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VICTORY DON`T TALK SCIENCE
VICTORY – „Dont´Talk Science“ Das alte Hannoveraner Hardrock Urgestein VICTORY, welches seine Hoch-Zeit in den 80ern hatte, verabschiedet sich nun mit „Don´t Talk Science“ von der aktiven Szene. Mit Jioti Parcharidis als Sänger, beweist die Band abermals, dass sie immer noch zu den Speerspitzen des guten alten deutschen Hardrocks zählt.
Die Mannen um Tommy Newton, Hermann Frank (ACCEPT) und Peter Knorn zeigen mit diesem Album vielen Bands den Stinkefinger, denn was hier herausgekommen ist, hört sich in keinster Weise nach einem Abschiedsalbum an. (Da tut sich ja eigentlich der Vergleich mit dem Abschiedsalbum der SCORPIONS „Sting In The Tail“ auf, die sich ja momentan auf großer Abschiedstournee befinden!!)
Alle Songs auf „Don`t Talk Science“ sind durchweg so einprägsam, dass es hier schwerfällt wirklich die besten Songs herauszupicken! Den Anfang macht das geniale ´Reckless`, gefolgt von ´Speak Us`, die wirklich die idealen Opener sind. Als nächster Anspieltipp sei der an Kiss erinnernde Song `Burn Down The City` mit einem wahren Killerrefrain zu erwähnen. Mehr will ich hier gar nicht aufzählen, denn es sei dem geneigten Hardrock-Fan nur ans Herz gelegt, dieses Album zu kaufen. Denn hier wird alles geboten! Es kommt absolut keine Langeweile auf, jeder Song ist eine Perle für sich. Hier steckt noch Herzblut drin! Eine tighte Rhythmussektion, geile Gitarrenriffs, knackige Gitarrensoli und nicht zuletzt ein hervorragender Sänger runden das Ganze ab. Genau so und nicht anders muss es klingen!!!
Was alles in den 80ern begann, soll nun 2011 zu Ende gehen? Ich kann es mir absolut nicht vorstellen. Und wenn das wirklich der Fall sein sollte, dann aber bitte auch mit einer Abschiedstour. Die Fans haben es verdient!! Also Jungs!? Wie wäre es!?
5/6
JOURNEY “ECLIPSE”
JOURNEY – „Eclipse“ Einer der populärsten Rockbands dieser Erde, mit ĂĽber 100.000.000. verkauften Tonträgern, melden sich mit ihrem neusten Werk „Eclipse“ zurĂĽck, welches am 27. Mai ĂĽber Frontiers Records veröffentlich wird. JOURNEY, die 1973 gegrĂĽndet wurden, haben eine beachtliche Karriere hinter sich und konnten in der Vergangenheit unzählige Gold/Platinalben fĂĽr sich einheimsen. Nun, nach dem im Jahre 2008 das „Revelation“ Album mit dem neuen Sänger Arnel Pineda erschienen ist, wird es jetzt endlich Zeit fĂĽr den 15. Streich.
Und das beginnt mit dem famosen `City Of Hope`, mit einem schönen Gitarrensoli von Neal Schon, gefolgt vom genialen `Edge Of The Moment` mit absolutem Hit-Charakter. Ein perfekter Song, wie man ihn von JOURNEY gewohnt ist. Mit´Chain Of Love` folgt nun ein sanft beginnender Song, der sich dann aber zu einem stampfenden Rocker entwickelt. Danach ertönt die Halbballade `Tantra`, hier zeigt Shouter Arnel, was wirklich gesanglich in ihm steckt, und der in keinster Weise Steve Perry vermissen lässt. JOURNEY sind eigentlich auch für ihre unzähligen Balladen bekannt, die aber in keinster Weise, wie auch hier bei ´She Is The Mistery` oder `To Whom It May Concern` zu schmalzig klingen.
Die restlichen Songs von „Eclipse“ besitzen natürlich wie immer die typischen Trademarks, die JOURNEY so ausmachen: Eingängige Refrains, erstklassiger mehrstimmiger Gesang, die eindrucksvolle Gitarrenarbeit von Ausnahmegitarrist Neil Schon und natürlich der wunderbare Gesang von Arnel Pineda, während zu guter Letzt noch eine druckvolle Produktion das Ganze abrundet.
