There is something about me..

AMORPHIS OBERHAUSEN

Posted by Ulli On Januar - 20 - 2019

amorphis-soilwork-poster-all-dates-webAMORPHIS, SOILWORK, JINJER und NAILED TO OBSCURITY am 11.01.2019 in der Turbinenhalle, Oberhausen

Das Konzertjahr 2019 beginnt mit einigen hochkarĂ€tig besetzten Touren, unter anderem von AMORPHIS, die nun endlich ihr 2018 erschienenes Meisterwerk ‚Queen of Times‘ ausfĂŒhrlich live prĂ€sentieren. Im TourgepĂ€ck dabei sind diesmal gleich drei weitere Bands: SOILWORK, JINJER und NAILED TO OBSCURITY.

Der Tourauftakt in der Oberhausener Turbinenhalle ist wie viele andere Gigs der Tour ausverkauft und so bildet sich vor Konzertbeginn eine lange Schlange am Einlass. Da am ersten Tag einer Tour noch nicht alle AblÀufe aufeinander eingespielt sind, verschiebt sich der Konzertbeginn ein wenig, was wiederum vielen Besuchern zu Gute kam, die nach Feierabend im Stau durch das Ruhrgebiet pilgerten.

DSCF4433_BEASomit ist die Turbinenhalle schon gut gefĂŒllt, als die Melodic-Doom-Band NAILED TO OBSCURITY die BĂŒhne betreten. Die Ostfriesen zeigen sich in Spiellaune und prĂ€sentieren in einem knapp halbstĂŒndigen Set eine Auswahl aus Songs ihrer drei bisher veröffentlichten Alben. SĂ€nger Raimund Ennenga ĂŒberzeugt mit seiner kraftvollen Stimme, wĂ€hrend seine Kollegen an den Saiteninstrumenten eindrucksvoll darbieten, dass man auch ohne Blastbeat wundervoll sein Haupthaar schĂŒtteln kann. Ob Doom nun die geeignete Musikrichtung ist, um dem Publikum „einzuheizen“, sei wahrlich dahingestellt; zum Ende ihres Sets geht es schon recht “kuschelig” zu.

Setlist NAILED TO OBSCURITY:
Black Forest, Feardom, The Aberrant Has, Tears of the Eyeless, Desolate Ruin,

DSCF4467-BEAZu JINJER dĂŒrfte nun jeder Besitzer eines Tickets in der Halle versammelt sein und so stĂŒrmt das Quartett um Frontröhre Tatiana die BĂŒhne. Lange wĂ€hrte der Spruch „im Osten nichts Neues“, aber damit ist nun Schluss. Denn JINJER haben sich in den letzten Jahren eine große Fangemeinde erspielt, zieren das Line-Up vieler europĂ€ischer Festivals und gelten nun vielmehr als Senkrechtstarter, als nur Geheimtipp. Dies mag zum nicht unwesentlichen Teil an SĂ€ngerin Tatiana liegen, die nicht nur ein optischer Hingucker ist, sondern auch mit ihrem Organ umzugehen und zu ĂŒberzeugen weiß. Ob brachialer gutturaler Gesang, Screams, oder auch die (sehr wenigen) klaren Passagen, die Stimmgewalt Tatianas sowie ihre BĂŒhnenprĂ€senz stehen im Mittelpunkt des Auftritts. Der energiegeladene Progressiv-Metalcore der Ukrainer trifft den Nerv der Zeit und auch der Anwesenden. So liefern JINJER ein ausdrucksstarkes Kontrastprogramm zum Opener.

Setlist JINJER:

Words of Wisdom, Ape, I Speak Astronomy, Dreadful Moments, Teacher, Teacher, Who‘s Gonna Be The One, Pisces, Perennial, Sit Stay Roll Over

DSCF4541-BEAAn diesem Tag startet nicht nur die ausgedehnte Tour fĂŒr SOILWORK, auch ihr neuester Output „Verkligheten“ feiert heute sein Release. SehnsĂŒchtig haben die Fans auf das neue Album gewartet. Knapp dreieinhalb Jahren nach seinem VorgĂ€nger ist eine fĂŒr SOILWORK-VerhĂ€ltnisse lange Zeitspanne zwischen zwei Alben. Es ist das erste Album mit dem neuen Drummer Bastian Thusgaard, der nun seinen Tour-Einstand als festes Bandmitglied gibt. Jedoch fehlt auf dieser Tour Gitarrist David Anderson, aus dessen Feder die meisten Songs des neuen Album stammen.

