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SEELENWALZER INTERVIEW

Posted by Radu On April - 9 - 2019

Seelenwalzer Band

Anno 1997 schockierte die Band RICHTHOFEN mit ihrem Album „Seelenwalzer“ die (noch damals junge ) Neue Deutsche Härte Szene. Mit einer Mischung aus Rammstein, Death Metal und Eisregen kotzte man sich über gesellschaftliche Tabuthemen wie Krieg, Vergewaltigung und Nationalsozialismus aus, was zu diversen Disukussionen führte. Nach Jahren der Funkstille ist die Band unter dem Namen SEELENWALZER zurück und schockiert mit aktuellen Themen.

Hallo und erstmal willkommen zurĂĽck! Ich habe mich sehr gefreut, als ich erfahren habe, dass ihr wieder da seid. Wie geht es euch aktuell?

Hallo – danke der Nachfrage. Es geht uns gut, wir freuen uns genauso, dass wir jetzt wieder am Start sind und genieĂźen die zunehmende Anspannung vor dem Re-Release unseres Albums im Mai durch Massacre-Records.

Wie kam es zu der Namensänderung von RICHTHOFEN in SEELENWALZER und warum?

Die weitere Nutzung des Bandnamens „Richthofen“ war leider nicht möglich; der Name ist rechtlich geschützt und uns wurde von der Familie Von Richthofen die weitere Nutzung untersagt. Wir haben kein Interesse einen Rechtsstreit zu provozieren. Da es uns sehr wichtig war, dass uns unsere alten Fans nach so langer Zeit wiederfinden, war der Albumtitel des Erstlings als neuer Bandname ein gefundenes Fressen, zumal der auch perfekt ausdrückt, was das neue Album mit dem geneigten Hörer macht.

SEELENWALZER ist eine sehr gute Alternative. Sowohl Bandname, als auch Logo sind an eurem Debütalbum angelehnt, das in den 90ern für einige Kontroversen sorgten. Krustige Gitarren, Neue Deutsche Härte und makabre Texte haben damals Maßstabe gesetzt. Ich habe mir gestern nochmal das Album „Seelenwalzer“ angehört und es hat in keinster Weise Staub angesetzt. Was empfindet ihr, wenn ihr das Album heute hört?

Wir hatten damals keine Ahnung, welchen Impact das Album auslösen würde.
Wir lieben das Album nach wie vor und in der Tat klingt es auch 20 Jahre nach VÖ kein bisschen angestaubt oder altbacken. Ich denke es wäre heute genauso erfolgreich wie damals.

„Helden der Zeit“ ist irgendwie an mir vorbei geschossen, da es für mich zu glatt poliert war und einiges an Biss verloren hatte. Gerade die rohen Soundelemente und die dreckige Atmosphäre waren in den Hintergrund getreten und das Ganze erinnerte mich eher an Die Krupps. Um so schöner finde ich es, dass ihr soundmäßig wieder näher am Debüt dran seid. Wie kam es zu der Entscheidung?

RichthofenDa muss ich jetzt etwas weiter ausholen:

Das Debut-Album Seelenwalzer entstand damals aus einer Bier-Laune heraus (zugegeben – es war nicht nur Alkohol im Spiel) und war zunächst nur als „Fun-Projekt“ gedacht. Ich hatte Dirk Weiss durch meine Zusammenarbeit mit seiner Band Warpath als Produzent kennen gelernt und fand seinen Gesangsstil groĂźartig. Wir beschlossen „irgendwann“ mal was zusammen zu machen. Als es sich dann zeitlich ergab entstanden die Songs zum ersten Album bei mir im Stage-One-Studio. FĂĽr die Drums bzw. den Bass konnten wir Sanjai Shah und Gernot Leinert von sHIT fOR bRAINS gewinnen, die mir ebenfalls aus der Zusammenarbeit mit ihrer Band als herausragende Musiker bekannt waren. Wir vier haben dann die Songs eingespielt / gesungen und als das ganze fertig war fanden wir es zu gut, um es einfach in die Schublade zu stecken und unter „geile Erfahrung“ abzuhaken.
Also suchten Dirk und ich nach einem geeigneten Label, welches wir nach langen BemĂĽhungen dann in GUN Records fanden. Ich war zu der Zeit voll mit meinem Studio ausgelastet und habe von vornherein gesagt, dass ich die Band nicht auf die BĂĽhne begleiten kann (einzige Ausnahme war die Tour mit Krisiun/Dimmu Borgir und Kreator).
So kam es dann auch dazu, dass auf dem Booklet nicht die Leute zu sehen sind die das Album eingespielt haben, sondern die damalige Live-Besetzung. Als wir uns dann 2 Jahre später wieder ins Studio begaben, um an dem Nachfolger zu werkeln, machten mir GUN Records einen Strich durch die Rechnung. Nachdem sie erste Ideen gehört hatten, gab es die Ansage, dass wir dafür keinen Pfennig bekommen und gefälligst einen gescheiten Nachfolger produzieren sollen. Sie konnten mit den Demo-Songs überhaupt nichts anfangen und versuchten uns Handschellen anzulegen.