Mit diesem Album ist es JOURNEY wieder geglückt, ein erstklassiges Album auf die Menschheit loszulassen und sie beweisen damit erneut, dass sie immer noch zu den Göttern des Rockolymps zählen! Denn da wo JOURNEY draufsteht ist, ist auch JOURNEY drin!
Alle Daumen hoch! Leute!!! Freunde des Melodic Rocks! Zugreifen!!
6/6
Uli
DONG OPEN AIR 2011
Das Dong Open Air 2011 feiert in diesem Jahr zum elften Male vom 14.-16. Juli in der entspannten Abgeschiedenheit des Dongberges in Neukirchen-Vuyn am Niederrhein seine große Party. Vor einer tollen Kulisse mit Blick auf das Ruhrgebiet kann man hier ein familiäres Festival genießen. Knapp 2000 Fans werden dort eine Auswahl an internationalen und nationalen Folk/Rock/Metalbands sehen. Seit dem Jahre 2005 ist das Festival bis dato immer ausverkauft gewesen. Dieses spricht für den Erfolg dieses kleinen, sympathischen Festivals, welches auch schon längst wie im Vorjahr wieder ausverkauft ist.
Donnerstag:
18:00 – 18:45 Crosshead (DE, Thrash)
19:05 – 19:50 Shraphead (NOR, Heavy Rock)
20:10 – 20:55 Bloodwork (DE, Melodic Death)
21:15 – 22:00 Motorjesus (DE, Heavy Rock)
22:20 – 23:20 Evile (UK, Thrash)
Freitag:
12:00 – 12:45 Harasai (DE, Melodic Death)
13:05 – 13:50 Past M.D. (DE, Hard Rock)
14:10 – 14:55 Ichor (DE, Death)
15:15 – 16:00 Contradiction (DE, Thrash)
16:20 – 17:05 Vogelfrey (DE, Folk Metal)
17:25 – 18:10 Virgin Snatch (PL, Thrash)
18:30 – 19:15 Balfor (UKR, Black Metal)
19:35 – 20:20 Artas (AUT, Thrash)
20:40 – 21:40 Hackneyed (DE, Death)
22:00 – OE Iced Earth (USA, Power Metal)
OE – ??:?? Ranz Böllner (DE, Heavy Metal)
Samstag:
12:00 – 12:45 Shellycoat (DE, Punkrock)
13:05 – 13:50 Symbolic (DE, Melodic Death)
14:10 – 14:55 Red Circuit (DE, Power Metal)
15:15 – 16:00 Canopy (SWE, Melodic Death)
16:20 – 17:00 Vulture Industries (NOR, Black Metal)
17:25 – 18:10 The Rotted (UK, Death / Grind)
18:30 – 19:15 Orden Ogan (DE, Power Metal)
19:35 – 20:20 Dew Scented (DE, Thrash)
20:40 – 21:40 Hatesphere (DK, Death/Thrash)
22:00 – OE Overkill (USA, Thrash)
OE – ??:?? After-Show
MASSACRE NEWS
Ab sofort sind bei Massacre Records folgende Songs live online gestellt: STONELAKE `Red Canyon`, LOVE.MIGHT.KILL ´Pretty Little Mess` und CONSFEARACY `Pain Infantry`. Hier geht es lang!
KROMLEK “FINIS TERRARE”
KROMLEK – FINIS TERRAE Lange ist es her, seit die jungen Aufsteiger von KROMLEK einen Longplayer veröffentlicht haben. Um genau zu sein, sind seit dem ersten Album ‘Stange Rumors… Distant Tremors’ 4 Jahre vergangen. Ob der Begriff„Aufsteiger“ aufgrund der eher spärlichen Veröffentlichungspolitik ĂĽberhaupt angebracht ist? Mit diesem neuen Album definitiv! Den geneigten Hörer erwartet hier wirklich etwas groĂźes. Zwar wird man bei einem Umfang von 67 Minuten und dem sehr frischen Sound einige Zeit brauchen, um sich richtig zurechtzufinden, aber diese Zeit dĂĽrfte mit dem vorliegenden Material wie im Flug vergehen.
Zunächst fällt insgesamt die bessere Produktion ins Auge. Alles klingt ein bisschen voller und man hat sich diesmal dazu entschieden, das Schlagzeug komplett im Studio aufzunehmen, statt einzelne Parts zu programmieren. Bei einigen Hörern wird sich vielleicht ein Verdacht einschleichen, wer da seine Finger im Spiel hatte. Und tatsächlich handelt es sich um René von EQUILIBRIUM, der hier für die Produktion mitverantwortlich war. Meiner Ansicht nach eine gute Wahl.
