There is something about me..

RH-FESTIVAL 2010 3. Tag

Posted by admin On Juni - 4 - 2010

IMG_3900SACRED STEEL, war die erste Band des letzten Tages des Rock Hard Festivals. Immer wieder eine undankbare Aufgabe für eine Band, einen Festivaltag zu eröffnen. Leider war es heute für SACRED STEEL ein nicht so leichtes Spiel mit ihrem True-Metal, die schon zahlreich vorhandene Menge vor der Bühne, zu begeistern. Mit den lockeren Sprüchen des Sängers Gerrit war es zwar recht unterhaltsam, aber die Musik ist wirklich nicht jedermanns Geschmack. Den Fans der Band jedoch gefiel es und sie feierten die Band lautstark. Mit den Worten des Sängers: „Wir wollten halb so gut wie RAVEN sein, das haben wir knapp verfehlt. Danke!“ verließ die Band dann die Bühne. Sympathisch!

IMG_4034Für mich kam nun der erste Höhepunkt des Tages. KEEP OF KALESSIN, die norwegischen Extrem-Metaller, die beim nationalen Vorentscheid mit `The Dragontower` einen beachtlichen dritten Platz erreichten und um ein Haar ihr Land beim Eurovision Song Contest vertreten hätten. Trotzdem an dieser Stelle hier einen herzlichen Glückwunsch an die deutsche Siegerin Lena, die mit ihrem Song `Satellite`, gestern Abend den Eurovision Song Contest in Oslo, haushoch gewann!

Da ich die Band bisher nur von der CD kannte, war meine Erwartungshaltung, was die Live Qualitäten der Band angeht, ziemlich hoch gesetzt und ich wurde nicht enttäuscht. KEEP OF KALESSIN waren mit Abstand die härteste Band des gesamten Festivals, klangen live aber wesentlich lebendiger als auf Konserve. Eine wirklich erstklassige Live-Performance! Allen voran der blonde Bassmann Wizziac, mit seinem fast ständigen Propellerbanging. Während Gitarrist Obsidian eine geile Gitarrenarbeit ablieferte, die die absolut eingängigen Trademarks der Band darstellt. Sänger Thebon gab sein Bestes, keifte sich die Seele aus dem Leib und kommunizierte ständig mit dem Publikum, so wie es sich für einen Frontmann gehört!

Höhepunkte des Konzerts waren unter anderem die Songs `The Awekening`, ´Crown Of The Kings`und ´Ascendant` und natürlich der Contest Song `The Dragontower´. Nach vierzig Minuten war dann auch schon leider der viel zu kurze Auftritt der Norweger vorbei. Diese Band hätte man ruhig zu einem späteren Zeitpunkt spielen lassen sollen. So muss moderner Black Metal klingen!! Gerne wieder!

IMG_4072Die nun folgende Band CRASHDIET, ebenfalls aus Skandinavien, genauer gesagt aus Schweden, wurde schon von einigen Leuten mit großer Vorfreude erwartet. Sleaze-Rock war nun angesagt. Das Publikum in den ersten Reihen war dementsprechend gekleidet, quasi mit allem, was so ein Poser benötigt, um cool auszusehen! Die Band hatte heute aber leider den absolut schlechtesten Sound des gesamten Festivals. Frontmann Simon Cruz wirkte auf der Bühne wie ein blonder Bill Kaulitz der Sleaze-Szene, während der Rest der Band ziemlich lahmarschig und tuntig auf der Bühne umher stolzierte. Als dann noch Simon zur Gitarre griff, war einfach alles vorbei, denn danach herrschte einfach nur noch langweiliges Gepose auf der Bühne! Keine Action! Keine Publikumsanmache! Sorry, das können ihre Kollegen von HARDCORE SUPERSTAR wesentlich besser!!! Denn die treten wirklich in den Allerwertesten!

