Black Widow

Einige Bands konnten sich in den USA einen Namen erarbeiten ohne dabei in Europa großartig aufzufallen. Ein Beispiel sind IN THIS MOMENT aus Los Angeles, die mit ihrem letzten Album “Blood” bis auf Platz 15 der amerikanischen Billboard Charts vordringen konnten und dennoch hierzulande nicht jedem bekannt sein sollten. Mit “Black Widow” wird nun ein weiteres Mal Anlauf genommen, auch den europäischen Markt einzunehmen.

Nach dem ruhigen Intro ‘The Infection’ startet das Quintett mit ‘Sex Metal Barbie’ sehr Rock-lastig und eingängig. Besonders Frontfrau Maria Brink überzeugt bereits hier mit ihrer variablen Stimme, sodass ein gelungener Einstieg in das Album zu verzeichnen ist. Mit ‘Big Bad Wolf’ wird anschließend zum ersten Mal die volle Aggression ausgepackt und Nu-Metal mit Metalcore Elementen gepaart. Besonders live sollte dieser Song richtig zünden und jede Menge Energie freilegen!

IN THIS MOMENT sind sich ihrer Ausnahmefrontfrau durchaus bewusst und spielen im Verlauf des Albums oftmals mit dem Klischee der Femme Fatale. Sei es durch die Lyrics wie in ‘Dirty Pretty’ , das anzügliche Cover oder die sehenswerte Videoumsetzung von ‘Sick Like Me’, man weiß wie man Frontfrau Maria in Szene zu setzen hat.

Doch auch musikalisch haben die Jungs und das Mädel wirklich Einiges auf dem Kasten und haben sowohl rockige Ohrwümer der Marke ‘Bloody Creature Poster Girl’, als auch Balladen wie ‘Sexual Hallucination’ (mit Gastsänger Brent Smith von SHINEDOWN im Repertoire. Manchmal wünscht man sich etwas mehr Härte, wie zu Beginn der Platte, aber man wird dennoch durchgehend hochwertig unterhalten.

Insgesamt liefern IN THIS MOMENT ihr mit Abstand abwechslungsreichstes Album ab. Das Konzept ist klar erkennbar und dennoch stehen die einzelnen Songs für sich selbst. Ob man damit auch den europäischen Markt erobern kann bleibt abzuwarten, aber verdient hätten sie es auf jeden Fall!

4,5/6 Punkten