NACHBERICHT RHF 2018

Posted by Uli On Juni - 14 - 2018

ROCK HARD FESTIVAL 2018 Zum fĂŒnfzehnten Mal rockt nun schon der Pott am Pfingstwochenende beim diesjĂ€hrigen Rock Hard Festival 2018 im traumhaften Amphitheater in Gelsenkirchen, direkt am Rhein Herne Kanal und wieder einmal es ist dem Rock Hard Team gelungen, ein spannendes Billing auf die Beine zu stellen. Headliner wie SAXON, OVERKILL und SODOM, sowie andere namhafte Bands wie ARMORED SAINT, LEATHERWOLF, AXEL RUDI PELL und ULI JOHN ROTH, sorgten fĂŒr redlichen Publikumsandrang, aber ausverkauft war kein einziger Tag!

Voller Vorfreude ging es endlich am Freitag los zum ersten Festivaltag, das Wetter war einfach ideal, nicht zu heiß, das erste Festivalbier wurde auf dem GelĂ€nde vernichtet, die Kollegen der fotografierenden und schreibenden Zunft wurden begrĂŒĂŸt. Kurz vor fĂŒnfzehn Uhr ging es dann wieder los in Richtung Fotograben, wo wir natĂŒrlich wie jedes Jahr von den Jungs der CCS-Security herzlich begrĂŒĂŸt wurden.

IMG_6651Freitag 1. FestivaltagDen Reigen eröffneten Punkt 15 Uhr die OsnabrĂŒcker Melodic Deather von DAWN OF DISEASE. Das Rund war zwar nicht so ganz gefĂŒllt, die Band gab aber ihr Bestes, um die Anwesenden anzuheizen!

ATTIC aus Gelsenkirchen hatten heute ihr Heimspiel, dementsprechend war auch dieIMG_6646Publikumsreaktion, denn die Band wurde lautstark gefeiert. Leider sprach mich die Musik nicht so an, denn fĂŒr KING DIAMOND und MERCYFUL FATE konnte ich mich noch nie erwĂ€rmen.

IMG_6680DOOL aus den Niederlanden waren nun angesagt. Ich hatte die Band im letzten Jahr live im Dortmunder Musiktheater Piano im Rahmen der ersten Rock Hard Nights gesehen, wo sie mich regelrecht umgehauen haben. Dementsprechend war meine Erwartungshaltung sehr hoch. Das Set begann mit ‚The Alpha‘, dem Titeltrack ihres hochgelobten DebĂŒtalbum „Here Now, There Then“. Die Band um Frontfrau Ryanne van Dorst, die gesanglich sehr gut drauf war, war hervorragend eingespielt und lieferte eine tolle Performance auf der BĂŒhne. Die Musik eine Mischung aus Psychedelic/Doom und Progessive Rock kam gut beim Publikum an und sorgte fĂŒr eine entspannte AtmosphĂ€re. FĂŒr mich war die Band wirklich das Highlight des Freitags!IMG_6612

DIAMOND HEAD, eine der fĂŒhrenden Bands des NWOBHM aus England, gegrĂŒndet 1976, stand als nĂ€chste Band auf dem Programm. FĂŒr METALLICA hatte diese Band damals einen bedeutenden Einfluß auf ihre eigene Musik gehabt, denn ab und zu spielen sie noch live Songs der Band. In der aktuellen Besetzung ist Gitarrist Brain Tatler nur noch als das einzige GrĂŒndungsmitglied mit von der Partie. Zum Gig ist soviel zu sagen, dass er gut beim Publikum ankam, auch wenn die Musik nicht so richtig zĂŒnden wollte. Richtig Stimmung kam erst bei ‚Am I Evil‘ am Schluss auf, wobei das Publikum lautstark mitsang.

IMG_6691TIAMAT aus Schweden, die zu den MitbegrĂŒndern des Gothic Metals zĂ€hlen, spielten heute ihr Special Clouds und Wildhoney Set im Amphitheater. Immer wenn eine Band einen Special Set spielt, muss das ja eigentlich immer was besonders sein! Aber was TIAMAT bot, war nicht Fisch nicht Fleisch! Die Musik kam gut rĂŒber, aber langweilte auf einigen Strecken ziemlich! Frontmann Johan Edlund wirkte sehr motivationslos, sang aber gut! Alles in allem ein sehr zwiespĂ€ltiger Auftritt!

