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Sniper – Plasmodium EP

Posted by admin On März - 29 - 2010

PLASMODIUMBevor es losgeht, etwas Positives gleich zu Beginn: Für alle, deren Interesse für den 4-Tracker nun geweckt wird, bieten Sniper ihre EP auf ihrer Homepage (www.myspace.com/snipermetal) zum kostenlosen Download an. Auf jeden Fall eine feine Sache, doch die vier Niedersachsen tun dies natürlich nicht NUR, weil sie so nette Jungs sind. Ein bisschen Eigennutz steckt auch dahinter, denn die Scharfschützen sind nach ihrer Trennung von „Twilight“ auf der Suche nach einem neuen Label, für welches diese Auskopplung aus dem kommenden Album „To The Marrow“ die Bewerbung darstellen soll.

Doch zunächst erst einmal zu diesem durchaus überzeugenden neuen Werk. Die Frage nach dem Genre gestaltet sich schwierig; von typischen Black Metal Screams zu melodischen Metalcore Parts bis hin zu Blastbeats findet man hier fast alles. Sicher lässt sich nur sagen, dass Sniper sich gewohnt aggressiv präsentieren und im Vergleich zum letzten Album fast noch eins oben drauf setzen.

Der erste Song „Plasmodium“ haut gleich mal richtig rein. Gitarren-Feedback und dann gibt’s die erste halbe Minute lang mit Blastbeats und Geschrei voll eins auf die Fresse. Anschließend wird das Ganze vor allem von Seiten der Lead-Gitarre melodischer, während die Rhythmus-Gitarre ganz ihrem Namen nach den nötigen Groove dazu bringt. Dazu wechselt der Gesang von Screams zu Growls und wieder zurück. Alles in allem, Abwechslung pur in nur vier Minuten – ohne dass der Song jedoch konstruiert wirkt. Die einzelnen Teile gehen flüssig ineinander über oder werden durch gelungene Breaks eingeleitet. Beeindruckende Leistung gleich beim Opener – das macht Lust auf mehr!

Beim zweiten Track setzen Sniper vor allem auf Geschwindigkeit. In den Hochtemporegionen jagen sie in knapp drei Minuten einen Song durch, der zwischen Death/Thrash und teilweise typischem Black Metal Riffing variiert. Gut, aber lange nicht so abwechslungsreich wie die Nummer 1 auf der Platte. Aber muss ja auch nicht immer sein, dafür geht dieser Song besser ins Ohr.

„Darkness Descends“ präsentiert sich wieder von der langsameren Seite und ist am ehesten dem Black Metal zuzuordnen. Doch in eine Schublade stecken kann und will man auch diesen Song nicht. Diesmal versucht sich Sänger Rupert sogar mal an cleanen Vocals, was jedoch meiner Meinung nach eher ein Fehler ist. So virtuos und abwechslungsreich er sich bei allen Arten des gutturalen Gesangs zeigt – seine sauber gesungenen Parts klingen eher langweilig und noch ziemlich ausbaufähig. Nichtsdestotrotz tut das dem Track keinen großen Abbruch, denn ansonsten liefern Sniper trotz großer Variationen hier wieder ein solides und stimmiges Gesamtpaket.

Der Titeltrack des kommenden Albums „To The Marrow“ bietet nochmal ein nettes Gebräu aus allen Sparten des Metal, wirkt jedoch insgesamt langweiliger als seine drei Vorgänger. Soll nicht heißen, dass es mir nicht gefällt, jedoch geht hier das Eigene der Band etwas in Richtung „Mainstream“ (ja, auch ich hasse dieses Wort eigentlich!) verloren. Für mich als Hardcore-Liebhaber wird’s dann um die vierte Minute nochmal interessant, denn da kommen ein paar wuchtige Breaks, ansonsten bietet der Abschluss der EP nicht so viele Highlights. Außerdem taucht hier wieder der cleane Gesang auf, mit dem ich mich einfach nicht so ganz anfreunden kann. Aber wenn alles gleich perfekt wäre, wär’s ja auch langweilig!

Was bleibt noch zu sagen? Genau: Die Labels dieser Welt müssen blind sein, wenn sie sich nach dieser Kostprobe des neuen Albums nicht auf die niedersächsischen Scharfschützen stürzen wie die Aasgeier. Dieses Quartett hat richtig viel Potential, aus dem man bestimmt noch viel mehr rausholen kann, als hier präsentier. Hammer Scheibe, die mich absolut überzeugt hat – 8 von 10 Punkten!

Tracklist:

1. Plasmodium

2. Brother Make My Day

3. Darkness Descends

4. To The Marrow

Anna

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