EDENBRIDGE “SOLITAIRE”

Posted by admin On Juni - 30 - 2010

solitaireEDENBRIDGE – „Solitaire“ Neulich beim Plattendealer meines Vertrauens: „Ich hätte gerne eine Runde bombastischen Symphony Metal, mit einer Prise Ohrwürmern, einer Hammerproduktion und vielen progressiven Elementen. Ach ja, und eine charismatische Frauenstimme soll auch noch dabei sein.“ Nach kurzem Überlegen würde man mir die neue EDENBRIDGE in die Hand drücken, wobei mich bereits das mystische Cover (frisch aus der Malerwerkstatt des Coverkünstlers Anthony Clarkson)faszinieren würde und ich es nicht erwarten könnte diese Platte ins CD Fach zu schubsen. Dann geschah folgendes…

Als Opener setzen EDENBRIDGE auf bombastische Chöre, gleich um danach mit dem Titeltrack eine anspruchsvolle Soundattacke auf den Hörer loszulassen. Dabei hört man der Band an, dass sie bereits seit dem Jahr 2000 im Geschäft sind und eine anspruchsvolle Karriere (u. a. Auftritte mit Bandgrößen wie PINK CREAM 69 oder AXXIS) hinter sich haben und sich sowohl song- als auch soundtechnisch weiterentwickeln wollen. Es folgt der Ohrwurm des Albums `Higher`, der aber leider nicht das Aushängeschild des Albums ist. Auch wenn sich danach `Skyline´s End` wieder relativ schnell dem Zuhörer offenbart, und auch die folgenden Tracks mit experimentellen (teils orientalischen) Ausflügen aufwarten können, so ist das Album leider nicht leicht in einer Tour durchzuhören. Jeder Song hat auf seine Weise dem Hörer was zu bieten, aber hier hätten EDENBRIDGE auf die Zugänglichkeit zum Hörer achten sollen; Ohrwürmer früher einsetzen, Experimente besser verteilen.

Produktionstechnisch bekommt man hier das volle Programm, bei den Instrumenten und beim Gesang gibt es keinen Grund zur Klage. Im Bezug auf das Songwriting arbeitet man hier auf einem hohen Niveau, das live bestimmt extrem gut rüberkommen wird. In der Entwicklung hat die Band definitiv eine weitere Schüppe draufgelegt und ihren Garant für gute Musik im Bezug auf ihre Studioalben untermauert. Einziger (und leider auch schwerwiegender) Knackpunkt ist die Tatsache, dass die Atmosphäre des Albums unter der Songreihenfolge zu leiden hat und sich somit erst nach mehreren Anläufen dem Hörer in seiner ganzen Schönheit offenbart.

Fazit: Mein Plattendealer drückt mir die Platte in die Hand, winkt noch mal zum Abschied und wünscht mir viel Spaß. Beim Rausgehen brüllt er mir noch ein herzliches „Wenn du das Album in richtig geil erleben willst, stell den CD Player auf Shuffle“ hinterher, bevor ich mir mit einem zufriedenen Grinsen „Solitaire“ zum 100. Mal einverleibe.

4 Punkte

Sebastian GroĂź

Add your comment

You must be logged in to post a comment.