SUMMER BREEZE REVIEW
SUMMER BREEZE 2010 Was gibt´s Schöneres, als bei tierischem Regenwetter ins Auto zu springen und Richtung Süden zu fahren, wo neben Sonne, kühlem Bier und einem geilen Festival-Billing einen jede Menge Spaß erwartet? Also kurzerhand losgefahren und nach knapp 9 Stunden Fahrt endlich am Zeltplatz angekommen, der mittlerweile auch schon gut besucht war. Rasch das Zelt hochgezogen, ein Willkommensbier geköpft und dann ab zum Festivalgelände, wo sich im Partyzelt die ersten Bands tummeln. Da wir mit der Autofahrt leider richtig Pech hatten, schafften wir es gerade rechtzeitig zum Gig von:
SUFFOCATION: Von Beginn des Gigs an hieß das Programm: Vollgas! War auch kein Problem, denn mit hochkarätigen Moshvorlagen wie „Thrones Of Blood“, „Catatonia“ oder „Blood Oath“ sorgten die sympathischen Ami-Deather für ein prall gefülltes Zelt und ausufernde Moshpits. Der brachiale Sound und die Gebärden von Frank Mullen (die linke Hand winkte sich durch sämtliche Grunzattacken durch) ließen die Meute komplett ausrasten und die Strapazen der Anreise sofort vergessen. Ein saugeiler Auftakt für ein Festival!
Mühelos reihten sich RAGE in die Reihen der Stimmungsmacher ein. Auch wenn sie mit Death Metal nichts am Hut haben, zauberten sie mit einer härteren Setlist doch ein Feuerwerk von Partystimmung aus dem Hut. Victor Smolski spielte auf dem Griffbrett ein Wunder nach dem andren runter, während das Publikum gepflegt ausrastete. Mit dem Klassiker „Higher Than The sky“ erreichte die Stimmung dann den Höhepunkt und brachte die Party Stage fast zum schmelzen.
Nach so einem geilen Gig musste man erst einmal ein wenig verschnaufen und sich Zeit für ein (oder 3) gekühlte Bierchen gönnen. Nach einem kleinen Plausch mit diversen Festivalbesuchern und Fachsimpeln über die aktuellsten Veröffentlichungen, ging es auch schon weiter mit:
UNLEASHED: die Meute war mittlerweile schon sichtlich gezeichnet von den Anstrengungen des Tages, was sie jedoch nicht davon abhielt gleich zum Opener `Winterland` abzufeiern. So fordern UNLEASHED mit einem Set, das einmal komplett durch die Diskografie geht, die Begeisterung der Fans ein, die sie auch bekommen sollen. Auch lassen sie fleißig die Matten kreisen und animieren die leicht ausgepowerte Meute zum Mitmachen, so dass sich die Stimmung im Zelt im Laufe des Gigs gut steigert. Als `Into Glory Ride` den verstorbenen Peter Steele und Ronnie James Dio gewidmet wird, werden noch mal alle Kräfte mobilisiert, und es werden am Ende des Gigs glückliche Gesichter zurückgelassen.
EQUILLIBRIUM jagten dann mit `In Heiligen Hallen` sofort die erste Granate ins Publikum und schraubten das Stimmungsbarometer sofort auf Anschlag. Die erste Wall of Death wurde zu `Unter der Eiche` zelebriert. Auch der neue Frontmann Robse passte gut ins Gesamtgefüge. Insgesamt war die Stimmung gut, denn die Münchener präsentierten sich spielfreudig und nah ran an den Fans, weshalb sie auch zum Nachtisch noch „Unbesiegt“ als Zugabe drauflegten.
Mittlerweile war es zwei Uhr morgens und nach der 9 stündigen Autofahrt und diesen Hammergigs ging es ins Zelt, um Kraft für die nächsten Festivaltage zu tanken.
DONNERSTAG:
Ein wenig lädiert und müde vom Vortag luden die ersten Sonnenstrahlen dann zum gemütlichen Frühstück aus Waffelüberresten und Toast mit Ketchup ein. Leider mussten wir feststellen, dass unser Ghettoblaster geklaut wurde. Bereits im Vorfeld wurde von den Veranstaltern davor gewarnt und schon waren wir leider Opfer von der Diebesbande geworden. Zum Glück hatten unsere Nachbarn sowohl Musik, als auch blöde Sprüche auf Lager, so dass kaum Langeweile aufkam. Nach einer kleinen Diskussion, warum bei jeder Old School Band immer nur das erste Album toll sein kann, ging es auf das (mittlerweile komplett geöffnete) Festivalgelände, was mir riesig vorkam. Scheint so, als würde das SUMMER BREEZE dem W.O.A. Konkurrenz machen wollen. Die erste Band des Tages war dann:
BARREN EARTH, die mir den Schlaf aus den Augen trieben. Ihre gepflegte und eingängige Doom geschwängerte Musik ließ mich aufhorchen, obwohl ich die Band gar nicht kannte. Ein Blick auf die Bühne verriet jedoch, dass sich da die Creme de la Creme versammelt hatte; Ex-Members von KREATOR, WALTARI, MOONSORROW, SWALLOW THE SUN und AMORPHIS präsentierten den in den ersten Reihen versammelten Besuchern ein interessantes Songmaterial, das trotz des strahlenden Sonnenscheins eine schöne, dunkle Atmosphäre rüberbrachte. Wieder ein guter Beweis dafür, dass man auf Festivals auch für sich unbekannte Bands entdecken kann.