Auch der Gesang von Mr. Alphavarg hat sich nochmal ein Stück verbessert, was das Gesamtbild weiter abrundet. Von tiefen Growls bis zu fiesen Black Metal Screams verfügt der Frontmann über ein stattliches Repertoire. Und wo wir gerade beim Gesang sind: Auch dieses Mal haben natürlich ein oder zwei Sprachen für die Texte nicht ausgereicht, weshalb man sich neben Deutsch und Englisch auch wieder des Schwedischen, Lateinischen und weiterer, nicht nur europäischer Sprachen bedient hat. Textlich wird wie immer auf Qualität gesetzt, mit minderwertigem Material wird hier keinesfalls gearbeitet.
Die auffälligste Neuerung dürfte allerdings das Keyboard darstellen. Die Bandbreite an verschiedenen Sounds ist diesmal gigantisch und geht weit über das hinaus, was man vom Genre gewohnt ist. Überhaupt entfernt sich die Musik stellenweise durch ungewöhnliche Klänge ein bisschen vom Pagan Metal, wie man ihn kennt, was jedoch keinesfalls negativ zu bewerten ist. Gerade in einer Szene, in der mittlerweile vieles zu einer Massenproduktion verkommen ist, dürfte ein frischer Wind durchaus willkommen sein. Neben filigranen Melodien fügen sich auch Flächensounds atmosphärisch ins Ganze ein, übertreiben aber in der Regel nicht mit zu viel Bombast.
Technische Fortschritte machen sich auch bei der Gitarrenfraktion in Form von eingängigen Hooklines, kleineren Soli und sonstigen Spielereien bemerkbar. Besonders interessant dĂĽrften die leicht arabisch angehauchten Parts bei ‘Nekropolis’ Fall’ sein. Es fällt schwer, einzelne Songs exemplarisch zu behandeln, da jedes StĂĽck seinen eigenen Charakter besitzt aber trotz der Vielfalt immer nach KROMLEK klingt. Von brachialen Blast Passagen (’Angrlióð’) bis zum hymnischen Epos (’Moritvrvs Immortalis’ oder ‘Ad Rvbiconem’) dĂĽrfte hier fĂĽr jeden Geschmack etwas dabei sein.
Erwähnenswert sind auĂźerdem noch 2 Gastauftritte am Mikro, von denen im bereits veröffentlichten Interview die Rede war: RenĂ© von EQUILIBRIUM trägt einen kleinen Gesangspart zu ‘Metropolitan Roots’ bei und Mark & Joris von HEIDEVOLK sind auf ‘Moritvrvs Immortalis’ zum ersten mal auf Deutsch zu hören!
Fazit: Mit dem zweiten vollwertigen Studioalbum liefern KROMLEK ein umfang- und facettenreiches Werk ab, was zwar etwas Eingewöhnungszeit benötigt und sich dem Hörer auch erst über längere Zeit gänzlich erschließt, dem man die investierte Mühe und Liebe zum Detail aber anhört. Somit hat sich das Warten auf ein Stück ehrliche und hoffentlich langlebige Musik durchaus gelohnt.
Anspieltipps: ‘Nekropolis’ Fall’, Bastion, ‘The Cocoon’, ‘Ad Rvbiconem’
5,5/6
Christian
IN FLAMES VIDEO
Die schwedischen Melodic Deather von IN FLAMES haben ein neues Video online gestellt. ´Deliver Us´stammt vom kommenden Album “Sounds Of A Playground Fading”, welches am 17. Juni erscheinen wird. Watch Below!
KAMELOT KĂ–LN LIVE REVIEW
KAMELOT Köln-Live Music Hall 10.05.2011 Im Vorfeld dieses Konzertes gab es einige Turbulenzen aufgrund der Bekanntgabe des endgültigen Ausstieges von KAMELOT-Sänger Rhoy S. Khan. So durfte man ganz besonders gespannt sein, wie die Fans unter diesen Vorzeichen auf die Performance KAMELOT’s mit Gastsänger Fabio Leone (RHAPSODY OF FIRE) reagieren würden. Manche Leute hatten augenscheinlich auch erst durch diese Nachricht von dem Umstand erfahren, dass KAMELOT die Tour ohne Khan absolvieren. Vor den Toren der Live Music Hall traf man jedenfalls noch einige Personen an, die versuchten ihre Tickets kurzfristig anderweitig zu verkaufen. Letztendlich verwunderte es wenig, an diesem Abend eine gerade mal zur Hälfte gefüllte Halle zu erleben. Sei es wie es ist. Konzentrieren wir uns auf das Wesentliche: Die Musik.
