Kalt, urban, düster, eskapistisch – das sind Stichworte, mit denen die Musik LANTLOS‘ in der Vergangenheit oft charakterisiert wurde. Mit “Melting Sun”, dem vierten Album der Gruppe, ändert sich nun vieles auf verschiedenen Ebenen: Nach der freundschaftlichen Trennung von Neige (Alcest) übernimmt Markus Siegenhort den (inzwischen nur noch klaren) Gesang komplett selbst und hat zudem erstmals eine vollständige Band um sich gesammelt. Der personellen Neuausrichtung folgt auch musikalisch ein wohltuender Paradigmenwechsel: Wo früher ein kühles, oft abweisendes Klangbild vorherrschte, zeichnet “Melting Sun” warme, versunkene Panoramen aus hellen Tönen, in denen Traum mit Realität verschwimmt und Details in majestätischen Gebilden aus Farbe und Form aufgehen.

Die Wirklichkeitsflucht ist also als Kernpunkt in Lantlôs’ Schaffen erhalten geblieben, auch wenn sich die Vorzeichen geändert haben. Mit ihrem neuen Werk haben Lantlôs einen meditativen Traumtrip erschaffen, der im beeindruckenden Artwork des Künstlers Pascal Hauer sein perfektes visuelles Gegenstück gefunden hat. “Melting Sun” ist ein entspanntes Sommer-Album zwischen Post Metal und Dream Rock geworden, das den Kern Lantlôs’ zwar in einer neuen musikalischen Form präsentiert, dabei aber charakteristisch, grundehrlich und vor allem mitreißend bleibt. Die Veröffentlichung ist für den 02.05.2014 angepeilt.

Titelliste:
1. Melting Sun I: Azure Chimes
2. Melting Sun II: Cherry Quartz
3. Melting Sun III: Aquamarine Towers
4. Melting Sun IV: Jade Fields
5. Melting Sun V: Oneironaut
6. Melting Sun VI: Golden Mind

Bonusstück des Artbooks:
7. Melting Sun VII

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