Auch wenn mich die Band nicht wirklich interessierte, so wollte ich mir doch einen Eindruck von DREAM EVIL machen. Mit ihrem Power Metal legen sie sich sofort ins Zeug und animieren ein zu Beginn noch vom Vortag erschöpftes Publikum. Klischees wurden jedenfalls nicht ausgelassen, es wurde hoch gesungen, gepost bis der Arzt kommt und die True Metal Schiene bis zum Abwinken gefahren. Auch wenn der Sound nicht mein Ding war, die Interaktion mit den Leuten kam sehr gut an und sorgt für einen sauberen Gig.
Danach ging´s erstmal das Festivalgelände erkundigen, wo ich unweigerlich am Partyzelt vorbeikam, wo FEUERSCHWANZ gerade die Stimmung mächtig anheizten. OK, seltsam sahen sie schon aus im Ritterkostüm, und man hatte den Eindruck, sich auf einen Mittelaltermarkt verlaufen zu haben, was der Stimmung aber keinen Abbruch tat. Mit Mitgröhl Hymnen wie `Metvernichter`, `Met und Mietzen` und `Hurra Hurra Die Pest Ist Da` brachte sie die Meute ordentlich ins Schwitzen (und zum Trinken). Sogar auf dem schlammbedeckten Boden knieten sich auf Kommando alle Leute hin, um der Bühnenshow zu frönen. Die reizenden Tänzerinnen und urkomischen Ansagen des Sängers rundeten die Sache ab. Feine Sache!
Obwohl sie zeitgleich spielten und ich sie bereits kannte, wollte ich mir NAPALM DEATH nicht komplett entgehen lassen. Die Ansagen von Barney (die teilweise länger waren als die vorgetragenen Stücke selbst), der psychopathische Blick und sein Marathon über die Bühne lassen die Mundwinkel immer wieder in die Höhe schnellen, vor allem zum brachialen Sound dieser eingeschworenen Lärmkapelle. Politisch korrekt wie immer und aggressiv wie Sau lieferten NAPALM DEATH u.a. mit Klassikern wie `You Suffer`, `Nazi Punks Fuck Off` und `Siege Of Power` ihre Bestellung ordentlich ab.
Nach dem gelungenen Auftritt, musste ich mich bei einem kühlen Bierchen erholen, und ich gebe den Stift an Tobi weiter.
Nun standen die New Metal/Neo Thrasher von Il Ninjo auf dem Programm, welche heute ihren ersten Summer Breeze Auftritt hinlegten. Der Band gelang es sofort die Menge mit ihrem lateinamerikanisch angehauchten Sound zu begeistern und wirkte sehr gut eingespielt. Man konnte ihnen die Freude am Spielen bei jedem Song ansehen. Natürlich durfte als Rauswerfer nicht das obligatorische ´How Can I Live´ fehlen, bei dem die Menge vollkommen abfeierte. Alles in allem ein gelungener Auftritt.
Zurück zu Sebastian
Sichtlich gezeichnet und doch partywütig staute sich die Menschenmenge vor der Mainstage, um sich von PARKWAY DRIVE ordentlich den Arsch versohlen zu lassen. Ich hatte noch nie von ihnen gehört, war aber schon beeindruckt, was für einen Dampf die Jungs hatten. Neben Mosh- und Circle-Pits wurde auch kräftig mitgesungen, so dass man auf jeden Fall von einem guten Gig sprechen kann.
Nach diesen Auftritten gönnte ich mir erstmal eine Runde shoppen (für mich immer wieder neben den Bands ein Highlight der Festivals) und die Fressstände abzuklappern. Frisch gestärkt (und um einige Euronen ärmer und 2 Einkaufstüten reicher) ging´s Richtung Bühne und ab zu Tobi.
THE 69 EYES: Die Helsinki Vampires legten einen routinierten Auftritt ohne größere Highlights hin. Es wurde viel neues Material (´Dead Girls Are Easy´, ´Never Say Die´) sowie die gängigen Klassiker (´Wasting the Dawn´, ´Brandon Lee´) präsentiert. Die Eyes gehören wohl einfach zu der Sorte Band, die besser abends als in strahlender Sonne spielen sollte.
