LIVE REVIEW: PAPA ROACH
Es ist Herbst: die Tage werden kĂŒrzer, das Wetter wird kalt und unbequem. Zeit um seine Samstag Abende leise und mit einem guten Buch zu verbringen. Falsch gedacht! Vergangenen Sonnabend baten nĂ€mlich PAPA ROACH endlich wieder ihr deutsches Publikum zum Tanz und dieses nahm die Einladung dankend an.
Bereits im Vorfeld wurde deutlich, dass dieses Konzert wohl eher zur kuscheligen Kategorie gehören und die Rockfabrik NĂŒrnberg nicht ganz leer stehend bleiben wĂŒrde. Deshalb hieĂ es Wochen vorher “Ausverkauft” und die Weichen fĂŒr einen gelungenen Abend waren gelegt.
PĂŒnktlich um halb acht startete mit MIDDLE CLASS RUT auch der erste der beiden Support Acts. Schon zu dieser frĂŒhen Stunde war die Halle ordentlich gefĂŒllt und lauschte dem Alternative-Rock Duo aus Sacramento. Die Reaktionen waren zunĂ€chst noch etwas verhalten, jedoch fĂŒr den ersten Act akzeptabel.
Die ZurĂŒckhaltung fiel jedoch schon mit der zweiten Vorband GLAMOUR OF THE KILL. Die EnglĂ€nder, dessen DebĂŒtalbum von der Presse hoch gelobt wurde, legten von Beginn an ohne Gnade los und prĂ€sentierten ihren Crossover aus BULLET FOR MY VALENTINE, AVENGED SEVENFOLD und einer Prise BLINK 182 der tanzenden Menge. Dabei wurden beide bisherigen Alben abgegrast und in etwa 45 Minuten keine Verschnaufpause gegönnt. Hier wird man definitiv ein paar neue Fans dazu gewonnen haben.
Kurz vor 22 Uhr war es dann Zeit fĂŒr PAPA ROACH. Diese gingen mit dem Doppelpack “Burn” und “Silence Ist The Enemy” gleich in die Vollen und lĂ€uteten eine Best-Of Show vom Allerfeinsten ein. Die Band um Frontsau Jacoby Shaddix feiert dieses Jahr zwanzigjĂ€hriges JubilĂ€um und möchte aus diesem Anlass einen Querschnitt durch das eigene Schaffen prĂ€sentieren. Wie auch schon bei Rock im Park wurden dabei neue Songs wie “Where Did The Angels Go” genauso gespielt wie Evergreens der Marke “Between Angels And Insects”. Im Gegensatz zum Festival hatte man jedoch natĂŒrlich um einiges mehr Zeit und konnte somit auch unbekanntere Songs wie “Born With Nothing, Die With Everything” unters Volk bringen. Bei diesem Song kam es aufgrund technischer Probleme zu einer kurzen Unterbrechung, welche das Publikum mit FangesĂ€ngen ĂŒberbrĂŒckt. Daumen hoch fĂŒr die Fans! Nach wenigen Minuten ging es auch weiter und PAPA ROACH knĂŒpften nahtlos an den angespielten Song an. Das nenne ich professionelle Musiker. Bei aller ProfessionalitĂ€t, die sich die Jungs aus Kalifornien in den Jahren erspielt haben, verlieren sie jedoch zu keiner Zeit die Lust und tobten voller Spielfreude ĂŒber die BĂŒhne. Die Fans dankten es ihnen und feierten jeden einzelnen Song frenetisch ab, bis der Auftritt mit “Last Resort” sein gewohntes Ende fand.
Was bleibt einem nach diesem Abend noch zu sagen? Coole Location, passende Supports und ein ĂŒberragender Headliner, mehr braucht man einfach nicht. In dieser Form können PAPA ROACH gerne noch weitere zwanzig Jahre touren!
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