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ROCK IM PARK 2012 REVIEW

Posted by Anna On Juni - 8 - 2012

Freitag, 01.06.12 – Tag 1

Nach den tropischen Temperaturen der letzten zwei Jahre waren die Vorhersagen fĂŒr dieses Mal nicht gerade rosig. Um die 15° C, viel Wind und Regen. Dementsprechend nieselte es auch leicht auf dem Weg nach NĂŒrnberg – das macht nicht gerade Laune auf ein Festival. Doch wir hatten GlĂŒck: In NĂŒrnberg angekommen verzogen sich die Regenwolken erst einmal und wir konnten unser Zelt im Trockenen aufbauen. Immerhin was.

Nachdem das Camp errichtet war, ging es direkt los zur Center Stage, wo gerade die Franzosen von GOJIRA zu Gange waren. Diese hatten ihr neuestes Album ‚L’enfant sauvage‘ mitgebracht und sorgten dafĂŒr, dass mit Garantie auch alle, die am Vortag krĂ€ftig gefeiert hatten, wach wurden. Der Sound war gut, wenn auch fĂŒr meine AnsprĂŒche etwas sehr laut.

Weiter ging es in der Club Stage mit HOFFMAESTRO. Irgendetwas zwischen Ska, Reggae, Techno, Funk und Country gab es hier zu hören. Egal, es machte auf jeden Fall Laune! Die elf (!) Schweden sorgten fĂŒr eine gute Party und brachten die Menge zum Tanzen.

Kontrastprogramm gab es dann auf der Center Stage. ENTER SHIKARI kamen gut an, konnten mich allerdings nicht ĂŒberzeugen. Ohne die Elektro-/Dubstep-EinflĂŒsse ja, aber so leider gar nicht mein Fall


Da gefielen REFUSED anschließend schon besser. Perfekt, um es sich mit einem Bier in der Sonne – ja, die schien mittlerweile und das nicht mal so wenig – bequem zu machen. Mit „New Noise“ kam gegen Ende der Show auch noch einer der besten Songs der Band, was will man mehr? Die Dynamik einer REFUSED-Clubshow fehlte zwar (vor allem von Seiten des Publikums), aber die Band gab alles und konnte voll ĂŒberzeugen.

Und anschließend die Band, auf die alle gewartet hatten. Zum ersten Mal in der fast zwanzigjĂ€hrigen Bandgeschichte kamen sie nach Deutschland: Das Schauspieler-Duo Jack Black und Kyle Gass, the fabulous TENACIOUS D! Was fĂŒr ein Erlebnis! Die Fans waren begeistert und huldigten der Band mit tausenden bunten Luftballons, die sie ĂŒber dem Zeppelinfeld in die Luft steigen ließen. Schade nur, dass die beiden ziemlich viele Songs des neuen Albums ‚Rise Of The Fenix‘ spielten. Mit mehr alten Sachen hĂ€tten sie auf jeden Fall fĂŒr noch mehr Stimmung gesorgt. Klassiker wie „Tribute“ und „Fuck Her Gently“ durften natĂŒrlich trotzdem nicht fehlen und machten dieses Konzert auf jeden Fall zu einem unvergesslichen Erlebnis, dass die meisten wohl so schnell nicht wieder erleben dĂŒrften.

Anschließend ein weiteres Highlight, diesmal in der Club Stage: HALESTORM. Verdammt, warum hatte ich mich nicht schon frĂŒher mit dieser Band befasst? SĂ€ngerin Lzzy Hale sieht nicht nur fantastisch aus – nein, diese Frau hat auch noch ein Organ, das so manchen Mann vor Neid erblassen lĂ€sst! Auf Platte eigentlich nicht mal so besonders, aber live einfach nur geil!

Auch bei THE HIVES ging es anschließend wieder einmal richtig rund. Musikalisch sind die Jungs nicht so mein Fall (das, was sie machen, machen sie natĂŒrlich super!), aber stimmungstechnisch sind „Howlin“ Pelle Almqvist und seine Jungs kaum zu ĂŒberbieten. Eine Show voller Power, obwohl man das den Schweden in ihren maßgeschneiderten AnzĂŒgen auf den ersten Blick gar nicht zutraut.

