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RHF FESTIVAL 2013

Posted by Uli On Juni - 9 - 2013

ROCK HARD FESTIVAL 2013

Freitag 1. Spieltag! Seit elf Jahren rockt nun schon der Pott zu Pfingsten in Gelsenkirchen und Heerscharen von Metalfans strömen in das wundervolle Amphitheater direkt am Rhein-Herne-Kanal. Auch in diesem Jahr hieß es wieder: Sold Out! 7500 gezĂ€hlte Besucher! Die Mannschaft vom Rock Hard hatte es auch in diesem Jahr geschafft, ein spannendes Billing auf die Beine zu stellen. Headliner wie KING DAIMOND, QUEENSRYCHE und U.D.O., sowie andere namhafte Bands wie D-A-D, SEPULTURA oder THRESHOLD sorgten fĂŒr redlichen Publikumsandrang, welches auf ein entspanntes Wochenende mit schönem Wetter hoffte. Aber! Die Wetterprognosen sahen fĂŒr dieses Jahr nicht besonders rosig aus: kĂŒhl und nass sollte es an allen Tage werden.

IMG_9780Also los! Auf zum ersten Festivaltag, das erste Festivalbier wurde genehmigt, die Kollegen der fotografierenden und schreibenden Zunft wurden begrĂŒĂŸt. NatĂŒrlich durfte auch nicht die Thrashband fehlen, die wie immer traditionell das RHF eröffnen durfte. Nach einer kurzen BegrĂŒĂŸungsrede von Götz KĂŒhnemund ging es dann endlich los. Dieses mal hatten die bayrischen HELLISH CROSSFIRE, die Aufgabe als erste Band aufzuspielen. Erstaunlich war es erneut zu sehen, wie voll es schon jetzt auf den RĂ€ngen und vor der BĂŒhne wurde. In ihrem vierzig minĂŒtigem Auftritt zog die Band aus NĂŒrnberg alle Register und knĂŒppelte sich durch ihr Set, welches mit viel Applaus seitens des Publikums honoriert wurde.

IMG_9840Weiter ging es nun mit dem deutsch-„schwedischen“ Todesblei von FLESHCRAWL, die 1985 unter dem Namen MORGÖTH gegrĂŒndet wurden. Die Band hatte ihren letzten Output „Structures Of Death“ bereits vor sechs Jahren veröffentlicht, so war es schon ein wenig ungewöhnlich, sie hier auf der BĂŒhne zu sehen. Aber die RH-Mannschaft wird sich schon was dabei gedacht zu haben….denn die Band mischte das Publikum sehr gut auf! Frontmann Sven animierte das Publikum pausenlos, hatte gute SprĂŒche parat und wenn etwas mit der Technik schiefging, nahm er es sehr gelassen und lockerte das Ganze mit witzigen Pointen auf. Die Fans gingen auch schon ziemlich nach kurzer Zeit ordentlich vor der BĂŒhne ab und feierten die Band lautstark. Daumen hoch!

IMG_9943Als nĂ€chste Band wĂ€re NACHTMYSTIUM am Start gewesen, die sich aber leider vor dem Festival getrennt hatten. Und mit der dĂ€nischen Black Metal Band DENIAL OF GOD wurde ein wĂŒrdiger Ersatz gefunden. Die große BĂŒhne war spĂ€rlich mit Grabsteinen und anderen Devotionalen bestĂŒckt, was aber eher ein bisschen lĂ€cherlich wirkte. Aber das tat der Musik keinen Abbruch, denn die Band entfachte auf der BĂŒhne eine wahre musikalische Messe, die gerade bei dem grauen, bedeckten Himmel gut zur Geltung kam. Ohne großartigen Schnick und Schnack zogen sie ihr Programm durch, ohne je langweilig zu wirken. Ihre krude Mischung aus 80erMetal mit MERCYFUL FATE Einschlag und Black Metal kam sehr atmosphĂ€risch, melodiös ĂŒber die BĂŒhne und zog das Amphitheater in seinen Bann. Der erste Highlight des Tages!

