ROCKHARZ 2018 – Was für eine geile Jubiläumssause !!
Ja, was war denn das in diesem Jahr beim ROCKHARZ Festival in Ballenstedt? Nicht nur, dass es einmal wieder die „Gut-Wetter-Garantie“ gab; nein, es sollte auch noch das 25jährige Jubiläum des ROCKHARZ Festivals gefeiert werden – und das einmal so richtig !
In diesem Jahr war es deutlich voller. 17.000 Besucher wurden erwartet. Die steigende Besucherzahl deutete sich bereits schon am Dienstag, dem Anreisetag, an. Mittwoch folgte dann der richtige Ansturm auf die Campinggrounds. Es mussten sogar noch schnell einige Campingflächen mehr eröffnet werden. Viele schlugen ihre gemütlichen Lager auf (hier immer noch Zelt und Fahrzeug beieinander) und feierten bereits ihre Ankunft mit kühlen Getränken, und wahnsinnig guter Laune. Am Mittwochabend begann dann die Jubiläumssause des ROCKHARZ Festivals mit fünf Bands als „Warm-Up“. Hier standen nun auf dem Programm MONUMENT, DRONE, BANNKREIS, ROSS THE BOSS, WINTERSTORM und KREATOR. Letztere wurden so richtig gefeiert und das mit einem absolut genialem Bühnenlichtspektakel und jeder Menge Konfettischlangen. Insgesamt stehen in diesem Jahr 54 Bands an dreieinhalb Tagen auf dem Programm.
Für uns vom Metal Impressions Magazine begann die Harzreise am Donnerstag. Bei 32 Grad zogen wir hoch aus dem Norden dreieinhalb Stunden Richtung Süden in den wunderschönen Harz und erblickten freudig den Flughafen Ballenstedt. Im Hintergrund trohnte die Teufelsmauer. Immer wieder ein schöner Anblick und für die Besucher, die bereits Jahr für Jahr ihr Lager beim ROCKHARZ aufschlagen, sicherlich ein Gefühl, nun ihr Urlaubs-Festival erreicht zu haben. Wir parkten unser Auto nah dem Infield und konnten gleich daneben unsere Bändchen und Pressenausweise erhalten. Weiter ging es Richtung Bühnen. Zehn Minuten Fußweg und schon waren wir durch den Einlass. Direkt am Einlass stand in diesem Jahr die Harz Force One. Eine Transall C-160 (auch “Silberne Gams” genannt), die vom Luftfahrtmuseum Wernigerode dem Festival leihweise zur Verfügung gestellt wurde.
Ihre Flügel dienten sozusagen auf der einen Seite als Grenze zum Eingang und auf der anderen Seite als Ausgang. Schöne Idee und man konnte sogar in das Flugzeug einsteigen. Da wir ja erst am Donnerstag ankamen, erwartete uns auch keine Warteschlange und wir stießen schon gleich zu Anfang auf ein super nettes Security-Personal am Einlass.
Als erstes wollten wir das ROCKHARZ Festival am Donnerstag mit EQUILIBRIUM beginnen. Zuvor spielten bereits Bands wie BLIND CHANNEL, SKALMÖLD, PRIMAL FEAR, NOTHGARD, LETZTE INSTANZ, CELLAR DARLING, GOD DETHRONED, GRAILKNIGHTS und DIABLO BLVD. Pünktlich standen nun aber die Jungs von EQUILIBRIUM auf der Bühne und „Zack“ zündeten die ersten Feuersäulen. Genialer Auftakt mit `Prey´und der Robse growlte mal so richtig schön ins Mikro. Jubelnd riss das Publikum die Arme empor zu `Waldschrein´, `Blut im Auge´ oder aber abschließend zu `Apokalypse`. Natürlich durfte auch die „Wall of Death“ nicht fehlen. Großartig EQUILIBRIUM !!!
