Summer Breeze 2014 Teil I

Posted by Samir On August - 24 - 2014

sb2014Sommer, Sonne, Summer Breeze! Was in den vergangenen Jahren immer als Credo funktionierte, sollte 2014 durch einen mies gestimmten Petrus etwas relativiert werden. So kam es, dass  das Festival in diesem Jahr jeden Tag mehrere Male durch Regenschauer heimgesucht wurde und einzelne Wege immer mehr zu Matschlandschaften wurden. Ob sich das Summer Breeze trotzdem wieder einmal gelohnt hat, erfahrt ihr hier in zwei Teilen, welche in der nÀchsten Zeit erscheinen werden. Den Anfang macht der Mittwoch mit der Nuclear Blast Labelnight sowie der Donnerstag als erster regulÀrer Festivaltag!

Mittwoch

Nach einer etwas wirren, aber dennoch nicht zu langen Anfahrt, wird der Campingground bezogen und ein erstes Mal Bekanntschaft mit dem Regen gemacht. Die Stimmung unter den Metalheads ist dennoch wie immer gut und man kann sich auf die nÀchsten Tage freuen.

Meinen persönlichen Festivalauftakt stellen am spĂ€ten Nachmittag die Aufsteiger von BLUES PILLS dar, die sich ĂŒber ein gut gefĂŒlltes Zelt freuen dĂŒrfen. Der Blues Rock der schwedisch-amerikanisch-französischen Formation ist bestimmt nicht jedermanns Sache, jedoch kann man der Truppe um Frontfrau Elin Larsson in jedem Fall hohes spielerisches Können attestieren. Die Songs wie “Devil Man” oder “Black Smoke” werden frenetisch gefeiert und die Band selbst ist sichtlich ĂŒberwĂ€ltigt vom enormen Ansturm trotz der relativ frĂŒher Spielzeit. Ein gelungener Einstig in das Festival!

Dieses Niveau zu halten ist wahrlich keine leichte Aufgabe, aber GRAND MAGUS stellen sich ihr bravurös. In den letzten Jahren haben sich Janne “JB” Christoffersson und seine Mannen zu einer festen GrĂ¶ĂŸe im Heavy Metal Kosmos gemausert und bestĂ€tigen auch heute diese Klasse. Egal ob “Iron Will” oder das finale “Hammer Of The North”, jeder Song sitzt und selbst nach Ende des Auftritts hallen die Sprechchöre noch weiter ĂŒber das GelĂ€nde.

UNLEASHED haben die meisten Besucher sicherlich schon mehr als einmal live erleben dĂŒrfen und deshalb hĂ€lt sich der Andrang bei den Schweden auch etwas in Grenzen. Die OhrwurmqualitĂ€ten von “Wir kapitulieren niemals”, “Your Children Will Burn” und “Death Metal Victory” sind natĂŒrlich unverkennbar, jedoch springt der Funke irgendwie nicht mehr richtig ĂŒber und die Songs wirken etwas abgenutzt. Schade, aber dieser Auftritt ist bestenfalls Durchschnitt.

Donnerstag

Der erste regulĂ€re Festivaltag beginnt mit Sonnenschein und ABORTED als Wecker. Die Belgier feuern Mittags ihren Death Grind unters Volk und lassen keinen Stein auf dem anderen. Besonders Vorturner Sven hat einen exzellenten Tag erwischt und brĂŒllt sich die Seele aus dem Leib. So beginnt ein guter Tag!

Nach kurzer Verschnaufpause und StĂ€rkung am Zeltplatz geht der Tag mit den Finnen von MORS PRINCIPUM EST weiter. Die Melo-Deather waren mir vor dem Festival weitestgehend unbekannt, prĂ€sentieren sich aber in DinkelsbĂŒhl als solide und hörenswerte Alternative zu den skandinavischen Kollegen von DARK TRANQUILITY. Obwohl das Keyboard ab und an etwas zu prĂ€sent wirkt, kommen die Songs gut an und bringen den ein oder anderen Kopf zum rotieren.

Zwei Tage vor dem Summer Breeze mussten TODTGELICHTER bekannt geben, dass SĂ€ngerin Marta erkrankt sei und den Auftritt leider nicht spielen könne. Doch es wurde in Windeseile Ersatz gefunden und mit Torsten (AGRYPNIE, NOCTE OBDUCTA) eine mehr als respektable Lösung des Problems aufgefahren. Dementsprechend voll ist es Nachmittags vor der Camel Stage, als die weiß geschminkten Black Metaller die BĂŒhne entern und eine halbe Stunde anspruchsvollen Schwarzmetall prĂ€sentieren. Besser kann man den Ausfall eines Bandmitgliedes wohl kaum kompensieren!

