RH-FESTIVAL 2010 2. Tag
ROCK HARD FESTIVAL 2010, Samstag, 22. Mai Am zweiten Festivaltag strahlte erneut die Sonne vom Himmel. Die Besucherzahl war wesentlich höher als am Vortag, denn heute waren drei wirkliche Zugpferde angesagt: Die wiedervereinte Metallschmiede ACCEPT (ohne Udo Dirkschneider) aus Solingen, die deutsche Trashlegende KREATOR aus Essen und die US Trasher von EXHORDER.
ORDEN OGAN, die Melodic Power-Metaller aus dem Sauerland, eröffneten mit Schall und Rauch am Samstag den Reigen auf einer âsichtlichâ frisch geputzten BĂŒhne. Blutkoagel waren nicht mehr zu sehen! Die Band legte sich mĂ€chtig ins Zeug, denn auf groĂen FestivalbĂŒhnen hat man die Band bisher noch nicht sehen können. Die anfĂ€nglichen Soundprobleme der Gitarren wurden schnell behoben, und die Jungs gaben sich sichtlich MĂŒhe, beim nun eindeutig jĂŒngeren Publikum anzukommen. Und das gelang ihnen auch. Die Songauswahl war gut getroffen, denn auch StĂŒcke von ihrem hochgelobten neuen Album âEaston Hopeâ wurden gespielt. Das Programm wurde abgerundet durch eine auf der BĂŒhne erscheinende Piratenbraut mit einer Totenkopfflagge in der Hand und den immer noch nervigen Mitsingspielchen vom Frontmann Seeb, die eigentlich mittlerweile total ĂŒberflĂŒssig geworden sind. Alles in allem war es ein gelungener Auftritt der jungen Band.
Die englischen Trasher von sind in AnfĂŒhrungszeichen eigentlich auch noch Newcomer. Aber seit ich sie als Support von MEGADETH gesehen habe, wirkten sie heute viel erwachsener und sicherer auf der BĂŒhne. Die Band ging gut ab, dementsprechend war die Resonanz des Publikums. Ihr Bay Area orientierter Trash kam bei der Meute gut an und hier entwickelte sich heute der erste zĂŒnftige Circlepit. Daumen hoch!
Weiter ging es mit ruppigem Deathgebolze der italienischen Band BULLDOZER. Die Band wurde bereits 1980 gegrĂŒndet und tingelt seitdem eigentlich eher im Underground umher. SĂ€nger/Reverend Alberto Konti hielt sich wĂ€hrend der kompletten Show an seiner auf der BĂŒhne aufgebauten Kanzel fest und keifte sich die Seele aus dem Leib, wĂ€hrend der Rest der Band eher lustlos einher spielte. Zu Beginn der Show, wies Konti noch darauf hin, dass die Gage dieses Auftritts an UNICEF gespendet wĂŒrde. Eine wirklich klasse Geste. Aber die Band sprach mich nicht so sehr an. Zeit erst einmal einen Kaffee trinken zu gehen.
Die nĂ€chste Band ARTILLERY aus DĂ€nemark konnte ich mir leider nicht anschauen, da meine Kamera den Geist aufgab. Sie lieĂ sich nicht mehr auslösen, nichts tat sich! SchweiĂausbruch! Hilfe! Was tun!? Nach einer halben Stunde Herumgeschraube, funktionierte sie dann endlich wieder, woraufhin ich mir erst einmal mein erstes heutiges Festivalbier gönnte. Prost!
RAVEN nun auf der BĂŒhne zu sehen, war schon ein Erlebnis fĂŒr sich. Die alten Haudegen, Vertreter der hĂ€rteren NOBHM, (ohne die wĂŒrde es METALLICA, KREATOR oder SODOM heute gar nicht geben) haben hier einen sehr amĂŒsanten Auftritt an den Tag gelegt. Die Musiker um die beiden Gallagher BrĂŒder, sowie Schlagzeuger Joe Hasselvander, mittlerweile schon nunmehr seit 38 Jahren im GeschĂ€ft, sind immer noch sehr spiel- und bewegungsfreudig und hatten sichtlich SpaĂ an ihrem Auftritt. Obwohl die Musik etwas angestaubt klingt, wirkt sie immer noch authentisch und ehrlich. Davon sollten sich einige Musikerkollegen eine ganz dicke groĂe Scheibe abschneiden! Ganz groĂes Kino! Daumen hoch!