Weiter zogen wir zur Dark-Stage, um mit den Ruhrpottlern von SODOM eine Runde zu thrashen. Gesagt getan: Thomas „Tom Angelripper“ Such, Frank „Blackfire“ Gosdzik, Stefan „Husky“ Hüskens und Yorck Segatz enterten die Bühne und das Set begann mit `The Conqueror´. Schon beim Klassiker `Sodomy And Lust´ kommen der Band die ersten Crowdsurfer entgegen. Der Circle-Pit bildete sich dann bei `Blasphemer´ und von da ab an wurde das zuerst etwas ruhigere Publikum von den Sodomisten verinfiziert. Die neue/alte Formation der Band gefiel uns mal so richtig gut. SODOM bewiesen aus unserer Sicht, dass sie nicht umsonst seit vielen Jahren mit zu den Thrash-Pionieren Deutschlands gehören. Weiter bekam das Publikum den `Bombenhagel´ zu spüren oder aber des Sodoms Anhängers liebstens Kind aus dem Jahre 1989 `Agent Orange´. Nach 50 Minuten beendeten die Gelsenkirchener ihren Slot mit der Nationalhymne – metallisch „of course“. Fazit: SODOM waren geil, nur fehlten ein paar weitere Klassiker. Ansonsten geht von uns die Pommesgabel nach oben.
Wie ein Krebs laufend, bewegten wir uns hin und her. Von der Dark-Stage ging es nun wieder auf die rechte Seite zur Rock-Stage. Dort erwarteten wir die Finnen von AMORPHIS. Die Sonne schien noch immer herrlich. Immer ein leichter Wind, der für die nötige Frische sorgt. Perfektes Festivalwetter, perfekte Stimmung! Bei AMORPHIS ist die Menge vor der Bühne um einiges gewachsen. Die Finnen beginnen mit der ersten Single ihres neuen Albums. `The Bee´ ist ein guter Einstieg. Klassiker-Songs, wie `Sacrifice´, `Silver Bridge´ oder `Death of King´ stimmen die Fans glücklich. Ebenfalls werden natürlich noch ein zwei Songs des aktuellen Albums gebracht. Uns persönlich fehlten noch ein paar weitere Songs aus alten Tagen. Trotzdem: Die sechs Finnen wie immer eine starke Nummer. AMORPHIS sind nicht mehr von den internationalen Bühnen wegzudenken. Wie sagte Tomi Joutsen eingangs des Sets so schön? „It´s good to be back“ – und wir sagen: „Schön, dass Ihr wieder da ward – gerne wieder !“
Da der Hunger etwas durchkam, suchten wir die „Fressmeile“ auf. Für das leibliche Wohl ist beim ROCKHARZ immer in Hülle und Fülle gesorgt. Auch in diesem Jahr fällt es schwer, sich zu entscheiden, wo man sich denn den ersten kulinarischen Snack holt. Beim Asia-Wok-Stand werden wir fündig und die Bratnudel-Pfanne mit Gemüse und Hühnchenfleisch gewinnt – hmmm lecker wie immer. Schnell noch ein Getränk dazu und ab zum nächsten Act.
Zu Tanz und schönstem Liedgut laden als Nächstes die Folk-Rock-Musiker der Band SCHANDMAUL. Da im letzten Jahr Violinistin Anna Katharina Kränzlein die Band verließ, übernahm ihren Part als Gastmusikerin keine Geringere als Ally Storch von Subway to Sally. Thomas Lindner freute sich endlich wieder hier beim schönen ROCKHARZ Festival zu sein. Und die Fans freuten sich natürlich auf bekannte Folk-Rock-Lieder, begleitet von Drehleiher, Flöte, Dudelsack, Akustikgitarre oder eben der Violine. Präsentiert wurden uns Songs, wie `Vor der Schlacht`, der `Hofnarr´ oder aber auch das `Teufelsweib´. Als es dann passend zum Harz überging zur `Walpurgisnacht´, stehen des Publikums Füße nicht mehr still. Schaut man sich um, tänzelt ein Jeder glückselig vor sich hin. Zum Abschluss gibt es dann die Liebesnummer `Dein Anblick´. Als Thomas Lindner den Gesang an das Publikum übergibt, kann dieses textsicher übernehmen. Wahrlich ein schöner Abschluss und die Garantie zur Gänsehaut inklusive. Danke SCHANDMAUL !