IMG_9995AUDREY HORNE aus Norwegen sind mittlerweile keine Unbekannten mehr, denn mit ihrem letzten Classic Rock Album „Youngblood“ sorgte die Band fĂŒr Furore in sĂ€mtlichen Medien und schafften mit ihrem Silberling hohe Charteinstiege in vielen LĂ€ndern (wir berichteten), aber auch der selbstbetitelte VorgĂ€nger wurde in den Medien hochgelobt…Also! Wer die Band zuvor schon einmal live gesehen hatte, weiß was ihn erwartet! Eine erstklassige Rockshow ohne jeglichen Firlefanz. Musik pur! Was die Band hier heute vom Stapel zog, war fĂŒr mich Weltklasse, ohne wenn und aber. Allen voran SĂ€nger Toschie, der wie Derwisch ĂŒber die BĂŒhne tobte und das Publikum pausenlos animierte. Die Band stand wie eine eins auf der BĂŒhne. Allen voran das Gitarrengespann mit Arve und Thomas, die man wirklich als eines der besten Gitarrenduos betrachten kann, wĂ€hrend die dynamisch kraftvolle Rhythmussektion mit Espen und Kjetil, heute Abend wirklich in den Allerwertesten getreten haben! Das Publikum war aus dem HĂ€uschen und feierte die Band lautstark! Highlight Numero Zwei!! Ich wĂŒnsche der Band alles Gute, hoffe sie bald als Headliner irgendwo auf Tour sehen zu können. Immer weder gerne!

IMG_0134So, kommen wir zu nun zu einer Weltpremiere: Ex-ICED EARTH SĂ€nger Matt Barlow war als Co-Headliner mit seiner neuen Truppe ASHES OF ARES fĂŒr das Festival verpflichtet worden. Mit an Bord hatte er den ehemaligen NEVERMORE-Drummer Van Williams, sowie den ehemaligen ICED EARTH-Gitarristen Freddie Vidales. Allererster Auftritt aufÂŽm Rock Hard Festival! Barlow ist wirklich einer der grĂ¶ĂŸten SĂ€nger die das Universum je hervorgebracht hat, aber mit seiner derzeitigen Band geht er regelrecht unter. Nicht dass der Gig schlecht gewesen ist, aber Barlow funktioniert einfach nur mit ICED EARTH! Vielleicht sehe ich das falsch, doch die Songs kamen hier nicht wirklich gut rĂŒber; klangen eher wie ein billiger Abklatsch seiner ehemaligen Truppe. Ich habe leider keinen Daumen hoch, Matt! Aber ein Foto!

IMG_0199Freitag Abend! 21.30! Headlinertime! Zeit fĂŒr U.D.O.! FĂŒr das Rock Hard-Team war es schon lange ein Traum, Herrn Dirkschneider mit seiner Band fĂŒr das RHF verpflichten zu können. Und nun war es ihnen in diesem Jahr gelungen, ihn nach Gelsenkirchen zu holen.
Also Licht aus, Spot an! Auf einer aufgerĂ€umten BĂŒhne, keine VerstĂ€rker sichtbar und mit einer genialen Lightshow, einem Hammersound, betrat dann die Band die BĂŒhne und konnte von Anfang an eigentlich nur punkten. German Heavy Metal allererster GĂŒte! Mit zwei neuen Gitarreros versehen, spielte die Band ein neunzigminĂŒtiges Feuerwerk, bestehend aus neuen und alten Songs aus dem U.D.O.-Backkatalog, ebenso einige ACCEPT-Gassenhauer durften aber auch an diesem Abend nicht fehlen. Herr Dirkschneider war gesanglich gut drauf, wĂ€hrend sich die Band gnadenlos gut durch das Set spielte. Allen voran die beiden Gitarreros, die sich mit tollen Soli abwechselten und die Herren der Rhythmusfraktion, die absolut tight einher spielte. Geiler Gig!!! Daumen hoch!! Was will man mehr!

Samstag 2. Spieltag! Auch dieser Tag begann verhangen, die Temperaturen waren im unteren Bereich angesiedelt, aber immerhin weit und breit kein Regen in Sicht. Einige Leute vom Campingplatz erzĂ€hlten von einer ziemlich kalten Nacht mit Temperaturen um den Gefrierpunkt…absolut keine gute Vorstellung!

