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ALCEST NEWS
Seit dem 1. MĂ€rz 2013 befinden sich ALCEST im islĂ€ndischen Sundlaugin Studio, um mit Produzent Birgir JĂłn Birgisson den Nachfolger zu “Les Voyages De L’Ăme” aufzunehmen. Bereits im vergangenen Jahr Ă€uĂerte sich Neige wie folgt zu den neuen Alcest-StĂŒcken:
“Man darf Musik erwarten, die sich von frĂŒheren Alcest-Veröffentlichungen unterscheidet. Ich finde keine Metal-Elemente mehr darin, obwohl es viele sehr intensive Parts gibt und die Dynamik immer noch die gleiche ist. Nur unsere Herangehensweise hat sich geĂ€ndert, aber die Grundkomponenten bleiben erhalten. Mit diesem Album widmen wir uns wieder der nostalgischen Seite von Alcest. Es klingt sehr vertrĂ€umt, ein wenig wie unter Wasser gehört (aquatisch) und nicht so verspielt wie die beiden VorgĂ€nger. Die Melodien benötigen Zeit zur Entfaltung, wenn Ihr versteht, was ich meine. Ich bin schwer begeistert von diesen Songs, und finde unseren neuen Zugang sehr erfrischend.”
Als Gastmusiker konnten bereits Neil Halstead (Slowdive, Mojave 3) und Billie Lindhal (Promise And The Monster) bestÀtigt werden.
Das noch unbetitelte Album wird wahrscheinlich Ende 2013 oder Anfang 2014 ĂŒber Prophecy Productions erscheinen.
OCTOBER TIDE ALBUM
Nostalgiker unter uns werden sich erinnern: im Jahr 1997 lief KATATONIA Gefahr, in der Versenkung zu verschwinden weil es bandintern verschiedene Vorstellungen fĂŒr die musikalische Entwicklung gab. Zum GlĂŒck wurde dadurch OCTOBER TIDE von Jonas Renske und Fred Norrmann aus der Taufe gehoben, wobei sowohl das DebĂŒt “Rain Without End”, als auch der Nachfolger “Grey Dawn” bis heute in der Undergroundszene abgefeiert werden. Damals wurden weder Interviews gegeben, noch Promotion gemacht, weshalb die Band lange Zeit unbekannt war. Satte 11 Jahre spĂ€ter wurde mit neuer Besetzung “A Thin Shell” nachgeschoben und fleissig getourt. Anno 2013 ist es wieder soweit und mit neuer Besetzung wird “A Tunnel Of No Light” ĂŒber Pulverised Records nachgelegt. Einen ersten Eindruck kann man sich beim Song `Adoring Ashes` machen.
SUMMONING NEWS
Ganze sechs Jahre mussten sich die Fans von SUMMONING gedulden, um endlich wieder ein Lebenszeichen zu hören. Endlich ist es soweit, und die ersten Details zum neuen Album sickern durch. Die Platte hört auf den Namen “Old Mornings Dawn” un die Aufnahmen dazu sind im vollen Gange. Gitarrenriffs und Protectors Gesangslinien sind bereits im Kasten. Silenius zieht in den nĂ€chsten Wochen mit den Gesangsaufnahmen nach. Das Coverartwork spricht dabei bereits BĂ€nde…
CALADAN BROOD-”Echoes Of Battle”
CALADAN BROOD â âEchoes Of Battleâ
Ganz groĂes Kino kommt im Februar 2013 auf uns zugerollt, denn hier wird ein DebĂŒt abgeliefert, das sich gewaschen hat! Aus dem Nichts tauchen zwei Jungs aus Amerika auf und vertonen auf satten 71 Minuten das Fantasy Epos âDas Spiel der Götterâ von Steven Erikson. Was kann man auf einem DebĂŒt, das sich auf sechs Songs verteilt von unbekannten Musikern erwarten?