Der Abschluss des Donnerstags sollte für uns der Headliner POWERWOLF sein. Also flugs rüber zur Rock-Stage. Die Bühne ist noch mit einem Vorhang verhüllt. Mystischer Rauch zieht aus den hinteren Ecken der Bühne nach vorne. Still wartet das Publikum auf die Wölfe, die in diesem Jahr bereits das vierte Mal beim ROCKHARZ am Start sind. Das Warten hat ein Ende, der Vorhang fällt, die Saarbrückener betreten die Bühne. Die Outfits der Wölfe erinnern an Dracula. Grabsteine zieren die Bühne. Schwerter dienen als Dekoration der Mikrofonständer. Die Show ist unserer Meinung nach eine Spur zu übertrieben sakrilegisch. Zwischen diversen Feuerfontänen erschallen auf dieser „Heavy-Metal-Messe“ nun Songs wie `Blessed and Possessed´, `Resurraction By Erection` oder aber `We Drink Your Blood´. Das Publikum feiert die Power der Wölfe und der Platz vor der Dark-Stage ist ebenfalls gut gefüllt. Mehr geht ja eigentlich dann auch gar nicht für den Headliner des heutigen Tages. Wir verzichten jedoch auf die nachfolgende Absacker-Band MR. HURLEY & DIE PULVERAFFEN. Die Müdigkeit siegt und unsere Füße tragen uns artig – leicht bergauf – zum Auto.
Am Freitag wollen wir nachmittags mit der schwedischen Band EVERGREY beginnen. Was freuten wir uns auf Tom Englund und sein Gefolge. Diese Band ist es immer wieder wert gesehen bzw. gehört zu werden. Eine Band, die Gitarren singen lässt und mit Songs wie `A Touch of Blessing´ oder `King of Errors´ immer wieder die Garantie eines genialen Auftrittes mit sich bringt. Für die Uhrzeit (15:30 Uhr) war der Platz vor der Bühne schon gut gefüllt. Sicherlich wären sie unseres Erachtens besser mit einem Abend-Slot gefahren, aber bei der Vielzahl von Bands beim ROCKHARZ ist natürlich nicht für jede Band ein Konzert in den Abendstunden sicher. Dennoch verfolgten wir begeistert das komplette Konzert der Schweden. Daumen nach oben, und das soweit es nur geht.
Weiter ging es mit CREMATORY. Unsere Ulli vom Metal Impressions Magazine (die eigentlich bei diesem Festival die Masseurin der “Happy Hands” ist) übernahm jetzt einmal ganz spontan die Kamera und schlenderte gleich zu ihren Lieblingen von CREMATORY in den Pit. Vor der Dark-Stage fand sich bereits eine anschauliche Menschenmenge zusammen. Gefeiert wird bei der Band in diesem Jahr das 28jährige Bandbestehen. Die Band trotzt bei ihrem Auftritt der Unruhe in den Medien und gibt sich gutgelaunt und zeigt sich als starke Einheit. Vom aktuellen Album gibt es gleich zwei Songs. Zum einen `Immortal´und weiter `Ghost of the Part´. Natürlich präsentieren sie auch ihren größten Hit `Tears of Time´. Alles in allem feiert das Publikum den Auftritt und Felix Strass lädt gut gelaunt zum Umtrunk nach dem Gig. Wir freuen uns also schon bald die 30 Jahre mit der sympathischen Gothic-Metal-Truppe aus Worms zu feiern. Bis dahin !