IMG_4171ORPHANED LAND aus Israel waren danach die eigentliche Überraschung des Festivals. Die Band um den charismatischen Frontmann Kobi Farhi zeigte auf diesem Festival, dass auch Metal aus dem Nahen Osten endlich salonfähig geworden ist. Mit ihrem hochgelobten Debüt-Album „The Never Ending Way Of ORWarriOR“, produziert von PORCUPINE TREE Mastermind Steve Wilson, hat ORPHANED LAND mittlerweile endlich den Sprung in die Champions League geschafft.

Der Frontmann erschien in einem langen weißen Gewand barfuß auf der Bühne und erklärte sogleich: „Wir sind ORPHANED LAND aus Israel und ich bin nicht Jesus Christus! Ich hoffe, es gefällt euch, denn dies ist eine Party-Show! Und gesagt getan, die Party ging sofort los! Ok! Die Musik klingt schon etwas außergewöhnlich, wenn man orientalische Musik mit deftigem Metal kombiniert. Aber genau gerade das macht den Reiz dieser Band aus. Das etwas „andere“. Neuland!

Sänger Kobi forderte während des Konzerts das Publikum immer wieder auf, im Rhythmus einiger Songs, wie zum Beispiel von `Norra El Norra´ mitzuhüpfen, was dieses auch prompt tat und es blieb nicht nur bei diesem Stück! Ebenso ermutigte er die Fans, die israelischen Refrains einiger Stücke mitzusingen, auch das wurde prompt erledigt. Es machte vielen hier im Rund sichtlich Spaß, dieser Band zuzuhören, denn Auftritte einer orientalischen Metalband sind in unseren Breitengraden eher rar gesät. Klipp und klar gesagt, war es ein toller Auftritt einer ganz sympathischen, außergewöhnlichen Band aus Israel, von der man noch einiges zu erwarten hat! Wir sind gespannt !

IMG_4290Mastermind David DeFeis von VIRGIN STEELE hatte schon immer ein Problem mit den Bassisten, denn auch heute stand keiner von diesen Tieftönern auf der Bühne. Ergo! Zwei Gitarristen, ein Schlagzeuger und der Master persönlich am Mikrophon, während die Chöre vom Band kamen. Geboten werden sollte heute eine Classic Metal Show, die mir aber leider gehörig nach den ersten drei Songs auf den Senkel ging, und ich mir somit diesen Auftritt der Band schenkte.

IMG_4370Danach kam Gott sei Dank die Erlösung. Nun erschien endlich die Band, die hier „JEDER“ wirklich sehen wollte. Seattles Finest: NEVERMORE! Die Band war in Top Spiellaune, voller Dynamik und Präzision. Sänger Warrel Dane war absolut genial bei Stimme, machte Späße mit dem Publikum, während Neuzugang Gitarrist Attila Voros einige Soli zum Besten geben durfte. Natürlich darf man hier nicht Gitarrengott Jeff Loomis vergessen, der auf diesem Festival wohl der beste Gitarrist gewesen ist. Gänsehaut pur, wenn ich nur an seine Gitarrensoli denke. Ein überragender Mann!

Die Setlist ließ absolut nichts zu wünschen übrig: `Dead Heart In A Dead World´, ´Enemies Of Reality´, ´This Godless Endavour`, wurden gespielt, nur um einige zu nennen. Aber auch vom neusten, bislang noch nicht erschienenen Meisterwerk „The Obsidian Conspiracy“, wurden gleich mutigerweise vier neue Songs vorgestellt, die aber von der Qualität her dem hohen Standard der älteren Songs mithalten konnten.

NEVERMORE haben am Sonntag total gerockt. Nicht nur für mich war es der absolute Höhepunkt an diesem Tag! Das wäre ein würdiger Abschluss gewesen!

IMG_4617SONATA ARCTICA aus Finnland war die vorletzte Band am letzten Festivaltag, die im Gegensatz zu NEVERMORE, eher einen vollkommen lustlosen, zu routinierten Auftritt ablieferten. Aber auch genau wie bei SABATON herrschte natürlich eine tolle Stimmung im Publikum, denn auch hier stand das Jungvolk in den ersten zwanzig Reihen. Und die wollten Party! Sollen sie von mir aus haben. Ich brauche sie nicht. Mir ist es bis jetzt jedenfalls immer noch schleierhaft, wieso gerade SONATA ARCTICA nach NEVERMORE spielte, denn jetzt waren nur noch die Hälfte der anwesenden Zuschauer vor der Bühne. Und nach NEVERMORE geht eigentlich gar nix mehr!!!

