LIVE REVIEW: RHF 2015
Zum dreizehnten Mal rockt nun schon der Pott am Pfingstwochenende beim diesjährigen Rock Hard Festival 2015 im traumhaften Amphitheater in Gelsenkirchen direkt am Rhein Herne Kanal und wieder einmal es ist dem Rock Hard Team gelungen, ein spannendes Billing auf die Beine zu stellen. Headliner wie VENOM, KREATOR, BLACK STAR RIDERS, sowie andere namhafte Bands DORO, OVERKILL und MICHEAL SCHENKER`S TEMPLE OF ROCK, sorgten für redlichen Publikumsandrang.
Voller Vorfreude ging es endlich am Freitag los zum ersten Festivaltag, das Wetter war einfach ideal, das erste Festivalbier wurde auf dem Gelände vernichtet, die Kollegen der fotografierenden und schreibenden Zunft wurden begrüßt. Kurz vor fünfzehn Uhr ging es dann wieder los in Richtung Fotograben, wo wir natürlich wie jedes Jahr freudig von den Jungs der CCS-Security herzlich begrüßt wurden.
Die Thrash Metal Band SPASE CHASER aus Berlin durfte in diesem Jahr das Festival eröffnen. Es war schon wieder bemerkenswert, wie voll das Amphitheater bei der allerersten Band war! In ihrem vierzig Minütigen Auftritt zog die Band alle Register, knüppelte sich durch ihr Set und hinterließ ein zufriedenes Publikum. Ich denke, von ihnen wird es noch einiges zu hören geben, denn die Jungs haben hier ihr Bestes gegeben. Frisch! Unverbraucht! UND! Geile Songs!!
Nach einer kurzen Umbaupause ging es mit den ARCHITECTS OF CHAOS weiter, deren Sänger kein geringerer ist als der ehemalige IRON MAIDEN Sänger Paul Di`Anno, der die ersten zwei Maiden Longplayer „Iron Maiden“ und „Killers“ eingesungen hatte. Da er momentan mit Knieproblemen zu kämpfen hatte, musste er im Sitzen den Gig absolvieren, was der Sache aber keinen Abbruch tat! Er sang sehr sehr souverän, überzeugte in jeglicher Hinsicht und war gut gelaunt! Da Ende Mai das neue Werk „The League Of Shadows“ veröffentlicht wird, wurden natürlich einige Sachen daraus vorgestellt. Seine deutsche Begleitband spielte sich hier auf dem Festival den Arsch ab, gab ihr Bestes und kam sehr gut beim Publikum an. Zum Schluss durfte natürlich der Song `Killers` nicht fehlen!!! Daumen hoch.
Kommen wir nun zu einer Band, auf die ich mich so richtig gefreut habe! FLOTSAM & JETSAM, die Speed/Thrash Metaler aus Arizona, die mit ihren ersten beiden Alben „Doomsday For The Deceiver“ und „No Place For Disgrace“ zwar einen Beachtungserfolg erzielten, aber es nie wirklich schafften, an die Spitze zu gelangen. Was man wiederum von ihrem Ex-Bassisten Jason Newsted nicht behaupten kann, denn dieser wechselte 1986 zu METALLICA, um Cliff Burton zu ersetzen. So, nun zurück zum Geschehen. Also, was die Band dort abzog war schon wirklich allererster Sahne!!! Bämm! Voll eins auf die zwölf! Granaten um Granaten wurden ins Rund geballert. Hauptaugenmerk lag auf den ersten beiden Alben und Songs wie `Hamerhead`, `Doomsday For The Deceiver` oder `She Tooke An Axe` durften hier nicht fehlen. Das Publikum war total aus dem Häuschen und feierte die Band lautstark, die in absoluter Spielfreude war!!!! Für mich DER Highlight des Tages!
Mit den holländischen Deathern GOD DETHRONED ging es nun weiter. Nachdem sich die Band im Jahre 2012 trennte, reformierten sie sich aber letztendlich wieder im Jahre 2014 und standen ein Jahr später nun auf der Bühne in Gelsenkirchen, um dort ein Best-Of Programm zu präsentieren. Die Band war zwar hochmotiviert, doch der Sound ließ zu wünschen übrig, denn er kam teilweise undifferenziert aus den Boxen. Doch dem Publikum hat es mächtig Spaß gemacht, denn im Rund ging es mächtig einher.
