Review: Sadako

Posted by Samir On Mai - 15 - 2013

sadako_cover_900Panic Transistor

Kaum ein Subgenre des Metal genieĂźt so viel Narrenfreiheit wie der Industrial. Bands wie MINISTRY und STATIC X haben es vorgemacht, dass man harten Metal, elektronische Spielereien und EinflĂĽsse aus unzähligen Genres zusammen werfen kann und das Ganze nicht, wie in anderen Genres, unnötig zerredet wird. Auch SADAKO aus Ă–sterreich habe sich dieser Spielart verschrieben und liefern mit “Panic Transistor” ihr drittes, und mit Abstand innovativstes, Album ab.

Bereits beim Opener “The Difference Between You And Me Is I´m Not Bleeding” wird, nicht nur wegen des ĂĽberlangen Titels, klar, dass diese Band keine Konventionen kennt und genau das macht, was sie möchten. So beginnt man mit Industrial Spuren und Zitaten, um gleich im Anschluss einen melodischen Gesang abzuliefern, der in der Betonung an METALLICAs James Hetfield erinnert. Ein irrer Mix eben.

Diese Mischung wird zwar im gesamten Verlauf des Albums beibehalten, doch glĂĽcklicherweise nicht bis zum Ă„uĂźersten ausgereizt, so dass einzelne Songs, wie das melodische “Yamamba”, oder das moderne “Dude, Where´s The Fucking Reset Button” einfacher gehalten sind, aber dennoch nicht weniger hochklassig.

Zum großen Teil dominiert jedoch der angesprochene Wahnsinn der Genres und es werden elektronische Spielereien mit stampfende Drums, Maiden Riffs mit modernem Sound und sogar komplexe Rhythmen mit einem Klickgeräusch vermischt. Dies klingt zu jeder Zeit interessant, ohne den Hörer dabei zu überfordern. Natürlich dürfen hierbei auch Soundsamples und Zitate nicht fehlen, die das musikalische Erlebnis abrunden.

Ein besonderes Lob gebührt außerdem Sänger Markus Reisenbauer. Er beherrscht nicht nur den cleanen Gesang, sondern verleiht seiner Stimmer auch oftmals einen angenehm kratzigen Klang und selbst sein Growling kann sich hören lassen.

Zum irren Stilmix passen auch die ausgefallenen Songtitel, die einem sofort ins Auge stechen. Einige wurden bereits angesprochen, doch sind auch “Even If You’re Stuffed With Gold You Can’t Deny You’re Full Of Shit” und “Monster Eats Pilot” echte Highlights!

An sich gibt es an diesem Album wenig zu kritisieren, außer die optische Gestaltung. Man erwartet von einer Band, die so hochklassig musiziert, auch eine ebenso hochwertige Verpackung, doch fehlt diese hier. Das Cover ist vollkommen misslungen und auch das dazugehörige Booklet kann keine Pluspunkte sammeln. Schade, denn das fehlt zu einem rundum gelungenen Werk.

Insgesamt liefern SADAKO aber ein wirklich hörenswertes drittes Album ab, dass sich jeder Fan von Genremixes holen sollte. Ihr werdet es nicht bereuen!

5/6 Punkten

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