ihre Erinnerungen an den Unglückshergang. „Dann bin ich um das Motorrad herum, um meine Regenbekleidung anzuziehen, und war dabei mit dem Blick zum Boden gerichtet, als das Motorrad auf Steve geschleudert wurde. Der Luftstoß von Steve hat mich dabei ebenfalls erfasst und von dem Motorrad weggerissen. Hätte er das nicht getan, wäre die schwere Maschine direkt auf meine Beine gefallen. Seitdem beschäftigt mich ständig die Frage, ob es der Luftdruck war oder Steves Seele, die mich zur Seite hat fallen lassen und die mich womöglich vor einer Querschnittslähmung bewahrt hat.“
Direkt im Anschluss an Voss-Balzarinis ergreifende Schilderung äußerte sich Bassist Marc Lynn. Steve Lee wäre direkt in der Mitte der Reisegruppe gestanden, alle anderen 21 Teilnehmer hätten sich unmittelbar um ihn herum aufgehalten. Es wäre daher umso unfassbarer, dass die Maschine ihn so direkt getroffen hätte, während alle anderen unverletzt blieben. „Steve hat kein Wort von sich gegeben, es hat ihn einfach getroffen“, beschrieb Lynn weiter. „Uns fehlen immer noch alle Worte. Für uns ist es unerklärlich, dass ausgerechnet Steve derjenige von uns war, der gehen musste.“
Zum genauen Unfallhergang konnten noch keine Aussagen getroffen werden. Dazu ermittelt derzeit noch die Polizei vor Ort. Brigitte Voss-Balzarini ergriff an dieser Stelle jedoch das Wort für den LKW-Fahrer. „Wir haben dort einen jungen, verzweifelten Mann erlebt. Er wollte sich unter Schock das Leben nehmen, wovon ich ihn abhalten konnte. Die Tatsache, dass er nun mit der Last weiterleben muss, zum ungewollten Mörder geworden zu sein, hat mich dazu bewogen, ihn zu umarmen und ihm zu verzeihen.“
Nach seinem Tod wurde Steve Lee nach Las Vegas gebracht. Von dort aus wurde seine Überführung vorbereitet. Am 12. Oktober nachmittags landeten die 21 Überlebenden und der verstorbene GOTTHARD-Sänger am Züricher Flughafen. „Es war für mich das Schlimmste, den anderen Bandkollegen wieder unter die Augen zu treten“, beschrieb Bassist Marc Lynn weiter. „Es ist das erste Mal in der Bandgeschichte, dass wir nach Hause kamen und einer von uns fehlt.“
Wie es mit der Zukunft von GOTTHARD weitergeht, soll in den nächsten Tagen besprochen werden. Zunächst müssen alle Bandmitglieder das Geschehene gemeinsam verarbeiten.
Am Sonntag, den 17. Oktober, findet ab 10 Uhr auf dem Gotthard am Hospiz eine öffentliche Trauerfeier statt. Um 13 Uhr werden zwei Benediktinermönche dort eine Gedenkansprache halten.
Neun Singles und sechs Alben von GOTTHARD stiegen diese Woche erneut in die Schweizer Top 100 Charts ein. Die Platin-Single „Heaven“ erreichte gar Platz 3 der Singlecharts, das Album „Need To Believe“ Platz 8 der Albumcharts.
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