Die vorletzte Band kann man wirklich als Kult bezeichnen. Sie wurde 1971von Sänger Bobby Liebling gegründet! Hier ist natürlich die Rede von PENTAGRAM! Also Doom Metal an BLACK SABBATH angelehnt. Ich hatte bis dato PETAGRAM nicht auf meinem Schirm und wurde heute zum ersten Mal mit ihnen konfrontiert. Ich hatte keine Ahnung was mich da erwartete. Es war schon ein merkwürdiger Anblick Fronter Liebling auf die Bühne kommen zu sehen. In seinem rosafarbenen Outfit, seinem starren Blick und Bewegungen erinnerte er mich eher an eine Marionette, als an einen Sänger. Die Band spielte tight einher und Bobby sang für meinen Geschmack gar nicht mal so schlecht. Was die Songauswahl betrifft kann ich leider überhaupt nichts sagen, denn wie schon erwähnt, kannte ich die Band bis heute gar nicht. Aber dem Publikum hat es jedenfalls gefallen! Und mir auch! Im Nachhinein!
Kommen wir nun zum Hauptact! VENOM! Und hier kann ich Gott sei Dank sagen, dass ich sie schon einmal gesehen habe. 1985 auf dem Metal Hammer Festival auf der Loreley, zusammen mit METALLICA, WARLOCK und einigen anderen Bands! Vor dem Einlass in den Fotograben wurde uns mitgeteilt, dass wir erst nach dem ersten Song wegen der Pyros den Fotograben betreten dürften, dann aber auch nur für zwei Songs!! Alsdann legten VENOM fulminant mit `Rise` los, gefolgt von `Hammerhead`, um danach mit `Bloodlust` einen ihrer ersten Klassiker zu präsentieren.
So, das erst einmal dazu! Stop! Zur Band! VENOM habe ich als ruppig spielende Band kennengelernt, mit vielen Nieten, Ledergedöns, wie so eine Band in den achtziger Jahren eben halt war! Heute dagegen erschien der Gitarrist Dante in einem schönen roten Hemd, während Sänger Cronos ein zerrissenes T-Shirt trug, welches aber eher wie ein BH ausschaute und sein Bauch darunter eher unvorteilhaft zum Vorschein kam! Leute! Wenn ich VENOM sehen möchte, dann auch schon bitte wie vorher beschrieben. Ich will Klischee sehen!!! Genauso verhielt es sich mit dem Sound, der eher weichgespült aus den Boxen kam und nicht ruppig wie früher! Wo ist er nur geblieben!?
Die Songauswahl war eher an den neueren Sachen angelehnt. Gott sei Dank wurden auch aber Klassiker wie `Welcome To Hell`, `Countess Bathory`,`Warhead` und `Black Metal` gespielt. Alles in allem war es trotzdem ein sehr geiler Gig mit viel Pyrotechnik, denn dem Publikum hat es sichtlich und hörbar Spaß, sehr viel Spaß gemacht!
Highlight des ersten Tages: FLOTSAM & JETSAM, VENOM
RHF 2015 2. Tag. Auf zum zweiten Tag nach Gelsenkirchen ins Amphitheater. Das Wetter war nicht so dolle wie am Vortag, es war zwar bewölkt, aber Gott sei Dank blieb der Tag trocken, während am Nachmittag der Wind sehr auffrischte. Aber nun genug mit dem Wettergedöns, auf zur ersten Band. Die Death Metaler DESERTED FEAR aus Thüringen standen heute als erste Band auf der Bühne und zogen schon zur frühen Stunde die Zuschauer vor die Bühne.
DESERTED FEAR haben in der Szene für Newcomerverhältnisse schon einen hohen Status, denn die ersten beiden Alben „My Empire“ und „Kingdom Of Worms“ schlugen bei Fans und Presse mächtig ein. Außerdem wurden sie 2014 als einer der drei besten Newcomer Bands gewählt. Und was die vier Jungs hier um Gitarrist und Sänger Fabian Hildebrandt abzogen war wirklich allererste Sahne. Fünfundvierzig Minuten erstklassiger melodischer Death Metal, von dem sich manche Bands gut eine Scheibe abschneiden können. Präzise wie ein Uhrwerk spielte die Band tight einher und kam beim Publikum großartig an, welches die Band lautstark abfeierte. Alle Daumen hoch!!!!!