Haupteinfluss sind definitiv Summoning, von denen man leider seit sechs Jahren nichts mehr gehört hat. Erhabene Songs schreiten bedĂ€chtig ĂŒber innere Gedankenlandschaften hinweg, vorbei an gesĂ€gten Gitarrenlinien, epischen Keyboardpassagen, hymnenhaften GesĂ€ngen und eingestreuten Flötenpassagen. Obwohl fleiĂig gekrĂ€chzt wird, setzt man den charismatischen Klargesang ebenfalls hĂ€ufig ein, was dem Album einen ordentlichen Schub verleiht. Auch von den Instrumenten und dem Songwriting wird stark auf Abwechslung gesetzt und so entstehen schnell vor dem inneren Auge Gedankenfilme, die auch ihre Langzeitwirkung nicht verfehlen.
Bereits der Opener `City Of Azure Fire` lĂ€sst Summoning JĂŒnger ehrfĂŒrchtig auf die Knie sinken und sich darĂŒber freuen, dass es auf diesem Album viel zu entdecken gibt. Neben dem schleppenden Marsch, beginnt der Song auf Keyboardteppichen und epischen GesĂ€ngen zu schweben und in ferne LĂ€nder zu entfĂŒhren. Der Titeltrack wartet mit SchlachtgerĂ€uschen und epischen Elementen auf, die einen (besonders ĂŒber Kopfhörer) in ein Paralleluniversum befördern. Hier werden die metallischen Wurzeln ausgelotet, ohne in das Extrem zu verfallen, wĂ€hrend Bathory und Falkenbach beim Hören dieses Albums zufrieden lĂ€cheln dĂŒrften. `Wild Autumn Wind` treibt die Reise auf die Spitze, denn die Gitarrenmelodien erklimmen auf dem RĂŒcken sphĂ€rischer SynthesizerklĂ€nge Berge, um sich in gĂ€nsehautartigen Gesangspassagen zu verlieren.
`To Walk the Ashes of Dead Empires` ist ein derartiger Ăbersong, dass er ein eigenes Review verdient hĂ€tte. Das Keyboard lĂ€utet die Reise ein, bevor das Schlagzeug den Hörer auf einen 13 minĂŒtigen Marsch schickt. Ohne Vorwarnung brettern Blastbeats ĂŒber die getragenen Passagen hinweg, ehe ein Soundtrack die Berglandschaft vor dem inneren Auge entstehen lĂ€sst, der den Hörer vor Erhabenheit staunen lĂ€sst. Einen Moment wird Innegehalten, ehe eine groovige Passage die Kraft des Songs aus den Boxen weiterhin entlĂ€dt. Selbst wĂ€hrend der Entladung wird eine Spannungskurve geflogen, die in einem schwarzmetallischem Opus mĂŒndet, ehe sie zu ihrer vollen GröĂe explodiert. WĂ€hrend der Explosion begleiten uns eine Keyboardmelodie (die uns nie wieder loslĂ€sst), griffige Gitarrenlinien und epische HeldengesĂ€nge, die uns eine neue Dimension der GĂ€nsehaut bescheren. Am Ende wird der Song mit der unsterblichen Melodie auf einer Flöte und prasselndem Lagerfeuer beendet. Alleine dieser Song ist derart genial, dass hier ganz neue MaĂstĂ€be gesetzt werden!
`A Voice Born of Stone and Dust` lĂ€sst die schwarzmetallische Schiene vorbildlich glĂ€nzen, ohne an Epik einzubĂŒĂen und mit `Book of the Fallen` entfesseln CALADAN BROOD ein wahres Fest fĂŒr mittelalterliche Klangfetischisten. Man könnte noch stundenlang ĂŒber das Album philosophieren, was jedoch das Review arg sprengen wĂŒrde. Das gelungene Cover und die wuchtige Produktion stehen diesem musikalischen Meisterwerk sehr gut zu Gesicht.
Fazit: Episch, bombastisch und genial! Ein DebĂŒt wie ein Orkan, der ĂŒber Berge, Gedanken und Lautsprecher hinwegfegt, um Staunen und VerblĂŒffung zu hinterlassen. Wer auch nur ansatzweise etwas mit Fantasy anfangen kann und sich fragt, wie man es vertonen kann, muss diese Scheibe gehört haben. Ein Meisterwerk!
6/6 Punkten
Radu
BEHEMOTH NEWS
BEHEMOTH Fronter Nergal, der 2010 an LeukĂ€mie erkrankt ist, hat mit Hilfe einer Knochenmarkspende die Krankheit besiegt. Im polnischen Fernsehen gibt es nun einen Mitschnitt, wie er seinen Spender Gregory trifft. Ein weiterer Beweis, dass Musik nicht nur verbindet, sondern auch zu mehr Hilfsbereitschaft und UnterstĂŒtzung auffordern kann. Den Mitschnitt könnt ihr hier sehen.