Anschließend wird es spannend auf und vor der Mainstage: Kann sich Alissa White-Gluz als neue Frontfrau von ARCH ENEMY auch live beweisen, nachdem das neue Album “War Eternal” bereits ĂŒberwiegend positiv aufgenommen wurde? Die Antwort ist ein klares ja, sie kann! Egal ob aktuelle Songs wie “You Will Know My Name” oder Klassiker der Marke “Nemesis” und “My Apocalypse”, der quirlige Blauschopf growlt und schreit sich druckvoll durch jeden einzelnen Song und reicht mindestens an die ehemalige Frontfrau Angela Gossow heran. Die Fans sehen das genauso und feiern die gesamte Band frenetisch ab. In dieser Form wird uns die multinationale Truppe noch einige Jahre Freude bereiten!

Es wird dunkel ĂŒber DinkelsbĂŒhl und der zwischenzeitliche Regen zieht von dannen, als die Extreme Metal Heroen von BEHEMOTH die BĂŒhne betreten. Die Band aus Polen ist immer fĂŒr ein absolutes Live Erlebnis zu haben und enttĂ€uscht auch heute in keiner Weise. Die Pyro-Show sitzt, die Ansagen verfehlen ihre Wirkung nicht und die Songs sind ohnehin eine Klasse fĂŒr sich. Dabei spielt es keine Rolle ob Songs des aktuellen Outputs wie “Blow Your Trumpets, Gabriel” oder Ă€ltere StĂŒcke wie “As Above, So Below” kredenzt werden, da jeder einzelne Abschnitt perfekt durchgeplant ist und im maskierten Abgang wĂ€hrend “O Father, O Satan, O Sun” sein Ende findet. Ein mehr als wĂŒrdiger Headliner!

Den kompletten Gegensatz zur durch konzipierten Show von BEHEMOTH bilden anschließend CHILDREN OF BODOM. Die Finnen verzichten wie immer auf jegliche Art von BĂŒhnenshow und versuchen so ihre Songs fĂŒr sich sprechen zu lassen. GlĂŒcklicherweise verkommt der Auftritt diesmal nicht wie 2010 zu einer Art Liveprobe, da die Jungs um Frontsau Alexi Laiho mit wesentlich mehr Spielfreude im GepĂ€ck antreten und auch bis auf wenige Ausnahmen auf neueres Material verzichten. Songs der GĂŒte “Sixpounder”, “Needled 24/7″ und “In Your Face” können sich ja sowieso hören lassen und auch die Gitarren-Keyboard-Duelle werden diesmal hochklassig ausgetragen. Insgesamt bleibt ein routinierter, aber dennoch unterhaltsamer Auftritt zu verzeichnen. BegeisterungsstĂŒrme ernten dennoch wieder einmal andere.

“Schönen guten Abend, wir sind Immortal!” lauten die ersten Worte der Berufsbekloppten von ESKIMO CALLBOY, die nach Mitternacht das Partyzelt entern und zum Tanz einladen. In gewohnt provokanter und quietschbunter Aufmachung fegen die Jungs aus Castrop-Rauxel ĂŒber die BĂŒhne und lassen die Szenepolizei mit Songs wie “5$ Bitchcore” und “Is Anyone Up” schreiend davonlaufen. Leider ist der Sound das erste Mal in diesem Jahr wirklich unzumutbar und so fĂ€llt es schwer, sich auf die Songs einzulassen. Wirklich schade!

Nach einem kurzen, aber dennoch unterhaltsamen Ausflug zu den Newcomern von ALPHA TIGER, die auf der Camel Stage klassischen Heavy Metal prĂ€sentieren, geht es zu spĂ€ter Stunde erneut ins Zelt, wo sich ALCEST die Ehre geben. Die Franzosen um Vordenker Neige haben spĂ€testens mit ihrem aktuellen Werk “Shelter” ihre Ausnahmestellung bewiesen und prĂ€sentieren ihre traumhaft schönen Melodien und sorgen so fĂŒr den ein oder anderen GĂ€nsehautmoment. Besser kann man einen Festivaltag nicht abschließen!

Weiter geht es in Teil II mit dem Freitag des Summer Breeze!

1 Response so far
  1. » Blog Archive » SUMMER BREEZE 2014 Teil II Said,

    [...] Breeze trotzdem wieder einmal gelohnt hat, erfahrt ihr hier in zwei Teilen. Nachdem im ersten Teil (hier nachzulesen) bereits die Nuclear Blast Labelnight am Mittwoch sowie der erste regulÀre Tag [...]

    Posted on September 22nd, 2014 at 18:23

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