MOTORJESUS waren als nächste Band am Start. Nicht nur ich habe mich gefragt, warum die sympathischen Jungs aus Mönchengladbach so früh spielen mussten, denn wer die Band kennt, weiß wie gut sie beim Publikum zünden. Die Band um Frontmann Chris Birx war auch an diesem Tag wie immer in mächtiger Spiellaune und begannen das Set mit `Motor Discipline`. Ihr deftiger Rock´N Roll mit einer Prise Hard Rock kann einfach nur gute Laune machen, denn das Publikum fraß der Band von Anfang an aus der Hand. Herr Birx hatte wie immer ein paar flotte Sprüche auf den Lippen, durfte aber an diesem Tag wie vor drei Jahren keine Schnapsfläschchen oder Dosenbier ins Publikum werfen, sondern musste sich heute mit Süßigkeiten begnügen. Die beiden Gitarristen Guido Reuss und Andreas Peters posten eifrig um die Wette, während die Rhythmusfraktion Vollgas gab und merklich den Arsch kickte. Rock´N Roll pur, ohne großes Stargehabe!!! Alle Daumen hoch!
VOIVOD, die Thrashlegende aus Kanada, stand als nächste Band auf dem Programm. Mit ihrem unverwechselbaren Sound, den vertrackten Rhythmen und dem Gesang von Denis „Snake“ Belanger erreichte die Band ziemlich früh schon Kultstatus. Da sie eine kurze Spielzeit hatten, beschränkte sich ihre Setlist auf ein quasi Best Of Programm. Die Band war gut gelaunt, viel in Bewegung und hatte sichtlich Spaß auf der Bühne. Da ich mich noch nie für diese Band begeistern konnte, zog ich mich zurück, um etwas zu essen und ein Bier zu trinken.
Gestärkt zurück im Fotograben standen nun die schwedischen Doomer AVATARIUM auf der Bühne. Die wurde von Leif Endling Ex-CANDLEMASS 2012 gegründet und zog sich renommierte Musiker wie Ex-EVERGREY Gitarrist Marcus Jidel, TIAMAT Drummer Lard Sköld, KRUX Keyboarder Carl Westholm und zu guter letzt Jennie-Ann Smith als Sängerin, die in einer ABBA-Tribute-Band singt, mit an Land. Und ich kann dazu nur sagen, das hat der Leif aber alles richtig gemacht!!!! Allerdings passte die Musik meiner Meinung nicht so recht hier auf das Festival, denn ich denke gerade, die Vielfältigkeit der Musik mit ihren leisen Passagen und die teilweise sehr zarten Stimme von Jennie, die hier auch akustische Gitarre spielte, gehört eher in einen Club! Der Auftritt war absolut nicht schlecht. Songs wie `Moonhorse` oder `Avatarium` sind geniale Songs…..aber der Funke sprang beim Publikum leider nicht soo recht über! Ich werde aber die Band im Auge behalten! Und hoffe, sie auch mal in einem Club in der Nähe sehen zu dürfen.
Mit der kanadischen Abrissbirne KATAKLYSM ging es dann weiter! Hier bekam jetzt die Todesbleifraktion mächtig eins auf die Mütze. Die Band um Sänger Maurizio Iacano begann ihren Set mit dem Nackenbrecher `To Reign Again, gefolgt von `If I Was God…..I`d Burn It All`. Die Band knüppelte sich erbarmungslos durch ihr Set, das Publikum geriet völlig aus dem Häuschen und die CSS-Security hatte alle Hände voll zu tun, die Crowdsurfer in Empfang zu nehmen. Die Setlist bot einen guten Querschnitt durch fast ihre Alben, der Sound kam ausgewogen aus den Boxen und nach einer Spielzeit von fünfundvierzig Minuten hinterließ die Band ein ausgepowertes Publikum.
Weiter ging es nun mit den US-Metalern von SANCTUARY aus Seattle, wiedererstarkt nach der Trennung von NEVERMORE, die im Gepäck ihr drittes neues Album „The Year The Sun Died“ hatte, das in den Medien gute Kritiken erhielt. Die Band um Sänger Warrel Dane, bestand fast aus allen Originalmitgliedern, nur Gitarrist Nick Cordle (Ex-ARCH ENEMY) stieß dieses Jahr zur Band. Nun durfte man wirklich gespannt sein, wie sich die Band hier präsentierte, wie Mr. Dane gesanglich und körperlich in Form war. Das Set begann mit dem Opener ´Arise And Purify` vom letzten Album und man konnte jetzt schon deutlich erkennen, dass die Band in Topform war! Dane war vorzüglich bei Stimme und machte eine gute Figur. Hauptmerk der Setlist bestand zum größten Teil aus den Nummern des letzten Longplayers, aber das tat keinen Abbruch, denn die Band wurde lautstark vom Publikum gefeiert, während Warrel Dane das Publikum immer wieder dazu animierte, Crowdsurfing zu machen! In ihrer einstündigen Performance konnte SANCTUARY voll und ganz überzeugen!! Daumen hoch!!