Überpünktlich machten die SONS OF SEASONS, ihres Zeichens Zweitband von KAMELOT’s Oliver Palotai, den Anfang. Mit düsterem symphonischen Power Metal leitete man stimmungsvoll den Abend ein. In Person von Henning Basse (METALIUM) weist das Quintett einen Sänger auf, dessen kraftvolles Organ die Songs perfekt ergänzt. Leicht negativ fiel nur die recht bewegungsarme Performance der Band auf, jedoch war diese vermutlich auch dem begrenzten Raum auf der Bühne geschuldet. Tracks wie ‚Casus Belli I: Guilt’s Mirror’, für mich der kleine Höhepunkt des nur knapp zwanzigminütigen Auftrittes, sowie „Belial’s Tower“ vom ersten Album machten in jedem Falle Spaß und Lust auf mehr.
Setlist SONS OF SEASONS:
Bubonic Waltz
Magnisphyricon: Temperance
Casus Belli I: Guilt’s Mirror
Belial’s Tower
Wenn man wie AMARANTHE gleich drei Sängerinnen bzw. Sänger an den Start bringt, kann von Bewegungsarmut schon naturgemäß kaum die Rede sein. So boten die Schweden und Dänen als zweiter Act des Abends dann auch eine energiegeladene Show, deren Funke ohne Umwege auf das Publikum übersprang. Kein Wunder, weist die Musik der sechs Nordlichter doch dermaßen viel Pop-Appeal und Eingängigkeit auf. Nicht nur ich dürfte Songs wie das starke ‚Automatic’ oder die Singleauskopplung ‚Hunger’ nicht mehr aus dem Kopf bekommen haben.
Natürlich wird eine derart poppig zu Werke gehende Band in der Metalszene eher kontrovers aufgenommen. Äußerst unterschiedliche Reviews in einschlägigen Magazinen bringen dies zum Ausdruck. Dem Publikum aber merkte man dies glücklicherweise überhaupt nicht an. Dieses erfreute sich einfach an dem mitreißenden Auftritt, so dass es am Ende deutlich mehr als nur Höflichkeitsapplaus gab. Zudem fiel (zumindest mir) Sängerin Elize Ryd angenehm auf, indem sie sich nicht in ein derzeit genretypisches 08/15-Gothicoutfit zwängte sondern vielmehr auch in jeder nichtmetallischen Disco eine gute Figur abgegeben hätte.
Setlist AMARANTHE:
Leave Everything Behind
Enter The Maze
1.000.000 Lightyears
Automatic
Call Out My Name
Rain (It’s All About Me)
My Transition / Hunger
Beim anschließenden Auftritt von EVERGREY wurde es dann schlichtweg genial. Mit ‚Leave It Behind Us’ vom neuen Album startete man in einen durch und durch fulminanten Set. Was die Truppe aus Göteborg von allerhand durchschnittlichen Bands unterscheidet ist ganz klar Frontmann Tom S. Englund. Mit einem Charisma dem man sich unmöglich entziehen kann durchleidet der Mann scheinbar jeden einzelnen seiner Songs auf der Bühne neu. Im Ergebnis bedeutet dies größtmögliche Authentizität und Gänsehaut pur. Eigentlich verbietet es sich bei einem so gelungenen Rundumpaket einzelne Stücke herauszuheben. Dennoch waren insbesondere das großartige ‚Wrong’ und der Publikumsliebling ‚Recreation Day’ die Sternstunden des gesamten Abends. So und nicht anders muss man melancholischen Progressive Metal darbieten. Das Publikum nahm die Band entsprechend begeistert auf. Am Ende war der einzige Wehrmutstropfen nur derjenige, dass diese Band nicht länger spielen durfte.
