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Interview: ARKUUM

Posted by Radu On August - 18 - 2016

Manchmal sagt ein Bild mehr als tausend Worte. Durch Zufall entdeckte ich den Sticker von ARKUUM auf dem diesjĂ€hrigen Prophecy Fest und hörte mir zuhause einige Songschnipsel an. Innerhalb weniger Sekunden war klar: ich brauch mehr von dem Stoff! Also kurzerhand Mastermind David „Arkas“ kontaktiert und ĂŒber frisch geborene Live Band, emotionalen Tiefgang und Arschpromo geplaudert.

Arkuum StickerHallo und erstmal vorab danke fĂŒr deine Zeit.
Bitte stell dich und ARKUUM unseren Lesern kurz vor.

Ich danke auch fĂŒr die tolle Gelegenheit. Angefangen hat die ganze Geschichte um 2013, als ich meinen eigenen musikalischen Weg einschlagen wollte. Ich wollte unabhĂ€ngig sein und meine eigenen Ideen und Konzepte verwirklichen, ohne Kompromisse. Da lag die GrĂŒndung eines Soloprojekts wie so hĂ€ufig ĂŒblich in dem Genre sehr nahe. Ich denke ARKUUM zeichnet sich besonders durch die instrumentale und emotionale Tiefe aus.

Welche Bedeutung hat der Bandname und welche Geschichte steckt dahinter?

Nach der Bedeutung werde ich sehr hĂ€ufig gefragt, jedoch versteckt sich hinter dem Namen ARKUUM keine geheime Botschaft, wie es vielleicht der ein oder andere vermuten wĂŒrde. Der Ursprung liegt allerdings nicht bei mir selbst, sondern den habe ich einem Freund zu verdanken. Ich finde ARKUUM klingt nach etwas Mysteriösem und UnerklĂ€rbarem, dazu hat er auch eine recht harte Aussprache, weshalb ich der Meinung bin, dass der Name perfekt zu dem ganzen Projekt passt.

Die Texte malen ein zerstörtes Bild dieser Welt, ĂŒber die der Mensch als Übel wandelt. Welche Rolle fĂ€llt ARKUUM dabei zu? Ist es eine Art Gegenpol, um darauf aufmerksam zu machen oder welche Bedeutung hat dein Projekt fĂŒr dich persönlich?

In erster Linie sind das persönliche Gedanken die ich damals wie auch heute noch habe. Wenn man sich nĂŒchtern mit der Menschheit auseinander setzt kommt man doch recht schnell zu der Erkenntnis, dass der Mensch das Übel der Erde ist. Die Welt ist nun mal voller Hass, Elend und Gier, weil es einfach in der Natur des Menschen liegt. Vielen ist diese Erkenntnis sogar bewusst und trotzdem Ă€ndern wir nichts bzw. zu wenig, wie uns eigentlich möglich wĂ€re. Ich möchte mich hierbei auch auf keinen Fall ĂŒber andere Stellen und sehe mich selbst auch nicht besser als andere, weshalb ich auch die Worte in TrĂŒbsinn passend dazu gewĂ€hlt habe: „Du bist genau wie ich, nur ein Fehler der Natur.”

`Abgrund der Einsamkeit` behandelt das Thema Verlust. Ist es eine persönliche Erfahrung, die du mit den Texten verarbeitest oder versetzt du dich in eine bestimmte GefĂŒhlslage?

Ich hatte frĂŒher ein paar prĂ€gende Erlebnisse, weshalb ich mich schon ziemlich frĂŒh mit dem Tod und Verlust auseinander setzte. Mit anderen darĂŒber gesprochen habe ich nur sehr selten, weshalb ich die GefĂŒhle in dem Album verarbeitet habe.

Wie kann ich mir den Songwriting Prozess bei „Trostlos“ vorstellen? Nimmst du Gitarren als GrundgerĂŒst auf und baust den Song drumherum oder funktioniert es anders?

Was ich mit einem Song ausdrĂŒcken möchte, welche GefĂŒhle darin verarbeitet werden und welche Inhalte die Texte haben sollen, steht bei mir schon von Anfang an fest. Dementsprechend lege ich auch das Songwriting darauf aus, die entsprechenden GefĂŒhle hervorzurufen. Die endgĂŒltigen Texte entstehend dann meist erst nach der instrumentalen Arbeit aus den Notizen, die ich mir zuvor fĂŒr das instrumentale Songwriting gemacht habe.

Besonders die Vorgehensweise bei den Drums interessiert mich; meistens ist es ja so, dass man entweder Drummer ist und sich Gitarre aneignet oder umgekehrt. Wie ist das bei dir und mit welchem Programm arbeitest du?

Als Kind habe ich mit dem Bass angefangen und erst zu der Zeit als ich mit ARKUUM begonnen habe, habe ich mir mal eine Gitarre in die Hand genommen. Ich hatte damals auch ein Schlagzeug von einem Freund bei mir im Elternhaus stehen, da er nicht mehr den nötigen Platz dafĂŒr hatte. Darauf spielen durfte ich allerdings nie, wenn noch jemand zuhause war, weshalb ich nur selten ĂŒben konnte. Zuvor habe ich auch noch nie Schlagzeug gespielt, geschweige denn Unterricht gehabt. Allerdings hat es ausgereicht, um ein GefĂŒhl fĂŒr das Instrument zu bekommen, was ich dann auch spĂ€ter fĂŒr ARKUUM anwenden konnte. Gearbeitet habe ich damals noch mit Tuxguitar, dort habe ich alle meine Spuren und Noten festgehalten, auch die Drums, die dann spĂ€ter im Studio daraus exportiert wurden, da mein Können am Schlagzeug bei weitem nicht fĂŒr eine Session im Studio ausreichen wĂŒrde. Der Drumcomputer ist auch einer der negativen Punkte, die ich selbst an dem Album zu bemĂ€ngeln habe, aber damals war es mir nicht anders möglich.