Das war für mich der Grund dem „Projekt“ den Rücken zu kehren, ich lasse mir nicht vorschreiben was für Songs ich zu komponieren habe! Dirk hingegen wollte die Band weiter vorantreiben und hat dann mit neuen Musikern und anderem Produzenten-Team den Nachfolger „Helden der Zeit“ aufgenommen. Ich habe mir das Album bis heute nie ganz angehört und teile deine Einschätzung. Insofern gab es keine bewusste Entscheidung was den Sound des neuen Albums angeht, wir haben einfach alles so gemacht wir es mögen und da bis auf Dirk wieder das gleiche Team am Start war, klingt die neue Scheibe so wie sie klingt.

Textlich habt ihr euch damals amtlich ausgetobt, wobei gerade die Sicht, aus der die Texte geschrieben werden, von den inneren Dämonen zeugt. `Ich mach dich tot` entlädt mal eben Alltagsaggressionen, während `Für Die Ewigkeit` sich mit dem Akt des Sterbens und der natürlichen Auslese (das Recht des Stärkeren) beschäftigt. `Jungfernflug` fand ich textlich schon krass,da es sich meiner Meinung nach um die Perspektive eines Vergewaltigers handelt. Wie kam es zu dem Text?

Ich beschäftige mich viel mit dem „Bösen“ in uns. Ich glaube, dass jeder Mensch hin und wieder böse Gedanken hat und finde es reizvoll, mich in diese Rolle zu versetzen und aus dieser Perspektive zu erzählen. Man könnte so ein Thema ja auch „dokumentarisch“ abhandeln, aber ich mag es eben lieber wie in einem guten Film, der ja auch Einblicke in verschiedene Charaktere gibt und nicht nur nüchtern eine Situation beschreibt. So hat der Zuhörer die Möglichkeit, selber in diese Rolle zu schlüpfen und kann so die Schlechtigkeit „am eigenen Leib erfahren“. Das ist etwas Anderes, als mit dem Finger auf andere zu zeigen und zu sagen „Du bist böse“…

Seelenwalzer CoverGenerell habe ich den Eindruck gehabt, dass ihr schockieren, aber niemals glorifizieren wolltet. Meiner Meinung nach ging es darum, die inneren Dämonen raus zu lassen und zu vertonen, ohne irgendwelche Bewertungen dazu abzugeben. Ich habe euch weder politisch, noch moralisch in irgendeine Schublade gesehen; wie seht ihr das und hat sich im Vergleich zu damals etwas verändert?

Da gebe ich Dir vollkommen Recht. Die Bewertung soll vom Zuhörer selber kommen, nur dann hat sie einen echten Wert. Ein altes indianisches Sprichwort sagt „Urteile nicht ĂĽber einen anderen wenn du nicht einen Mond lang in seinen Mokassins gelaufen bist“. Auf dem neuen Album wird auch wieder viel aus der Perspektive des „Bösen“ erzählt, das hat sich nicht verändert. Allerdings geht es auf „Totgeglaubt“ sehr viel um unsere Selbstverliebtheit und die Fähigkeit weg zu schauen. Wir haben viele aktuelle Themen wie Kindesmissbrauch (Ihr Kinderlein kommet) oder den Umgang mit FlĂĽchtlingen (Meeresblut) aufgegriffen – die Welt in der wir leben wird schlechter und man muss den Finger immer tiefer in die Wunde bohren, damit es richtig weh tut!

Das gesamte Album war für mich eine Mischung aus krankem Scheiß und verborgener Schönheit; makabre Texte, griffige Riffs und gleichzeitig dreckige Atmosphäre durch Soundcollagen. Wie kamt ihr damals auf die Idee?

Da war kein Plan dahinter; Soundcollagen oder Sprachsamples waren für uns stets ein Instrument um Atmosphäre zu schaffen. Wir machen Lieder über „schmutzige“ Themen, da darf bzw. muss es auch schmutzig klingen.
Wenn man diese Songs schön transparent und glatt produziert, macht man doch irgendwie genau das, was wir anprangern: die Leichen vom Strand fegen und sich wieder sauber fühlen.