Ja, was soll ich nun zum vorletzten Act noch sagen! DORO! Unsere deutsche Metalqueen! Auf dem Programm stand für heute ein WARLOCK Klassik Set, auf das man wirklich gespannt sein durfte. Das Set begann mit `Touch Of Evil`, gefolgt von `I Rule The Ruins`und `Burning Witches`, wobei hier mächtige Feuersäulen in den Himmel geschossen wurden. Das war natürlich für die fotografierende Zunft erneut nervig, da man wieder vorzeitig aus dem Fotograben verschwinden musste!! Aber man hat ja eh keinen Einfluss drauf. DOROs Backing Band spielte wieder einmal göttlich. Ich denke, ich muss sie hier nicht namentlich erwähnen, denn sie sind schon jahrelange Mitstreiter ihrer Chefin, die selber heute erstaunlich wenig mit ihren teils nervigen Ansagen geizte. Deshalb war es heute ein wirklich runder Auftritt nur mit Augenmerk auf die Musik. Die Setlist war einfach nur Klasse. Granaten wie `True As Steel, `Hellbound`und `Eartshaker Rock` wurden zum Besten gegeben, aber natürlich durfte ihre Überballade `Für Immer`nicht fehlen. Ich habe das Konzert vom VIP Bereich her verfolgt und bei `Für Immer`wurde es hier oben leiser, denn viele Gespräche verstummten. Das heißt schon was!! Ergo! DORO hat heute wirklich in allen Linien voll überzeugen können! Musik pur!!! True As Steel!! Alle Daumen hoch!!!
Mille! Sami! Speesy! Ventor! = KREATOR!! Hauptact des 2. Tages!! Bämm!!!! Soll ich gleich in die Superlative gehen! Ja! Kaum eine andere Band hat es je auf dem Rock Hard Festival geschafft, derartige Energien freizusetzen! Keine Band außer KREATOR hat es hier wirklich geschafft, dass hier das Publikum derart kollektiv ausrastete. Die absolute Mega Abrissbirne, die hier das Amphitheater in Schutt und Asche legen konnte und das zum zweiten Male! Der Ruhrpott Vierer legte an diesem Abend fulminant mit `Enemy Of Gods` los……`Terrible Certainty` und `Phobia` folgten. Ja, auch hier muss wieder gesagt werden, dass die Fotografen wieder wegen der Pyrotechnik auf einen Song verzichten mussten!! Grrrr!!! Aber egal, denn was hier heute Abend geliefert wurde, war wirklich ganz großes Kino! Screen Leinwände untermalten optisch jeden Song, während Konfettikanonen, Nebelsäulen und Pyros den Auftritt abrundeten. Die Band spielte in absoluter Höchstform, während der Sound laut, druckvoll und transparent aus dem Boxen schallte. Die Setlist ließ keine Wünsche übrig, Klassiker an Klassiker gaben sich die Hand. Mit `Flag Of Hate`und `Betrayer` endete dann dieses einmalige Konzert, was einmal wieder zeigte, dass KREATOR wirklich zu den Speerspitzen des Thrash Metals gehören, nicht nur national, sondern noch vor SLAYER und Konsorten! Denn diese Band ist wirklich bis heute nicht abgehoben, hat keine Starallüren, sondern sie sind immer noch die Jungs von nebenan!! ALLE DAUMEN HOCH!!!!! Superlative!!! Der Pott rockt!!! KREATOOOOR!!!!! Also für mich DAS Highlight des Rock Hard Festivals 2015!!
RHF 2015 3. Tag. Auf zum letzten Tag des Festivals. Auf der Bühne standen nun als erste Truppe AIR RAID aus Schweden, genauer gesagt aus Göteborg, auf dem Programm. Mit ihrem 80er Jahre Metal wie IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST und ACCEPT konnte die muntere Meute schon früh beim zahlreich erschienenen Publikum ganz groß punkten! Angefangen von ihrem Outfit mit Kutten, Leder und Nieten, den doppelläufigen Gitarrensoli bis hin zur aktionsreichen Bühnenshow! Hier wurde was für Auge und Ohr geboten, was vom Publikum dementsprechend honoriert wurde! Es war wirklich wie eine Zeitreise in die Anfänge des Heavy Metals, wo er noch unverbraucht und ehrlich klang. Eine Band wie AIR RAID können wir heute gut gebrauchen, denn sie waren wirklich eine der Überraschungen hier auf dem Festival! Alle Daumen hoch!!