Setlist EVERGREY:
Leave It Behind Us
Monday Morning Apocalypse
Wrong
Blinded
The Masterplan
Recreation Day
Frozen
Broken Wings
A Touch Of Blessing
Was der eben beschriebene Tom S. Englund für EVERGREY ist, war ein gewisser Roy S. Khan für KAMELOT. Allein diese Tatsache dürfte unbestritten sein. Dementsprechend gespannt und skeptisch musste man dem Auftritt des Headliners entgegenblicken. Die alles entscheidende Fragestellung, ob KAMELOT ohne Khan nun funktionieren können oder nicht, wird am Ende jeder für sich selber entscheiden müssen.
Rein objektiv war es ein gutklassiger Auftritt, welcher vor allen Dingen viel für das Auge zu bieten hatte. Schon bei den ersten beiden Songs ‚Rule The World’ und ‚Ghost Opera’ vom gleichnamigen Album wurde die Band in Sachen Backing Vocals von einer maskierten Gastsängerin, SEVENTH WONDER-Sänger Tomy Karevik sowie einer Violinistin unterstützt. Auch (Gast-)Leadsänger Fabio Leone (RHAPSODY OF FIRE) machte seine Sache in technischer Hinsicht richtig gut. Niemand wird wohl auch ernsthaft bestreiten, dass es sich bei dem sympathischen Italiener um einen Vokalisten auf Weltklasseniveau handelt. Bei KAMELOT singt er in wesentlich tieferen Gefilden als bei seiner Hauptband und kann auch auf diesem Metier durchaus überzeugen. Unter normalen Umständen würde eine derartige Performance auch mit Sicherheit zu einem ordnungsgemäßen Siegeszug reichen, leider kann man hier nicht von normalen Umständen sprechen. Roy S. Khan hat sich in den letzten Jahren nun mal zu DER Stimme der Band entwickelt und eine solche kann man nicht ersetzen. Der ausgebildete Opernsänger aus Norwegen hat die großen KAMELOT-Songs mit Leben gefüllt, ohne welches diese einfach nicht auskommen. Dabei hatte er seinen ureigenen Stil der ohne ihn nicht zu reproduzieren ist. Man möchte den verbliebenen Musikern, die instrumental selbstverständlich über allem erhaben sind, kein Unrecht tun, aber mir zumindest fehlte über die gesamte Spielzeit immer etwas. Und ich bin mir sicher, damit nicht der Einzige im Saal gewesen zu sein.
Es ist schon sehr traurig mitzuerleben, wie eine großartige Band durch wirdrige Umstände zu einem Schatten ihrer Selbst wird. Auch die zahlreichen Gastauftritte sorgen zwar für eine gewisse Abwechslung, können über dieses Trauerspiel allerdings nicht hinwegtäuschen. So wird ‚Center Of The Universe’ von Tomy Karevik gesungen, AMARANTHE-Frontsirene Eliza Ryd hilft bei ‚A Sailorman’s Hymn’ aus während EPICA-Goldkehlchen Simone Simons extra für eine Performance zu ‚The Haunting’ mitgereist ist. Keyboard-, Drum- und Bass-Solo sind ohnehin Bestandteil einer jeden KAMELOT-Show gewesen, langweilen wenn man ehrlich ist aber eher. Als letzte Zugabe gibt es schließlich das von zwei Trommlerinnen eingeleitete ‚March Of Mephisto’ und der Spuk hat ein Ende.
Ich möchte nochmals betonen, keinem der Beteiligten an diesem Auftritt irgendeinen Vorwurf machen zu wollen. Für mich persönlich sind KAMELOT ohne Roy S. Khan aber wie IRON MAIDEN ohne Bruce Dickinson oder JUDAS PRIEST ohne Rob Halford. Es handelt sich dabei um meine eigene Meinung, die weder Anspruch auf Richtigkeit hat und schon gar nicht von anderen geteilt werden muss. Als Fazit lässt sich Folgendes festhalten: Ganz besonders dank EVERGREY war es ein sehr unterhaltsamer Konzertabend in der Live Music Hall. Um die Zukunft von KAMELOT hingegen mache ich mir ernsthafte Sorgen. Vielleicht findet Khan ja eines Tages doch wieder zurück in den Schoß der Band. Allen Fans von einzigartigem und symphonischem Power Metal wäre es sehr zu wünschen!