Genug von der Vergangenheit, lasst uns einen Zeitsprung machen und ins Jahr 2016 gehen. Da kam die Idee auf, SEELENWALZER auf die Welt los zu lassen. Wie kam es zu dem erneuten Zusammentreffen und was gab den AnstoĂź, die Band zu reaktivieren?

FĂĽr mich war das Thema nie wirklich begraben. Es gibt in `Jungfernflug` die Zeile „Und wenn die Zeit gekommen ist – dann werde ich es wieder tun“. Das habe ich 20 Jahre mit mir herumgetragen und wusste, dass es irgendwann passieren wĂĽrde! Als sich Sanjai nach langer Zeit bei mir gemeldet hat um mir neues Material seine Band SFB vorzuspielen, war der Geist geweckt und ich habe ihn gefragt ob er Bock hätte es wieder zu tun. Er hatte Bock, ebenso Gernot und Anfangs auch Dirk der dann aber wegen seiner Warpath-Reunion nicht die Zeit hatte, sich dem Projekt SeelenWalzer so intensiv zu widmen.
In Alexander Schmied, der mir aus der Zusammenarbeit mit seiner Band „Mor Dagor“ bekannt war, fanden wir dann den stimmgewaltigen Frontmann, der perfekt zu SeelenWalzer passt und den Songs das erforderliche Charisma verleiht!

Gab es Diskussionen, in welche Richtung der neue Sound gehen sollte?

Nein – ich hab einfach losgelegt und die Songs fielen mir förmlich aus dem Ă„rmel. Ich hab alles vorproduziert und die Jungs (Sanjai/Gernot/Alex) haben das Ganze dann perfekt gewĂĽrzt.

Euer Album hat den passenden Titel „Totgeglaubt“. Wie kam es zu der Namensgebung?

Das Thema Tod ist in mehreren Texten zentrales Thema, ebenso wie Glaube, da hat sich der Albumtitel förmlich aufgezwungen. Zumal er auch sehr gut zur Wiederauferstehung der Band passt.

Das Album wurde ja von euch bereits letztes Jahr in Eigenregie veröffentlicht. Warum wird es erneut aufgelegt?

Um eine breitere Ă–ffentlichkeit zu erreichen! Das Feedback vor und nach dem privaten VĂ– war durchweg sehr positiv und zwar sowohl von treuen Richthofen-Fans der Vergangenheit, als auch von solchen die noch nie von uns gehört hatten. Das war natĂĽrlich ein riesiger Ansporn fĂĽr uns, der Dank geht somit ganz klar auch an all jene die uns geschrieben und angefeuert haben – das habt Ihr jetzt davon!

Ihr habt jetzt bei Massacre Records unterschrieben; herzlichen GlĂĽckwunsch zu eurer Kooperation! Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit dem Label?

Sabina Classen („Holy Moses“) hatte Michael Hansen von „Allegro Talent Music“ unsere CD zukommen lassen und der war so begeistert das er sich der Sache annahm und für uns den Deal mit Massacre-Records klarmachte. Sabina ist übrigens auch auf „Totgeglaubt“ als Gast-Sängerin zu hören („Meeresblut“). Außerdem werden auf dem Re-Release zwei zusätzliche Songs zu hören sein die wir in der Zwischenzeit aufgenommen haben, lasst Euch überraschen.

Band2

Auf eurer Homepage kann man bereits einen ersten Eindruck vom Album bekommen; soundmäßig ist es eine leicht modernisierte Version eures Debütalbums, während textlich wieder alles beackert wird. Dabei macht ihr weder vor Veganern, noch vor den Kinderschändungsvorwürfen im Vatikan Halt. Wie kommt ihr auf die Texte bzw. gibt es für euch anhand der Nachrichten und der weltlichen Lage genug Material, um die inneren Dämonen kreativ zu füttern?

Ich wĂĽrde mich schon als kleinen Nachrichten-Junkie bezeichnen. Ich denke, dass die wir mit Vollgas auf einen Abgrund zurasen – aber weil alle mitrennen fĂĽhlen, wir uns in „guter“ Gesellschaft und rennen mit, immer den persönlichen Vorteil im Visier. Wir verscherbeln Menschen, die vor Krieg und Armut flĂĽchten an Schurken-Staaten, dabei sind wir letztendlich alle fĂĽr deren Schicksal mit verantwortlich; sind wir es doch die auf Kosten ärmerer Länder unseren Wohlstand ausbauen.
Leid und Elend wollen wir hier nicht sehen und um die Ursachen kĂĽmmern wir uns nicht.
Kinderarbeit – ok aber nicht bei uns! Sicherheit am Arbeitsplatz – bei uns ja, aber ansonsten drauf geschissen…
Wie fressen Fleisch von grausam gequälten Tieren, solange wir deren Leid nicht vor Augen haben; beim Veganerlied geht es z.Bsp. darum das ein Tierfreund den Spieß einfach umdreht.