Mit den SPIDERS kam die nächste schwedische Band auf die Bühne, die heute aber leider nicht beim Publikum gut punkten konnte. Ihre Mischung aus Rock´n Roll, Hard Rock und Blues erinnerte etwas an die berühmten THE RUNNAWAYS, waren aber heute hier fehl am Platz, was auch Fontfrau Ann-Sofie Hoyles durch ihren Gesang leider nicht wettmachen konnte. Die Band machte auf mich, besonders Gitarrist Jon Hoyles, einen ziemlich uninspirierten Eindruck, da waren die BLUES PILLS im vergangenen Jahr schon eine ganz andere Marke!
Auf die nächste Band freute ich mich schon lange, denn SINNER aus Deutschland machte sich in letzter Zeit rar auf den Bühnen. Grund dafür, dass Namensgeber, Sänger und Bassist Mat Sinner mit vielen Sideprojekten involviert ist und für SINNER im Moment wenig Zeit hatte. Aber das sollte sich heute ändern. Frisch und voller Elan stand dann die Band mit ihren drei Gitarristen auf der Bühne und zog ein Best Of Programm vom Stapel. Ihr melodiöser Hard Rock und Heavy Metal konnte beim Publikum bei strahlendem Sonnenschein groß punkten. Hits wie `Born To Rock´ und `Danger Zone`durften natürlich nicht fehlen, ebenso wie das BILLY IDOL Cover `Rebell Yell`, bei dem das Publikum zu Mitsingspielchen animiert wurde, welches es auch lautstark mitmachte. Endlich kam wieder Stimmung ins Amphitheater!! Klasse!!
CHANNEL ZERO aus Belgien hatte ich bis dato nicht auf dem Schirm, waren mir also voll unbekannt. Aber konnten sie mich überzeugen? Ja, kann ich nur sagen! Der Anfang begann fulminant, driftete dann ein wenig in Richtung Langeweile ab, um dann dem Publikum danach voll eins auf die Mütze zu geben. Frontmann Franky de Smet Van Damme kann man als wahres Energiebündel bezeichnen, ständig in Bewegung, machte er Kilometer auf der Bühne, während der Rest der Band die Thrash-Salven ins Publikum schleuderte. Alle Achtung!!!
Jetzt wurde es spannend, denn mit REFUGE, vor einem Jahr aus der Taufe gehoben, stand als nächste Band ein Trio mit Peavy Wagner, Manni Schmidt und Chris Efthiamadis besser bekannt als RAGE auf der Bühne, dessen Line-Up von 1988 bis 1993 existierte und zahlreiche Longplayer veröffentlichte! Das Trio begann fulminant mit ´Firestorm`, gefolgt von `Solitary Man` und `Nevermore` und schon konnte man merken, dass Band und Publikum absolut tierischen Bock auf die alten Sachen von RAGE hatten. Die Songs wurden lautstark vom Publikum mitgesungen und die Band strahlte vor Freude um die Wette. Leider gab es einige Soundprobleme, die aber wirklich keinen heute störten, denn was hier in dieser Stunde geboten wurde, war Energie pur und hinterließ am Ende ein glückliches und zufriedenes Publikum. Mal sehen was die Zukunft bringt, denn Peavy will in Kürze das neue Line-Up von RAGE verkünden und was aus REFUGE wird, steht wohl noch in den Sternen. Wait and See!! Wir werden euch auf dem Laufenden halten! Kurze Randnotiz: Manni erinnerte noch während des Gigs an unseren vor kurzem verstorbenen Foto-Kollegen Jörg Litdges…… Ich hatte Gänsehaut!! Jörg! Du bist trotzdem immer bei uns! Alle Daumen hoch!