Auf der rechten Seite sollte es nun weitergehen mit den Schweden von AMARANTHE und einer satten Portion Melodic Metal. Die Formation sticht hervor, durch den Wechsel dreier Vocals. Dies wären zum einen die wundervolle Elize Ryd, Henrik Englund Wilhelmsson und Nils Molin. Ein gut gefüllter Platz vor der Bühne um kurz nach 17:00 Uhr, die Sonne scheint und das passt zum Auftritt von AMARANTHE. Eine wirklich gute Performance liefern alle Bandmitglieder ab. Sie können den Spaß und die Frische ihrer Songs und den Einklang wunderbar an das Publikum weiter vermitteln und somit springt der AMARANTHE-Funke über. Wir hören hier u.a. Songs, die wirklich Party-Power mit sich bringen: `Dynamite´, `Hunger´ oder aber zum Ende `Drop Dead Cynical´. Gesang und Instrumentales stimmen sich gut miteinander ab. Guter Sound, gute Laune und von daher gibt es von uns den Daumen nach oben.
Auf der anderen Stage wartete man bereits auf Noora Louhimo und ihre Männer von BATTLE BEAST. Noch nie zuvor live gesehen, waren wir somit gespannt. Dass BATTLE BEAST aber erfolgreich sind und es drauf haben, konnte man bereits an der großen Menschentraube vor der Bühne festmachen. Es begann alles mit einem Intro, dann sah man den Drummer Pyry Vikki auf sein Kit springen. Er animierte das Publikum die Arme empor zu reißen. Nach und nach kamen dann die restlichen Musiker „on stage“, bevor „last but not least“ Sängerin Noora mit einem hochgerissenem Arm und einem aufforderndem „Hey. Hey, Hey“ das Set begann. Eine beachtliche Setlist wurde abgearbeitet. Hier z.B. anfangs `Straight To The Heart´ oder aber `Touch In The Night´, `Bastard Son Of Odin´, `Bringer Of Pain´ und als Abschluss-Nummer dann `Beyond The Burning Skies´. Für uns ein wenig zu episch das Ganze und zu viele hochgerissene Arme. Jedoch zeigt das wild feiernde Publikum, dass Tanz-Metal auch eine Sparte ist, die erfolgreich sein kann.
Bedingt durch die Verspätung von ENSIFERIUM, die ihren Flieger verpassten, packten die Battle Biester zwei Songs mehr oben druff und die nachfolgenden Lieblingsöhrchen von FINNTROLL ließen sich mit einem laaaaaaangen Intro so richtig Zeit, ihre Höhlen zu verlassen, um bei Tageslicht und Sonnenschein die Bühne zu erklimmen. Als sie aber da waren, wurde es auf dem Platz vor der Bühne gut voll. Viele kamen von den Campingflächen, um die Langohren zu sehen und zu hören. Auf der Bühne und vor der Bühne feuerte man sich gegenseitig an, Crowdsurfer kamen über des Publikums Hände den Trollen entgegen und das Tageslicht machte den Höhlenbewohnern so gar nichts aus. Zu Liedern, wie `Blodsvept´, `Nattfött´, `Svartberg´, `Jaktens Tid´ oder aber `Trollhammeren´ flogen die angehefteten Ohren beim aufkommenden Wind fast weg. Eine schöne Feier bot sich dem Publikum, die mit `Under Bergets Rot´ ihr Ende fand. Für uns notiert: FINNTROLL immer wieder !
Da ENSIFERIUM nun weit an das Ende des Abends gesetzt werden sollten, beschlossen wir mit ein paar leckeren Churros und Apfelmus den Freitag zu beenden und traten entspannt den Weg zum Appartement an. Um es nicht unerwähnt zu lassen, welche Bands noch an diesem Freitag über den Tag verteilt spielten: THE OTHER, ANNISOKAY, OBSCURITY, NANOWAR OF STEEL, AEVERIUM, I´LL BE DAMNED, ALESTORM, EISBRECHER, EISREGEN, VERSENGOLD und als Headliner HAMMERFALL.