DORDEDUH – “DAR DE DUH”
DORDEDUH ââDar De Duhâ
Bei der Band handelt es sich um die neue musikalische Heimat der ehemaligen Negura-Bunget-Köpfe Hupogrammos und Sol Faur. Der ureigene Stil dieser Band wurde in unterschiedlichen Lagern respektiert, verehrt oder einfach nur bestaunt. Was nun daraus geworden ist, wird jetzt besprochen.
Der Titel des Albums (zu deutsch: “Geschenk des Geistes / der Seele”) weist darauf hin, dass weiterhin an dem numerologischen Konzept festgehalten wird. Inhaltlich und musikalisch befasst man sich hier vor kulturellen und esoterischen HintergrĂŒnden mit der Zahl âSiebenâ und deren symbolischer Bedeutung. Dabei bezieht man sich vorrangig auf die sieben Ebenen der spirituellen Entwicklung und das alte rumĂ€nische Brauchtum, die sieben Wochentage zu personifizieren und diese in Beziehung zu den sieben Planeten der klassischen Astrologie zu setzen. Was bereits philosophisch tiefgrĂŒndig klingt, wird musikalisch noch tiefgrĂŒndiger umgesetzt. Die Songs kommen sehr intuitiv und wenig durchdacht rĂŒber und das Songwriting ist extrem komplex. Aus dem Bauch heraus, statt vorhersehbare Elemente wird hier ganz groĂ geschrieben, was den Hörer zwar fordert, aber auch unglaublich bereichert.
In Sachen SpiellĂ€nge bringt es allein der Opener auf satte 16 Minuten und auch sonst schieĂt man locker ĂŒber die achtminĂŒtige Grenze hinaus (Ausnahme: `Dojana`). Inhaltlich passiert in jedem Song so viel, wie bei anderen Bands auf einem ganzen Album. EinfĂŒhlsam flĂŒsternd, hemmungslos vorpreschend, eingĂ€ngig mitreiĂend und hypnotisch packend sind die Worte, die allein `Jind De Tronuri`beschreiben. Am Ende gibt es noch eine Ăberraschung in Form von schamanischen RitualgesĂ€ngen. Wenn Ambient sich mit rauem Black Metal vermischt, hat man sich zu ÂŽFlacararii` vorgearbeitet, das sich in seiner Spielzeit zu einem richtigen Epos steigert und Bathory Fans ehrfĂŒrchtig staunen lĂ€sst. Mit ÂŽE-an-na` gönnt man dem Hörer eine Verschnaufpause und bereitet ihn auf die weitere Reise vor. Besonders das rein akustische `Dojana` (siehe Videoclip) hat es mir angetan, zeigt es doch die Jungs kraftvoll und charismatisch zugleich, ohne ein metallisches Instrument zu gebrauchen. WĂ€hrend des Albums greifen die RumĂ€nen auf viele unterschiedliche Werkzeuge zurĂŒck; sĂ€gende Gitarren, Klanghölzern, Blasinstrumente und nicht zuletzt auf die Stimme, in allen Variationen.
EinfĂŒhlsame Intros, makabres Gebretter, klare GesĂ€nge, hemmungsloses Geschreie, traditionelle Instrumente und eine extrem dichte AtmosphĂ€re umhĂŒllt das Album. Gerade der sehr ungewöhnliche Mix aus rumĂ€nisch traditioneller und mystischer Musik und dem metallischen Progressiveinschlag verstört und fasziniert den Hörer gleichermaĂen. Wer also einen ungewöhnlichen Trip in musikalische HemisphĂ€ren unternehmen möchte, ist hier genau richtig!
Fazit: Ungewöhnliches Album, ungewöhnliche Band, neue musikalische Pfade. Antesten!
