Nachbericht RHF 2024
Festivalbericht: Rock Hard Festival 2024
Freitag:
Wie fast in jedem Jahr zu Pfingsten fand im wunderbaren Amphitheater in Gelsenkirchen das Rock Hard Festival 2024 von Freitag bis Sonntag statt, nicht umsonst wird es unser großes Familientreffen genannt, denn hier herrscht immer eine sehr entspannte familiäre Atmosphäre mit einem abwechslungsreichen Line Up. Und es ist immer wieder schön, so viele Freunde, Bekannte und Fotografenkollegen zu treffen, die man leider nur einmal im Jahr sieht.
Den Anfang machte DREAD SOVEREIGN, die irische Doom-Metal-Band um PRIMORDIAL Frontmann Alan Averill. Mit düsteren Riffs und drückender Atmosphäre legte die Band eine beeindruckende Show hin. Die tiefen, melancholischen Klänge sorgten für eine bedrohliche Stimmung, die das Publikum langsam in die richtige Festival-Stimmung brachte.
Als nächstes betraten THRONEHAMMER die Bühne und setzten die Doom-Offensive fort. Die Band ist für ihren massiven Sound und schwere Riffs bekannt, und auch hier wurden die Erwartungen nicht enttäuscht. Die wuchtigen Songs und die markante Stimme von Sänger Kat Shevil trieben die Energie im Amphitheater weiter in die Höhe.
Mit MYSTIC PROPHECY wurde es melodischer. Die deutsche Power-Metal-Band um Frontmann Lia brachte eine frische, energiegeladene Dynamik ins Line-up. Ihre eingängigen Songs mit kraftvollen Gitarren-Soli und hymnischen Refrains sorgten für ordentlich Bewegung im Publikum. Besonders der Hit „Ravenlord“ riss die Menge mit und brachte einige Fans dazu, ihre Kehlen lautstark mitzusingen.
Danach wurde es deutlich härter, als UNLEASHED, die schwedischen Death-Metal-Pioniere, die Bühne betraten. Mit brutalen Riffs und kompromisslosen Vocals übernahmen sie das Zepter und sorgten für die erste richtige Moshpit des Tages. Klassiker wie „Before the Creation of Time“ und „Death Metal Victory“ durften natürlich nicht fehlen und brachten die eingefleischten Fans zum Toben.
Eine erfrischende Abwechslung bot anschließend die belgische Band BRUTUS, die mit ihrem einzigartigen Mix aus Post-Hardcore, Metal und Indie-Rock eine beeindruckende Performance hinlegten. Die Energie der Band, angeführt von der charismatischen Schlagzeugerin und Sängerin Stefanie Mannaerts, war förmlich greifbar. Ihr Set brachte eine emotionale und gleichzeitig kraftvolle Dynamik auf die Bühne.
Den krönenden Abschluss des Tages lieferte die finnische Metal-Institution AMORPHIS als Headliner. Mit ihrem einzigartigen Stil, der Elemente aus Death Metal, Folk und Progressive Metal vereint, zogen sie die Menge komplett in ihren Bann. Songs aus ihrem gefeierten Album „Queen of Time“ sowie Klassiker wie „Black Winter Day“ sorgten für Gänsehaut-Momente. Die Band schaffte es, eine magische Atmosphäre zu kreieren, die das Publikum bis zum letzten Ton in den Bann zog.
Samstag:
Die finnische Progressive-Metal-Band WHEEL eröffnete den Tag und setzte die Messlatte mit einer dynamischen und kraftvollen Show hoch. Die Band, bekannt für ihren experimentellen Sound und tiefgehende Texte, überzeugte mit atmosphärischen Riffs und beeindruckender musikalischer Präzision. Ihr Set war geprägt von einer düsteren und intensiven Stimmung, die das Publikum direkt in den Bann zog. Songs wie “Movement” und “Dissipating” zeigten die technische Raffinesse der Musiker und ließen keinen Zweifel daran, dass diese Band auf dem besten Weg ist, sich einen festen Platz in der Progressive-Metal-Szene zu sichern.