Auch am Samstag schien die Sonne, jedoch nur noch bei 25 Grad und einem immer guten Wind, der wehte. Es war optimal und die Energie war noch immer da. Gegen 14:30 Uhr fuhren wir Richtung Ballenstedt und wollten um 15:30 Uhr mit AVATARIUM aus Schweden beginnen. Für uns vom Metal Impressions Magazine, war diese Band neben EVERGREY und PARADISE LOST eines unserer Zugpferde des diesjährigen ROCKHARZ Festivals. Nachdem auf der Rock-Stage zuvor noch die Band TROLLFEST ihr Unwesen trieb und mit Luftballons geschmückt und bunt geschminkt ihre Sause celebrierten, wussten wir nun, dass es von jeder Menge Unsinn nahtlos überging zu hochkarätiger Musik. Sängerin Jeannie Ann-Smith und ihr Mann, der Gitarrist Marcus Jidell, sind ein brilliantes Team. Schwarz gekleidet mit einem weissen Chasuble und einer Sonnenbrille erschien Jeannie und uns war klar, dass wir jetzt etwas fürs Auge, als auch für Ohren und Seele, erhalten. Begonnen wurde mit `Into The Fire. Weiter geht es mit meinem Lieblingslied `Pearls And Coffins`. Jeannie, nunmehr mit einer Gitarre in der Hand, haucht brilliant jeden Ton ins Mikrofon und wir erleben am Ende des Songs ein Gänsehaut-Gitarren-Solo von Marcus Jidell, wie ich es lange nicht mehr erlebt habe. Es war dieser eine Moment während meiner 3 Songs, die ich fotografieren durfte, bei dem ich die Kamera abließ und einfach genießen musste. Wahnsinn! Auf diesem Level ging es weiter bis zum abschließendem `Moonhorse`. Die Fans vor der Bühne jubelten dankbar. Auch von uns: Danke AVATARIUM für diesen emotional, musikalisch wertvollen Gig. Eine Band, die wir uns mit Sicherheit nicht das letzte Mal angeschaut haben. Vor AVATARIUM spielten am Samstag WALKING DEAD ON BROADWAY, ERDLING, AHAB, SERENITY, und SKYCLAD. Die beiden folgenden Acts vom GLORYHAMMER und GOITZSCHE FRONT lassen wir fotografisch aus. Aus dem VIP-Bereich konnten wir jedoch gut mitverfolgen, dass bei GLORYHAMMER der Platz brechend voll wurde und eine irre Stimmung tobte.
Wir eilten dann gegen 17:50 Uhr auf den Platz, um EXODUS zu sehen. Was wir hier nun 45 Minuten lang erlebten, war einfach geiler Thrash Metal. Die alten Hasen von EXODUS haben es eben drauf. Sänger Steve „Zetro“ Souza und seine instrumentale Schar Gary Holt, Lee Altus, Jack Gibson und Tom Hunting gaben eine super Performance ab, schnitten Grimassen und bangten mit dem Publikum um die Wette. Wieder einmal mehr zeigten auch die ROCKHARZ Besucher, dass sie auch „Metal“ können. Der eine oder andere hatte nach diesem Gig wahrscheinlich ordentlich Nacken … aber so muss das! Mit Brechern wie `A Lesson In Violence´ oder aber `Bonded By Blond´ zündeten die Mannen aus den United States wahre Feuer und ein gelungenes Set nahm dann gegen 18:40 Uhr sein Ende. EXODUS, Ihr seid einfach geil!
Nach dieser gelungenen Thrash-Kiste glitten wir rüber zur rechten Bühne, um uns CANNIBAL CORPSE anzuschauen. Die Death-Metaller legen ohne viel Schnickschnack gleich mit `Red Before Black´ vom aktuellen gleichnamigen Album los. Bei CANNIBAL CORPSE hat man dann aber doch das Gefühl, dass nicht wirklich viele ROCKHARZ Besucher mit dieser härteren Gangart umgehen können. Einige, die mutig die Bühne erreichten, verschwanden auch schnell wieder. Nur die Death-Fangemeinde schwenkte die Haare. Zu Krachern, wie `Evisceration Plague´, `Kill Or Become´, `I Come Blood` oder aber `Hammer Smashed Face´ bildete sich ein fetter Moshpit. Der Helicopter-Schopf des „Corpsegrinder“ steht in der Abendsonne einfach nicht still. Für jeden Death-Metal Fan sind CANNIBAL CORPSE einfach eine Macht.
