LIVE REVIEW: LES DISCRETS
Erfurt, Montagabend, -11 Grad. Trotz der eisigen Temperaturen ist das From Hell gut gefĂŒllt und bietet wiedermal eine hochwertige musikalische Zuflucht. LES DISCRETS laden ein und haben mit MOSAIC einen vielversprechenden Support im GepĂ€ck.
Nach einer geselligen Pre-Listening-Session zum neuen LES DISCRETS-Album âPrĂ©dateursâ (Bericht folgt in KĂŒrze), öffnen sich die TĂŒren und um 20 Uhr geht es dann schon los. Als Erstes fĂ€llt die ungewöhnliche BĂŒhnendeko der ThĂŒringer von MOSAIC auf. An beiden Seiten der BĂŒhne ist jeweils ein Tannenbaum aufgestellt und auch der MikrostĂ€nder zeigt sich in naturverbundener Optik. Schaut man den Naturburschen um Frontmann Inkantator Koura ins Gesicht fĂ€llt einem noch ein interessantes Detail auf, sie glitzern nĂ€mlich silbern. Statt normalem Corpsepaint gibt es einen Edelmetallanstrich, der auf jeden Fall einiges hermacht. Aber konzentrieren wir uns auf die Musik. MOSAIC haben sich, nach eigenen Angaben, dem experimentellen Schwarzmetall verschrieben, wobei ich hier nicht ganz die Experimentierfreudigkeit erkennen kann. Es wird epischer Black Metal mit gelegentlichen EinschĂŒben aus Pagan und Dark Metal geboten, der keinesfalls schlecht ist, aber jetzt auch nicht vor Innovation strotzt. Trotzdem wird ein mehr als ordentlicher Auftritt abgeliefert und der Merchtisch des Quartetts im Anschluss (zurecht) belagert.
Was im Anschluss abgeliefert wird, lĂ€sst sich am besten mit einem Wort beschreiben: traumhaft! LES DISCRETS entern die BĂŒhne und ziehen die Anwesenden von der ersten Sekunde an in den Bann. Die Post-Rock-KlĂ€nge der Franzosen benötigen keine weiteren Effekte, sondern stehen komplett fĂŒr sich. Dabei werden Songs der beiden veröffentlichten Alben sowie Kostproben des, im April erscheinenden, neuen Werkes âPrĂ©dateursâ kredenzt und ohne gröĂere Ansagen ein Song nach dem anderen gespielt. Wenn Frontmann Fursy doch mal das Wort ergreift, bedankt er sich mehrmals bei den Anwesenden und ist sichtlich gerĂŒhrt, dass so viele an einem Montag den Weg ins From Hell gefunden haben. Ansonsten singt der Allround-KĂŒnstler, der fĂŒr diverse Artworks von z.B. HERETOIR und MORBID ANGEL und AGALLOCH verantwortlich ist, in bemerkenswertem Einklang mit der zweiten offiziellen HĂ€lfte der Band, Audrey Hadorn. Doch auch die Live-Musiker gliedern sich perfekt in die Band ein und spielen voller Hingabe Songs wie âVirĂ©e Nocturneâ oder auch den finalen âSong For Mountainsâ. Kurz nach 23 Uhr ist dann auch schon wieder Schluss und die arbeitende Bevölkerung kann glĂŒcklich und zufrieden ins Bett fallen.
Letztendlich bleibt nur zu sagen: Danke LES DISCRETS fĂŒr diesen wunderschönen Abend und bis zum nĂ€chsten Mal!
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