REVIEW: PLACENTA

Posted by Samir On Oktober - 19 - 2015

PLACENTA_Artwort_XV_smallBest-Of

Mit PLACENTA verbinde ich bis heute den Frankfurter Elfer Club, in dem diverse Sticker der Band klebten und in mir sofort die Frage aufkommen lieĂźen:”Wer nennt denn seine Band PLACENTA?”. Doch damit war die Neugierde geweckt und ich hörte mir die bisherigen Veröffentlichungen der Berliner an, die sich irgendwo im Deathcore tummelten.

Vor zwei Jahren landete das letzte Album “Missgunst und Neid” (Review hier) auf meinem Tisch und lieĂź mich erneut aufhorchen. Die ehemals omnipräsente Härte war melodischen Parts und Strukturen gewichen, die man so von der Band nicht kannte. Es ist also viel passiert in mittlerweile 15 Jahren Bandgeschichte und was liegt da wohl näher als ein Best-Of Album, um das eigene Schaffen nochmal Revue passieren zu lassen.

Betrachtet man die Tracklist, fällt auf, dass sich die Jungs bei der Auswahl der Songs viel MĂĽhe gegeben haben und nicht wahllos ihre eigenen LieblingsstĂĽcke aneinander reihen. Der Opener ‘Evolution’ sowie das abschlieĂźende ‘#Schön’(mit sehr sehenswertem Video) stellen zwei komplett neue Songs dar und bilden den Rahmen fĂĽr den Querschnitt der Diskographie. Hierbei wird mit ‘Human Abyss’ aus dem Jahre 2007 begonnen und sich im Verlauf des Albums einmal durch jede Veröffentlichung geholzt, so dass auch Klassiker wie ‘Ain’t No Horse’ zum Zuge kommen.

Durch die chronologische Reihenfolge der Songs ist die Entwicklung, die PLACENTA im Laufe der Jahre erfahren haben, deutlicher denn je zu sehen. Vom kompromisslosen Deathcore der frĂĽheren Jahre (’Attention Please: Official Hate’) wurde ĂĽber zugänglichere Strukturen (’ The Shape Of Death To Come’) und eine erneute RĂĽckkehr zur Brachialität (’Trendcutter’) der Weg zum heutigen Stil gefunden, der sich wie in ‘Bella Fruita Verona’ und ‘Tanzt’ durch den Wechsel von Growls und cleanen Vocals definiert, ohne dabei die Härte von frĂĽher zu vernachlässigen.

Es bleibt die Frage: Brauchen Fans der ersten Stunde diese CD nur wegen der zwei neuen Stücke? Nicht unbedingt, aber im schicken weißen Digipack macht die Scheibe einiges her und bietet sowohl neuen Fans, als auch Oldies die Möglichkeit, der Band durch ihre eigene Historie zu folgen und die Entwicklung der Erfinder des Honic Melonic Death Metals nochmals zu erleben.

5/6 Punkten

Add your comment

You must be logged in to post a comment.