There is something about me..

DEMIURG INTERVIEW

Posted by admin On Oktober - 3 - 2010

ZunĂ€chst einmal herzlichen GlĂŒckwunsch zu eurem neuen Album „Slakthus Gamleby“. Es hat uns nahezu umgehauen und ĂŒberrascht, mit melodischen und experimentellen Passagen, die an alte EDGE OF SANITY Glanztaten erinnern. Wie wĂŒrdet ihr die Entwicklung von DEMIURG beschreiben?

Ed: Es klingt tatsĂ€chlich so, als hĂ€tten wir versucht, ein experimentelles, progressives Album zu machen, aber das coole daran ist, dass dies ganz natĂŒrlich passierte. Rogga schrieb wie immer die Main Riffs, danach fĂŒgten Johan, Dan und ich unsere Sachen hinzu. Unter der Mitwirkung jedes Einzelnen wuchs das Album immer mehr, und es klang zum Ende hin ganz anders als die anfĂ€nglichen Demos.

Die weiblichen, sowie mÀnnlichen cleanen Gesangslinien verstÀrken die melodische Seite von DEMIURG zusÀtzlich. Was kann man in Zukunft an Experimenten in dieser Hinsicht erwarten ( wie sieht es zum Beispiel mit Gesangseinlagen von Dan Swanö im Stile seiner Band NIGHTINGALE aus)?

Ed: Marjan war ein wirklicher GlĂŒcksgriff. Ich kannte sie noch von AYREON, und als
Rogga erwÀhnte, dass er gerne weibliche Vocals verwenden wollte, wusste ich,
dass sie die Richtige dafĂŒr ist. Eigentlich war wieder PĂ€r fĂŒr die mĂ€nnlichen Clean
Vocals vorgesehen, aber er hatte leider keine Zeit, weshalb ich mich daran versucht
und mein Bestes gegeben habe. Ich weiß nicht, ob Dan in der nĂ€chsten Zeit Vocals
beisteuern möchte, er scheint mit dem Keyboard und Gitarre spielen sehr zufrieden zu sein
 aber es wĂ€re schon ein cooler Gedanke, wenn jeder bei DEMIURG singt, haha.

Rogga: Ich werde Dan von dieser Idee erzÀhlen, ich bin mir sicher, ein riesiges
Doom-Monster von einem Song wĂŒrde von vier SĂ€ngern profitieren, haha.

DEMIURG klingen ja trotz melodischer und progressiver EinflĂŒssen eher nach einer
Old School Death Metal Band, zeigen aber textlich eine untypische philosophische Seite. Was beeinflusst dich beim Schreiben der Texte?

Rogga: Alles mögliche kann mich zu einem Text inspirieren, aber meist sind es die
dĂŒsteren, beschissenen Dinge im Leben, die ich dafĂŒr verwende. Ich wollte nie diese
typischen Death Metal Texte fĂŒr DEMIURG, weshalb ich tiefer grub und mehr Zeug ĂŒber Ängste und existentielle Gedanken schrieb. Vieles davon packte ich in ein Lovecraft Ă€hnliches Gewand. Ich finde, dass dieses Feeling sehr gut zu unserer Musik passt, und ich bin auch ein großer Lovecraft Fan.

DEMIURG bestehen aus Musikern von unterschiedlichen Hauptbands, wird der Focus
in Zukunft stÀrker auf diese Band gerichtet sein, oder bleibt es ein Ausflug aus dem
Alltag eurer Stamm-Bands? Der Erfolg eures letzten Albums scheint in vielen Old
School Fans die Hoffnung aufkeimen zu lassen, dass man euch mal vermehrt Live
sehen könnte und ihr weiter an neuem Material arbeitet.

Ed: DEMIURG ist zunĂ€chst einmal eine wunderbare Abwechslung fĂŒr alle von uns, es besteht relativ wenig Druck, und es geht einfach nur um den Spaß, etwas zu kreieren, ohne einen bestimmten Rahmen einhalten zu mĂŒssen. Aber wir sind sehr zufrieden mit dem Album und die Reaktionen darauf sind unglaublich, so dass ich nicht ĂŒberrascht wĂ€re, wenn es uns irgendwie, irgendwo, irgendwann auf eine BĂŒhne bringen wird.