Setlist KAMELOT:
Rule The World
Ghost Opera
The Great Pandemonium
The Human Stain
Center Of The Universe (feat. Tomy Karevik SEVENTH WONDER])
Descent Of The Archangel
A Sailorman’s Hymn (feat. Elize Ryd [AMARANTHE])
When The Lights Are Down
Soul Society
Keyboard-Solo
EdenEcho
Necropolis
The Haunting (feat. Simone Simons [EPICA])
Drum Solo
Forever
Bass Solo
Karma
March Of Mephisto
Thomas
MEGADETH DELUXE BOXES
SPECIAL EDITONS ZUM 25-JĂ„HRIGEN JUBILĂ„UM DES MEGADETH-KLASSIKERS “PEACE SELLS … BUT WHO’S BUYING?”! V
Das MEGADETH-Album “Peace Sells … But Who’s Buying?” von 1986 wird jetzt erstmals in digital remasterter Form vorgelegt. PĂĽnktlich zum 25-jährigen Jubiläum dieses legendären Metal-Klassikers erscheinen am 08. July 2011 ein Deluxe Box Set mit 4 CDs, Audio-DVD und 3 Vinyl-LPs plus reichhaltigem Begleitmaterial, eine Doppel-CD-Ausgabe sowie ein Digital Audio-Album. Alle Editionen enthalten neben dem remasterten Original-Album auch noch ein bisher unveröffentlichtes Konzert von der ersten Welttournee 1987. MEGADETH-Chef Dave Mustaine und Metallica-Schlagzeuger Lars Ulrich schrieben speziell neue Liner Notes fĂĽr die Neuausgabe.
Neben dem Album-Remaster auf CD, Vinyl-LP und Audio-DVD sowie dem 87er-Live-Konzert auf CD, Doppel-LP und wiederum der Audio-DVD offeriert das Box Set noch 2 weitere CDs mit verschiedenen, teils sogar unveröffentlichten Abmischungen des Original-Albums, einerseits vom Original-Produzenten Randy Burns, zum anderen von Dave Mustaine selbst angefertigt für einen Re-Release von 2004. Das 20-seitige Booklet wartet mit zahlreichen seltenen Abbildungen auf, zusätzlich gibt es Foto-Drucke und Reproduktionen von Konzert-Flyern und einem Show-Ticket. Das Frontcover der Box wird in dreidimensionaler Form gehalten sein, so dass Vic Rattlehead, jene besagte Cover-Figur, dem Betrachter regelrecht entgegen zu springen scheint.
“Peace Sells … But Who’s Buying?”, im November 1986 erstveröffentlicht, war das eigentlich zweite MEGADETH-Album, jedoch das erste, das bei Capitol Records in Los Angeles herauskam. Es katapultierte die Band endgĂĽltig ins internationale Rampenlicht und ist bis heute eine der gefragtesten Thrash-Metalscheiben ĂĽberhaupt.
In seinen neuen Liner Notes erinnert sich Dave Mustaine an die Arbeit am Titelsong: “Ich habe inzwischen viele Texte geschrieben, aber beim Text zu ‚Peace Sells’ war etwas anders. Er erzählt die Geschichte ĂĽber meinen Glauben, meine Gedanken und mein Misstrauen gegenĂĽber der Regierung, meine Arbeits-Ethik, meine Integrität. Das war einfach MEIN Song.”
“If there’s a new way, I’ll be the first in line”
“Amen!”, endet Mustaine. “Ich war so ermĂĽdet vom nicht rasieren, nicht baden, nicht essen, kein Dach ĂĽber dem Kopf zu haben oder eine Partnerin, NICHTS. Ja, ich werde der Erste in der Reihe sein, aber es hat dieses Mal besser funktioniert. Gut, es hat funktioniert, dank Gott, gerade schnell genug fĂĽr das, was ich brauchte, aber bei weitem nicht so schnell, wie ich erhofft hatte.”
“Egal ob man die Scheibe zum ersten Mal 1986 gehört hat oder heutzutage erstmals hört, ‚Peace Sells’ ist ein groĂźartiges Heavy Metal-Album”, schreibt Lars Ulrich in seinen Anmerkungen. “Nicht mehr und nicht weniger, es hat die Zeit ĂĽberdauert und wird es auch weiterhin tun.”