Als Nächstes kommen die APOKALYPTISCHEN REITER, bei denen es ebenfalls gut besucht ist vor der Bühne. Zum sechsten Mal rocken sie bereits das ROCKHARZ Festival. Wir lassen diese Band jedoch aus und gönnen uns derweil eine Cola und ein Wasser, um die trockene staubige Kehle ein wenig zu beruhigen. Um 20:45 Uhr ist es dann endlich soweit: PARADISE LOST zeigen sich dem Publikum und natürlich auch uns. Im Sonnenuntergang präsentieren die Briten eine Bandbreite aus alten Alben, wie z.B. `As I Die´, `Forever Failure´, `Embers Fire´, `Mouth´ oder aber `The Rise Of Denial´. Vom aktuellen Album erschallen `From The Gallows´und `The Longest Winter´. Ein wenig „müde“ erschien mir die Band. Zwar ist man bei PARADISE LOST natürlich nicht viel Show oder Bewegung gewöhnt, dennoch sprang mir ein etwas gemäßigter Spirit entgegen. Fazit: Belohnt durch viele tolle Songs, souverän dargeboten, die untergehende Sonne tat ihres dazu und somit konnten wir zufrieden den Platz verlassen, um uns KNORKATOR zuzuwenden. Die „Meiste Band der Welt“ springt auf die Bühne, vorweg mit einem kleinen Geburtstagsständchen – vom Stumpen gesungen – zu Ehren des ROCKHARZ-Jubiläums. In einem rotem Glittergewand präsentiert sich uns der Stumpen und auch seine knorken Mitgesellen haben sich das “jute Tuch” ebenfalls überjeworfen. Begonnen wird dann mit dem `Alten Mann´. Beim `Ultimativen Mann´ holt der Stumpen dann noch ganz spontan die Fotografen-Meute auf die Bühne, um mit ihnen zu toben und ihnen eine andere Perspektive “von oben aus” zu spendieren. Wer die Knorkies kennt, weiß, dass solch Ãœberraschungsmomente eben dazu gehören. Bei den Songs `Böse´und `Weg nach unten´ kommen nun die Kinder von Stumpen und Alf Artor auf die Bühne, die zu beiden Songs im Duett mitsingen. Eine Masse an Crowdsurfern gelangt im Minutentakt zur Bühne, so dass die Grabenschlampen (so nennen sich hier beim Rockharz Festival die Securities im Pit) alle Hände voll zu tun haben. Der Stumpen lässt während des gesamten Gigs ein Video live auf Instagram übertragen und mit `Wir müssen alle sterben´ beenden die Sweeties von KNORKATOR erfolgreich ihren Slot vor dem Headliner des Abschlusstages.
Bevor es aber auf der Rock-Stage mit dem Headliner weitergehen soll, findet sich ein auserwählter Teil der ROCKHARZ-Crew auf der Bühne zusammen, um den Besuchern, Musikern und natürlich den Helfern vor und hinter der Bühne „DANKE zu sagen. Da aber in diesem Jahr auch ein Vierteljahrhundert gefeiert wird, ehrt man langjährige Mitarbeiter, Gründungsmitglieder oder holt den Chef des Flughafens Ballenstedt auf die Bühne. Wirklich schöne Momente, die sich 20 Minuten auf der Bühne abspielen und uns ein wenig Gänsehaut verabreichen und dem einen oder anderen ROCKHARZ-Mitglied sicherlich auch Tränen in die Augen brachten. Das Publikum singt immer wieder “Happy Birthday ROCKHARZ”. Diese Nähe und dieses Miteinander zwischen den Machern des Festivals, den Personen im Background, den vielen lieben Helfern und natürlich dem Publikum, ist es, was dieses Festival so liebenswert macht.