(Sebastian nimmt wieder den Stift in die Hand)
Danach kam es zum ultimativen Ereignis schlechthin: DIE APOKALYPTISCHEN REITER enterten mit „Wir Sind Das Licht“ die Bühne und entfachten ein wahres Feuerwerk der Gefühle. Wie selbstverständlich kochte die Menge vor Begeisterung und die Security bekam ordentlich was zu tun, bei der Anzahl an Crowdsurfern. Durch das energiegeladene Set, den sympathischen Ansagen und dem hemmungslos abfeiernden Publikum gab es hier ganz großes Kino. Knallharte Nummern wie „Revolution“ oder „Unter der Asche“ wechselten sich mit Mitgröhlsongs wie „Es Wird Schlimmer“ ab. Gelegentlich wurde das Publikum mit der Aufforderung zu Schreien („Seid ihr noch alle wach?“), den Gebärden von Dr. Pest (der in Latexklamotten über die Bühne huscht und sich dabei fleißig selbst auspeitscht) und dem Abfeuern einer Supermankostümkanone ordentlich bei der Stange gehalten. Zum Abschluss wurde noch ordentlich „Seemann“ von der Leine gelassen, wobei das weibliche Publikum die Bühne enterte und ordentlich abtanzte. Sound- und stimmungsmäßig einer der Auftritte schlechthin auf dem diesjährigen SUMMER BREEZE!
Dann war´s erstmal Zeit, die Einkäufe nach dem 20 minütigen Weg im Zelt zu verstauen und ein wenig Kraft zu tanken und Bier für den nächsten Auftritt zu ordern.
Mit OBITUARY wurde ein Death Metal Urgestein an Land gezogen, das es in sich hatte. Obwohl es eine recht spartanische Bühnenshow war (die meiste Zeit wurde gebangt und ansonsten nur Bier getrunken und den Leuten leider zu oft den Rücken gekehrt), pfefferten die Songs (u.a. „Evil Ways“ und „Slowly We Rot“) ordentlich durch die Menge. Sie kamen, spielten und gingen, sehr viel Kommunikation mit dem Publikum war leider nicht drin. Schade eigentlich, hätte ich mir etwas spektakulärer vorgestellt.
Richtig geiler Charisma Alarm war beim Auftritt von DARK TRANQUILLITY zu verzeichnen; nach einem Intro gab´s sofort Vollgas vom Feinsten. Mikael Stanne gestikulierte sich theatralisch durch das komplette Set und gab somit stets das Stimmungstempo vor. Im Hintergrund lief dabei eine Leinwandanimation, welche die Wirkung des Auftritts noch verstärkte. Songtechnisch fuhr man die Breitbandschiene („Wonders At Your Feet“, „Focus Shift“ und „Punish My Heaven“, um nur einige zu nennen); durchgehend positiv fiel die sympathische Art der Truppe auf, als sich Mikael beispielsweise in die erste Reihe der Fans warf, Umarmungen verteilte und Crowdsurfer mit der Security rausfischte. Ein gelungener Mix aus Musik und Entertainment, danke Jungs!
Der Platz füllt sich, neugierig wird zur Bühne gestarrt, bevor mit „Henkersbraut“ der Auftritt von SUBWAY TO SALLY eingeläutet wird. Obwohl hier alles stimmte (ordentliche Bühnenshow, beeindruckende Pyroeffekte zu Titeln wie „Feuerland“ und saugeiler Sound), schien es zweigeteilte Meinungen über diesen Auftritt zu geben. Waren viele Zuschauer noch im reinen Metalfieber und wollten Eric Fish und seinem Gefolge die notwendige Härte absprechen, so feierten die Fans die Truppe um so deutlicher. Bei diesem Gig fanden auch einige Songs aus dem umstrittenen „Engelskrieger“ Album ihren Weg ins Publikum, was der Stimmung aber keinen Abklang tat. Live Auftritte von SUBWAY TO SALLY sind, wie auch hier, Selbstläufer, weil die Songs einfach nur mitreißen und hier großes Entertainment geboten wird. Als Zugabe gab´s noch „Sieben“ und „Julia Und Die Räuber“, mit der uns die Potsdamer in den Abend entlassen.
In der Zwischenzeit erlebte Tobi folgende Abenteuer:
Ich bewegte mich nun also zum Party Zelt in dem INSOMNIUM soeben mit dem Soundcheck fertig waren. Die Finnen begannen zugleich mit dem Opener ´Equivalence´ des aktuellen Albums „Across The Dark“ auf welches dann zugleich ´Down With The Sun´ folgte. Die Band zog mit ihrem melodisch-schwermütigem Sound das Publikum von Anfang an in ihren Bann. Sichtlich Spaß hatte Sänger Niilo und war überwältigt von den positiven Reaktionen des Publikums. Es folgen mit ´Where The Last Wave Broke´ und ´The Harrowing Years´ zwei Songs, bei denen Gitarrist Ville jeweils den Clean gesungenen Part übernahm. Er musste zwar kurzzeitig mit der Technik seines Instruments kämpfen, jedoch ließ sich das Problem schnell beheben.
Zu guter Letzt gab´s noch ältere Songs wie ´The Killjoy´ und ´Mortal Share´, doch der Fokus lag ganz klar auf dem aktuellen Album. Der Rausschmeißer ´Weighted Down With Sorrow´ machte dann noch einmal ganz klar, dass INSOMNIUM ihrem Ruf als eine der Besten ihres Genres gerecht werden. Tolles Konzert.