Über SODOM muss man nicht viel erzĂ€hlen! Entweder man liebt oder hasst sie. Der heutige Gig der Ruhrpottthrasher war eine Premiere der besonderen Art, denn die Band trat zum erstem Mal als Quartett auf. Nach dem Rausschmiss vom Bernemann und Akka holte sich Bassmann Tom Angelripper gleich zwei Gitarristen mit an Bord, Frank „Blackfire“ Gosdzik, Yorck Segatz, sowie den neuen Drummer Stefan „Husky“ HĂŒskens. Dementsprechend war die Erwartungshaltung im Publikum sehr hoch!

IMG_6581Und was soll ich sagen?! Heute zum ersten Mal kochte dann das Amphitheater ĂŒber. Denn am Rande erwĂ€hnt war bis jetzt die Stimmung zu diesem Gig eher seltsam verhalten, was man eigentlich so gar nicht vom Rock Hard Festival kennt. Aber egal! Jetzt ging das Publikum ab, es wurden Heerscharen von Crowdsurfern gesichtet und die Security hatte jetzt alle HĂ€nde voll zu tun.

Da es der erste Gig in dieser Besetzung war, war er wirklich nicht perfekt, es klang stellenweise sehr holprig und der Gitarrensound war nicht gerade was man druckvoll nennen konnte. Ich hoffe, bei den nÀchsten Gigs sind diese Fehler ausgemerzt. Als SODOM vor zwei Jahren hier auf dem Rock Hard spielten, gefielen sie mir weitaus besser!!

Samstag 2. Festivaltag

Den zweiten Festivaltag eröffneten die deutschen Thrasher TRAITOR aus Balingen bei Sonnenschein, die schon von Anfang an fĂŒr mĂ€chtig Stimmung sorgten.

IMG_6556Die schwedischen Power Metaler von NOCTURNAL RITES gingen gleich in die Vollen und konnten mit ihren Hymnen ĂŒberzeugen. Frontmann Johnny Lindkvist hatte sichtlich Spaß in den Backen und scherzte mit der Security und den KameramĂ€nnern von der ARD. Die Band war in guter Spiellaune und hinterließ ein zufriedenes Publikum, welches die Band gut abfeierte.

Die Wiesbadener Rocker von THE NEW ROSES um Frontmann Timmy Rough standen alsIMG_6661nĂ€chstes auf der BĂŒhne. Jetzt wurde es voller hier im Amphitheater und jetzt kam zum ersten Mal so richtig Stimmung am heutigen Tag hier auf. Nicht gerade euphorisch, aber die Band verstand es wirklich das Publikum zu unterhalten. Hier wurde eine solide Rockshow geboten, die auch in grĂ¶ĂŸeren Arenen oder auf Festivals zĂŒnden könnte. Daumen hoch!

Zur nĂ€chsten Band muss erwĂ€hnt werden, dass das letzte Album der Band „New World Asylum“ im Jahre 2007 erschienen ist. Ich spreche hier von der amerikanischen Metalband LEATHERWOLF. Sie war die erste Band, die mit drei Gitarristen auf der BĂŒhne standen, welches spĂ€ter noch von Bands wie IRON MAIDEN zu grĂ¶ĂŸerer Bekanntheit gefĂŒhrt wurde.

IMG_6669Die Band um Frontmann Michael Olivieri zeigte von Beginn an was ne Harke ist. Schnörkellos spielten sie sich souverÀn durch ihr Set und jagten ihre Klassiker hier ins Rund bei bestem Sound. Hier brillierten die Gitarrensoli und die Rhythmussektion trat ganz schön Arsch! Das Publikum war völlig aus dem HÀuschen und feierte die Band lautstark! Daumen hoch!!!!

CIRITH UNGOL, die nĂ€chste Metalband aus den Staaten, waren fĂŒr mich etwas zwiespĂ€ltig, da mich der Gesang von Tim Baker ziemlich nervte, ich gönnte mir eine kleine Verschnaufpause, um pĂŒnktlich

.

IMG_6514bei der schwedischen Abrissbirne MARDUK zu sein, die ihren fiesen Black Metal bei strahlendem Sonnenschein hier zelebrierten. MARDUK hin und MARDUK her, die Band knĂŒppelte alles in Grund und Boden, wĂ€hrend SĂ€nger Mortuus sich die Seele aus dem Leib keifte. Aber das Publikum war nicht so euphorisch, wie bei LEATHERWOLF. Lag es an der Sonne

.oder!?

