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RHF 2019 NACHBERICHT

Posted by Uli On Juni - 24 - 2019

titelbildROCK HARD FESTIVAL 2018 Zum sechzehnten Mal rockt nun schon der Pott am Pfingstwochenende beim diesjährigen Rock Hard Festival 2019 im traumhaften Amphitheater in Gelsenkirchen, direkt am Rhein Herne Kanal und wieder einmal ist es dem Rock Hard Team gelungen, ein spannendes Billing auf die Beine zu stellen. Headliner wie ANTHRAX, GAMMA RAY und WATAIN, sowie andere namhafte Bands wie POSSESSED, TYGERS OF PAN TANG, LIZZY BORDEN, SKID ROW, FIFTH ANGEL und MAGNUM sorgten für redlichen Publikumsandrang.

Voller Vorfreude ging es endlich am Freitag los zum ersten Festivaltag, das Wetter war einfach ideal, nicht zu heiß, das erste Festivalbier wurde auf dem Gelände vernichtet, die Kollegen der fotografierenden und schreibenden Zunft wurden begrüßt. Kurz vor fünfzehn Uhr ging es dann wieder los in Richtung Fotograben, wo wir natürlich wie jedes Jahr von den Jungs der CCS-Security herzlich begrüßt wurden.

62106948_2254737374595942_1041284429726613504_oVULTURE aus NRW haben heute die Ehre das Festival zu eröffnen. Passend zum Auftritt steht heute auch ihr neuer Longplayer “Ghastly Waves & Battered Graves” in den Regalen. Wild und nietenbepackt feuert die Band ihren Speedmetal in die ersten Reihen. So kann es weitergehen.

IMG_2406Weiter geht mit den CHAPEL OF DISEASE, deren Todesblei ist mit so vielen wundervollen Melodien durchzogen, dass ich doch schwer beeindruckt bin. Muss ich mir unbedingt mal in nem kleineren Club angucken.

61984282_2254740201262326_9023522956554272768_oDann ne` Dortmunder Band in Gelsenkirchen, ob dat gut gehen kann? Aber sicher doch, wenn es sich um Sir Hannes und The IDIOTS handelt. Der im positiven Sinne durchgeknallte Punk Hannes fĂĽhrt seine Mannen sicher durch einen energiegeladen en Set. Punk, Satz und Sieg!!

62258301_2254741341262212_6303409430855680000_oBevor es mit einer Legende des NWOBHM, den TYGERS OF PAN TANG weitergeht, nutze ich die Zeit für ne kleine Tour übers Festivalgelände. Dabei fällt mir auf, dass sich da am Himmel heftigst was zusammenbraut. Schnellen Fußes ab zum Bierstand und dann passiert es auch schon. Es regnet so abartig, dass ich keine Chance habe den Anfang von den TYGERS zu sehen. Jeglicher Versuch auch nur unter irgendeinem Unterstand hervorzutreten scheitert. Nach circa 20 Minuten ist der Spuk vorbei und auch das Rund vor der Bühne füllt sich langsam wieder. Mit kurzen Solospots, ein paar Songs vom aktuellen Album und natürlich Klassikern der “Wild Cat” und “Spellbound” Werke, lässt sich auch endlich wieder die Sonne hervorlocken.

64340128_2254740047929008_1328815456353517568_oDann kommt der von mir heiß ersehnte Auftritt von LIZZY BORDEN. Ich hab ja jetzt echt gedacht, die fahren hier die gesamte “Murderess Metal Road Show” Bühne auf, spritzen Unmengen an Blut und lassen die Puppen an Stangen tanzen. Aber soweit kommt es dann doch nicht. Lizzy entpuppt sich als eine Art Lady Gaga des US Metals und wechselt öfter sein Bühnenoutfit als eben Selbige. Der immer agile und schauspielerisch veranlagte Chef der Band überzeugt aber nicht nur optisch. Auch stimmlich ist er absolut Top. Dazu noch ein paar morbide (der Tanz mit dem Totenschädel) und blutige Aktionen, wie das Anmalen der ersten Reihe mit Kunstblut und fertig ist ein kurzweiliger Auftritt. Einzig das teilweise sehr untighte Drumming von Lizzys Bruder und das Fehlen meiner Lieblingslieder (“Godiva”, ”Rod Of Iron” und ”Love You To Pieces”) muss ich kritisieren.