IMG_0320Als erste Band standen heute SLINGBLADE aus Schweden auf dem Programm, die mit ihrer SĂ€ngerin Kristina Karlsson von Anfang an punkten konnten, denn auch hier wurde es wieder sehr voll auf den RĂ€ngen und vor der BĂŒhne. Da Publikum machte von Anfang gut mit und fraß der SĂ€ngerinn regelrecht aus der Hand.

IMG_0379HORISONT ebenfalls aus Schweden brachte 70er Hard-Rock auf die BĂŒhne, welcher erstaunlicherweise jedes mal beim Publikum auf dem RHF gut ankam (man denke nur an den Auftritt von GRAVEYARD im letzten Jahr zurĂŒck). Die Band spielte sich in einen wahren Rausch, der vom Publikum dementsprechend honoriert wurde und das Feeling kam auch ohne Sonnenschein herĂŒber. Daumen hoch!

IMG_0415MUSTASCH, noch neÂŽschwedische Band, waren fĂŒr mich DER absolut erste Höhepunkt des zweiten Spieltages. Gitarrero und Frontsau Ralf GĂŒllenhammar hatte alle FĂ€den im Griff und genau wie am Vortage zuvor ging das Publikum wie bei AUDREY HORNE steil ab! Man, das war wirklich endlich mal wieder eine Vollbedienung in Sachen ROCK `N ROLL!! Starke SprĂŒche des Fronters uns eine genial eingespielte Band machten den Auftritt zu einem wahren Augen- und Ohrenschmaus. Der Gag ĂŒberhaupt war, als die Fotocrew den Graben nach drei Songs verlassen musste und Ralf immer wieder sagte: “Mehr Fotos, mehr Fotos von mir!”. Humor hat der Kerl schon, das muss man ihm schon lassen! Alle Daumen ganz hoch!!!

IMG_0504Nach dieser Band ging es nun heftig mit den Black/Thashern von DESASTER aus Koblenz weiter, die heute, wie auch fast alle ĂŒbrigens Bands, mit Soundproblemen zu kĂ€mpfen hatten. Aber das tat dem ganzen keinen Abbruch. Die Band knĂŒppelte sich konsequent durch ihr Set, wĂ€hrend das Publikum dementsprechend ausrastete und sich zahlreiche Moshpits bildeten. Der Band konnte man regelrecht anmerken, dass sie ordentlich Spaß in den Backen hatten, denn sie posten auf der BĂŒhne was das Zeug hielt und grinsten um die Wette. Apropos Wette(r)! WĂ€hrend des Sets schaute die Sonne kurz hervor und erwĂ€rmte zum ersten mal, wenn auch nicht GANZ, so richtig das Amphitheater! Aber wenigstens ein kleiner Anfang!

IMG_0571Als nĂ€chste Band im Billing stand erneut eine Band aus dem Lande von IKEA auf der BĂŒhne, die 2007 bereits verpflichtet wurden, aber aufgrund eines Streiks einer ikearanischen Fluglinie den Gig leider canceln mussten: NAGLFAR. Modern Black Metal war nun angesagt und die Sonne kam nun in ihrer vollsten Pracht zum Vorschein, Ă€hnlich wie vor Jahren, als DARK FUNERAL nach dem Regen die BĂŒhne betraten. Parallelen gibt es! Das Publikum ging gut ab, wĂ€hrend Fronter Kristoffer sich die Seele aus dem Leib keifte und die Band tight einher spielte. Allerdings kam der Sound grottenschlecht aus der PA. Trotzdem wurde die Band gefeiert und die RĂŒben wurden ordentlich geschĂŒttelt.

IMG_0713Sagen wir es mal so: die nĂ€chste Band hat das Wagenrad nicht wirklich neu erfunden, aber ENSIFERUM aus Finnland konnten mit ihrem Viking-Metal auf dem diesjĂ€hrigen RHF punkten. Hier war wirklich Spaß angesagt. Alle Bandmitglieder waren in ihren FellkostĂŒmen gut drauf, stĂ€ndig in Bewegung, posten was das Zeug hielt und sorgten fĂŒr eine gute Stimmung. Die Band bot zwar nichts Neues und SpektakulĂ€res, spielten aber einen soliden Gig, der gut beim Publikum ankam. Geht doch! Spaßfaktor 10!