5/6 Punkten
Radu
CRADLE OF FILTH – “The Manticore And Other Horrors”
CRADLE OF FILTH â âThe Manticore And Other Horrorsâ
Kurzer Geschichtsausflug: diese Band erschuf Anfang der 90er einen eigenen Sound, den bis heute viele Bands nacheifern. Auf den Covern wurde Sex mit makabrer Dunkelheit vereint, lyrisch gab es tiefgrĂŒndige AusflĂŒge und musikalisch wurde von opulent bis aggressiv alles abgegrast. Aus dieser Mischung kamen Meisterwerke wie âThe Principle Of Evil Made Fleshâ, âDusk And Her Embraceâ und âCruelty And the Beastâ zustande, die fĂŒr viele Fans ihren Höhepunkt mit âMidianâ hatten. Danach liest sich die Diskographie wie ein zweischneidiges Schwert: mehr Bombast, ausschĂŒrfende AusflĂŒge mit Gothic Elementen und softer angelegtes Songwriting spaltete die Fangemeinde. Einige sahen die Alben als Entwicklung, Kritiker schimpften ĂŒber kommerziell orientiertes Songwriting, um die Existenz der Band zu rechtfertigen. CRADLE OF FILTH bleiben weiter am Ball und geben in regelmĂ€Ăigen AbstĂ€nden ein Lebenszeichen von sich. Ihr aktuelles dĂŒrfte fĂŒr einigen Wirbel sorgen.
âBack To The Rootsâ ist dabei das Motto und kickt gleich zu Beginn mit `The Abhorrent` in eine Achterbahn der GefĂŒhle. Wie auf Knopfdruck bĂŒndeln sich alle StĂ€rken der Band und prĂŒgeln den Hörer durch die ersten Minuten. Erdige Gitarren, eine SchieĂbude im Dauerfeuermodus und dezent eingesetzte Synthesizer pfeffern erbarmungslos nach vorne. Dani hat sich anscheinend intensiv mit seiner Gesangsarbeit befasst, denn er legt eine sehr charismatische Arbeit an den Tag und klingt seltener nach einer Katze, die gefoltert wird. Im Laufe des Albums kommen dreckige Punk- und klassische MetaleinflĂŒsse aus den Boxen, ohne jedoch an AtmosphĂ€re einzubĂŒĂen (`For Your Vulgar Delectation`). Insgesamt wurde der Bombast zurĂŒckgefahren und sich mehr auf erdige Riffs und prĂ€gende Gitarrensoli konzentriert, was den Songs sehr zugute kommt. Gemessen an den Anfangstagen hat man das GefĂŒhl, ein Metaller trĂ€umt Anfang der 90er davon, wie erwachsener Metal im Jahr 2012 klingen sollte. NatĂŒrlich gibt es auch hier wieder die obligatorischen Trademarks (tiefe ErzĂ€hlerstimme und Frauengestöhne), um die Kette nicht zu brechen. CRADLE OF FILTH nehmen sich nicht all zu ernst und gehen weitaus weniger verbissen zu Werke, wobei der SpaĂ beim Songwriting hĂ€ngen geblieben ist. Mit `Manticore` wagt man sich auch leicht in orientalische Gefilde vor, ehe es wieder in den dĂŒsteren Bombastabgrund geht, ohne an HĂ€rte einzubĂŒĂen. Die Songs tragen sich wie von selbst und lassen Kritiker (zu denen ich selbst auch gehöre) daran denken, warum man diese Band eigentlich frĂŒher gerne gehört hat.
EingĂ€ngigkeit gibtÂŽs ebenfalls auf dem Album, was das untere Video beweist (`Frost On Her Pillow`). Das extreme Songs auch schnell im Ohr hĂ€ngen bleiben wird mit `Pallid Reflection` deutlich, das mit klassischem Heavy Metal Riffing beginnt und sich gĂ€nsehautartig steigert, ohne aus dem Midtempo auszubrechen. Wer die âVempireâ EP vergöttert, dĂŒrfte mit `Siding With The Titans` ehrfurchtsvoll auf die Knie sinken. Den Befreiungsschlag aller Zweifel zerstreut `Succumb To This`; saugeile Gitarrenleads, ein arschtretender Hassbrocken und zu guter Letzt die geilste Gesangsarbeit in der gesamten Bandkarriere (inkl. makabrem Duett mit GĂ€nsehautgarantie). Mit `Sinfonia` wird das Album orchestral abgeschlossen, ehe es erneut auf die Play Taste geht.
