MANEGARM

Sind 20 Jahre wirklich schon rum? Man bekommt ein Gefühl für das voranschreitende Alter, wenn man sich die Jahreszahlen auf der Zunge zergehen lässt, die man immer in Alben gemessen hat. Ähnlich dürfte es auch den Schweden ergangen sein, als sie die Aufnahmen zum aktuellen Album abgeschlossen haben. Als 20 jähriges Bandjubiläum hat man das Album auf den Bandnamen getauft und ins Schwarze getroffen.

In den Anfangstagen war die Marschrichtung klar in Richtung Black Metal eingeschossen, während man sich im Laufe der Zeit einige Folk Elemente aneignete und diese immer intensiver verankerte. Mittlerweile haben MANEGARM eine perfekte Symbiose aus beiden erschaffen und den Stil des Pagan/Viking Metal mitgestaltet, ohne in eine lächerliche Partytruppe aus zu arten. Das hört man auch diesem Album an, denn es bietet einen Rundumschlag aller Facetten: schreitet `Blodbörn` eher episch aus den Boxen, gibt man sich mit `Blot`eher nachdenklich, ehe es mit `Call of the Runes in die Anfangstage zurück geht. Es ist einfach erstaunlich, mit welchem Herzblut die Jungs hier unterwegs sind und ihr Jubiläum abfeiern, denn jedes Riff sitzt, das Album fließt ohne Durchhänger aus den Boxen und lässt kitschige Vertreter des Pagan Sektors schnell hinter sich.

Die Produktion,das Cover, die Eingängigkeit, der Langzeitfaktor, die Liste an positiven Punkten lässt sich lange fortsetzen, denn man hat alles richtig gemacht, um sich den Anfangstagen zu besinnen und gleichzeitig der Modernen zu offenbaren. MANEGARM sind einige der wenigen Bands, die in jedem Zeitalter ein Album veröffentlichen können, ohne dabei an Altersschwäche zu erkranken. Wer auch nur ansatzweise was damit anfangen kann, sollte das Album fest auf die Einkaufsliste einplanen.

5/6 Punkten
Radu