Dave Mustaine hatte MEGADETH Mitte der 80er Jahre nach seinem Ausstieg bei Metallica gegrĂĽndet. Angefangen mit dem im Sommer 1985 erschienenen LP-DebĂĽt “Killing Is My Business … And Business Is Good” und letztlich gefördert durch verschiedene Besetzungswechsel, entwickelte die Band aus der Aggressivität des Thrash Metal, einem fast schon Jazz-verbundenen Improvisationsstil und bisweilen zynischen, politisch geladenen Texten eine innovative Mixtur, die sich bis heute weltweiter Beliebtheit erfreut.
Im Juli werden MEGADETH auch wieder auf deutschen BĂĽhnen zu sehen und zu hören sein, bei einem Einzelkonzert am 04.07. in Hamburg und im Rahmen der “Big 4″-Tournee zusammen mit Metallica, Slayer und Anthrax am 02.07. in Gelsenkirchen.
MEGADETH: Peace Sells … But Who’s Buying? (2CD Edition + Digital Album)
Booklet with liner notes by Dave Mustaine and Lars Ulrich
Disc 1 (original album, remastered)
Disc 2 (previously unreleased 1987 concert)
MEGADETH: Peace Sells … But Who’s Buying? (Deluxe 5 Disc + 3 LP box set)
Two 8×10 photos / two 8 1/2 x 11 reproduced vintage concert flyers / one reproduced vintage ticket stub / 20-page book with liner notes by Dave Mustaine and Lars Ulrich
Disc 1 (original album, remastered)
Disc 2 (Dave Mustaine mixes & masters for 2004 album reissue)
Disc 3 (Randy Burns mixes, remastered)
Disc 4 (previously unreleased 1987 concert)
Disc 5 (hi-res audio: original album + previously unreleased 1987 concert)
LP 1 (original album, remastered)
LPs 2 & 3 (previously unreleased 1987 concert)
MARDUK “IRON DAWN”
MARDUK – “Iron Dawn” EP Das schwedische Vorzeige-Abrißkommando MARDUK holt wieder die Panzer aus der Garage, zumindest für diese 3 Track EP, die zunächst auf dem Maryland Death Fest am 27.05. exklusiv verkauft wird und am 30.05. für alle erhältlich sein wird.
Die ersten beiden Tracks ´Warschau 2: Headhunter Halfmoon´ und ´Wacht am Rhein: Drumbeats of Death´ bieten herrliches Geknüppel ohne Punkt und Komma wie zu seligen „Panzerdivision Marduk“ Zeiten. Der letzte Song zeigt die Schweden dann von ihrer kranken, langsamen Seite, dort geht es atmosphärisch zäh und düster zu, passend zum Ende der vorangegangen Schlacht, und schließt die EP würdig ab.
Das Teil wird auch in gelbem Vinyl erscheinen und ist auf 500 Exemplare limitiert, Fans sollten also schnellstens zuschlagen!
4,5/6
Christian T.
PESTILENCE “DOCTRINE”
Alter Schw… äh… Niederländer, geht es auf diesem Album ab! Die Labelpromotion hat mit dem Versprechen des womöglich härtesten Tonträgers der Bandgeschichte von PESTILENCE wahrlich nicht zu viel versprochen. Nach einem atmosphärischen, sakral angehauchten Intro machen die Mannen um Fronter Patrick Mameli keine Gefangenen.
Mit ‚Amgod’ geht das feierliche Gebretter los und wird knapp 40 Minuten bis zu den letzten Tönen des Rausschmeissers ‚Confusion’ keineswegs unterbrochen. Im Großen und Ganzen geht man dabei wesentlich songdienlicher als in den letzten Jahren vor, selbstredend ohne gänzlich auf technische Raffinessen zu verzichten. Letztere wissen insbesondere in Form des infernalischen Drummings in Kombination mit dem äußerst komplexen Bassspiel von Jeroen P. Thesseling zu begeistern. Darüber hinaus quält Herr Mameli ein weiteres Mal seine Stimmbänder, dass es eine wahre Freude ist. Anspieltipps sind das komplexere ‚Dissolve’ und das geradlinigere „Absolution’. Im Grunde fallen aber auch alle weiteren Tracks qualitativ nicht ab. Da ebenfalls in punkto Sound alles richtig gemacht wurde, kann man nicht anders als von einer extrem runden Sache zu sprechen.
Mir persönlich hat es zwar etwas besser gefallen als der Frickelanteil der Musik noch einige Level höher war, für Szene-Puristen dürfte es sich allerdings um ein absolutes Gourmethäppchen handeln. Ein tolles Album.
4,5/6
Thomas