Arkuum TrostlosSeit dem FrĂŒhjahr 2016 seid ihr mit mehreren Leuten unter dem ARKUUM Banner vereint. Wie kam es zu der Entscheidung und welche Auswirkungen hat es auf die neuen Songs?

Das ich ARKUUM irgendwann mal auf die BĂŒhne bringen wollte, wurde mir relativ schnell nach dem Release und dem tollen Feedback darauf bewusst. Es hat sich allerdings schneller ergeben als geplant, da der jetzige Gitarrist und Freund von mir, aus seiner ehemaligen Band geworfen wurde. Die anderen Musiker habe ich dann unerwarteterweise sehr schnell gefunden. Denny von Zeugen der Leere, der mich bis dahin mit seinen Vocals tatkrĂ€ftig unterstĂŒtzt hat, wollte jedoch nicht an dem Liveprojekt teilnehmen, weshalb ich nach einem neuen SĂ€nger Ausschau hielt. Von dem ersten SĂ€nger, mit dem wir auch unser erstes Konzert gespielt haben, mussten wir uns allerdings schon nach einigen Wochen aus persönlichen GrĂŒnden trennen. Doch in meinen Augen sieht das jetzige Lineup sehr bestĂ€ndig aus. Auswirkungen auf neues Material hat es keins. Ein Kriterium bei der Musikersuche war, dass ich weiterhin das Songwriting ĂŒbernehmen werde.

Ein Wort zum Cover: wer das das geile Cover des Stickers entworfen? Mehr davon!

Danke, ich bin von dem Cover auch sehr begeistert! Unter dem Namen Ceethava könnt ihr die KĂŒnstlerin finden, kann ich nur weiterempfehlen.

Jemand hat ĂŒbrigens sehr geile Promo fĂŒr dich gemacht; ich war auf dem Prophecy Fest in der Balver Höhle. Dort lagen einige deiner Sticker rum, auf die ich bereits aufmerksam wurde. Am zweiten Tag sah ich dann ein MĂ€del, das sich den Sticker auf den Arsch geklebt hatte. So muss Promo laufen :) Machst du sonst irgendwelche Aktionen oder eher ĂŒber Facebook und fertig?

Ich war selbst auch auf dem Prophecy Fest und dachte mir ein paar Sticker im GepĂ€ck können nicht schaden. Mit dem Arsch von dem MĂ€del habe ich allerdings nichts zu tun, habe sie aber auch gesehen *lach*. Aktive Werbung mache ich eigentlich sehr wenig, wenn es sich nicht gerade, wie auf dem Prophecy Fest, anbieten. Ich halte sehr wenig von nervender Werbung und Leute direkt darauf ansprechen mache ich auch ungern, zumal ich sowieso ziemlich schĂŒchtern bin. Facebook ist dahingehend schon das passende Werkzeug.

Mittlerweile ist auch das neue Album in der Mache. Was erwartet uns musikalisch und thematisch? Gibt es schon einen Veröffentlichungstermin, der angepeilt ist?

In meinen Augen wird es auf alle FĂ€lle wieder dĂŒster und sogar noch emotional mitreißender als Trostlos. Es bietet eindeutig mehr Facetten als das DebĂŒt und beinhaltet weitaus mehr Tiefe, alleine schon durch die Tatsache, dass es sich dieses Mal um ein Konzeptalbum handelt. Generell kann ich sagen, dass es ein wenig mehr EinflĂŒsse aus dem Doom und Ambient Bereich gibt, aber auch der ein oder andere Blastbeat findet auf der neuen Scheibe Platz, was der ein oder andere vermutlich vergebens bei Trostlos gesucht hat. Einen Veröffentlichungstermin gibt es noch keinen, allerdings ist der Release zum Herbst nĂ€chsten Jahres angepeilt.

ARKUUM ist bis vor kurzem dein Solo Projekt gewesen. Warst oder bist du noch woanders aktiv?

Momentan arbeite ich gemeinsam mit Fabian von Odium Immortalis an einem Abschiedsalbum. Mit daran beteiligt sind unter anderem Dominik von Winterblood und JP von Hallig. An einen Veröffentlichungstermin ist hier aber auch noch lange nicht zu denken.

Welches sind deine grĂ¶ĂŸten EinflĂŒsse und warum?

In Trostlos habe ich zum grĂ¶ĂŸten Teil meine persönlichen Gedanken verarbeitet, weniger gezielt auf bestimmte Inspirationsquellen geachtet. Auf jeden Fall beeinflusst mich alles, was mich auch emotional bewegt, egal durch welches Medium oder aus welcher Richtung. Wenn mich etwas emotional berĂŒhrt, egal in welcher Hinsicht, hat es auch etwas in mir ausgelöst. Ich denke davon fließt bewusst oder auch unterbewusst viel mit ein.

Danke fĂŒr deine Zeit, ich freu mich schon auf die neue Scheibe!

Jederzeit gerne wieder. Vielleicht sieht man sich ja auf dem nÀchsten Prophecy Fest.

Hier geht’s zur Rezi von „Trostlos“

Radu

1 Response so far
  1. » Blog Archive » REVIEW: ARKUUM Said,

    [...] Man wird mit vielen schönen Stunden und einer intensiven Scheibe belohnt. Weitere Details im Interview. Daumen [...]

    Posted on August 18th, 2016 at 10:15

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