Über den Bochumer Saitenhexer AXEL RUDI PELL muss man nicht viele Worte sagen, denn er ist wirklich ein Garant fĂŒr guten Hardrock. Und das bewies er auch an diesem Abend. Die Band war in super Spiellaune, allem voran der hervorragende SĂ€nger Johnny Gioeli (der Beste des gesamten Festivals), der hier auf der BĂŒhne eine hervorragende Show bot und etliche Kilometer zurĂŒcklegte. IMG_6502

NatĂŒrlich durften die ausufernden Soli von Axel nicht fehlen, ebenso das obligatorische Drumsolo von Bobby Rondinelli. Das Publikum dankte der Band mit lautstarkem Applaus. Nur was mich störte: Die Band hat so viele geile Songs auf Lager und dann spielt man die besten Songs wie `The Masquerade Ball` und `Casbah` als Medley am Ende des Konzertes!

Der Samstagsheadliner OVERKILL ist immer ein gern gesehener Gast auf dem Rock Hard Festival. Die Amis sind immer ein Garant fĂŒr ausrastendes Publikum, was sie auch an diesem Abend bewiesen. Punkt 21.30 enterten die New Yorker Jungs die BĂŒhne und legten fulminant mit `Coma`los. Thrash At It Best! Der Focus des Konzertes lag auf den beiden Alben „Feel The Fire“ und „Horrorscope“. Die Songs wurden nur so ins Publikum geballert und wurden vom Publikum lautstark mitgegrölt. Rotten To The Core!!!

IMG_6486Was fĂŒr ein Fest. Ich fand, dass Bobby nicht so gut drauf war, denn er machte einen etwas angeschlagenen Eindruck, aber gesanglich war er top wie immer. Alles in allem war es aber ein super Abschluss des zweiten Tages.

Sonntag 3. Festivaltag

Die vier Schwedinnen von THUNDERMOTHER eröffneten den dritten Festivaltag beiIMG_6471strahlendem Sonnenschein im schon gut gefĂŒllten Amphitheater in Gelsenkirchen. Die Band um Frontfrau Filippa NĂ€ssili zeigte sofort dem Publikum was ne’ Harke ist und konnte somit in kĂŒrzester Zeit das Publikum auf ihre Seite ziehen. Fetzige Riffs, rotzige Vocals und eingĂ€ngige Refrains sind das unverwechselbare Trademark dieser jungen sympathischen Band. Daumen hoch!

IMG_6689YES!!! Kommen wir nun zu der britischen Band MEMORIAM, deren SĂ€nger kein geringerer ist als Karl Willets, ehemaliger Frontmann der Death Metal Legende BOLT THROWER, die sich leider zum Leidwesen der Fans im Jahre 2016 auflöste. Doch was die Band hier zelebrierte war zwar nicht BOLT THROWER, doch hier passte alles! Death Metal ist nicht so richtig mein Ding, aber was die Band hier zeigte, fand ich so gut, dass selbst ich meine Matte schĂŒtteln musste. Der zĂ€hflĂŒssige Death Metal kam regelrecht wie Lava aus den Boxen gekrochen und ĂŒber allem die Stimme von Karl Willens. Rock Hard, das habt ihr richtig gemacht! Daumen Hoch!!

Kommen wir nun zu den Senkrechtstartern von NIGHT DEMON, die auch schon im letzten Jahr als erste Band hier am Sonntag aufgetreten ist, aber durch einen verzögerten Einlass konnten viele die Band nicht sehen. Deshalb wurden sie fĂŒr dieses Jahr noch einmal gebucht und bekamen dafĂŒr in diesem Jahr einen spĂ€teren Slot.

IMG_6687Ja, das Powertrio machte seine Sache heute sehr gut und konnten auf ganzer lĂ€nge ĂŒberzeugen. Das Powertrio um SĂ€nger/Bassist Jarvis Leatherby, der auch gestern noch nebenbei bei CIRITH UNGOL den Bass bediente, zog alle Register um ein völlig verausgabtes Publikum zu hinterlassen. Hits wie `Welcome To The Night`, `Maiden Hell`und `Black Window`durften nicht fehlen. Von dieser Band wird man definitiv noch mehr zu hören bekommen!