Die Uhr steht derweil auf 23:15 Uhr. IN FLAMES betreten die Bühne und machen diese von der ersten Sekunde ab an zu ihrer. Vor der Bühne ist es seit der Ehrung bereits brechend voll. Alle haben auf die Göteborger gewartet. Diese legen mit `My Sweet Shadow´und einer genialen Light-Show so richtig los. In 90 Minuten hören wir Songs, wie `Pinnball Map´, `Only For The Weak´, `Deliver Us´, `Alias´uvm. Gerne hätten wir noch `Trigger´oder `Sound Of The Playground´ und noch einiges mehr gehört, aber dazu reichte dann doch wiederum nicht die Spielzeit von eineinhalb Stunden. Die Schweden schienen gutgelaunt und präsentierten sich dem ROCKHARZ Festival und seinen Besuchern als ehrwürdiger Abschluss-Headliner. Am Schluss bedankten sich diese noch gebührend und lange von den Besuchern. Das Publikum blieb stehen und applaudierte lange und auf der Dark-Stage läuteten dann MANNTRA das eigentliche Ende des ROCKHARZ Festivals ein. Für uns war der Tag ausreichend und erfüllt und wir blickten noch einmal auf die wunderschön beleuchtete Festival-Area mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück. Drei wunderschöne Festivaltage waren nun zu Ende.
Unser Fazit zum diesjährigem ROCKHARZ Festival: Für uns, die nunmehr im zweiten Jahr vor Ort waren, das schönste Festivals innerhalb Deutschlands. Auch nach drei Tagen oder mehr ist man hier glückselig und kaum erschöpft. Man nimmt viele Glücksmomente mit. Das Festival ist bis ins Detail bestens organisiert. Wir haben bisher noch keine (und wir kommen ja schließlich viel herum und sehen und erleben so einiges) so freundliche und gutgelaunte und gut funktionierende Security, wie hier auf dem ROCKHARZ Festival erlebt. Auch möchten wir an dieser Stelle das Augennmerk auf die Menschen mit Handicap lenken. Diese haben die Möglichkeit überall barrierefrei ihre Punkte zu erreichen und in diesem Jahr war es sogar den Rolli-Fahrern möglich, mit in den Pit direkt vor die Bühne zu kommen. Der Pit war in diesem Jahr fast doppelt so breit, was uns Fotografen bei der Höhe der Bühne zum einen zugute kam und zum anderen eben eine tolle Sache für Rollstuhlfahrer war. Diese nahmen dieses Angebot auch dankend an. Wir merken immer, ein “Geht nicht” gibt es nicht beim ROCKHARZ Festival und selbst wenn es an einer Ecke zwickt wird es von einer wirklich gut funktionierenden Orga aufgenommen und spätestens im nächsten Jahr positiv umgesetzt. Fragt man die Besucher des ROCKHARZ Festivals, warum sie so gerne hier sind, erhalten wir durchgehend die gleiche Antwort: “Weil es hier so schön familiär ist”. JA – GENAU DAS IST ES … Auch wir nehmen dies so wahr und kommen deshalb mit Sicherheit auch in 2019 wieder.
Auf der Seite des ROCKHARZ OPEN AIR könnt Ihr bereits die ersten Bands für 2019 finden und seit dem 09.07.2018 gibt es auch das Frühbucher-Ticket. Also, schon einmal sichern und unter den Weihnachtsbaum legen, denn das ROCKHARZ 2019 klopft schneller an als man denkt.
Das Metal Impressions Magazine bedankt sich, dass wir auch in diesem Jahr wieder mit dabei sein konnten und freuen uns , auch in 2019 mit EUCH wieder den Harz zu rocken !!!
Hier für Euch nun unsere gesamte BILDERGALERIE
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