IMG_0818Weiter ging es auf der Weltkarte in Richtung DĂ€nemark: DISNEYLAND AFTER DARK, oder kurz D-A-D genannt, waren nun als Co-Headliner angesagt! Die Band hatte im Vorfeld schon darĂŒber gesprochen ihre komplette „Skandinavien Tour“ zu spielen. Also waren eine Menge Pyros angesagt! Die Show begann etwas schleppend, denn die VerstĂ€rker von Herrn Jacob wollten nicht so wie er wollte und dementsprechend war seine Laune, als man seine Gitarre zu Anfangs gar nicht hören konnte. Die Roadcrew brauchte zwar ein wenig, um den Schaden zu beheben. doch von da an lief es rund!

SĂ€nger/Gitarrist Jesper Binzer hatte mit seinen witzig-skurillen SprĂŒchen in gebrochenem Deutsch das Publikum voll im Griff, wĂ€hrend Bassmann Stig Pedersen stĂ€ndig seine ausgefallenen Bassmodelle wechselte und letztendlich zum Schluß mit einem Helm funkensprĂŒhend ĂŒber die BĂŒhne lief. Auch ein Höhepunkt war es, als der Drumriser von Laust Sonne zum BĂŒhnenrand gefahren wurde und dieser um 90° in die Höhe gehoben wurde. Das Konzert endete natĂŒrlich mit dem obligatorischem `SleepinÂŽMy Day Away`und verwandelte das Amphitheater erneut in einen wahren Hexenkessel! Klasse Gig einer sympathischen Band! Daumen hoch!!

IMG_0898_SnapseedKommen wir nun zum Headliner des zweiten Spieltages: QUEENSRYCHE! Es wurde im Vorfeld viel gemunkelt und geredet wie die Band ohne GEOFF TATE wohl klingen mag. Dieses konnte man in Form vom ersten Song `Queen Of The Reich` leibhaftig erfahren. Der ehemalige Fronter von Crimson Glory Todd La Torre ist fĂŒr die Band ein wahrer Jungbrunnen, bot was fĂŒr Augen und Ohren. Man wird in die alten Zeiten von QUEENSRYCHE zurĂŒckversetzt, wo sie unverbraucht und authentisch klangen. Ich kann das nur bestĂ€tigen, denn ich habe damals QUEENSRYCHE in Dortmund noch im Vorprogramm von BON JOVI gesehen. Lang istÂŽs her!

Was mir jedoch ein bisschen negativ auffiel, waren diese etwas nervigen, langen und braven Ansagen von Todd zwischen den einzelnen Songs. Zur Band: sie spielte tight einher, wie man es von dieser Institution her kennt, aber die Live-Performance war wie immer recht statisch. Doch der neue Frontmann machte alles wieder mit seiner tollen Performance wett!

Die Songauswahl konnte sich sehen lassen: zwei neue Songs vom kommenden Album und ein Großteil des „Warning“-Albums wurden gespielt. Songs von „Rage For Order“ durften natĂŒrlich auch nicht fehlen und mit `Take Hold Of The Flame`und `Empire`beendete dann QUEENSRYCHE ein großartiges Konzert mit dem bisher bestem Sound des Festivals…Daumen hoch! Feuertaufe bestanden!

Sonntag, 3. Spieltag: FINALE! Schlaftrunken aufgewacht, die VorhĂ€nge zurĂŒckgezogen und siehe da: Sonnenschein pur! Kaum zu glauben, aber wahr! Nach kurzer Hinfahrt hinein ins Spektakel.

IMG_0944ATTIC aus Gelsenkirchen, die stark an MERCYFUL FATE und KING DIAMOND erinnerten, eröffneten den letzen Tag, boten eine recht gute Show, quasi die perfekte Einstimmung auf den heutigen Headliner.

IMG_1072Die nĂ€chste Band GOSPELS OF THE HORNS habe ich nur im Fotograben verfolgt…mehr auch nicht. Sie sprachen mich in keinster Weise an. Irgendwie zu ruppig!

