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METALFEST DESSAU REVIEW

Posted by admin On Juni - 1 - 2010

Das erste METALFEST-Wochenende ist nun mit den Festivals in Deutschland, Österreich und der Schweiz vorbei. Das Line-Up dieses Jahr war vor allem im Death-, Black- und Paganbereich angesiedelt. Neben harten KlĂ€ngen und Bier gab es jedoch vor allem Regen, Regen und Regen beim deutschen Metalfest in Dessau. Nachdem wir Donnerstag frĂŒh doch noch etwas lĂ€nger brauchten als geplant, schafften wir es mittags gerade noch rechtzeitig zu den letzten drei Liedern des Openers LEGIO MORTIS. Eines ließ sich trotz dieser kurzen Hörprobe feststellen: Mit ihrer Black/Death-Bearbeitung des Pop-Klassikers „Around the world (la la la)“ sind die Unterfranken auf jeden Fall keine gewöhnliche Band. Danach ging’s erst mal zu unserem Zeltplatz: Wohnlich einrichten und mit einem Bierchen und den obligatorischen Ravioli gemĂŒtlich auf das Festival vorbereiten. Einziges Defizit: Schon jetzt war es schweinekalt!

WĂ€hrend wir das GelĂ€nde inspizierten, spielten unter anderem ENFORCER und SUICIDAL ANGELS auf der Mainstage. Nach einer kurzen Ruhepause, machten wir uns dann wieder auf den Weg zu den BĂŒhnen, wo gerade LEAVES EYES zugange waren. Leider war es hier noch ziemlich leer, obwohl wir mittlerweile 17 Uhr hatten. So gelang es auch Liv Kristine trotz mehrmaliger Aufforderungen mit ihrem zarten Stimmchen nicht, ihr Publikum mitzureißen. Da ihr das auch bei uns nicht gelingen wollte, gingen wir erst mal zurĂŒck zu unserem Platz und verpassten ausgerechnet SALTATIO MORTIS. HĂ€tte ich nur noch einmal auf meine Running Order geschaut! Fotos gibt’s deshalb leider keine, aber ich kann sagen, dass das, was ich vom Zeltplatz aus noch gehört habe, nicht schlecht war!

Nevermore 6~1Als nĂ€chstes spielten NEVERMORE auf der Mainstage. Die Progressive-Metal-Band konnte mich vor allem mit ihrem Drummer begeistern. Auch sonst definitiv ein klasse Sound – allerdings nur von der Band! Leider musste ich das Gleiche feststellen wie schon letztes Jahr beim Legacy Fest: Vielleicht hatte der Mischer keine Ahnung oder die Veranstalter hatten an der PA gespart, man weiß es nicht. Auf jeden Fall war der Sound nicht wirklich gut. Nach KORPIKLAANI und LEGION OF THE DAMNED bildeten BOLT THROWER fĂŒr mich den Abschluss des ersten Festivaltages. Die Wut in Person, schnaubte Karl Willetts eine Stunde lang ĂŒber die BĂŒhne und grölte Songs wie „No Guts No Glory“ in die mittlerweile deutliche motiviertere Menge. Ein gelungener letzter Act fĂŒr den Metalfest-Donnerstag!

Mit Winterkleidung und in dicke Decken gewickelt feierten wir dann auf dem Campingplatz bis in die frĂŒhen Morgenstunden weiter. Trotz des langen ersten Tages, stand ich am nĂ€chsten Tag pĂŒnktlich um 12 Uhr zu DEATHTRIP vor der Mainstage. Das hĂ€tte ich mir allerdings auch sparen können: Die Newcomer konnten mich mit ihrem Deathmetal, der online noch recht vielversprechend geklungen hatte, leider gar nicht begeistern. Mittlerweile hungrig geworden, machte ich mich nun auf Nahrungssuche und wurde schon wieder enttĂ€uscht. Mit Preisen ab 4€ fĂŒr ein PizzastĂŒck und dazu noch sehr geringer Auswahl konnte der „Preis-Leistungs-Champion der Festivals“ seinem Namen nicht wirklich gerecht werden. Nun gut, dann waren es eben wieder mal die Ravioli aus der Dose…

Varg 1~1Die nĂ€chste Band an diesem Tag war fĂŒr mich VARG. Musikalisch sind die Jungs zwar ĂŒberhaupt nicht mein Fall, allerdings muss ich zugeben, dass das, was sie machten, vom Feinsten war. Mit einem gelungenen Stageacting legten sie eine absolut ĂŒberzeugende Performance hin. Der gleichen Meinung war auch das begeisterte Publikum, das ausgiebig mit den blutverschmierten Wikingern feierte. Danach ging’s weiter zu Battue 2~1BATTUE und damit zur wohl grĂ¶ĂŸten Überraschung des Festivals. Die fĂŒnf Jungs aus Niedersachsen bewiesen eine halbe Stunde lang, dass nicht nur die etablierten Bands der Szene auf den großen Festivals etwas zu suchen haben. FĂŒr mich waren BATTUE klarer Favorit des Metalfests. Auf Platte fast etwas zu dĂŒster fĂŒr meinen Geschmack, konnten sie mich live mit ihrer Mischung aus Death und Thrash und leichten Hardcore-EinschlĂ€gen absolut fĂŒr sich gewinnen. Anschließend spielten auf der großen BĂŒhne EPICA, von denen ich mir allerdings nur die ersten zwei Songs anhörte. Nichts Besonderes und das Wetter tat sein ĂŒbriges. Dann ging’s erst mal zurĂŒck zum Zeltplatz. Und – Schande ĂŒber mich – da blieben wir auch. Obwohl an diesem Abend noch TESTAMENT spielten, konnte ich mich nicht mehr aufraffen, im Regen unser Pavillon zu verlassen.