Als Nächstes folgte die schwedische Heavy-Metal-Band AIR RAID. Mit ihrem klassischen NWOBHM-Sound heizten sie das Publikum weiter an. Luftige Gitarrensoli und kraftvolle Gesangslinien versetzten die Zuhörer direkt in die 80er Jahre zurück. Besonders Tracks wie „Hold the Flame“ und „Across the Line“ kamen beim Publikum extrem gut an. AIR RAID bewiesen, dass traditioneller Metal auch heute noch lebendig ist und sorgten für reichlich Headbangen und laute Mitsing-Chöre.
Die dänischen Death-Metaller von BAEST brachten die Stimmung anschließend auf ein brutaleres Niveau. Mit schweren Riffs, donnernden Drums und dem markanten Growl-Gesang von Frontmann Simon Olsen war die Band eine Naturgewalt auf der Bühne. Ihre kompromisslose Performance und energiegeladene Show ließen keinen Zweifel daran, dass sie zu den aufstrebenden Größen im Death Metal gehören. Songs wie “Genesis” und “Necro Sapiens” wurden vom Publikum frenetisch gefeiert und sorgten für den ersten großen Moshpit des Tages.
Als nächstes stand die finnische Crossover-Band WALTARI auf der Bühne, die für ihre genreübergreifende Mischung aus Metal, Industrial, und sogar Pop-Elementen bekannt ist. Ihr Set war eine erfrischende Abwechslung, da die Band nahtlos zwischen harten Riffs, eingängigen Melodien und elektronischen Elementen wechselte. Besonders mit Klassikern wie “Atmosfear” und “Eccentric Man” bewiesen sie ihre Experimentierfreudigkeit. Waltari überraschte das Publikum immer wieder mit unerwarteten Wendungen und zeigte, dass sie auch nach vielen Jahren im Geschäft nichts an Kreativität verloren haben.
Mit VANDENBERG, der Band um den legendären niederländischen Gitarristen Adrian Vandenberg, betrat nun eine echte Hardrock-Ikone die Bühne. Die Band, die in den 80ern große Erfolge feierte, ist bekannt für ihre melodischen und dennoch kraftvollen Songs. Adrian Vandenbergs Gitarrenarbeit stand natürlich im Mittelpunkt, und er lieferte ein meisterhaftes Set ab. Klassiker wie „Burning Heart“ und „Your Love is in Vain“ weckten nostalgische Gefühle bei den Fans, während auch neues Material wie „House on Fire“ überzeugte. Es war eine leidenschaftliche und feurige Performance, die sowohl alte als auch neue Fans begeisterte.
Die irischen Pagan-Metal-Pioniere PRIMORDIAL waren als nächste an der Reihe und sorgten für eine atmosphärisch dichte Performance. Mit ihrer Mischung aus Black Metal, Folk-Elementen und epischen Melodien schufen sie eine erhabene, fast schon spirituelle Stimmung. Frontmann Alan „Nemtheanga“ Averill beeindruckte nicht nur mit seinem markanten Gesang, sondern auch mit seiner charismatischen Bühnenpräsenz. Stücke wie „Empire Falls“ und „Where Greater Men Have Fallen“ wurden vom Publikum mit Gänsehaut und voller Inbrunst aufgenommen, was die Performance zu einem der emotionalen Höhepunkte des Tages machte.
Nach einigen Jahren Pause sind die amerikanischen Thrash-Legenden FORBIDDEN zurück auf der Bühne. Ihr Comeback wurde von den Fans lange erwartet, und sie enttäuschten nicht. Mit einem kraftvollen Set und einem ungebrochenen Enthusiasmus heizten sie dem Publikum ordentlich ein. Klassiker wie „Chalice of Blood“ und „Through Eyes of Glass“ ließen die Thrash-Metal-Herzen höher schlagen und sorgten für frenetisches Moshing und Headbangen. FORBIDDEN zeigten eindrucksvoll, dass sie auch nach so langer Zeit nichts von ihrer Energie und Aggressivität verloren haben.