IMG_1109ORDEN OGAN aus Arnsberg standen als nĂ€chstes auf dem Programm….schon vor gar nicht langer Zeit standen sie hier ebenfalls auf dem RHF auf der BĂŒhne und sorgten auch in diesem Jahr erneut fĂŒr gute Laune im Publikum, welches die Band lautstark abfeierte. Allerdings: in Sachen Outfit sollte sich die Band einmal ein paar Gedanken machen, denn das sah schon ein wenig merkwĂŒrdig aus……Autoreifen….und so Ă€hnliches am Körper zu tragen! Na Ja! Aber die Band konnte an diesem Sonntag wirklich trumpfen………Daumen hoch!

IMG_1174ORCHID aus den Vereinigten Staaten wurden folgendermaßen angekĂŒndigt: „ORCHID haben ein wenig Bammel, denn sie haben bisher nur in einschlĂ€gigen Doom-Clubs gespielt und noch nie auf einem Metal-Festival…gebt ihnen eine Chance!“ Und diese Chance wurden ihnen SO was von gewĂ€hrt! Nun mögen viele sagen, sie wĂ€ren ein billiger Abklatsch von BLACK SABBATH, aber die Band hatte an diesem Nachmittag die volle Sympathie der Zuschauer. Die Band um SĂ€nger Theo Mindell zelebrierte eine wohlige Mischung aus Blues/Doom/HardRock und versetzte fast jeden Zuschauer in eine gewisse Trancestimmung. Der Sound war zwar nicht optimal, aber die Stimmungen der einzelnen Songs kamen trotzdem wirklich gut rĂŒber. Einfach göttlich! Mir lĂ€uft jetzt noch ein Schauer ĂŒber den RĂŒcken, wenn ich an diese Stimmung im Amphitheater denken muss! Ich wĂŒnsche und gönne der Band alles Gute fĂŒr die Zukunft! DAUMEN HOCH! Ein Hoch auf die Schlaghosen und Tamburine!

IMG_1233Die NWOBHM-Band TANK aus England war die nĂ€chste Band im Billing. Von den Urgesteinen waren nur noch die beiden Gitarreros Mike Tucker und Cliff Evans mit am Start. Als Neuzugang konnte man den ehemaligen DRAGONFORCE-SĂ€nger ZP THEART in’s Boot holen, der aber nur vorĂŒbergehend das Mikro ĂŒbernahm, da SĂ€nger Doogie White anderweitig verpflichtet war. Alles in allem entpuppte sich der Gig aber leider als One Man Show! ZP hatte anscheinend alles im Griff, schĂŒttete Unmengen von Mineralwasser in den Fotograben und ins Publikum, poste was das Zeug hielt, kommunizierte aber nicht wirklich mit der Band, die hier leider etwas zu Statisten degradiert wurden. Muss man nicht wirklich haben! Dann schon lieber mit Doogie White!

IMG_1338Ganz anders wurde es nun beim folgendem Act: THRESHOLD aus Great Britain standen als nĂ€chste Band auf der BĂŒhne. Mit im GepĂ€ck hatten sie ihr neustes Album „March Of The Progress“, welches Ende letzten Jahres das Licht der Welt erblickte. Allen voran SĂ€nger Damian Wilson, der hier auf dem Festival eine ĂŒberragende Performance in Form von Gesang und Bewegung ablieferte. Selbst ein Abstecher in die RĂ€nge durfte nicht fehlen, wo er dem unglĂ€ubigen Publikum die HĂ€nde schĂŒttelte. Er bedankte sich mindestens tausend mal beim Publikum und kam dabei so was von sympathisch rĂŒber.  Hier funktionierte der Prog-Metal auf dem RHF und wurde vom Publikum dementsprechend honoriert. Die Band spielte derart traumwandlerisch, so dass mir stellenweise eine GĂ€nsehaut ĂŒber den RĂŒcken lief…..perfekte Harmonien…..ausufernde Gitarrensoli….ein genialer SĂ€nger und die taff spielende Rhythmusfraktion bildeten hier eine perfekte Symbiose im warmen Sonnenschein. Klingt irgendwie pathetisch oder? EGAL! ALLE DAUMEN HOCH!!! Allerdings hĂ€tte ich gerne `Return Of The Thought Police`vom aktuellem Album gehört, aber man kann nicht alles haben.