Neuer Tag, neues GlĂŒck! Am Samstag machte ich mich bei mittlerweile gewohnt schlechtem Wetter um 12.30 Uhr zu CREED OF PAIN auf. Doch was war jetzt schon wieder los? Als ich fĂŒnf Minuten, bevor die Band beginnen sollte, vor der Hangar Stage stand, wurde diese noch von einem Security versperrt. Also hieß es warten. Und warten und – warten. Als wir endlich in die Halle durften, war noch immer kein Zeichen einer Band zu sehen und nicht einmal das Schlagzeug auf der BĂŒhne war fertig aufgebaut. Nach einer halben Stunde erbarmte sich dann endlich einer der ZustĂ€ndigen, das wartende Publikum zu informieren, dass der Auftritt von CREED OF PAIN entfallen wĂŒrde. Keine Ahnung, was da los war, aber das hĂ€tte man wohl auch besser und vor allem schneller regeln können. PlanmĂ€ĂŸig ging es dann allerdings um 13.30 Uhr mit ADDICTION OF A MURDERER aus Oberfranken los. Ich weiß nicht, ob es an der Band lag oder am Mischer, aber der Sound, der sonst in der Hangar Stage vom Feinsten war, ließ diesmal eher zu wĂŒnschen ĂŒbrig. So konnte man leider nicht viele Einzelheiten des Deathcore der fĂŒnf Kulmbacher heraushören, da das Ganze eher einem Klangbrei als differenziertem Sound glich. Deshalb machten wir noch einen Abstecher zu den ebenfalls oberfrĂ€nkischen RITUAL KILLING auf der HauptbĂŒhne. Die hatten sich ihren großen Auftritt bestimmt auch anders vorgestellt, denn vor der BĂŒhne befanden sich nur etwa 50 Zuschauer. Ob’s an der Musik oder am Regen lag, weiß man nicht – hoffen wir an Letzterem!

DECAPITATED verpasste ich leider und war somit erst wieder zu DEATH ANGEL an der BĂŒhne. Und die waren große Klasse! Angesiedelt zwischen Hard Rock und Thrash Metal legten die Musiker aus den Staaten eine Performance hin, die vor allem durch die vielen Gitarrensoli in allen Geschwindigkeitsregionen ĂŒberzeugte. Anschließend machten wir uns auf den Weg zurĂŒck zum Campingplatz. UrsprĂŒnglich wollten wir zwar erst Sonntag frĂŒh nach Hause fahren, aber ich hatte einfach keine Lust, noch eine Nacht bei NĂ€sse und KĂ€lte im Zelt zu ĂŒbernachten. Also hieß es Packen und das so schnell wie möglich, da uns das Wetter nicht schon wieder einen Strich durch die Rechnung machen sollte. PĂŒnktlich als wir fertig waren, fing es auch schon wieder an zu regnen und wir flĂŒchteten in die Hangar Stage, wo gerade HERO’S FATE spielten. Diese Flucht ins Warme und Trockene lohnte sich, denn die Newcomer-Band aus dem Norden Deutschlands war definitiv hörenswert. Death Metal mit leichten Viking Metal-EinflĂŒssen spielten die durchschnittlich gerade mal 17 Jahre alten Metaller und machten ihre Sache dabei ziemlich gut.

Sepultura 6~1Danach ging es gleich weiter zur HauptbĂŒhne und damit zu SEPULTURA, einem weiteren Highlight des Festivals fĂŒr mich. Nachdem mich die Hardcore/Thrasher aus Brasilien im letzten Jahr beim With Full Force eher enttĂ€uscht hatten, war ich dieses Mal freudig ĂŒberrascht. Und obwohl fĂŒr mich, wie fĂŒr viele andere Fans, ohne Max Cavalera einfach ein StĂŒck der Band fehlt, muss ich sagen, dass SĂ€nger Derrick, allen gegensĂ€tzlichen Meinungen zum Trotz, seine Sache einfach super gut macht! Gleich danach spieltenSix Feet Under 2~1SIX FEET UNDER, von denen ich allerdings nur noch ein paar Fotos machte, bevor wir den Heimweg antraten. WĂ€hrend wir also im Auto saßen und wieder Richtung Heimat fuhren, spielten an diesem Abend noch BEHEMOTH und TWILIGHT OF THE GODS. Doch ich hatte endgĂŒltig die Schnauze voll vom schlechten Wetter und war deshalb einfach nur froh, endlich nach Hause zu kommen.

Und die Moral von der Geschicht‘?

Ohne jemanden schlecht machen zu wollen, muss ich ganz eindeutig sagen, dass ich auf jeden Fall schon bessere Festivals erlebt habe. Rein organisatorisch ist meiner Meinung nach an diesem Festival noch einiges ausbaubar. Wenn die Wege so schlammig sind, dass Autos darin stecken bleiben, reicht es einfach nicht, einen einzigen Strohballen auf dem Hauptweg zu verteilen


Allerdings muss ich ebenso zugeben: WĂ€re das Wetter besser gewesen, dann wĂ€re ich bestimmt auch von diesem Festival zufriedener nach Hause gekommen – und fĂŒr das Wetter kann eben nur Gott etwas
 pardon – Odin! ;-)

Hoffen wir, dass die kleinen MÀngel im nÀchsten Jahr noch verbessert werden, dann habe ich keine Bedenken, dass sich auch das Metalfest zu einem festen Termin in der deutschen Metalszene etablieren wird.

Anna

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