So, nun folgte eine längere Umbaupause, da der Sonntags Headliner RAGE nachher mit dem Lingua Mortis Orchester gemeinsam auf der Bühne stehen wird. Natürlich fand während des Festivals wie immer der obligatorische Karaoke Wettbewerb statt, und wo heute Abend hier der Gewinner des Ganzen IRON MAIDENs ´Aces High´ auf der Hauptbühne zum Besten gab. Während Tanja, die Siegerin des allerersten Karaoke-Wettbewerbes, anschließend ´Holy Diver` in Gedenken an Ronnie James Dio performte.

Danach wurde es noch besser. MAMBO KURT stand auf dem Programm! Mit seiner Heimorgel intonierte er Klassiker wie `The Final Countdown´, ´Jump´ oder ´South Of Heaven`. Eine beachtliche Polonaise gab es bei ´Paradise City` und Hip-Hop Klänge ertönten bei ´Ice Ice Baby´ von VANILLA ICE aus dem C64 und ein Crowdsurfer namens Kurt wurde auch gesichtet. Eine wahrlich beeindruckende Kurzweil!

IMG_4698Aber dann wurde es endlich Zeit für den Sonntags Headliner: RAGE und das LINGUA MORTIS ORCHESTRA. Für den Veranstalter war es natürlich eine enorme logistische Herausforderung, eine Metalband gemeinsam mit einem 38 köpfigen klassischen Orchester auf die Bühne zu stellen. Ging die Rechnung wirklich hier auf?

Nein! RAGE, im Endeffekt eine erstklassige Liveband, haben leider auf diesem Festival den Headlinerstatus nicht erreichen können. Klang das Ganze in den ersten Minuten noch toll erfrischend unkonventionell, so wurde es aber mit der Zeit öde und langweilig. Die Publikumsreaktion, anfangs noch sehr enthusiastisch, ebbte nach kurzer Zeit jedoch deutlich ab. Die genialen Gitarrensoli von Victor Smolsky kamen zwar gut rüber, wirkten aber eher uninspiriert. Der Gesamtsound kam drucklos aus den Boxen, während das Orchester einfach zu leise abgemischt war! Hier fehlte eigentlich die gesamte Dynamik! Eyecatcher des Konzerts hingegen war natürlich, Jen Majura, Freundin von Victor Smolsky, die bei einigen Songs den Backgroundgesang übernehmen durfte!

FAZIT! Den Machern vom RH-Festival ist es wie immer wieder einmal gelungen, ein entspanntes Festival mit tollen Bands auf die Beine zu stellen. Nur mit der diesjährigen Auswahl der Headliner, haben die Macher vom RH leider daneben gegriffen. THE DEVIL´S BLOOD am Freitag hätten wirklich wie zuvor geplant, als Co-Headliner spielen sollen, da die große Schweinerei auf der Bühne ausblieb und somit BLOOBATH den ersten Festivaltag mit Bravour beendet hätte. KREATOR und ACCEPT hätten sich locker die Plätze am Samstag oder Sonntag als Headliner teilen können. NEVERMORE und KEEP OF KALESSIN wären als Co-Headliner an den letzten beiden Tagen ideal gewesen. Genug mit dem Gemecker. Es war wie immer eine tolle Zeit in Gelsenkirchen mit euch allen!

Meine absoluten Festivalhighlights dieses Jahr waren:

ACCEPT, KREATOR, NEVERMORE, KEEP OF KALESSIN, BLOODBATH, RAVEN und KATATONIA

Gerne wieder!

Uli

1 Response so far
  1. » Blog Archive » RH-FESTIVAL 2010 2. Tag Said,

    [...] Hier geht es zur Berichterstattung des dritten Tages. 2009, Konzertberichte 1 Response so far [...]

    Posted on Juni 7th, 2010 at 10:11

Add your comment

You must be logged in to post a comment.