Review: Korpus

Posted by Samir On April - 15 - 2013

cover (2)Ebenbild

Mit deutschen Lyrics ist man nach wie vor eher ein Exot im Metal. Besonders in der Death/ Thrash Metal Ecke, aus der KORPUS aus Dresden stammen, gibt es nahezu keine Bands mit deutschen Texten. Dieser Ausnahme bleiben die FĂĽnf auch auf ihrem zweiten Werk “Ebenbild” treu und das, so viel sei gesagt, auf sehr hörenswerte Art und Weise.

Nach einem kurzen akustischen Intro “Licht und Dunkelheit”, geht es mit “Zerstörer” gleich in die Vollen. Der Titel hält was er verspricht und haut dem Hörer die volle Death Metal Breitseite um die Ohren. Gepaart mit Thrash Gitarren, einem teilweise Core-haftem Gesang und progressivem Songwriting, bietet der Song gekonnt Härte und Melodie und markiert das erste Highlight des Albums.

Weiter gehts mit “Mein Herz ist Mordor” und angenehm tiefen, cleanen Vocals. Auch dieser Song besticht durch einen komplexen Aufbau und melancholische Grundstimmung. Als Kontrast steht das nachfolgende “Purgatorium”, ein wahnsinniger Hassbrocken. Die Snare feuert, während die Riffs messerscharf klingen und von massiven Breakdowns unterbrochen werden. Respekt!

Auch im weiteren Verlauf des Albums lassen KORPUS keine Schwächen zu, sondern ĂĽberzeugen mit modernen Nummer wie “Das Schweigen der Stille”, epischen Krachern á la “Traumfänger”, oder dem nachdenklichen “Alter Ego”.

Neben der durchweg hochwertigen Instrumentierung, muss man auch Sänger SanZ ein Lob aussprechen. Sowohl tiefe Growls, als auch Core Gekeife und cleane Vocals sind hörenswert und können problemlos mit größeren Bands mithalten.

Die angesprochenen deutschen Texte behandeln verschiedenen Themen rund um den Menschen und sind durchaus eine Analyse wert. Zu keiner Zeit rutscht man in Klischees, sondern überzeugt mit lyrischen Schätzen.

Kritikpunkte sind bei diesem Album schwer zu finden. Einzig die Produktion könnte für meinen Geschmack noch eine Spur fetter sein, um die Songs richtig zu entfalten. Aber das ist Jammern auf sehr hohem Niveau.

Insgesamt liefern KORPUS eine bemerkenswerte Scheibe ab. Melodie trifft auf brutale Riffs und sollte sowohl Fans des Death Metals, als auch moderner und melodischer Metal Genres zufrieden stellen. Bleibt zu hoffen, dass die Jungs auch ihren verdienten Erfolg erhalten.

5/6 Punkten

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