Und danach die Krönung des Abends – oder auch nicht
 Über keine Band gingen die Meinungen an diesem ersten Festivaltag so auseinander wie ĂŒber METALLICA. Keine Frage, die Altmeister des Metal lieferten eine absolut stimmige Show. Aber das war es dann eben auch schon. Zu routiniert, zu perfekt wirkte das Ganze. Wo war die Dynamik, die ungeheure Energie einer METALLICA-Show? Ich konnte sie an diesem Abend leider nicht finden


Umso dynamischer ging es danach in der Club Stage zu. WĂ€hrend nach METALLICA fast alle zu SKRILLEX rannten (Wieso?????), widmete ich mich einer Stunde bluesigem, ehrlichem, dreckigem Rock’n’Roll. Der Auftritt der RIVAL SONS brachte den Abend fĂŒr mich zu einem perfekten Abschluss. Das ist noch wahre Musik!

Fotos zu diesem Tag gibt es hier und bei Facebook.

Samstag, 02.06.12 – Tag 2

Den zweiten Tag begrĂŒĂŸte ich locker und entspannt mit JAHCOUSTIX. Die perfekte Musik zum Start in einen langen Festivaltag. Und als i-TĂŒpfelchen schien sogar noch die Sonne, optimal.

Eine Stunde spĂ€ter war es dann aber auch schon mit der Ruhe vorbei. Die lokalen Newcomer HYRAX brachten die Club Stage zum Beben. Mit einer ProfessionalitĂ€t, die selbst manche alten Hasen im MusikgeschĂ€ft nicht besitzen, nahmen die NĂŒrnberger die BĂŒhne und das Publikum voll fĂŒr sich ein. Hammer Songs, Stage Acting vom Feinsten und eine komplett gefĂŒllte (!) Club Stage um 16 Uhr! Das hatte bisher keine Band um diese Uhrzeit geschafft. Daumen hoch!

NĂ€chste Band: WHILE SHE SLEEPS. Aus den Unmengen der Metalcore-Bands endlich mal wieder eine, die hervorsticht. Energiegeladene Show, guter Sound. Da gibt’s nicht viel drum herum zu reden. „GefĂ€llt mir“.

Im Anschluss spielten die CANCER BATS. Die Kanadier lieferten eine solide Show, wenn auch ohne grĂ¶ĂŸere Highlights. Auch das Publikum blieb leider wĂ€hrend des kompletten Auftritts ĂŒberschaubar, hatten die Musiker doch gegen die DROPKICK MURPHYS anzukĂ€mpfen, die gerade die Menge auf der Center Stage zum Tanzen brachten.

Auch danach blieb ich in der Club Stage, wo nun RISE TO REMAIN an der Reihe waren. Die vier Jungs aus London glĂ€nzten vor allem durch ihre starke Publikumsbezogenheit. Und auch musikalisch gab es kaum was zu meckern. Ich hatte lediglich bei etlichen Parts das GefĂŒhl, BULLET FOR MY VALENTINE vor mir stehen zu haben. Ob das nun gut oder schlecht ist, das darf jeder selbst fĂŒr sich entscheiden.

Anschließend ging es zu CALIGOLA auf die Alterna Stage. FĂŒr mich nicht wirklich was, aber dem Publikum gefiel’s. Hingucker hier: Das aufwendige BĂŒhnenbild und die beiden leicht bekleideten TĂ€nzerinnen. Wie sagte ein Fotografen-Kollege noch gleich? „Ne Blonde, ne Schwarze und weiße Pferdchen auf der BĂŒhne – da ist fĂŒr jeden was dabei
“ *g*

Danach konnte ich glĂŒcklicherweise noch die restliche Show der Schweden von GRAVEYARD sehen. Bluesrock der Sechziger gab es hier zu hören – man fĂŒhlte sich wie in einer Zeitmaschine um Jahrzehnte zurĂŒckversetzt. Top!

Und dann mein persönliches Festivalhighlight in diesem Jahr: DIE TOTEN HOSEN. Was fĂŒr eine Show! Von Bengalos bis hin zu einem Gastauftritt von Band-Freund und BAD RELIGION-SĂ€nger Greg Graffin war alles dabei und die Hosen zeigten sich von ihrer besten Seite. NatĂŒrlich wurde wie immer vor allem bei den absoluten Klassikern im Publikum gefeiert. Aber auch das neue Album „Ballast der Republik“ hĂ€lt so einige Juwelen bereit und die erste Single-Auskopplung „Tage wie diese“ entwickelte sich schon jetzt zur absoluten Festivalhymne. Das waren zwei Stunden vom Allerfeinsten und ich kann jedem nur die „Der Krach der Republik“-Tour ans Herz legen, die Ende des Jahres ihre Runde durch Deutschland, Österreich und die Schweiz macht.