Das Partyzelt blieb nach INSOMNIUM weiterhin in Düsternis getaucht, als nach einer kurzen Umbaupause SWALLOW THE SUN die Bühne betraten. Es war Gänsehautstimmung angesagt. Die ebenfalls aus Finnland stammende Band hat mit „New Moon“ eines der Melodic Death/Doom Highlights des letzten Jahres veröffentlicht.
Nach einem düsteren Intro begannen die Fünf direkt mit dem Album-Opener ´These Woods Breathe Evil´, gefolgt von ´Falling World´, in dem Sänger Mikko sehr viel mit klarem Gesang arbeitet, was auch wunderbar funktionierte. Der Fokus des Sets lag auch bei SWALLOW THE SUN ganz klar auf dem neuen Album. Weiter geht es ´These Hours of Despair´ vom „Hope“ Album, welcher zum Headbangen einlädt. Es folgt mit ´Sleepless Swans´ ein sehr doomiger Song mit teils sehr ruhiger Stimmung. ´Out Of This Gloomy Light´, ´Plague Of Butterflies´ und das abschließende Titelstück des aktuellen Albums stellen den Schlusspunkt eines großartigen Gigs mit gutem Sound und spielfreudiger Band dar. Lediglich das Fehlen des Klassikers ´Swallow´ hinterlässt einen faden Beigeschmack. Dies lag aber daran, dass die Band keine Zeit mehr bekam ihn zu spielen.
Nun gaben ENDSTILLE ihr Stelldichein.
Die Band, welche als Ersatz von BEHEMOTH fungierte, wollte bei mir jedoch nicht so recht zünden. Gestartet wurde mit einem Art-spoken-Intro, bei dem Neuzugang Zingultus (welcher den alten Sänger Iblis ersetzt) hinter einem Rednerpult steht. Das Ganze hatte etwas Propaganda-mäßiges. Sollte wohl mal wieder Anstoß erregen. Richtig los ging es dann aber mit ´Endstilles Reich´, bei dem ich ganze 2 Minuten gebraucht habe um den Song zu erkennen. Super Sound ist was anderes. Daher habe ich das Konzert auch recht schnell wieder verlassen. Wer´s mag.
Ein langer Festivaltag war´s und so ging´s um gegen 0:00 Uhr Richtung Zelt. Leider hatten BEHEMOTH abgesagt und dafür sind RAISED FIST eingesprungen, aber die Müdigkeit hat dann doch langsam Überhand gewonnen. Ein guter Zeitpunkt ins Bett (oder besser gesagt ins Zelt) zu rauschen.
FREITAG
(Sebastian):
Nach einem ausgiebigen Frühstück und einem Guten-Morgen-Weizenbier ging´s zum Festivalgelände, wo bereits MONO INC. die Ohren mit gelungenem Gothic Sound warmmassierten. Vor der Bühne hatte sich bereits eine beachtliche Menschenmenge zusammengefunden und feierten ordentlich ab. Neben Tanzeinlagen und hemmungslosen Anfeuerungen gab es auch die eine oder andere Moshattacke in der Menge zu bewundern. Der Sänger hatte den ganzen Gig über die Massen gut in der Hand. Auch insgesamt kamen MONO INC. sehr sympathisch rüber. Mit dem D.A.D Klassiker „Sleeping My Day Away“ verabschiedeten sie sich und hinterließen bereits den ersten Erfolgsauftritt für diesen Tag.
Wo wir schon Mal im Gothic Fieber sind, kann man gleich auf dem Platz stehen bleiben; LETZTE INSTANZ betreten die Bühne und legen gleich los. Auch wenn sie sich mächtig ins Zeug legen, will der Funke zu Beginn nicht überspringen (was allerdings auch an der beträchtlichen Hitze liegen konnte). Die Temperaturen sind sowohl für die Band, als auch für die Meute eine nicht unerhebliche Belastungsprobe, doch im Laufe des Gigs finden LETZTE INSTANZ dann doch den Zugang zum Publikum und sorgen für die erste Crowdsurferwelle. Von ihrem bald erscheinenden Album wurde das Stück „Dein Gott“ vorgestellt. Endlich kamen dann auch die Wasserwerfer zum Einsatz, was dem Gig schlagartig neues Leben einhauchte. Als Abschluss wurde noch eine Coverversion von „Song No 2“ dargeboten, wobei die Bandmitglieder selbst ihre Künste als Crowdsurfer unter Beweis stellten. Am Ende haben LETZTE INSTANZ alles richtig gemacht, es war ein schönes Erlebnis den Jungs zuzuhören.
Einmal umgedreht zur Main Stage und Bühne frei für FIDDLERS GREEN. Der Platz war mächtig gut besucht und selbst abseits der Bühne sah man Black Metal Jünger tanzen oder die eine oder andere Schnapsleiche mit dem Fuß leicht mitwippen. Die Folk Bombe kam beim Publikum sehr gut an und verbreitete von Anfang bis Ende eine Riesenstimmung. Zum Schluss verlangten sie lauthals sogar nach Circle Pits und nach Schimpfrufen, welche sie auch massenweise ernteten. Wer hätte gedacht, dass eine nicht metallische Band einen derart großen Erfolg auf so einem Festival haben könnte? Stimmungsmäßig waren FIDDLERS GREEN auf jeden Fall ganz vorne mit dabei, Daumen hoch!