In diesem Jahr erheben sich einige legendĂ€re Bands, um eine neue Scheibe abzuliefern und zwar mit unterschiedlichen Erfolgen. Auch CRADLE OF FILTH haben zusammen mit jenen Bands (My Dying Bride, Katatonia, Anathema) die hiesige Musikszene erschaffen und gestaltet. Ihr aktuelles Album ist ein Befreiungsschlag fĂŒr alle Kritiker, die krampfhaft versuchen Musik in Sparten einzuordnen, oder Erfolg an legendĂ€re Alben zu messen. CRADLE OF FILTH nehmen sich die Zeit, um erneut zu wachsen und sich weiterzuentwickeln. Dass der Schritt zurĂŒck zu den Wurzeln gleichzeitig zwei Schritte nach vorne ist, hĂ€tte wohl kaum jemand erwartet. FĂŒr mich persönlich war diese Band nach âThornographyâ tot und abgeschrieben. Mit dem aktuellen Album wird jedoch auf ein wichtiges Thema in dieser schnelllebigen Welt hingewiesen: sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und die Zeit zu nehmen, um mit Gelassenheit geile Musik zu machen und zu hören!
Fazit: An dieser Stelle bleibt nur noch der Aufruf, sich das Album anzuhören und ohne Vergleiche auf sich wirken zu lassen. Wer sich darauf einlÀsst, wird mit dem besten CRADLE OF FILTH Album seit langem belohnt, egal ob Kritiker, oder langjÀhriger Fan. Die Balance zwischen Dunkelheit, Aggression und Bombast lÀsst diese Scheibe nicht mehr aus meinem Player. Sehr geiles Teil!
5,5/6 Punkten
Radu
DORNENREICH NEWS
Die Arbeiten am nĂ€chsten Longplayer “Freiheit” laufen bereits auf Hochtouren. Um uns die Wartezeit zu verkĂŒrzen, gehen DORNENREICH mit einem mystischen Set auf Tour. Hier das Statement der Band:
“Im FrĂŒhjahr 2013 kehren wir auf die BĂŒhne zurĂŒck – und zwar in auĂergewöhnlichem Rahmen: An besonders beseelten Orten fĂŒhren wir das weiter, was wir mit unserem Auftritt wĂ€hrend des Wave-Gotik-Treffens in der Krypta des Völkerschlachtdenkmals zu Leipzig 2007 begannen: eindringliche und hoch emotionale Akustikkonzerte.
Noch lange vor der Veröffentlichung unseres 8.Studioalbums “Freiheit” prĂ€sentieren wir Ausschnitte dieses Albums und binden sie in ein umfangreiches Programm aus StĂŒcken unserer bewegten Bandgeschichte ein.”
18.01.’13 AT – Traun / Spinnerei
25.01.’13 DE – Berlin / St. BartholomĂ€uskirche
26.01.’13 DE – Leipzig / UT Connewitz
15.02.’13 DE – Erfurt / Predigerkeller
16.02.’13 DE – Dortmund / Pauluskirche
ALCEST NEWS
Neues aus den ProberÀumen von ALCEST. Mastermind Neige gab einige Details zu den aktuellen Arbeiten am neuen Album bekannt:
Hallo da drauĂen! Vor einigen Tagen haben Winterhalter und ich Demos fĂŒr das nĂ€chste ALCEST Album, fĂŒr welches wir mit dem Songwriting schon fast fertig sind, aufgenommen. Nur noch ein paar Arrangements wie auch die Lyrics fehlen uns noch … Die Lyrics schreiben wir immer erst am Ende des Prozesses. Wie ich schon kĂŒrzlich in Interviews gesagt habe, kann man sich etwas erwarten, das sich von den frĂŒheren ALCEST Alben unterscheiden wird. Ich glaube nicht, dass es noch [viele] metallische Elemente beeinhalten wird, obwohl es sehr viele intensive und dynamische Teile geben wird. Die Dinge wurden einfach auf eine andere Art und Weise gemacht, aber der Kern der Sache bleibt der selbe. Das Album wird zurĂŒckkehren zur nostalgischen Seite von ALCEST – es ist sehr vertrĂ€umt, aquatisch und etwas weniger progressiv als die letzten beiden Alben. Melodien brauchen ihre Zeit, um zu wachsen, wenn ihr versteht, was ich meine. Ich bin sehr aufgeregt, was diese neuen Songs betrifft und die neue Herangehensweise fĂŒhlt sich sehr erfrischend an. Ich kann auch schon sagen, dass das Album nĂ€chsten MĂ€rz in Island in den Sundlaugin Studios [das Studio von SIGUR ROS] aufgenommen werden wird. Produzent wird Birgir JĂłn Birgisson sein. Es wird auch verschiedene Gast-Auftritte geben – mehr Infos darĂŒber werde ich spĂ€ter bekannt geben. Ich werde euch auf dem Laufenden halten!
