ELBRIOT 2018 REVIEW
Am 18. August 2018 öffnete auch das ELBRIOT in Hamburg unter dem Motto „Welcome to the Riot“ zum sechsten Mal seine Pforten. Auch in diesem Jahr war für jeden Geschmack etwas dabei. Von der Newcomer Band OUR MIRAGE, über SATYRICON bis hin zu ARCH ENEMY. Es war definitiv für jeden etwas dabei.
Ab 11:00 konnten die Besucher auf das Gelände auf dem Großmarkt stürmen und ihre Positionen beziehen, um den Tag zu genießen. Die ersten Töne des Tages stammten von OUR MIRAGE, die lange Zeit nur unter Special Guests auf dem Plakat des Elbriots standen. Allerdings führte das bei diesen Jungs nicht zum Abbruch. Die Melodic-Hardcore Band wurde im März 2017 mit dem Release ihrer ersten Single `Nightfall´ gegründet, die bereits nach kurzer Zeit über 200.000 Aufrufe hatte. Den Einstieg beim Festival haben sie mit harten Gitarrenklängen und einem Sänger, der echt etwas auf dem Kasten hat, ordentlich gerockt! Neben dem cleanen Gesang von Sänger Timo Bonner, gab es Screams und Growls von Bassist Manuel Möbs. So sorgten sie für eine Topmischung und ließen die Festivalbesuchern Blut auf lecken, auf das was noch kommen sollte.
UNCURED sind für uns den weiten Weg aus New York gekommen. Und was soll ich sagen? Die Band hatte Bock. Gemeinsam mit JASTA sind sie auf Europa Festival Tour und beehrten so auch das Elbriot. Während OUR MIRAGE auf vergleichsweise eher sanfte Klänge gesetzt hatten, setzten UNCURED auf dunklen Progressive Death Metal. Doch die Band lieferte nicht nur eine super musikalische Show, sie nahmen das Publikum in ihren Bann, animierten zum Mitmachen und es machte so richtig Spaß, ihnen zuzuschauen bzw. zuzuhören. Mit ordentlichen Gitarrensolis, die einige Festivalbesucher zum Luftgitarre spielen animierten, punktete diese Band. Kein Wunder, dass es schwer zu glauben ist, dass die Band erst 2017 mit dem Album „Medusa“ ihr Debüt feierte.
Hach, was soll man sagen. Kann Sänger Jamey Jasta, der seit 1994 Frontmann der Band HATEBREED ist, ĂĽberhaupt ein nicht erfolgreiches Soloprojekt starten? Die Antwort hat er uns mit seiner Soloband JASTA gegeben. NEIN! JASTA war die dritte Band des Elbriots und sie haben die BĂĽhne weggefetzt. Kein Zweifel mehr, der Typ hat es drauf und er hat Menschen um sich geschart, die es ebenfalls haben. Jamey Jasta betrat die BĂĽhne mit den Worten: „Elbriot, I told you I would be back motherfuckers!“. Doch das war nicht alles. Obwohl die Band so schon sehr ĂĽberzeugt hat, das Publikum einen Circlepit nach dem anderen gestartet hat, kam der KnĂĽller. FĂĽr den Song ‘Chasing Demons’ haben JASTA den Sänger von KILLSWITCH ENGAGE Howard Jones mitgebracht. Aber dies sollte es auch noch nicht gewesen sein. Auch Dino Cazares, der Gitarrist von FEAR FACTORY und Kirk Windstein, mit dem Jamey Jasta bereits zwei Album aufgenommen hatte, kamen mit auf die BĂĽhne. Was fĂĽr ein grandioser Auftritt.
Um 15:20 betraten BEARTOOTH die Bühne. Die 2012 gegründete Hardcore Band aus Columbus, Ohio, starteten gleich mit ihrem Song `The Lines´. Bereits im Vorfeld konnte man dem Publikum ansehen, wie sehr es sich auf diese Band gefreut hat. Überall sah man Beartooth Shirts und Pullover. Und das nicht zu Unrecht. Die Stimmung im Publikum war richtig gut. Es wurde lauthals mitgegröhlt, gemoshed, gepoged und es gab jede Menge Crowdsurfer. Die Stimmung im Publikum war am Kochen und die Band heizte weiter ein.
Mit SATYRICON tauchte das Elbriot in den Genrebereich des Black Metals. Die Band aus Norwegen stach musikalisch aus dem Line-Up des Elbriots heraus und lieĂźen Dunkelheit fĂĽr eine Weile auf dem Gelände einkehren. Dies mit bekannten Songs, wie z.B. ‘Mother North’ und ‘K.I.N.G.’. Die Band konnte mit ihrem super Sound live echt ĂĽberzeugen und hat so eine weitere Facette des Metals hier in Hamburg beim Elbriot erfolgreich abgedecken können.
Nun aber zu SKINDRED. Diese Band sollte man auf jeden Fall mindestens einmal in seinem Leben live gesehen haben. Wer bis zu dem Zeitpunkt noch nicht in Stimmung gekommen war, der konnte sich der Show und den einmaligen Sound von SKINDRED nicht entziehen. Neben ihren bekanntesten Songs, wie zum Beispiel ‘Warning’ und ‘Nobody’, sorgten sie fĂĽr ein gut gelauntes tanzendes Publikum, indem sie viel Bass und Animation mit einbrachten. Es wurde mitgesungen und auch die T-Shirts des Publikums wedelten wieder zum Helikopter-Song ordentlich in der Luft.
Die US-amerikanische Hardcore Band SUICIDAL TENDENCIES ĂĽbernahm dann das von SKINDRED noch immer hoch erhitzte Publikum und legte noch einmal nach. Mit ihrem Song ‘You Can’t Bring Me Down’ eröffneten sie ihr Set und zeigten den Besuchern, welche Energie noch in ihnen steckt! Das Publikum feierte weiter, machte jeden SpaĂź mit und man genoss die Zeit und die Musik dieser Band. Das Highlight ihrer Show war allerdings das Ende. Wer zwischendurch vielleicht einmal kurz Bier holen war, der musste sich beim nächsten Blick auf die BĂĽhne doch sehr gewundert haben. Denn die Band holte einige Besucher aus dem Publikum auf die BĂĽhne, um gemeinsam ihren letzten Song zu performen und gemeinsam zu singen. Strahlende Gesichter auf der BĂĽhne waren das Ergebnis.
Als Headliner des diesjährigen Elbriots haben ARCH ENEMY eine geile Show abgeliefert. Die Band um Sängerin Alissa White-Gluz ĂĽberzeugte mit Melodic-Death-Metal. Spätestens jetzt war jedes Gesicht und Ohr zur BĂĽhne gewandt. Mit Songs wie ‘War Eternal’, ‘We Will Rise’ und ‘Nemesis’ brannten sie die BĂĽhne nieder und zeigten der Welt erneut, dass nicht nur Männer die Kunst des Growlens und Screamens beherrschen. Wer die Band bis dato noch nicht live gesehen hat, konnte die enorme BĂĽhnenpräsenz erleben. Das Publikum hat mitgemacht, mitgesungen und war so laut, dass ganz Hamburg etwas von diesem Auftritt mitbekommen haben mĂĽsste.
Wir freuen uns auf 2019, wenn es auf dem Hamburger Großmarktgelände beim ELBRIOT wieder heisst: „Welcome To The Riot!“
Photo Credits: Joel Villwock
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