Nach der Folk Dosis gab´s wieder was für die schnellere Gangart, denn THE BLACK DAHLIA MURDER betraten (nach einem Dancefloor ähnlichem Intro) die Bühne und ballerten gleich aus vollen Rohren los, denn sie haben gute Laune und massig Geknüppel im Gepäck. Sie müssen zwar mit einer leicht ausgepowerten und von der Hitze gebeutelten Menge Vorlieb nehmen, was sie jedoch nicht daran hindert, ganz derbe die Sau rauszulassen. Der Sound greift sofort, die Haare fliegen und die Hände wackeln wie bekloppt. Die Meute geht steil und belohnt die Wink Flatrate des Sängers mit massig Moshpits und Crowdsurfern, so dass die Security ordentlich zu tun bekommt.
Leider machte die Hitze so einigen Leuten zu schaffen, so dass man viele Leute sah, die sich an den wenigen schattigen Plätzen auf dem Gelände hinhockten. Einen Sonnenbrand und eine Packung gebratener Nudeln später, entschloss ich mich, erstmal eine Runde auszusetzen und mir den nächsten Gig von der Ferne aus anzutun.
Schon bevor ENSIFERUM die Bühne betreten, füllt sich der Platz schlagartig mit Leuten. Nach dem Intro ertönen auch schon die ersten Klänge und es herrscht eine richtig volle Butze. Die Pagan Attacke prasselt in Form von „Into Battle“ und „Hurricane Of Time“ auf ein sichtlich begeistertes Publikum nieder und entfesselt massig Beifall und Gesangschöre. „Cold Metal“ lässt noch mal viele Hitzegebeutelte die letzten Kräfte mobilisieren und hinterlässt viele zufrieden Gesichter.
Danach kam mein persönliches Highlight des Festivals und es fällt mir schwer, nicht ins Schwärmen zu geraten, denn ANATHEMA betreten die Bühne. Gleich mit dem Opener „Deep“ ist alles klar, und als direkt im Anschluss „Empty“ ertönt, gibt es keinen Zweifel mehr: diese Band ist nicht nur studiotechnisch, sondern auch live eine Götterband! Der Sound ist zum Niederknien, die Songauswahl gelungen und die Gebärden des Frontmanns ziehen erstaunte Blicke auf sich. Als dann auch noch weiblicher Gesang zur Verstärkung kommt, klappt auch dem letzten Besucher die Kinnlade runter, denn die Atmosphäre, mit der ANATHEMA hier zu Werke gehen, ist nicht mehr von dieser Welt. Kein Bangen, kein Moshpit, nur ehrfürchtiges Staunen und bei einigen Fans sind Tränen in den Augen zu sehen. Auf „Zugabe“ Rufe reagiert die Band prompt; obwohl nur noch wenig Zeit bleibt, spielen sie einfach eine schnellere Version von „Fragile Dreams“. Anbetungswürdiger Gig und definitiv ein Riesenhighlight!
Nachdem die Ohren und Sinne scharf gestellt worden sind, machen sich die Jungs von CANNIBAL CORPSE daran, alles Ruhige und Besinnliche mit ihrem brachialen Sound schnell nieder zuklatschen. Hier wird das volle Programm geboten; Professionalität, Brutalität und ordentlich was auf den Arsch. Die Ansagen von Mr. Corpsegrinder (der sich durch sein neues Tatoo als „World of Warcraft“ Fanatiker präsentierte), kamen zwar nicht sehr publikumsnah an, sorgten aber für den einen oder anderen Lacher. Insgesamt leider ein etwas steriler Gig, was jedoch nicht an der Qualität der Kannibalen zerren soll, zumal auch der letzte Banger bei „Hammer Smashed Face“ komplett ausrastete.
Danach ging´s erstmal Richtung Zelt, um die Einkäufe zu verstauen, wo mir Tobi bereits entgegenkam und danach Folgendes erlebte:
END OF GREEN haben sich in kurzer Zeit wirklich unglaublich gemausert und ihr Bekanntheitsgrad steigt stetig. Das zeigten unter anderem überall auf dem Gelände platzierte große Werbebanner für das neue Album und die Autogrammstunde der Band. Auf den Gig war ich sehr gespannt, da ja angekündigt wurde, dass die beiden neuen Singles gespielt werden sollten. Los ging es mit ´Weakness´ vom “Dead End Dreaming” Album. Routiniert, aber gut gelaunt spielen sich die Jungs ein.
Was auffällt ist, dass im weiteren Verlauf sehr viel von der letzten Platte „The Sick´s Sense“ gespielt wird. Songs wie ´Dead City Lights´, ´Killhoney´ oder auch ´Hurter´ versetzen das Publikum aber geradezu in einen Rausch und alle singen so lautstark mit, dass es manchmal sogar schwer fällt, Sänger Michelle Darkness zu hören. Highlights bilden mit Sicherheit jedoch das neue ´Goodnight Insomnia´ und das Premiere feiernde ´Tie Me A Rope´, welches live noch um einiges besser rüberkommt, da Herr Huber seinen Gesang stellenweise variiert.