Nun sollte der erste groĂe Höhepunkt des Tages folgen. Die amerikanischen Trasher EXHORDER aus New Orleans, die mit ihrem Album âThe Lawâ Trashgeschichte schrieben . Die Band prĂ€sentierte sich heute ultratight spielend, eine Musik, die alles niederwalzte, wĂ€hrend SĂ€nger Kyle Thomas, mittlerweile mit fast fehlendem Haupthaar, sich die Seele aus dem Hals schrie. Auch die Publikumsreaktionen konnten sich sehen lassen: Szenarien von Moshpits, Crowdsurfern ohne Ende, fast alles stand Kopf. Ein absoluter Hammergig! Da haben die Macher vom RH einen guten Griff getan, EXHORDER fĂŒr dieses Festival zu verpflichten! Klasse!
Nach diesem Trashgewitter stieg die Spannung merklich im Publikum, es wurde noch voller. Ich denke, wenige Menschen waren noch in der Budengasse, als ACCEPT endlich unter frenetischem Jubel die BĂŒhne betrat. Ging die Konstellation auf? ACCEPT ohne Udo? DafĂŒr mit dem Ex-TT-Quick SĂ€nger Mark Tornillo? Ja, sie ging auf. Mark passte wie die Faust aufs Auge in die Band. Gesanglich, eine Mischung aus Brain Johnson und Udo Dirkschneider, sang er sich mĂŒhelos durch das Set. Baltes und Hoffmann hatten wĂ€hrend des gesamten Gigs ein Dauergrinsen auf dem Gesicht, sichtlich SpaĂ, ACCEPT weiterleben zu lassen. Die Setlist lieĂ nichts zu wĂŒnschen ĂŒbrig und die beiden neuen Songs ÂŽTeutonic Terror`und `The Abyss` passten nahtlos ins Programm, wĂ€hrend das berĂŒhmte âGitarrenballettâ der Band natĂŒrlich nicht fehlen durfte.
Die Publikumsresonanz war groĂartig, die Refrains wurden lautstark mitgesungen und die Fans waren total aus dem HĂ€uschen. Mit Hei Di Hei Do Hei Da……. wurde dann das letzte StĂŒck der Band, `Fast As A Shark`, eingelĂ€utet, wobei die Meute noch mal so richtig mitrocken konnte und ACCEPT hiermit bewiesen, dass sie zu den ganz groĂem Metalacts der Welt zĂ€hlen!
Setlist
Metal Heart
Livin for Tonite
Restless & Wild
Son of a Bitch
London Leatherboys
The Abyss
Loosers & Winners
Teutonic Terror
Breaker
Up to the Limit
Iâm a Rebel
Balls to the Wall
Princess of the Dawn
Fast As A Shark
So, der zweite Abend war nun auch schon fast zu Ende. Doch ein besonderes Schmankerl wurde noch erwartet. Die BĂŒhne wurde jetzt umgebaut und eine Videoleinwand fĂŒr den Headliner hochgezogen. KREATOR! Was soll man noch zu dieser Band sagen! Sie sind mittlerweile zu einer Legende geworden. KREATOR, um Frontmann Mille, muss man nicht erklĂ€ren, man muss sie hören und sehen. Das Rund war mittlerweile zum Bersten gefĂŒllt, NOCH einen Tacken voller als bei ACCEPT. Licht aus! Spot an! Und schon standen sie auf der BĂŒhne und legten mit `The Pestilence` fulminant los. Die Band fĂŒhrte das Publikum durch eine Zeitreise der Bandgeschichte. Die Setlist lieĂ nichts zu wĂŒnschen ĂŒbrig.
Die Meute stand nun allesamt Kopf! In den RÀngen bangte das Publikum um die Wette, wÀhrend es im Innenraum nur so brodelte. Selten habe ich das Publikum hier im Amphitheater so kollektiv ausflippen gesehen. Alle Achtung! TOP!
SO muss ein Headliner sein!!
Choir Of The Damned
The Pestilence
Hordes Of Chaos (A Necrologue For The Elite)
Phobia
Enemy Of God
Impossible Brutality
Endless Pain
Pleasure To Kill
Terrible Certainty
Extreme Aggression
Coma Of Souls
Amok Run
The Patriarch
Violent Revolution
Demon Prince
When The Sun Burns Red
Flag Of Hate
Tormentor
Hier geht es zur Berichterstattung des dritten Tages.
Uli
[...] Hier geht es zur Berichterstattung des zweiten Tages. [...]
Posted on Juni 7th, 2010 at 10:10
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