Nach diesem Konzert konnten mich selbst AS I LAY DYING, die zu meinen Lieblingsbands zĂ€hlen, nicht mehr so begeistern wie sonst. Trotzdem mal wieder ein genialer Auftritt mit absolut legendĂ€ren Wall of Deaths (oder „Walls of Death“? *g*). Das Einzige, was ich hier nicht verstand, war, warum man die Jungs, nachdem sie 2010 die Alterna Stage gefĂŒllt hatten, diesmal in die wesentlich kleinere Club Stage steckte. Aber egal, ob es eine gute Idee war oder nicht – es sorgte auf jeden Fall fĂŒr eine echt geile Party und einen perfekten Abschluss des Samstagabends!

Fotos zu diesem Tag gibt es hier und bei Facebook.

Sonntag, 03.06.12 – Tag 3

Da ich es zu TRIVIUM leider nicht mehr schaffte, begann der letzte „Rock im Park“-Tag fĂŒr mich mit ANTHRAX – und das war gut so. Die Herren waren in Topform und donnerten der Menge ein Thrash-Brett entgegen, das es in sich hatte. Die ganze Band interagierte zu 100% mit dem Publikum und vor allem SĂ€nger Joey Belladonna konnte an diesem Tag einen Haufen Sympathiepunkte fĂŒr sich einstreichen.

Direkt im Anschluss waren LAMB OF GOD an der Reihe und nachdem mir diese beim letzten Mal „Rock im Park“ nicht wirklich zugesagt hatten, ĂŒberraschten sie mich diesmal auf positive Weise. So ganz werde ich mit dieser Band wohl nie warm werden, aber soweit ich das aus dem Fotograben beurteilen konnte, legten sie einen Ă€ußerst souverĂ€nen Auftritt hin.

Next band: KILLSWITCH ENGAGE mit altem neuem SĂ€nger Jesse Leach. Auch dieser konnte Sympathiepunkte sammeln, indem er nicht sich selbst, sondern die Band hinter sich als KILLSWITCH ENGAGE vorstellte und seine Freude bekundete, endlich wieder mit ihnen auf einer BĂŒhne stehen zu können. Die „Einlagen“ von Gitarrist und Background-SĂ€nger Adam Dutkiewicz hingegen waren fĂŒr meinen Geschmack doch eher peinlich als lustig. Sonst ein guter Auftritt, aber keiner der besten an diesem Tag.

Nachdem ich bei den GUANO APES leider eine Pause einlegen musste – Akku defekt, verdammt! –, ging es fĂŒr mich mit MACHINE HEAD weiter. Schon den ganzen Tag hatte ein Großteil des Publikums vor der Alterna Stage auf diese Band gewartet – zu Recht! Großartige Performance, viel mehr muss man nicht sagen. Great!

Bei EVANESCENCE war die Tendenz im Publikum deutlich zu erkennen: Die „MOTÖRHEAD!“-Rufe ĂŒbertönten teilweise die Musik. Da zeigte sich SĂ€ngerin Amy, die gar nicht oft genug betonen konnte, wie sehr sie sich freute, an diesem Tag hier zu sein, eindeutig euphorischer als ihre GĂ€ste. Mir ging es leider Ă€hnlich wie dem Publikum. EVANESCENCE machten ihre Sache gut, aber vom Hocker hauen konnten sie mich damit nicht.

Ja, und damit war „Rock im Park“ 2012 fĂŒr mich auch leider schon vorbei. MOTÖRHEAD und MARILYN MANSON musste ich an diesem Tag aus zeitlichen GrĂŒnden leider sausen lassen, aber die genialen Auftritte, z.B. von den RIVAL SONS, TOTEN HOSEN oder AS I LAY DYING, die ich teilweise gesehen hatte, entschĂ€digten mich dafĂŒr auf jeden Fall.

Fazit: „Rock im Park“ hatte sich mal wieder richtig gelohnt. Wir sehen uns in 2013!

Fotos zu diesem Tag gibt es hier und bei Facebook.

Anna

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