Mit ULI JON ROTH konnte man ebenfalls eine Gitarrenlegende verpflichten. Der ehemaligeIMG_6688SCORPIONS-Gitarrist, der auf den Alben „In Trance“, „Virgin Killer“ und „Tokio Tapes“ mitwirkte, spielte heute sein spezielles „Scorpions Revisited“-Set, wo auch Hits wie `In Trance`und `Pictured Life`gespielt wurden. Seine Begleitband war erste Sahne und spielte sich sehr souverĂ€n durch das Set. Die langen improvisierten Gitarrensoli boten geradezu an, sich fallen zu lassen und sich komplett der Musik hinzugeben. Höhepunkt fĂŒr viele war ÂŽAll Along The Watchtower`von Jimi Hendrix, wo Uli nochmal alle Register zog, um sein Können unter Beweis zu stellen. Ganz klarer Fall! Das Beste bisher am heutigen Tag!

CORONER aus der Schweiz habe ich mir nicht gegönnt, denn man muss sich auch mal neŽ Pause gönnen.

IMG_6433Die nĂ€chste Band, die BACKYARD BABIES aus Schweden kamen mit ihrem Rotzrock nicht so gut beim Publikum an. In den RĂ€ngen war es eher verhalten, wĂ€hrend das Publikum vor der BĂŒhne gut abging. Die Band schien nicht ganz so motiviert bei der Sache zu sein
..na ja abgehakt! DafĂŒr hĂ€tte ich gerne HARDCORE SUPERSTAR gesehen!

Bei der vorletzten Band sollte es endlich anders werden. ARMORED SAINT spielen hier beim RockIMG_6663 Hard Festival eine ihrer raren Shows und wir können uns glĂŒcklich schĂ€tzen, dabei gewesen zu sein. Die Band um Frontmann John Bush und Überbasser Joey Vera spielten sich heute Abend in einen wahren Spielrrausch. Das Set begann mit ‚March Of The Saint‘, gefolgt von ‚Rain Of Fire‘. Bei dieser Band merkt man deutlich, dass sie schon sehr lange zusammen spielen. Eine wahnsinnige HomogenitĂ€t kommt von dieser Band
von der BĂŒhne. Angefangen vom Bush‘s markantem Gesang, der großartigen Gitarrenfraktion mit ihren geilen Gitarrensoli und nicht zuletzt die hervorragende Arbeit von Mr. Vera am Bass! Die Band spielte ein Feuerwerk an Hits ab, es blieben keine WĂŒnsche ĂŒbrig, Das Publikum bekam die volle Vollbedienung ab und das komplette Amphitheater feierte die Band lautstark!
Alle Daumen hoch!!

IMG_6693Kommen wir nun zur letzten Band an diesem Abend! SAXON! Wenn die britische NWOBHM-Legende eine BĂŒhne irgendwo auf der Welt betritt, dann heißt das: Die totale Vollbedienung und ein Feuerwerk an Hits!! Und genauso war es heute Abend auch hier im Amphitheater! Was hier Biff und Co. zelebrierten, war einfach Weltklasse, denn nicht umsonst zĂ€hlen sie zu den besten Livebands dieser Erde. Hier stimmte alles, der großartige druckvolle, klare Sound, der aus den Boxen schallte, die geniale Lightshow und natĂŒrlich darf man die Musiker nicht vergessen zu erwĂ€hnen, die hier wirklich alles gaben und sichtlich Spaß in den Backen hatten! Das Publikum dankte es ihnen mit frenetischem Applaus und einer Masse an Crowdsurfern! Alle Daumen hoch!!!

Meine persönlichen Highlight dieses Festivals waren: SAXON, LEATHERWOLF, ARMORED SAINT, ULI JON ROTH, OVERKILL, MEMORIAM und DOOL!

Tja, leider ist es nun auch schon wieder vorbei und der Schreiber denkt mit Wehmut zurĂŒck, schaut aber auch gleichzeitig wieder nach vorne und sagt: Auf zum nĂ€chsten Familientreffen 2019!

Danke an die Truppe vom Rock Hard, der es wieder einmal gelungen war, ein hervorragend entspanntes Festival mit tollen Bands auf die Beine zu stellen!

Wir sehen uns nÀchstes Jahr!!

Uli

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