Als Abschluss gibt’s dann noch ´Death In Vains´, welches rockiger als bisher rüberkommt. Schönes Konzert, aber die Zeit drängt denn…
HYPOCRISY sind auf dem Weg die Main Stage zu zerlegen. Lange mussten sich die Fans der Band um Mastermind Peter Tägtgren gedulden, ehe die Band wieder Fuß auf heimische Bühnen setzte. Nun sind sie aber endlich zurück und zeigen direkt wo der Hammer hängt. Meine Befürchtung, ich würde die selbe Setlist vorgesetzt bekommen , die die Band schon auf der „Long Time , No Death Tour“ präsentierte, bewahrheitete sich nicht, da es direkt mit ´Fractured Millenium´ losging. Was ein Start!
Gleich zu Anfang zeigte sich die Band gut gelaunt und spielfreudig wie schon lange nicht mehr. Lediglich die zweite Gitarre schien öfters Probleme mit dem Sound zu haben und kam auch etwas zu leise rüber. Das tat der Stimmung jedoch keinen Abbruch.
Als nächstes gab es etwas vom neuen Album auf die Ohren. ´Weed Out The Weed´ befiehlt Peter und die Masse ist begeistert. So viele Crowdsurfer hab ich schon lange nicht mehr erlebt. Mit ´Eraser´ gibt es noch einen kleinen und leider einzigen Abstecher zum „Arrival“ Album bevor es dann mit einem Medley weit in die Vergangenheit geht. `Pleasure Of Molestation`, `Obsculum Obscenum`, `Penetralia`, `Apocalyspe` und `The Fourth Dimension` wurden nacheinander weggespielt, so dass auch Old-School Fans voll auf ihre Kosten kamen. Es folgten noch Knaller wie ´Let The Knife Do The Talking`( Peters Liebeslied) `Adjusting The Sun`, `Fire In The Sky` und das brachiale `Warpath` bevor es abschließend ab nach `Roswell 47` ging. Alles wunderbar moderiert von Spaßvogel Peter, der die Zuschauer gern daran erinnert, doch immer genug Wasser zu trinken, da sie sonst bei dem heißen Wetter noch umkippen würden. Abschließend ein solider spaßiger Gig einer legendären Band.
Ab ging´s dann zu GORGOROTH. Die Band, welche endlich wieder aus Gründer Infernus und Sänger Pest besteht, überraschten vor allem mit den Songs des neuen Albums, welche sich sehr gut in die alten einreihten. Guter aber leider unspektakulärer Gig der Norweger, welche auch nicht den besten Sound hatten.
Wir bleiben beim Black Metal. Mit WATAIN ging´s ab 22:50 Uhr im Partyzelt heiß her. Nicht nur weil jenes gut gefüllt war, sondern auch, da die Band drei brennende Logos auf der Bühne präsentierte. Als erstes jagte dem Hörer `Malfeitor` vom neuen Album „Lawless Darkness“ entgegen. Ein sehr gelungener Einstieg, da der Song sicherlich zu den Besten des Albums zählt. Weiter ging es dann mit `Sworn To The Dark` und `Reaping Death`. Die Band machte deutlich, warum sie momentan ganz oben in ihrem Genre stehen. Spielfreudig und mit geiler Show spielten sie sich durch ihre letzten zwei Alben. Mancher Old School Fan beklagte daher wahrscheinlich das Fehlen von Songs wie `I Am The Earth`, aber die Qualität des neuen Materials konnte ein wenig darüber hinweg trösten. Es folgten noch `Legions Of The Black Light`, `Wolves Curse` und zum Schluss das imposante `Total Funeral`. Erics Stimme hielt an diesem Abend zudem wirklich was sie auf CD verspricht.
In der Zwischenzeit machte Sebastian Folgendes:
Danach hieß es erstmal zurück zum Zelt und warme Klamotten ausgepackt, so heiß es am Tag war, so kalt war´s abends. Pünktlich zur Zugabe von HEAVEN SHALL BURN, die sich an „Black Tears“ vergriffen.
GWAR boten eine astreine Bühnenshow, die bereits in den 90ern Kult war. Hier wurde mit Körpersäften und schlechten Witzen nur so um sich geschmissen, dass die Schwarte krachte. GWAR sind wie ein Autounfall, man kann einfach nicht wegsehen, selbst wenn man möchte, und so machen sie es mit Ansagen wie „Fuck The Police“ (was sie mit ihrer Show wirklich eindeutig zu verstehen geben) dem Publikum schwer, eine Meinung über die Musik zu geben, weil die Show im Vordergrund steht.