Jetzt gebe ich das Wort an den Uli………

62254061_2254741654595514_3230281844335312896_oWeiter ging es dann mit dem Headliner am Freitag. Die Black Metaler von WATAIN aus Schweden waren nun angesagt und ich möchte hier nicht wirklich ausführlich drüber schreiben, denn Tierkadaver müssen nicht Bestandteile einer Show sein und schon gar nicht geschweige dieser penetrante Geruch nach Scheiße, der von der von der Bühne kam. Ob die Band Headlinerwürdig war, kann ich beim besten Willen nicht behaupten! Aber den meisten hat es gefallen! Nebenbei erwähnt durften sie ihre Pyroshow nicht durchführen, denn sonst hätten sie das Dach des Amphitheaters abgefackelt.

Samstag 2. Festivaltag

62607640_2259113780824968_1794658381055655936_oDer Himmel ist dunkel und es regnet. Na, hoffentlich verzieht sich das noch bis zum Start von TYLER LEADS um 12:30 Uhr. Starker Wind schiebt die Regenwolken zur Seite, sorgt aber auch dafür, dass keinerlei Bandbanner aufgehängt werden dürfen. Die quasi ums Eck gegründeten TYLER LEADS (Recklinghausen) treten einem dann kräftig in den Arsch. Schön erfrischender Rock, der auch aus Skandinavien stammen könnte. Sehr ambitionierter Auftritt der jungen Wilden von denen man mit Sicherheit noch viel sehen und hören wird.

Anmerkung von Uli: Das kann ich hundertprozentig unterschreiben und mache gleich weiter  mit der nächsten Band des Tages…..


62633460_2259115750824771_8985906885651595264_oMit VINTAGE CARAVAN aus Island ging es nun weiter. Das Trio um Gitarrist und Sänger Oscar Logi Agustsson waren in mächtiger Spiellaune. Ihre Mischung aus Hardrock…Bluesrock kam gut im Amphitheater an…aber diese Band schau ich mir lieber in einem kleinen Club an…..

Die nächsten drei Bands gehen an den Peter……..

62216571_2259116624158017_143738055587528704_oWas können denn CARNIVORE A.D. ohne Peter Steele? Gibt es wieder Proteste wie damals auf der Deutschland Tour? Antwort: Sie liefern ab, das wird sofort klar. Peter Steele Lookalike Baron Miscuala rollt das “R” ein bissel weniger, aber sonst macht er seine Sache sehr gut. Ich fand CARNIVORE schon immer besser als TYPE O NEGATIVE, auch wenn man sie stilistisch nicht unbedingt vergleichen kann. Da ich damals nicht in den Genuss eines ihrer Livegigs gekommen bin, genieße ich den heutigen Auftritt um so mehr. Songs wie “Race War”, ”God Is Dead” und “Jesus Hitler” sind live eine Bank. Diskussionen rund um die Band wird es immer mal geben, aber das ganz große Thema wie damals ist es heute nicht mehr.

62189341_2259121420824204_7539728402803064832_oNach dem großartigen Auftritt beim Keep It True Festival XIX erwarte ich nichts weniger als einen einzigartigen Triumphzug von HEIR APPERENT. Doch leider enttäuscht mich die schlechte Setliste. Die neue Scheibe ist ja nicht übel, aber im Vergleich zu so einer Göttergabe wie “Graceful Inheritance” stinkt sie gewaltig ab. So  etwas wie Stimmung kommt leider nur bei “Another Candle” und “Tear Down The Walls” auf.

62340352_2259122114157468_4907194074928250880_oWie man es richtig macht, beweisen SYMPHONY X direkt im Anschluss. Die knallen einem schönsten progressiven Powermetal um die Ohren. Da stimmt so ziemlich alles. Die Band hat Bock und Russel Allens Gesangsleistung ist halt outstanding. Kurios war nur, dass es wirklich wieder anfing zu regnen als Russel das Wort “Rain” erwähnte. Dieser Auftritt hatte schon Headlinerstatus, mal schauen, wer es schafft diese Leistung noch zu toppen. Bin da sehr gespannt!!!

Das kannst du auch Peter…………..

62367910_2259124247490588_7676845272382570496_oNach SYMPHONY X kam dann das nächste Highlight des Tages: SKID ROW! Über diese Band braucht man wirklich nicht viel zu erzählen. Wer kennt nicht ihre Hits wie: `Youth Gone Wild`, `18 And Life`, `Slave To The Grind` und viele andere, die sie heute Abend im Amphitheater natürlich auch spielten. Als die Band dann endlich die Bühne betrat, gab es im Publikum kein Halten mehr. Die Musiker waren mächtig in guter Spiellaune, posten was das Zeug hielt, allen voran natürlich Sänger ZP Theart, der wie ein Derwisch über die Bühne lief, aber auch manchmal einen Ton versemmelte. Das Publikum war völlig aus dem Häuschen und feierte die Band lautstark, vor allem beim letzten Song `Youth Gone Wild`, wo Tausende den Refrain mitgrölten. Da kam schon ein Gänsehautfeeling rüber. Als Outro wurde `Take Me Home, Country Roads` von John Denver vom Band gespielt, wo dann das Publikum ebenfalls den Refrain lautstark mitsang…………Daumen hoch!

