BRAINSTORM REVIEW
Es gibt so Bands von denen man genau weiĂ, die sind handwerklich und kĂŒnstlerisch absolut topp. Und jeder erzĂ€hlt einem wie toll die doch sind. Aber irgendwie will der Funke trotzdem nie so richtig ĂŒberspringen, obwohl man sich nicht erklĂ€ren kann warum. Ich muss gestehen, BRAINSTORM waren fĂŒr mich immer so eine Band. Bis sie mich dann mit dem letzten Output âMemorial Rootsâ doch noch geknackt haben. Klingt komisch, is aber so!
Schön, dass die Schwaben den auf besagtem Longplayer eingeschlagenen Weg mit âOn The Spur Of The Momentâ konsequent fortfĂŒhren. Satte Power, unwiderstehliche Melodien und dazu Andy B. Francks ausdrucksstarke wie kraftvolle Röhre. Wer bei dieser Mischung nicht mitgerissen wird, ist vermutlich extrem teuer fĂŒr seine Krankenkasse. Oder eben tot.
Am stĂ€rksten sind BRAINSTORM immer dann, wenn sie richtig begeisternde Refrains auspacken. Paradebeispiele hierfĂŒr sind der fette Opener âBelow The Lineâ, der getragene Stampfer âIn These Wallsâ, der Up-Tempo-Banger âWhere Your Actions Lead You To Liveâ sowie die Hymne âA Life On Holdâ. Was besonders erstaunlich ist: Alle diese OhrwĂŒrmer fressen sich sofort ins Hirn und zeitigen trotzdem eine ausdauernde Langzeitwirkung. Und ein besseres Kompliment kann man einem Song doch wohl kaum machen, oder?!
SchwĂ€chere Momente gibt es auf âOn The Spur Of The Momentâ aber leider auch. So will insbesondere âIn The Blink Of An Eyeâ nicht wirklich zĂŒnden. Man reitet hier einfach viel zu lange auf einem unspektakulĂ€ren Refrain herum. Auch an manch anderer Stelle hĂ€tte man durchaus zĂŒgiger auf den Punkt kommen dĂŒrfen. Letztendlich sind das aber Klagen auf ganz hohem Niveau, denn unterm Strich ist das Album eine richtig ordentliche Portion Kraftfutter fĂŒr jeden Power Metal-JĂŒnger.
SchlieĂlich setzt auch die satte Produktion ein dickes Ausrufezeichen hinter das ĂŒberwiegend durchschlagsfĂ€hige Songwriting. Das war ja zumindest beim VorgĂ€nger nicht wirklich der Fall. So aber hinterlĂ€sst der dĂŒstere, ebenfalls sehr gelungene Rausschmeisser âMy Own Hellâ ausschlieĂlich zerzauste Matten und zufriedene Gesichter. Wer Power Metal mag kann hier bedenkenlos zugreifen.
Veröffentlichung: 30.09.2011
4,5/6
Thomas
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