Müde und kaputt vom Bandmarathon schleppe ich mich Richtung Zelt, kann natürlich meine Neugierde nicht zügeln und werfe noch einen Blick ins Partyzelt rein, wo DYING FETUS den Zuschauern ordentlich den Arsch versohlen. Einen dermassen brachialen Sound und eine richtig geile Songauswahl lassen mich die Müdigkeit noch mal vergessen und zu Granaten wie „One shot, one kill“, „KYMRYD“ und „Grotesque Impalement“ noch mal richtig Gas geben. Danach ist Schluss für heute und es geht zurück auf die heimische Luftmatratze.
SAMSTAG:
(Sebastian)
Nach einer relativ bösen Nacht (die Boxen der Nachbarn auf Maximum, das romantische Geräusch von leerenden DIXI Klos und die Kälte) ging es zuerst einmal zum Duschen, wo ich die besten 2,50 € der letzten Tage angelegt hatte. Danach ein leckeres Frühstück und eine Runde gammeln auf dem Campingstuhl, bevor es mit VAN CANTO von der Ferne aus weiterging. Man kann über die Band sagen was man will, aber die Stimmen klingen sehr beeindruckend. Mein Fall ist es nicht, weil man Klassiker wie „Bard´s Song“ meiner Meinung nach nicht so covern dürfte.
FREIWILD beglückten mit ihrem rotzigen Rock die Meute und ließen massig Leute in Bühnennähe auflaufen. Als geheim angepriesene Nachfolgeband der BÖHSE ONKELZ favorisiert, rotzten sie sich durch ihr Set und ernteten Crowdsurfer und Beifall.
Bei gefühlten 30 Grad im Schatten betraten LEAVES EYES die Bühne; die zierliche Liv Kristine hüpfte zuletzt auf die Bühne, während ihr Ehemann Dr. Krull alle Hände voll zu tun hatte, die Massen zu animieren, was ihm auch problemlos gelang. Nach dem zweiten Song wurde die Stimmung etwas dröge, weil die Hitze einfach nur noch pervers war. Auf die Frage „Was wollt ihr hören?“ kamen vom Publikum nur noch „Wasser“ Rufe, die dann aber von den Wasserwerfern beantwortet wurden. Schlagartig änderte sich die Stimmung und LEAVES EYES konnten sich, nebst kernigem Sound, auch an einem feiernden Publikum erfreuen. Dabei gab sich Mr. Krull dermaßen Mühe, die Menge durch fleißiges Bangen und Entertainment durch den Gig zu schleusen, dass es einfach nur eine Wonne war, der Band bei der Arbeit zu zuschauen. Ein gelungener Auftritt!
EISBRECHER lieferten mit ihrem RAMMSTEIN ähnlichem Sound ein Repertoire ab, das von der Menge offenherzig aufgenommen wurde. Nett anzusehen, aber für mich leider überhaupt nix, also ging´s wieder auf die Einkaufsmeile.
Danach gab´s ne Runde POISON BLACK, wo der ehemalige SENTENCED Sänger jetzt sein Dasein fristet. Die Songs fegen souverän und straight durch die Menge, und auch wenn die Meute mittlerweile durch die Anstrengungen der Hitze sichtlich gebeutelt ist, gibt der hier dargebotene Sound Grund genug, noch mal alles zu geben. Man hört und sieht den Jungs ihre Spielfreude richtig an. Als die Wasserwerfer wieder angeschmissen werden, ist der Rest des Gigs ein Kinderspiel. Am Ende sind alle Hände oben und alle Beteiligten glücklich!
Danach war es für uns an der Zeit, die Zelte und Klamotten abzubauen und schon mal alles für den Heimweg vorzubereiten. Eine weitere Nacht im Zelt (erwähnte ich, dass ich Campen hasse?) und der Rückstau am nächsten Tag gab uns genug Anlass, sämtliche Vorbereitungen zu treffen, um danach sofort ins Auto zu hüpfen und dann gen Heimat zu gondeln.
Neben Zelt einpacken und Sachen verstauen wurde auch letztmalig der Stift getauscht und Tobi erzählt euch, wie der Rest ablief:
SEPULTURA enterten nun die Main Stage , um uns ihren Thrash/Death Metal um die Ohren zu hauen. Die Band spielte sehr sauber und hatte einen fetten Sound. Sänger Eric Green schien bestens gelaunt und lieferte eine gute Show ab, bei der er das Publikum immer wieder motivierte und zu Circle Pits und mehr Action aufrief. Gespielt wurden überraschenderweise vor allem alte Songs wie das obligatorische `Roots`, Songs der „Chaos A.D“ aber natürlich auch Songs der aktuellen Langrille „A-LEX“ . Zwischendurch gab es noch eine kleinen Groove-Jam mit zusätzlichen Trommeln, welches ein brasilianisches Flair vermittelte, für gute Stimmung und eine schöne Abwechslung sorgte.
