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REVIEW: BETHLEHEM

Posted by Samir On Oktober - 21 - 2014

Bethlehem_-_HexakosioHexakosioihexekontahexaphobia

“Hexakosioihexekontahexaphobia”: Wenn das mal kein griffiger Name fĂĽr ein Album ist! Die deutschen Freidenker von BETHLEHEM nutzen genau diese Angst vor der Zahl 666 als Aushängeschild fĂĽr ihr neustes Werk, welches ganze zehn Jahre auf sich warten lieĂź. Doch der Titel, so viel sei gesagt, soll nicht das einzige eigenwillige Element dieser Platte bleiben.

Musikalisch hat sich die Truppe aus Grevenbroich in ihrer 23 jährigen Bandhistorie ja niemals genau zuordnen lassen, sondern immer wieder SprĂĽnge vom Dark Metal bis hin zur dunkleren Kerbe, dem Black Metal, gewagt und dabei auch Elemente anderer Genres verarbeitet. Diese SprĂĽnge sind auch auf dem neusten Werk zu verzeichnen, wobei “Kettenwolf greint 13-11-18″ und “Egon Erwins´s Mongo Mumu”(Was fĂĽr ein Songtitel!) ruhig in das Album fĂĽhren und erst mit “Verbracht in Plastiknacht” das erste Mal härter voran geschritten wird.

“Gebor´n um zu versagen” bietet anschlieĂźend ein erstklassiges dramaturgisches Werk mit starker Doom-Note, welches Fans aggressiver aber dennoch emotionaler Musik entzĂĽcken sollte. Dies stellt wohl auch die bemerkenswerteste Eigenschaft der Band dar, nämlich das Spiel mit den Emotionen. Während beispielsweise “Nazi Zombies mit Tourette-Syndrom” verstörend wirkt und “Spontaner Freitod” seine fiese Schwarzmetallfratze offenbart, wirkt “Höchst alberner Wichs” fast schon beschwingt. AusflĂĽge in verschiedenste Genres, wie beispielsweise die rockige Note in “Antlitz eines Teilzeitfreaks”, runden das Ganze gekonnt ab und lassen zu keiner Zeit Anzeichen von Langeweile aufkommen.

Der geneigte Leser mag bereits bemerkt haben, dass es bei BETHLEHEM nicht nur auf die Musik ankommt, sondern auch die lyrische Ebene mit intelligent provokanten Texten von JĂĽrgen Bartsch bedient wird. Hier kann man getrost auch einen Blick auf die Lyrics werfen und sich unterhalten lassen. Das eigenwillige Cover mag auch zu diesem Konzept passen, ist jedoch nicht ganz mein Fall.

Insgesamt liefern BETHLEHEM das was man von ihnen erwartet und doch etwas völlig anderes. Die kranke Attitüde wird in allen Elementen der Platte bedient und verschiedenste Einflüsse in den Sound integriert. Das Resultat mag absolut nicht für jeden zugänglich sein, aber geil ist es dennoch!

5/6 Punkten

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