Kommen wir nun zur drittletzten Band dieses Abends! Mit MICHAEL SCHENKER`S TEMPLE OF ROCK kam nun eines der absoluten Highlights des Festivals auf die Bühne. Einer der wirklich großen Rockstars, der mit den SCORPIONS und UFO berühmt geworden ist und später mit seiner eigenen Band MSG große Erfolge erzielte. In seiner heutigen Band sind ebenfalls sehr bekannte Musiker mit an Bord, Francis Buchholz und Hermann „The German“ Rarebell, die ehemalige Rhythmusfraktion der SCORPIONS, Sänger Doogie White (ex-RAINBOW/TANK), sowie Gitarrist und KeyboarderWayne Findlay. Eröffnet wurde das Set mit ´Doctor Doctor` von UFO und was soll man dazu noch großartig sagen, das Amphitheater rockte gewaltig mit! Ein perfekt eingespieltes Team lieferte heute Abend einen Querschnitt durch Michael Schenkers Schaffensphasen. Songs wie `Love Drive`, `Natural Thing`oder `Rock You Like A Hurricane` durften nicht fehlen, während Michael Schenker dazu mit seinen genialen Gitarrensoli brillierte. Sänger und Frontman Doogie White war bei guter Stimme und machte einen guten Job. Mit `Rock Bottom` endete dann das Konzert mit einer ausufernden Jam-Session, die eindeutig zu lange dauerte und nach einiger Zeit ziemlich nervig wurde, was leider einen leichten faden Geschmack hinterließ. Im Gesamten betrachtet, war es ein guter solider Gig, der ganz gut beim Publikum ankam! Mehr aber auch nicht!
Das sollte sich jetzt mit der vorletzten Band schlagartig ändern, denn wenn die News Yorker Thrasher OVERKILL die Bühnen der Welt betreten, gibt es im Publikum kein Halten mehr, was auch heute Abend der Fall war. Blitz und Co schlugen wie eine Bombe ein. Angefangen mit dem Opener `The Armorist´ ging es gleich schon vor der Bühne im Publikum massiv zur Sache! Sänger Bobby Blitz hatte von Anfang die Fäden in der Hand, poste was das Zeug hielt, legte einige Kilometer auf der Bühne zurück, während der Rest der Band das Amphitheater in Schutt und Asche legte. Die Setlist war sehr ausgewogen! Songs wie `Electric Rattlesnake`, `Hammerhead`, `In Union We Stand`, `Rotten To The Core`, `Bring Me The Night`, `Ironbound` gaben sich die Klinke in die Hand. Dem Publikum gefiel es und honorierte es der Band mit zahlreichen Circle-Pits und massivem Crowdsurfing, wobei natürlich die Mannen der Security einiges zu tun hatten. Was soll man noch eigentlich zu dieser Band sagen. Da wo OVERKILL draufsteht! Ist auch OVERKILL drin! Fakt! Eigentlich DER heimliche Headliner des Tages!
Kommen wir nun ZUM Headliner des Tages. Den BLACK STAR RIDERS mit einem THIN LIZZY Classical Set! Also, ehrlich gesagt war diese Band heute Abend meiner Meinung nach völlig fehl am Platz. Es fällt mir sehr schwer darüber zu schreiben, denn ich war nie der große THIN LIZZY Fan. Mir wäre es lieber gewesen, wenn OVERKILL die Rolle als Headliner übernommen hätte. (waren die nicht sogar so angekündigt!?) Aber das liegt ja nicht in unserem Ermessen. Was ich zum Gig sagen kann? Die Musik ist wirklich nicht schlecht. Der Opener `Bound For Glory` kam mächtig rüber. Frontmann Ricky Warwick (THE ALMIGHTY) ist wirklich eine Rampensau, der genau weiß was er kann und er erinnerte mich ein wenig mit seinen Gesten an Bono von U2. Die Band spielte sehr homogen, doppelläufige Gitarrensoli harmonierten über allem, womit der Spirit von THIN LIZZY allzugegen war! Hits wie `The Boys Are Back In Town`, `The Emerald` sowie Gassenhauer `Whiskey In The Jar`, durften nicht fehlen. Ein solider Gig!
Tja, leider ist es nun auch schon wieder vorbei und der Schreiber denkt mit Wehmut zurück, schaut aber auch gleichzeitig wieder nach vorne und sagt: Auf zum nächsten Familientreffen 2016!
Danke an die Truppe vom Rock Hard, der es wieder einmal gelungen war, ein hervorragend entspanntes Festival mit tollen Bands wie KREATOR, OVERKILL, SANCTUARY, REFUGE, FLOTSAM & JETSAM, AIR RAID und DESERTED FEAR auf die Beine zu stellen.
Meinen besonderer Dank geht wie immer an die CCS-Security, die hier wirklich wie in jedem Jahr einen tollen Job gemacht haben! Ihr rockt!!!
Und natürlich meinen Dank an das tolle Festivalwetter!
Hier geht es zu den Fotos!
Uli Bechstein
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