REVIEW: PLACENTA

Posted by Samir On November - 14 - 2013

Placenta-–-Missgunst-Und-Neid-150x150Missgunst und Neid

PLACENTA sind eine Band, die stets zu ĂŒberraschen weiß. WĂ€hrend das DebĂŒtalbum “Human Abyss” (2009) sowie der Nachfolger “Fixed Action Pattern”(2009) noch wirklich deftigen Core boten, wandte man sich bereits auf dem dritten Werk “Replace Your Face”(göttlicher Albumtitel!) einem etwas technischeren und melodischeren Stil zu. Nach erneuter zweijĂ€hriger Wartezeit steht nun mit “Missgunst und Neid” der neuste Output der Berliner bereit um den eigenen Weg weiter zu gehen.

Der brachiale Stil aus Anfangstagen ist wie erwĂ€hnt hierbei mittlerweile einem Mix aus derben Deathcore Shouts und cleanen Vocals, welche zumeist im Refrain eingesetzt werden, gewichen. Dabei fabrizieren die Jungs jedoch keineswegs den Melodic-Death-Einheitsbrei, den Plattenfirmen in den letzten Jahre zu GenĂŒge auf den Markt geworfen haben, sondern bleiben ihrer unkonventionellen Linie treu. So kommt es, dass bereits im Opener “Schlafe los” sowie im darauffolgenden “Wunderschön und wild” Rhythmuswechsel zum Tragen kommen, die fast schon progressiv erscheinen und die Band deutlich von der Masse abheben.

Auch im weiteren Verlauf des Albums machen PLACENTA mehrmals deutlich, dass sie als Band in den ĂŒber zehn Jahren Bandgeschichte, trotz aller Besetzungswechsel, zusammengewachsen und gereift sind. Dadurch wirken die Songs abwechslungsreich und das Gesamtwerk stimmig. Selbst ein akustisches Intermezzo ĂĄ la “Collage Á Trois” wirkt keineswegs deplatziert, sondern wie bewusst eingesetzt um Dramaturgie aufzubauen.

Auch textlich haben sich die Jungs aus der Hauptstadt weiterentwickelt. WĂ€hrend die ersten Veröffentlichungen englische Lyrics beinhalteten, kommen diesmal ausschließlich deutsche Texte zur Geltung. Diese haben einen fast schon poetischen Charakter und sind auf jeden Fall eine Analyse wert. Daumen hoch!

Insgesamt liefern PLACENTA somit ihr bislang stĂ€rkstes Werk ab. Es scheint, als hĂ€tte die Band ihre Richtung gefunden, in der sie sich wohl fĂŒhlt. Bleibt zu hoffen, dass die Hörer dies erkennen und wĂŒrdigen. Verdient hĂ€tten es die Berliner allemal.

5/6 Punkten

2 Responses so far
  1. » Blog Archive » PLACENTA NEWS Said,

    [...] vierte Langspieler “Missgunst & Neid” (Review hier) wurde der breiten Masse im Dezember 2013 vor den Sabberlatz geknallt und schreitet seitdem [...]

    Posted on September 7th, 2014 at 17:46

  2. » Blog Archive » REVIEW: PLACENTA Said,

    [...] zwei Jahren landete das letzte Album “Missgunst und Neid” (Review hier) auf meinem Tisch und ließ mich erneut aufhorchen. Die ehemals omniprĂ€sente HĂ€rte war [...]

    Posted on Oktober 19th, 2015 at 12:17

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