Die inneren Dämonen leiden schon an chronischem Völlegefühl bei einem so reichhaltigen Nahrungsangebot, ich habe leider keine Angst, dass uns da der Stoff für Texte ausgeht.

Alleine die ersten Teaser des Albums machen schon Bock auf mehr; `Seele in Scherben` fängt schon herrlich groovend an, während `Falscher Freund` erst mit dem Stinkefinger lockt und dann los galoppiert. Auch die Kinderstimme zu Beginn von `Ich würd´ so gern nach hause gehen` in Kombination mit der Kriegsthematik lassen schon einen Kloß im Hals entstehen, während `Ein Dorf` sehr schön beschreibt, wie derbe die Scheuklappen manchmal angelegt sind. Gerade die große Auswahl der Themen unserer Zeit (`KinderKrieger`) hält uns einen hässlichen Spiegel vor, wo wir teilweise gesellschaftlich stehen. Wie denkt ihr darüber?

Das ist die Absicht – schauen wir in den Spiegel und schämen wir uns das wir all das zulassen!
FĂĽr mich ist die Musik ein Ventil, ohne das ich wohl irgendwann platzen wĂĽrde.
Es sind mitunter sehr dunkle Themen, manche aktuell, manche zeitlos. Wir schreiben nicht über „shiny happy people“…
Trotzdem sind wir keine grimmigen Menschen; wir haben bei der intensiven Entstehung des Albums nicht nur Schweiß, sondern auch Tränen vergossen, Freudentränen wohlgemerkt und es wurde auch viel gelacht.

„Totgeglaubt“ ist ja bereits seit letztem Jahr im Kasten. Seid ihr schon an neuem Material dabei, oder lasst ihr euch Zeit dabei?

Sowohl als auch – es gibt schon wieder einige Ideen, aber wir nehmen uns die Zeit die es braucht. Jetzt freuen wir uns auf den VĂ– und die Reaktionen und natĂĽrlich auf die ersten live-shows! – Doch wenn die Zeit gekommen ist, wird es sicher wieder neues Material von uns geben.

Stilistisch hat mal jemand gesagt, dass ihr wie eine Mischung aus Rammstein (in besser), Eisregen und Death Metal klingt. Was haltet ihr von dem Vergleich?

Wir fĂĽhlen uns natĂĽrlich geehrt, wenn wir mit so erfolgreichen KĂĽnstlern wie Rammstein verglichen werden. Wir stammen ursprĂĽnglich aus ganz verschiedenen Metalrichtungen und haben die unterschiedlichsten Musikvorlieben. Ob jetzt Holy Moses (Andy), Warpath (Dirk), Mor Dagor (Alex) oder sHIT fOR bRAINS (Gernot / Sanjai), stilistisch sind diese Bands meilenweit von Rammstein entfernt. Dennoch haben wir uns in einem gemeinsamen Genre wiedergefunden, das uns stimuliert hat.
Es wurde ein Kreativprozess in Gang gesetzt, dem wir freien Lauf lassen wollten. So konnten wir uns frei entfalten und unsere individuellen Talente einbringen. So war das damals bei Richthofen und so war es bei SeelenWalzer auch wieder.
Es ist nicht leicht uns in eine Schublade zu stecken und das ist auch gut so. Andererseits brauchen die Leute irgendeine Möglichkeit unseren Sound zu beschreiben.

Was hat sich gesellschaftlich eurer Meinung nach seit 1997 zum Besseren und was zum Schlechteren verändert?

