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SUMMER BREEZE REVIEW

Sep-13-2010
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Varg – Guten Tag

Posted by Samir On Oktober - 9 - 2012

VARG_Guten Tag_Cover_high resVarg polarisieren! Was sich schon wĂ€hrend der vergangenen Alben “Blutaar” (2010) und “Wolfskult” (2011) um die Band abspielte, wird sich auch bei dem neuen Werk “Guten Tag” nicht Ă€ndern. Doch kann das Varg nur Recht sein, wuchs ihre Fanbase trotz oder wegen dieser Diskussionen um ihre Band stetig weiter und bildet zur Zeit eine der treusten und aktivsten im deutschen Metalbereich. Dies ist nicht zuletzt an der Chartplatzierung 33 ihres letzten Albums zu sehen. Somit liegen aber auch hohe Erwartungen an das neue Album.

Mit “Willkommen”, dem sehr gut gemachten Intro, und “Guten Tag” wird der Hörer gleich doppelt begrĂŒĂŸt und die Coburger legen von Anfang an mit Vollgas los. Das Lied vereint EinflĂŒsse aus dem Deutschrock und Death Metal mit einer Spur modernem Metal und bildet einen gelungenen Einstieg in das Album. Abgerundet wird das Ganze durch ein sehr gutes Solo, dass ich so nicht auf dem Album vermutet hĂ€tte. Auch lyrisch gefĂ€llt das Lied, behandelt es nicht die typischen Helden-, Kriegs- und Blutgeschichten, die man sonst von Varg und anderen Vertretern des Viking Metals kennt.

Doch die auftretende Euphorie wird mit “Frei wie der Wind” gleich wieder getrĂŒbt. Erinnert der Titel schon sehr stark an Saltatio Mortis, so ist das Lied eine Zusammenstellung verschiedener Elemente von Mittelalter und Pagan Bands. Das gab es schon tausendmal zuvor in besserer AusfĂŒhrung und ist damit absolut ĂŒberflĂŒssig.

“Was nicht darf” bildet anschließend die nĂ€chste Kopie, diesmal ist Rammstein an der Reihe. Der Song bedient sich an sĂ€mtlichen Elementen der Neuen Deutsche HĂ€rte und wirft die Frage auf, warum Varg es nötig haben die erfolgreichste Band Deutschlands so nachzumachen. Einzig und allein die Lyrics retten das Lied etwas, behandeln sie doch auf recht eindeutige Weise die Misshandlungen innerhalb der Kirche.  Dieser Song und auch das folgende “Blut und Feuer” erinnern stellenweise an die Zweitband des Bassisten und Songwriters Managarm, Sintech und deren letztes Album. Doch leider haben Sintech diese Lieder auf “Schlampenfeuer” wesentlich besser umgesetzt.

Den Fans wird Anschließend mit “Angriff” nun ein typischer Varg Song serviert, inklusive oben erwĂ€hnter, platter Lyrics. Mit “Horizont” gelingt dem FĂŒnfer ein erneute Steigerung. Angefangen mit Crematory- Ă€hnlichen Vocals, gipfelt das Lied in einen beschwingten Mitgröl- Song, der live bestimmt sehr gut ankommen wird.

Doch folgen darauf erneut Songs, die man so nicht braucht. “A Thousand Eyes” ist ein absoluter Korpiklaani-, und “Wieder verloren” ein In Extremo Abklatsch. Innovation ist hier absolut keine vorhanden.

“Gedanke und Erinnerung” und “Anti” bedienen nochmals alle Varg Fans mit Viking Kost, wohingegen “Leben” den Weg des Titeltracks weitergeht. Dabei ist der Grundgedanke richtig, nur erinnert das Riff der Strophe zu sehr an “Guten Tag”.

Doch nachdem eher durchwachsenen Großteil des Albums packen die Wölfe zum Schluss nochmal ein Highlight aus. “Apokalypse” fĂ€hrt mit einem fetten Riff auf, dass Endzeitstimmung aufkommen lĂ€sst und durch drĂŒckenden Gesang unterstĂŒtzt wird.

Produktionstechnisch liefern Varg ihr bisher mit Abstand bestes Werk ab. Was AndrĂ© Hofmann in seinem ForteFortissiomo Studio gezaubert hat, ist absolut erstklassig. In den stampfenden Liedern wie “Apokalypse” ist der Sound drĂŒckend und an den richtigen Stellen glasklar. Auch ruhige Passagen werden bestens in Szene gesetzt und somit braucht sich die Produktion vor keinem der großen Studios zu verstecken.

Fazit: Varg versuchen auf dem neuen Album neue Wege zu gehen. Das ist grundsÀtzlich positiv zu sehen, doch bedienen sie sich hierbei zu sehr an verschiedenen Genres ohne wirklich eigene Innovationen einzubringen. Die eingefleischten Fans werden das Album dennoch kaufen und lieben. Allen Anderen, wie mir, bleiben immer noch die positiv erwÀhnten Songs und die absolut erstklassige Produktion, die das Album enorm aufwertet.

3/6 Punkten

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