Den krönenden Abschluss des zweiten Tages bildete die Performance von KK’s PRIEST, der Band um den ehemaligen Judas-Priest-Gitarristen K.K. Downing. Die Erwartungen waren hoch, und die Band lieferte ein spektakuläres Set ab, das sowohl Priest-Klassiker als auch Material aus ihrem eigenen Repertoire beinhaltete. Stücke wie „Hellfire Thunderbolt“ und „Raise Your Fists“ begeisterten die Menge, aber es waren die Judas-Priest-Hits wie „Breaking the Law“, die das Publikum in Ekstase versetzten. K.K. Downing zeigte, dass er nach wie vor zu den besten Gitarristen der Metal-Szene gehört, und lieferte eine leidenschaftliche und energetische Show ab, die dem Festivaltag einen würdigen Abschluss verlieh.
Sonntag:
Der dritte und letzte Tag des Rock Hard Festivals 2024 begann, allerdings ohne die erste Band WINGS OF STEEL, die wir leider verpasst haben. Dennoch war es ein Tag voller beeindruckender Auftritte und groĂźartiger Musik.
MAGGOT HEART betraten die Bühne und lieferten eine energiegeladene Performance ab, die das Publikum sofort mitriss. Die Mischung aus Post-Punk, Hard Rock und einer Prise Metal hat für eine einzigartige Atmosphäre gesorgt.
Weiter ging es mit JOHN DIVA & THE ROCKETS OF LOVE, die diesmal mit einem neuen Gitarristen, Carsten Stepanowicz, auftraten. Die Band versprĂĽhte Glam-Rock-Energie pur und brachte die Menge zum Tanzen und Mitsingen. Der neue Gitarrist fĂĽgte sich nahtlos in die Gruppe ein und lieferte eine erstklassige Show ab.
Es folgte CHAPEL OF DISEASE, die mit ihrem düsteren und atmosphärischen Death Metal die Bühne in ein wahres Inferno verwandelten. Die harten Riffs und die brutalen Vocals ließen keinen Zweifel daran, dass die Band sich weiterentwickelt hat und dennoch ihre Wurzeln nicht vergessen hat.
Mit DEMON kam dann eine wahre NWOBHM-Legende auf die Bühne. Die Band hat bewiesen, dass sie auch nach Jahrzehnten nichts von ihrer Power eingebüßt hat. Klassiker wie „Night of the Demon“ sorgten für Nostalgie und pure Begeisterung bei den Fans.
EXHORDER brachte dann den Thrash in seiner rauesten Form auf die BĂĽhne. Die Band aus New Orleans zeigte sich in absoluter Bestform und lieĂź die Fans in einem Moshpit der Extraklasse aufgehen.
Als einer der Highlights des Tages trat RIOT V auf, die mit ihrem kraftvollen und melodischen Heavy Metal für Gänsehautmomente sorgten. Die Mischung aus alten Klassikern und neueren Songs war perfekt abgestimmt und die Band wurde vom Publikum frenetisch gefeiert.
Den krönenden Abschluss des Tages und des Festivals machte D-A-D, die als Headliner die Bühne zum Beben brachten. Mit ihrer charismatischen Performance und einer Setlist, die sowohl Hits als auch Fan-Favoriten beinhaltete, sorgten sie für den perfekten Abschluss dieses Festivals. Die Show war ein echtes Highlight und hat die Festivalbesucher mit einem Lächeln im Gesicht in die Nacht entlassen.
Das schönste Familientreffen ist nun schon wieder Geschichte. Schön euch alle wieder getroffen zu haben und freuen wir uns auf das nächste Jahr. Meine persönlichen Highlights dieses Jahr waren allen voran PRIMORDIAL, AIR RAID, JOHN DIVA & THE ROCKETS OF LOVE, MYSTIC PROPHECY, CHAPEL OF DISEASE und FORBIDDEN…
Hier geht es zu den Gallerien:
Uli
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