HERETOIR “Substanz”
HERETOIR â âSubstanzâ
Bereits mit ihrem DebĂŒt-Album âHeretoirâ stieĂ die Band auf neugierige Ohren. Nach einigen Liveauftritten (u.a. mit ALCEST und LES DISCRETS) ging es an die Wiederveröffentlichung alter Tracks, der âExistenzâ EP und einigen Bonustracks. Herausgekommen ist dabei eine weitere Perle fĂŒr alle avantgardistischen Black Metal Fetischisten.
Gleich zu Beginn stellen HERETOIR den Hörer auf eine Geduldsprobe und trennen auf ihre Art die Spreu vom Weizen. OberflĂ€chliche Hörer stempeln den ersten Eindruck als 08/15 Black Metal ab, wĂ€hrend man sich bei genauerem Hinhören innerhalb weniger Sekunden in dem hypnotischen Songgeflecht von âErwachen im Dunkelâ verliert. Die dreckige Produktion ist bewusst gewĂ€hlt und verleiht der Melancholie einen guten Schwung HĂ€rte. Zwischendurch wird sich auch mal in einen Song reingeblastet, um den Hörer aus einer vertrĂ€umten AtmosphĂ€re herauszureiĂen und die Matte zum Kreisen zu bringen. Am Mikro gibt es alles, was das Herz begehrt: krankes Geschrei, mystisches FlĂŒstern, aber auch richtig geilen GĂ€nsehautgesang. Verteilt auf zwei CDs macht die Compilation auch vom Umfang einiges her, wobei auch auf die Stimmigkeit geachtet wurde: Auf der ersten Scheibe gehtÂŽs rĂ€udiger zur Sache, wĂ€hrend man bei dem zweiten Silberling auf eine saubere Produktion gesetzt hat.
Die Musik erschlieĂt sich bereits beim ersten Durchhören, entfaltet ihre Wirkung allerdings gerade bei mehrmaligem Hören. SpĂ€testens nach dem zweiten Durchlauf bemerkt man die Mischung aus GĂ€nsehaut, Aggression und Melancholie und man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Hypnotische Gitarrenmelodien, rabiates Hasenfick-Drumming, Schreie und gesprochene Passagen, aber auch erhabene Momente geben sich hier die Klinke in die Hand. Jeder Song fĂŒr sich ist Stimmung, aber HERETOIR beherrschen zusĂ€tzlich die Kunst auf den Gesamteindruck zu achten und der ist einfach nur grandios. Die aktuelle Scheibe ist ein Bastard aus ULVER und KATATONIA, der mit einem eigenen Herzschlag aufwarten kann und somit absoluter Pflichtkauf ist. Anspieltipps sind von der Laune des Zuhörers abhĂ€ngig, aber hier wird definitiv jeder bedient. Freunde der vorher genannten Bands sollten einfach nur den Song `Aura` antesten, der fĂŒr sich alleine schon Grund genug ist, sich diese Scheibe zuzulegen.
Fazit: Was bereits beim DebĂŒt-Album angedeutet wurde, verfestigt sich in dem aktuellen Output. HERETOIR stehen fĂŒr mich ab sofort fĂŒr emotionalen und genreĂŒbergreifenden Metal der eigenen Sorte. In ihrer Musik spiegeln sich viele Facetten des Lebens wider und die Jungs konzentrieren sich auf das, was bei den meisten Outputs leider fehlt: das GefĂŒhl, das man bei der Musik verspĂŒren kann, in seiner eigenen Welt versunken und sich seiner âExistenzâ bewusst werden.
6/6 Punkten
Radu