62179294_2259124524157227_4271007228233777152_oÜber die nächste Band kann man geteilter Meinung sein! Entweder man liebt oder hasst sie!! Ich spreche hier von der Death Metal Walze CANNIBAL CORPSE aus den Vereinigten Staaten. Schon vor dem Gig bekam die Band die Auflage seitens der Stadt verschiedene Songs nicht zu spielen, da die Texte Gewaltverherrlichend wären. Und so kam es, dass der letzte Song `Hammer Smashed Face` als Instrumental gespielt wurde. Aber das sei nur nebenbei erwähnt. Die Band machte mächtig Stimmung und wurde vom Publikum gut abgefeiert!

62159893_2259126434157036_8562635174276235264_oKommen wir nun zum Headliner des Samstags: GAMMA RAY. Die deutschen Powermetaler um Gitarrist und Sänger Kai Hansen absolvierten ihren letzten Gig im Jahre 2016, dementsprechend wurde die Band vom Publikum lautstark empfangen und legte fulminant mit `Land Of The Free` los. In den nächsten neunzig Minuten war Powermetal der ersten Güte angesagt. Viele waren wohl überrascht einen neuen Sänger auf der Bühne zu sehen. Frank Beck ist seit 2015 festes Mitglied der Band und unterstützt Kai Hansen beim Gesang zu fünfzig Prozent, damit  er sich mehr um das Gitarrenspiel konzentrieren kann.

Die Setlist ließ keine Wünsche offen und die Band spielte einen souveränen Gig, trotz anfänglicher Soundprobleme, der sehr beim Publikum ankam. Ein würdiger Samstagsheadliner! Daumen hoch!!

Sonntag 3. Festivaltag

Die Sonne knallt schon am frĂĽhen Morgen richtig fett auf meinen FrĂĽhstĂĽckstisch. Genau so muss ein Festivalmorgen aussehen! Also wieder ab nach Gelsenkirchen.

Ich erteile nun dem Uli das Wort für die nächsten beiden Bands……..Danke Peter!

Den Opener vom Sonntag THE SPIRIT habe ich nur aus der Ferne vom Parkhaus gehört und was mir da zu Ohren kam, gefiel mir gar nicht, also hab ich mir die Band geschenkt…..und schaute mir derweil die Gemälde im Partyzelt an.

62262960_2259134847489528_1233361212654223360_oAls zweite Band waren nun ZODIAC aus Münster angesagt. Die Band um Gitarrist und Sänger Nick van Delft sind für die abgesprungenen THE OBSSESSED kurzfristig eingesprungen. Da die Band schon einmal auf dem RHF gespielt hat, war es für die Musiker ein leichtes Spiel das Publikum zu begeistern. Ihr melodischer Hardrock war für mich der perfekte Auftakt für den letzten Festivaltag und vor allem der NEIL YOUNG Song „Cortez The Killer“ ist immer wieder ein Konzerthighlight von ZODIAC. Ein absoluter Gänsehautmoment, der das gesamte Publikum in seinen Bann zog , war dann  das zehnminütige „Coming Home“, der letzte Song der Band! Alle Daumen hoch!!

Und weiter geht es mit dem Peter…………..

62148132_2259136044156075_3694389576480063488_oJetzt bin ich aber mal gespannt, ob mich diese Überflieger von VISIGOTH live mehr überzeugen als auf Platte. Das Rund vor der Bühne ist schon mal gut gefüllt, die Fans schwingen ihre Gummischwerter und dann gehts auch schon los. Bei mir tut sich da rein gar nichts. Diese supergehypten Amis entlocken mir nur den Wunsch, ganz schnell das Weite zu suchen. Aber selbst auf dem entfernten Biergarten entkomme ich dem für mich stinkend langweiligen Sound der Band nicht. Epic Metal nach dem Reissbrett Prinzip ist halt nicht meins. Die Resonanzen des Publikums widersprechen aber meiner Meinung. Gut, dass die Geschmäcker so verschieden sind!!

62195859_2259144804155199_386761083450294272_oIm Biergarten hätte ich auch direkt bleiben können, denn auch LONG DISTANCE CALLING zählen nicht gerade zu meinen Favoriten. Aber das Publikum geht total steil auf den Instrumentalsound der Band. So sieht man selbst hartgesottene Death/Black Metaller freestyle tanzen. Respekt!!

