TANGENT PLANE REVIEW
TANGENT PLANE – Project Elimi Eine neue Progressive Metal – Band aus dem Hause 7Hard Records. Im Jahre 2007 gegründet, veröffentliche die Berliner Kombo TANGENT PLANE nur ein Jahr später das Debütalbum „Among Grey Masks“ in Eigenregie. Gute Resonanzen brachten schließlich den heiß begehrten Plattenvertrag, so dass nunmehr die erste „professionelle“ Veröffentlichung namens „Propject Elimi“ ansteht. Laut Infozettel soll es sich hierbei um den Auftakt einer Trilogie handeln.
Schon der Einstieg ’One Month In Real Time’ macht zwei Dinge klar: Zum einen handelt es sich bei den fünf Berlinern nicht um irgendwelche Greenhorns sondern vielmehr um gestandene Musiker. Zum anderen hat man mit Sänger Jan Michaelis ein Trademark im Gepäck, mit welchem man sich durchaus angenehm von der Konkurrenz abgrenzen kann. Denn dieser fühlt sich hörbar auch in etwas tieferen Stimmlagen wohl und nervt daher nicht mit dauerhaftem Sirenengeheule wie so mancher Kollege. Meines Erachtens erinnert der Gesang teilweise sogar an Gothic Metal. Und dies ist wirklich positiv gemeint, da in dieser Kombination sicherlich alles andere als alltäglich. Außerdem zeigt er im Verlaufe der Spielzeit immer wieder zur Genüge dass er auch die hohen Töne perfekt beherrscht.
Leider singt Herr Michaelis für meinen Geschmack oftmals mit zu viel Vibrato bzw. wird dieses zu oft als Stilelement verwendet. So gerät recht häufig etwas zu viel Pathos in die ganze Geschichte. Der Kitschfaktor überschreitet aber dankbarerweise nie die Schmerzgrenze zur Lächerlichkeit.
Wie es sich für das Genre gehört, beherrschen die vier Instrumentalisten ihr jeweiliges Spielgerät perfekt. Glücklicherweise ist das abwechslungsreiche Songwriting aber dennoch stets songdienlich. Man begeht nicht den Fehler und verliert sich in endlosen Frickel – Arien oder stundenlangen Dauerjams. Ein weiterer dicker Pluspunkt! Allerdings müsste die ein oder andere Songidee noch zwingender werden um wirklich mitzureißen. So weist insbesondere der 22minütige Titeltrack doch einige auch deutlich gefühlte Längen auf.
Hervorheben möchte ich neben dem bereits erwähnten Opener noch den Song ’Ice Age’. Hier hat man immer wieder den Eindruck einer IRON MAIDEN-artigen Melodie, welche dann jedoch wesentlich vertrackter umgesetzt wird. ’One Moment And The Murder After’ gefällt mit seinen leicht morbiden Keyboardklängen, die etwas an BEYOND TWILIGHT erinnern. Zudem überrascht das Album regelmäßig mit etwas ungewöhnlichen Spielereien wie z.B. der computerartige Gesang im ersten Song oder der mehrstimmige, poppige Gesang am Ende von ’Borrow Your Dullness“.
Da man auch in Sachen Sound und Produktion absolut konkurrenzfähig ist und ein richtig geschmackvolles Coverartwork an den Start bringt, hat man unterm Strich wesentlich mehr richtig als falsch gemacht. Demnach ist „Project Elimi“ für ein (gefühltes) Debüt eine wirklich gelungene Angelegenheit geworden. Genrefans können hier bedenkenlos mal ein Ohr riskieren. Wenn die Jungs jetzt noch kleinere Schwächen ausmerzen, könnte sich hier durchaus etwas Vielversprechendes entwickeln. Ich bin jedenfalls schon auf die beiden Fortsetzungen der Trilogie gespannt!
Veröffentlichungsdatum: 25.03.2011
4/6
Thomas
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