Mit dem Titelsong des neuen Albums als Intro starten die Schweden ihr Set, um mit `Arrival’ eindrucksvoll zu zeigen, dass sie wieder da sind. SĂ€nger Björn „Speed“ Strid ist bei guter stimmlicher Verfassung, schließlich sollte er nach der Dezember-Tour mit seiner Zweitkapelle ’The Night Flight Orchestra’ auch gut aufgewĂ€rmt sein. Die Spielfreude ist den Herren förmlich ins Gesicht geschrieben, denn das Publikum feiert die Band vom ersten Takt an. Ein Drittel des Sets wird von Songs aus dem neuen Album gefĂŒllt – leider fehlt der Song `Needles and Kin’, zu dem AMORPHIS-SĂ€nger Tomi Joutsen auf dem neuen Album seine Stimme “verleiht”. Ein Duett hĂ€tte sich auf der gemeinsamen Tour förmlich angeboten, aber wer weiß, eventuell kommt dies im Laufe der Tour ja noch. NatĂŒrlich darf auch der ein oder andere Klassiker der VorgĂ€nger-Alben nicht fehlen und so dĂŒrften die SOILWORK-Fans voll auf ihre Kosten gekommen sein.

Setlist SOILWORK:

Verkligheten, Arrival, The Crestfallen, Nerve, Full Moon Shoals, Death in General, Like the Average Stalker, The Akuma Afterglow, Drowning With Silence, The Phantom, The Nurturing Glance, Bastard Chain, As We Speak, The Living Infinite, StÄlfÄgel, Witan, Stabbing The Drama

DSCF4610-BEAFinal entern AMORPHIS die BĂŒhne und eröffnen ihren Auftritt mit ‘The BeeÂŽ, dem Opener ihres 2018er Albums „Queen Of Times“. Von NervositĂ€t zum Tourauftakt – bei den routinierten Finnen keine Spur. Schließlich zĂ€hlen sie seit ĂŒber 25 Jahren zur Speerspitze des finnischen Metals. Im Anschluss geht es gleich „tierisch“ weiter, und mit ‘The Golden ElkÂŽ folgt ein weiterer Hammer-Song des letzten Albums. SĂ€nger Tomi Joutsen versteht es nach wie vor, seiner Rolle als Frontmann gerecht zu werden. Auch wenn er sich von seinen markanten knielangen Dreadlocks verabschiedet hat, besticht er nach wie vor durch seine charismatische Aura und alternierende Stimmgewalt. Ob Clean oder Growls, er beherrscht “sein Instrument” eindrucksvoll und zieht das Publikum gekonnt in seinen Bann.

Das BĂŒhnenlicht sowie die dem Coverkonzept entlehnten BĂŒhnenelemente runden das optische Konzept harmonisch ab. AMORPHIS prĂ€sentieren ihren Fans eine Auswahl an Songs des neuen Albums, wohl dosiert mit StĂŒcken aus ihrer langen Schaffensphase, wobei der Klassiker schlechthin nicht fehlen darf. ‘Black Winter Day‘ aus der Zeit der Finnen, als noch Gitarrist Tomi Koivusaari parallel zum Sechssaiter das Mikrofon bediente, gehört mit zum Pflichtprogramm. Eigentlich mĂŒssten so viele Songs mehr zum Pflichtprogramm gehören, da sich AMORPHIS seit Jahren mit ihren Alben immer wieder selbst ĂŒbertrumpfen und einen Ohrwurm nach dem anderen liefern. Aber bevor sie endgĂŒltig die BĂŒhne verlassen, spielen die Herren als Zugabe noch `House of SleepÂŽ, der vom Publikum regelrecht zelebriert wird.

Setlist AMORPHIS:

The Bee, The Golden Elk, Sky Is Mine, Sacrifice, Message in the Amber, Silver Bride, Bad Blood, Wrong Direction, Daughter of Hate, Hopeless Days, Heart of the Giant, Black Winter Day, Death Of A King, House Of Sleep


Somit ist nicht nur der Tourauftakt geglĂŒckt, auch mein Konzertjahr hat mit einem Highlight begonnen und ich freue mich schon, was das Jahr 2019 ansonsten musikalisch noch bereit hĂ€lt!

Berichterstattung / Photocredit: Ulrike Depfenhart

Add your comment

You must be logged in to post a comment.