IMG_1371Über den nĂ€chsten sogenannten Überraschungs-Act muss mann eigentlich nicht viel erzĂ€hlen. Nach dem Ausstieg von Max Cavalera wurde es ruhig um die Band und man verlor sie irgendwie oder auch nicht aus den Augen….ich spreche hier natĂŒrlich von den brasilianischen Thrashern SEPULTURA! Und perfekter konnten sie hier im Billing nicht platziert sein, denn das Publikum wollte endlich mal wieder ausrasten und das tat es hier wirklich kollektiv! Moshpits ĂŒber Moshpits und Crowdsurfer wurden in Heerscharen gesichtet.

Auf den gesamten RĂ€ngen wurden die RĂŒben geschĂŒttelt, inklusive meinem! Es war fast wie ein Befreiungsschlag, der hier durchs Amphitheater ging. Die Band ging derart zur Sache, als gĂ€be es kein Morgen mehr, wĂ€hrend der Sound brutal, laut und ausgewogen aus den Boxen kam. Und manchmal musste man Abstriche bezĂŒglich des Gehörschutzes machen und den Tinnitus am nĂ€chsten Tag in Kauf nehmen, denn hier ging es heute nicht anders! Stöpsel raus!! Die Band hatte sichtlich Spaß in den Backen, und knĂŒppelte sich sich durch ihr einstĂŒndiges Set, welches keine musikalischen WĂŒnsche offen ließ. FĂŒr mich einer der besten Gigs in der Historie des RHF!

Nun wurde es Zeit fĂŒr den KING DIAMOND, auf den so viele sehnsĂŒchtig gewartet haben. Aber es dauerte noch eine Stunde bis dieser sich auf der BĂŒhne zeigte, denn hier wurde die bisher grĂ¶ĂŸte und spektakulĂ€rste Produktion seitens des RHF aufgefahren. Und gut Ding will Weile haben.

Mambo Kurt, der in der Umbaupause seine Hammondorgel maltrÀtierte, möchte ich hier an dieser Stelle nicht erwÀhnen!

IMG_1539Dann war es endlich so weit! Nach einem kurzem Intro fiel der schwarze Vorhang vor der BĂŒhne und bot ein geniales Szenario. Der BĂŒhnenrand war komplett mit einem Friedhofsgitter versperrt und man hatte die Sicht auf eine gigantische Kulisse mit Treppen und einer Ballustrade im Hintergrund, die mit einem Pentragram und umgedrehten Kreuzen versehen war. Und dann erschien er endlich, der King, sehnlichst erwartet und begann furios mit `The Candle`. Das Publikum rastete vollkommen aus. Mag er gesanglich nicht ganz meinem Geschmack entsprechen, sein Falsettgesang, oder die falschen Töne, die er von sich gab, aber dieser Gig war definitiv eine Hammerperformance, die ich in dieser Form noch nicht gesehen habe. Hier stimmte alles bis aufs kleinste Detail!

Allem voran eine hochmotiviert spielende Band, mit einem glasklaren und druckvollem Sound versehen….auch hier habe ich mir den Gehörschutz entfernen mĂŒssen! Und TĂŒss! Die Showeinlagen konnten sich sehen lassen. Grandma im Rollstuhl oder Tanzeinlagen einer VoodootĂ€nzerin, der Nebel auf dem Friedhof, die Mönche, die die Gitter entfernten,…alles in allem eine perfekte Performance, die man heute nicht mehr all zu oft sehen kann! Alles war liebevoll durchdacht und wirkte von Anfang an nicht aufgesetzt! Ganz großes Kino!!!

FĂŒr mich noch einer der besten Gigs hier in der Historie des RHF.

Tja, leider ist es nun auch schon wieder vorbei und der Reseszent denkt mit Wehmut zurĂŒck, schaut aber auch gleichzeitig wieder nach vorne und sagt: Bis zum nĂ€chsten Jahr!

Danke an die Truppe vom Rock Hard, der es wieder einmal gelungen war, ein hervorragend entspanntes Festival mit tollen Bands auf die Beine zu stellen. Besonderen Dank geht wie immer supernette CCS-Security, die hier wirklich lobend zu erwĂ€hnen sei! Ihr rockt!!! Und natĂŒrlich meinen Dank an das tolle Wetter!

Uli Bechstein

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