Unsere Gesellschaft wird immer egoistischer. Heute lernen die Kleinsten schon, dass sie sich erstmal um sich selber kĂĽmmern mĂĽssen. Die sogenannte Ellbogengesellschaft ist längst zur Realität geworden, genauso wie die immer größer werdende Kluft zwischen denen, die am Existenzminimum leben und denen, die eigentlich nicht mehr wissen können, was sie Sinnvolles mit all der Kohle anfangen sollen. Serien wie „die Geissens“ sollten doch eigentlich Wut und Protest gegen so viel Ungleichheit auslösen, aber das ist nicht der Fall. Gerade diejenige,n die nicht von unserem Wohlstand profitieren, schauen sich mit zunehmender Begeisterung an, wie andere das machen – das ist doch irgendwie krank!
Unsere Welt wird immer schnelllebiger – Internet / Handys etc. bieten zwar neue Möglichkeiten, rauben uns aber gleichzeitig sehr viel Zeit und alles wird immer unpersönlicher. Mir sagte neulich ein 16jähriger auf die Frage, wieso er ständig sein Handy im Auge hat: „Wenn ich das nicht mache bin ich quasi nicht mehr existent“ Das hat mich ziemlich geschockt.

Seit „Seelenwalzer“ ist einige Zeit vergangen und man ist ja auch älter geworden (Familie, Job, usw.). Wie geht ihr damit um und welchen Einfluss hat das auf euer Songwriting?

Das trifft auf die meisten Bandmitglieder zu. Bei mir hat sich da allerdings gar nicht so viel verändert. Ich denke spätestens, wenn man eigene Kinder hat, verändert sich wohl die Sicht auf die Dinge.
„Ich würd so gern nach Hause gehen“ ist zB. ein Song der sich mit dem Schicksal und der Zukunft der Kinder beschäftigt, die im Krieg aufwachsen und nicht nur ihre Kindheit verlieren…

Wie muss man sich generell euer Songwriting vorstellen? Läuft es noch old school im Proberaum ab oder schickt ihr euch einige Dateien per Mail hin und her?

Wie gesagt, SeelenWalzer ist genau wie damals Richthofen als „Projekt“ gestartet. Da gab es im Vorfeld überhaupt keine Proberaum-Sessions, was allein wegen der Entfernung der beteiligten Musiker sehr schwierig gewesen wäre.
Da nutzen wir die Möglichkeiten, die es heute gibt uns schicken uns die Songideen zu.

Wie kam es zu dem Cover und wie ist es entstanden?

Ich bin auf FB zufällig auf den Künstler (Markus Arnold) gestoßen und hab gleich gesehen, dass ihn ähnliche Dinge beschäftigen wie mich und wir haben das Motiv aus seiner Sammlung ausgesucht. Auch die meisten Illustrationen in unseren Teasern sind von ihm.

Ihr habt bereits zu `Ihr Kinderlein kommet` ein Video gemacht. Wird es noch weitere geben? Nochmal so etwas krankes wie zu `Blut der Pferde` wäre schön :)

Das Video zu Blut der Pferde ist einfach genial (falls es mir erlaubt ist das zu sagen).Da hatte die damalige Produktionsfirma allerdings groĂźen Anteil daran – wir haben denen seiner Zeit nur den Song und ein paar vage Ideen geschickt und als wir ans Set kamen, hatten die alles perfekt vorbereitet. Das hat Mega SpaĂź gemacht. Leider wissen wir den Namen der Produktionsfirma nicht mehr; falls es Euch noch gibt und Ihr das lest – meldet Euch!
Aber so oder so wird es sicher wieder einen Clip geben, zu welchem Song haben wir allerdings noch nicht entschieden.

Können wir euch auch mal live sehen? Mit wem könntet ihr euch vorstellen zu touren und was wäre euer Traumpackage, mit dem ihr gerne touren würdet?

Wir wollen das Spektakel auf jeden Fall auf die BĂĽhne bringen. Da liegt aber noch ein groĂźes StĂĽck Arbeit vor uns – wir wollen mehr als eine Handvoll Musiker die in schwarzen Klamotten die Songs runterspielen. Es wird noch ein Weilchen dauern aber das Warten soll sich lohnen! Mit wem? – da haben wir uns noch keine konkreten Gedanken gemacht, sowas kann man sich auch nicht immer aussuchen. Wichtig ist, dass wir uns so präsentieren können wie wir uns das vorstellen.

Danke für eure Zeit und das Interview! Ich freue mich schon sehr darauf, „Totgeglaubt“ in voller Länge zu hören und mein (abschreckendes und gleichzeitig faszinierendes) Kopfkino genießen zu können. Einige abschließenden Worte an unsere Leser?

Ja: Wir möchten den treuen Fans von damals danken, dass sie sich gerne an Richthofen zurĂĽckerinnern und uns alte Herren wieder begrĂĽĂźen. „Totgeglaubt“ ist fĂĽr Euch – aber auch fĂĽr alle anderen die mit uns den SeelenWalzer tanzen möchten – VORWĂ„RTS !!!

Radu

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