62490180_2259147260821620_6882191862090694656_oNa, wer spielt denn heute bei FIFTH ANGEL? Irgendwie schafft es die Band nicht wirklich ein stabiles Line-Up ihr Eigen zu nennen. Gerade mal zwei Mitglieder vom legendären Debut “Fifth Angel” von 1986 sind am Start, Gitarrist Ed Archer und Drummer Ken Mary. Wichtig ist aber vor allem der Sängerposten. Und der ist mit dem relativ unbekannten Steve Carlson noch vor kurzem neu besetzt worden. “Wie geil sind die denn bitte…?”  schreit mich mein Nachbar an und ich konnte nur zurĂĽck schreien “Mega”. Das hab ich jetzt in der Form nicht erwartet. Leider gibt es einen kurzen Break weil etwas mit der Bassanlage nicht stimmt. Danach nimmt die Band wieder so richtig Fahrt auf und in der Form und Besetzung wird sie viele neue Fans dazu gewinnen. Mein Festivalhighlight bis jetzt.

62339802_2259144940821852_5211428117700149248_oJetzt freu ich mich auf die fantastischen Geschichten von MAGNUM. Was fĂĽr perfekte Rocksongs Tony Clarkin und Ausnahmesänger Bob Catley geschrieben haben… Hits wie “How Far Jerusalem”, ”Vigilante”, ”All England´s Eyes” oder “Don´t wake the Lion”. Ein Blick in die glĂĽcklichen Gesichter neben mir reicht völlig aus um diesen Auftritt zu beschreiben.

64351586_2268397219896624_7198800594700599296_oKaum zu beschreiben ist auch meine Vorfreude auf DIE Death Metal Band der ersten Stunde. POSSESSED!! Man, wie oft hab ich “Seven Churches” in meiner Jugend abgefeiert und auch das aktuelle Album macht sehr viel Spaß. Im Vorfeld wurde Sympathiebolzen Jeff Beccera schon von Fans umlagert, verteilt Geschenke, unterschreibt alles was man ihm vorhält und drückt sich vor keinem Selfie. Das nenn ich mal Fanliebe!! Und wir die Fans zahlen sofort zurück. Ab dem Intro gibt es kein Halten mehr. Im Sekundentakt werden die Crowdsurfer über mich gereicht und der Moshpit vor der Bühne wächst und wächst. Alle Scheiben der Band werden berücksichtigt und der gute Jeff ist den Freudentränen sehr nahe. In der Form zählen POSSESSED für mich zu den besten Liveacts im Deathmetal Bereich. Der Hammer für mich ist Emilio Marquez, was für ein Tier an den Drums. Für mich die beste Band des gesamten Festivals. Hoffe, sie kommen bald auf grosse Deutschlandtour.

Das Schlusswort geht nun an den Uli…….

62229151_2259149357488077_4695520563114803200_oĂśber den Headliner am letzten Tag braucht man nicht viel zu erzählen. ANTHRAX , eine der Big Four des amerikanischen Thrash Metals neben METALLICA, MEGADETH und SLAYER waren heute Abend angesagt. Das Amphitheater war jetzt brechend voll und die Spannung stieg. Dann erschien endlich die Band auf der BĂĽhne und man merkte sofort: Die haben Bock! Von der ersten Sekunde an explodierten die Band und das Publikum……die Band begann furios mit ‚Caught In A Mosh´, `Got The Time` und `Madhouse`. Und das Amphitheater wurde wirklich zum Madhouse!! Hier hatte die Security endlich mal was zu tun……..Crowdsurfer wohin das Auge reichte. In den folgenden neunzig Minuten Spielzeit zeigten Ian Scott und Co., dass sie wirklich immer noch zu den wirklich GroĂźen des Thrash Metal gehören. Sänger Joey Belladonna war stimmlich nicht soo wirklich gut drauf und ĂĽberspielte das ganz gut, indem er das Publikum in die Songs integrierte, aber das tat der ganzen Sachen keinen Abbruch! ANTHRAX wurden am Sonntag mächtig gefeiert! Punkt! Ende! Aus! Daumen hoch!

Tja, leider ist es nun auch schon wieder vorbei und die Schreiber denken mit Wehmut zurück, schauen aber auch gleichzeitig wieder nach vorne und sagen: Auf zum nächsten Familientreffen 2020.

Unser Dank geht an die Truppe vom Rock Hard, der es wieder einmal gelungen war, ein hervorragend entspanntes Festival mit tollen Bands auf die Beine zu stellen! Und vor allem geht der Dank an die erstklassige CCS-Security, die hier wieder mal einen grandiosen Job gemacht haben!

IMG_3547Peter und Uli

Photocredits: Uli Bechstein

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