Review: Larceny

Posted by Samir On MĂ€rz - 26 - 2013

larceny-myfall_coverMy Fall

Es existieren im Metal zahlreicheVersuche, Melodie und HĂ€rte zu vereinen. Eine der naheliegendsten ist es, Growls mit einer lieblichen Frauenstimme zu kombinieren, um so einen Kontrast zu formen. Diese Methode geht bei manchen Bands wie LACUNA COIL vollkommen auf, doch ist man damit auch schon mehrfach gescheitert. Die SĂŒddeutschen von LARCENY versuchen sich nun ebenfalls an dieser Symbiose und veröffentlichen mit “My Fall” ihr zweites Werk.

Was bereits nach kurzer Zeit auffĂ€llt ist, dass man sich hier auf kein Genre festlegt. Es werden in jedem Song Elemnete verschiedener Richtungen eingefĂŒgt und zu verarbeitet. Dieser sonst wĂŒnschenswerte Vorgang sorgt leider im Opener und Titeltack dazu, dass der Song maßlos ĂŒberladen ist und wirr vor sich hin rennt. Der cleane Gesang wirkt zudem extrem gehetzt und ĂŒberhaupt nicht entspannt, so dass dies ein absoluter Fehlstart ins Album ist.

GlĂŒcklicherweise wird das Songwriting ab dem darauffolgendem “End Of Lies” bis zum Ende des Albums immer besser und man schafft es tatsĂ€chlich, gut strukturierte, aber dennoch innovative Songs zu prĂ€sentieren. Besonders hervorzuheben ist die wirklich anspruchsvolle Instrumentierung. Die Gitarren spielen einfallsreiche und komplexe Riffs und Soli, wĂ€hrend die Rhythmusfraktion die nötige Basis bildet. Eine große Überraschung ist auch das Keyboard. Bei den meisten Bands empfinde ich das Instrument mehr als störend, doch hier ergĂ€nzt und erweitert es den Sound nochmal richtig (z.B. in “Smoke & Ashes”). Hut ab!

Im Gegensatz zur durchgehend starken Instrumentenfraktiion, ist der Gesang leider ein zweischneidiges Schwert. SĂ€ngerin Anna Rantou fast durchgehend Ohrwurm Melodien hervorzaubert, ist das Gekeife von Oliver Gaupp vollkommen misslungen. Die Screams wirken total verkrampft und auch sonst kann man hier technisch ĂŒberhaupt  nicht punkten. Hinzu kommt eine leider viel zu dumpfe Produktion. HĂ€tte man hier einen druckvolleren Sound, könnte man bestimmt noch einiges aus den Songs rausholen.

Insgesamt liefern LARCENY aber ein interessantes zweites Werk ab. Die Instrumentierung ist hochklassig, das Songwriting grĂ¶ĂŸtenteils originell, doch der Gesang und die Produktion weisen SchwĂ€chen auf. Dennoch kann man hier guten Gewissens mal ein Ohr riskieren.

4/6 Punkten

1 Response so far
  1. » Blog Archive » REVIEW: LARCENY Said,

    [...] wurde seit dem letzten Album “My Fall” aus dem Jahre 2013 (Review hier) an den Songstrukturen gefeilt, um so HĂ€rte und Melodie besser in Einklang zu bringen. Dies macht [...]

    Posted on Juni 15th, 2015 at 21:32

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