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Die Faust des Nordens schlägt erneut zu – TYSON aus Kiel

Posted by Stefanie On Dezember - 10 - 2017

Tyson-Unbreakable_(Cover)_NeuDie einst im Jahre 2007 gegründete Band startete als Hardcore-Punk-Band. 2008 wurde die erste EP veröffentlicht. 2010 erschien ihr erstes Studio-Album „Bareknuckle Fight“, welches dann alles andere als Punk war, sondern seine komplett eigene Schublade im Metalcore fand. 2014 veröffentlichte die Band unter neuem Lable, nämlich Remedy Records, ihr Album „Counterparts“. Wer diese Band schon einmal live erlebt hat, wird sich dabei ertappen, nach dem Konzert den Merch-Stand aufzusuchen und sich ihre Scheiben gleich mitzunehmen. Sie schlagen ein wie eine Faust. So ging es mir vor zwei Jahren ebenfalls, als ich das erste Mal auf unsere norddeutsche Metal-Perle aufmerksam wurde. Umso mehr ist es mir nun als Redakteurin des Metal Impressions Magazines eine Ehre, das neue Album „Unbreakable“ (erneut unter dem Lable von Remedy Records / Soulfood) rezensieren zu dürfen. Nach vier Jahren wurde nun neue TYSON-Geschichte geschrieben und ich habe, um hier auch subjektiv zu sein, meinen Kollegen Kai mit ins Boot geholt und wir haben unabhängig voneinander das am 28.02.2018 erscheinende Werk unter die Lupe genommen.

Die vier Mannen der Band TYSON, André „Kochi“ Koch (Volcals/Bass), Pierre „Diddy“ Dapper (Guitar), Tom Banx (Drums) und Zed Doomhammer (Guitar) sind nun zusammen einen anderen Weg gegangen, wobei man selbstverständlich immer noch den typischen TYSON-Sound erkennbar hört – also die TYSON-Fans müssen keine Panik bekommen. Es sind die alten TYSON´s – dennoch kommen sie thrashiger daher, aber auch melodiöser.

Vollkommen gespannt und glücklich über den eingeschlagenen Pfad kamen TYSON im Spätsommer aus dem Preetzer Studio „JAK`s Hell“ und berichteten mir: „Es ist als würde ich Dir nun erzählen, wir hätten gerade unser Baby bekommen“.

Da ich TYSON, wie schon zuvor erwähnt, aus alten Tagen mit ihrer brachialen Hardcore-Metal-Härte kannte, fiel mir sofort auf, dass ich mit dem neuen Album nun auch Neues auf die Öhrchen bekommen sollte. Dem Kollegen Kai und mir gefiel die Scheibe schon beim ersten Durchlauf. Das passiert mir äußerst selten. Aber dabei sollte es nicht bleiben. Unabhängig voneinander hörten wir uns Stück für Stück durch „Unbreakable“ – ich nunmehr schon gefühlte 50 Mal, was aber nicht bedeutet, dass es mir schwer fallen sollte, hier eine Rezensierung abzuliefern. Nein im Gegenteil: Sie läuft rauf und runter, da dies eine absolut geile Scheibe ist.

Schon bei dem Vorgängeralbum „Counterparts“ gefiel mir das Intro vorweg. Bei „Unbreakable“ gibt es das `Darkness´-Intro. Mystisch lässt es uns in das Album hineinschlittern und für mich ist der erste Drops damit gelutscht und dieser macht Lust auf mehr.

Mit Oldschool-Thrash geht es über in `From the ashes´. Erinnert diese Nummer doch gesanglich an alte Tage von Rage, meinte Kai. Sehe ich genauso, dennoch finde ich in den melodiösen Parts auch Annihilator-Einflüsse. Die gewohnte Schnelligkeit von TYSON ist hier wie immer findbar, aber für mich – als eine auf den Gesang sehr fixierte Person – endlich erkennbar die wundervolle Stimmfarbe von André „Kochi“ Koch. Gefällt mir sehr, dieses Zusammenspiel zwischen hart und zart. Kollege Kai gab als Anspieltipps die Tracks `Bleeding machine´ oder `Higher´ Aber auch die melodiösen Songs, wie ´Thin ice´oder `Scars´ sind sehr gelungen. Auch bei `Scars´ bin ich gitarrenmäßig wieder bei Annihilator. Sauber klar gespielte Thrash-Nummer mit gesanglich weichem Refrain. Daumen nach oben. Bei ´Moshpit Alliance´ hat man sofort das Gefühl, man begibt sich in den Strudel moshender Metalheads und muss total mit abgehen in dem wirbelnden Kreis. Sehr gute Nummer. Nennenswert und mein liebstes Kind auf diesem Album ist allerdings ´Death by silence´. Schnell taktierender Beginn, nette Riffs und am Anfang die Gewalt in der Stimme die nahtlos übergeht in seichten Gesang und zurückspringt in die Härte. Ich liebe diese Nummer. Höre ich da nicht ein wenig an einigen Stellen Tremonti ?

Zusammenfassend: Dieses Album ist im Vergleich zum Vorgängeralbum, das schon wirklich gut war, um einiges besser. Oldschool-Thrash wurde gepaart mit „mehr“ Augenmerk auf Stimme und melodischen Parts. Eine Stimme, die die Vorgängeralben natürlich ebenfalls hatten, aber sie auf “Unbreakable” nun endlich zu ihrem Besten kommt. Die mal kratzenden harten Töne küssen ineinanderfließend melodische Känge und werden von sauber gespielter instrumentaler Seite unterstützt. Eine tolle Entwicklung, mit der TYSON einerseits ihren alten Fans treu bleibt und andererseits neue hinzu bekommt. Da bin ich mir sicher. Einen Abzugspunkt gibt es leider von uns in punkto Produktion. Hier waren wir uns – unabhängig voneinander – einig, dass der Gesang häufig allein im Raum steht. Ansonsten aber eine super geile Scheibe, die absolut Lust auf mehr macht.

Wir wünschen der nordischen Formation TYSON mit diesem wirklich gutem Endergebnis einen erfolgreichen Plattenverkauf und die Chance von einer größeren Band auf größere Bühnen mitgenommen zu werden. Denn da gehören TYSON hin.

Das Album ist ab 28.02.2018 erhältlich.

https://www.facebook.com/TYSON.HWM/

http://www.tyson-kiel.de/tyson/

Tyson-Pressefoto_neu

Punkte: 5/6

Stefanie u. Kai

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