Nun stand eines meiner persönlichen Highlights bevor. DARK FUNERAL gaben ihre letzte Show mit Sänger Masse Broberg alias Emperor Magnus Caligula. Im Vorfeld wurde viel gemutmaßt was sich die Band Spezielles ausgedacht hat. Ich kann nur sagen, enttäuscht wurde ich nicht. Nach einem typischen Intro gab es direkt Vollgas mit `The End Of Human Race`. Was für eine Geschwindigkeit! Die Band fand sich sehr schnell zurecht und lieferte eine tolle Performance. Besonders Sänger Caligula brachte seine markante Stimme sehr gut zum Einsatz. Ebenfalls erwähnt sein sollte die Leistung von Drummer Dominator, der vor allem bei Songs wie `The Arrival Of Satans Empire` oder `An Apprentice Of Satan` eine beeindruckende Leistung an den Tag legte. Die Blast Beats saßen perfekt.
Mit `Atrum Regina` und dem vollkommen überraschend in die Setlist gerutschten `In My Dreams` wurde während des Gigs aber auch ein wenig der Fuß vom Gas genommen. Laute Pyroeffekte und immer hoch steigende Flammen sorgen für eine diabolische Stimmung, die sehr zu gefallen wusste. Zum Schluss kündigte Sänger Caligula den letzten Song noch passend als `My Funeral` an, bevor die Band dann unter großem Applaus die Bühne verließ.
Schnell rüber zur Main Stage gehuscht, um auch noch CHILDREN OF BODOM mitzunehmen.
Tja, was soll man über diese Band noch sagen. Sie sind inzwischen ziemlich erfolgreich und recht bekannt geworden, so dass es kaum verwundert, dass der Platz vor der Main Stage bis zum Bersten gefüllt ist. Los legten die Finnen überraschenderweise mit `Follow The Reaper`, was die Masse direkt zum Ausrasten brachte. Weiter ging´s mit `Hatecrew Deathroll` und `Bodom Beach Terror`. Die Band war super drauf und hatte genau wie das Publikum ihren Spaß. Immer wieder waren Alexi und Janne zu Späßen aufgelegt und alberten miteinander rum. Das kennt man ja von ihnen. Es folgte ein guter Mix aus den unterschiedlichsten Alben, wobei der Fokus wohl ganz klar auf den beiden Scheiben „Follow The Reaper“ und eben „Hatecrew Deathroll“ lag. Als kleine Zwischenstücke gab´s dann noch `Alejandro` von LADY GAGA, `Jump` von VAN HALEN und `Runaway` von BON JOVIE. Klasse! Es folgten noch der Titeltrack vom neuen Album „Blooddrunk“, Songs vom „Are You Dead Yet?“, sowie Klassiker `Lake Bodom` und `Downfall`, welche einen Bodom Fan mit einem breiten Grinsen in die Nacht zu MY DYING BRIDE entließen.
Letzter Umschwung zu Sebastian:
Endspurt! Ein saugeiles Festival mit massig Überraschungen und heldenhaften Auftritten. Dann dürfte es die Abschlussband schwer haben das zu würdigen. Grundsätzlich richtig, würde die Abschlussband nicht MY DYING BRIDE heißen:
Was hier geboten wird, ist einfach nur anbetungswürdig. Nach einem bombastischen Intro legen sie sofort los und zeigen uns, was sie alles können. Fleischgewordene Melancholie gepaart mit brachialer Härte, alles in einem richtig geilen Sound verpackt und von den theatralischen Darbietungen von Aaron unterstrichen, so zeigt uns MY DYING BRIDE, wie es richtig geht. Wurden zu Beginn noch leicht mit den Köpfen genickt oder einfach nur gestaunt, so rastet die Menge bei `She Is The Dark` komplett aus. Man sieht nur noch ein Meer aus bangenden Haaren und leidenschaftlichen Zurufen. Songtechnisch bediente man sich hier sowohl der ursprünglichen Titel (mein Gott, kann der Mann nach all den Jahren noch growlen!), als auch dem neueren Material („My Body A Funeral“). Leider gab´s keine Zugabe, weil die Zeit schon so weit fortgeschritten war. Doch MY DYING BRIDE hinterließen nur zufriedene Gesichter und einen würdigen Abschluss des SUMMER BREEZE 2010.
Danach ging´s auch sofort zum Auto. Auch wenn ein riesiger Stau uns Angst machte, eine endlose Rückfahrt vor der Nase zu haben, so war es sowohl dem Veranstalter (der im Vorfeld eine Top Organisation hingelegt hatte), als auch den Fahrkünsten von Tobias (der lauschige 200 km/h aus meinem Toyota rausholte) zu verdanken, dass ich um 8 Uhr morgens meiner eigenen Dusche und meinem Bett frönen durfte.
Fazit: Ein gelungenes Festival mit allem drum und dran! Die Organisation war top, Bandauswahl war spitzenmäßig und die Location und auch alles drum herum ließen keinen Grund zur Klage. Einziger Wermutstropfen: Warum lässt man Kracherbands wie ORPHANED LAND oder COUNT RAVEN erst so spät spielen? Leider konnten wir sie wegen Müdigkeit nicht mehr sehen, aber der Rest war schon richtig geil!
Insgesamt bleibt nur zu sagen: Saugeiles Summer Breeze 2010, von dem wir noch lange schwärmen werde!
Sebastian & Tobi