Also wÀre es möglich, DEMIURG live auch in Deutschland zu erleben?

Ed: Wer weiß.

Rogga: wird sich zeigen


Wenn man so wie ihr an so vielen Projekten arbeitet, was ist das Geheimnis, die
kreative Flamme aufrecht zu erhalten?

Ed: Ich habe keine Ahnung, ich denke, das SchlĂŒsselwort ist „Spaß“. An dieser Stelle
meiner Karriere mache ich nur noch Dinge, die ich wirklich mag, mit Leuten, mit denen ich das Arbeiten genieße. Das macht es einfach, einen gewissen Level an
Enthusiasmus aufrecht zu erhalten, und wenn dieser Enthusiasmus irgendwann
nicht mehr da wĂ€re, wĂŒrde ich mit der Sache aufhören und etwas anderes machen.
Im Moment habe ich aber so eine großartige Zeit, mich mit diesen ganzen Projekten
zu beschÀftigen ( allein 3 Alben in diesem Jahr ), so dass ich nicht annehme, so bald
damit aufzuhören.

Die Bandmitglieder wohnen ja an unterschiedlichen Orten, wie lief die Koordination
untereinander und wie habt ihr das Album letztendlich aufgenommen? Habt ihr euch
persönlich getroffen oder via Mail oder Videokonferenz gearbeitet?

Ed: Rogga hat zunÀchst die Gitarren und Vocals aufgenommen und diese dann an uns weiter geschickt, damit wir unsere Parts ausarbeiten konnten. Ich habe die Drums hier in Rotterdam aufgenommen, Johan und Dan jeweils in ihren eigenen
Studios. So basierte die Arbeit grĂ¶ĂŸtenteils ĂŒbers Internet, Rogga und ich mailten
sehr viel hin und her, um Dinge abzuklĂ€ren, aber es war nicht nötig, dass er rĂŒberkam in die Niederlande, um Aufnahmesessions zu bewĂ€ltigen.

Neben eurem Leben als Musiker, habt ihr noch einen anderen Job, um eure Rechnungen zu bezahlen, und wie schafft ihr den Spagat zwischen dem Musikerleben
und eurem Privatleben?

Ed: WĂ€hrend der 90er war die Musik mein einziger Job, was sich allerdings Ă€nderte, als sich GOREFEST auflösten und ich einen „regulĂ€ren“ Job benötigte. Die erste Zeit
danach spielte ich nicht sonderlich viel, aber nach und nach kam meine Leidenschaft
wieder zurĂŒck, und als es 2004 mit GOREFEST wieder losging, wussten wir alle, dass
wir nicht wieder Vollzeit dabei sein werden, sondern es als Hobby ansehen. So sieht man die Sache weiter als VergnĂŒgen an, ohne den Druck, damit Geld verdienen zu
mĂŒssen. Unter der Woche arbeite ich fĂŒr eine große Mailorder Firma und am Wochenende lasse ich den Metal fließen.

Was war die verrĂŒckteste Tour-Erfahrung, die ihr bisher erlebt habt?

Ed: Meine allererste Tour war mit GOREFEST als Support fĂŒr DEICIDE 1992. Glenn
Benton erzĂ€hlte in einem Interview irgendeinen Blödsinn ĂŒber gehĂ€utete Eichhörnchen, was diverse Aktivisten aus dem Tierrechtlerumfeld auf den Plan riefen.
Wir erhielten einige Bombendrohungen, und bei einer Show in Stockholm ging auch
wirklich eine hoch, so dass wir die Stadt unter Polizeieskorte verlassen mussten.
VerrĂŒckte Sache.

Ok, dann bedanke ich mich fĂŒr das Interview und wĂŒnsche euch weiterhin viel GlĂŒck
mit DEMIURG. Noch irgendwelche abschließenden Worte an eure Fans?

Ed: Danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt, um das hier zu lesen, und ich hoffe, es inspiriert euch zu dem Kauf unseres neusten Albums „Slakthus Gamleby“!

Chris

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