LIVE REVIEW: DT
DARK TRANQUILLITY – Underground, Köln, 11.11.2013
Es ist ausgerechnet der 11.11. an dem DARK TRANQUILLITY in der Karnevalshochburg Köln zum schwermĂĽtigen Metaltanz bitten. Das kann ja nur (im wahrsten Sinne des Wortes) heiter werden… Auf dem Weg ins Underground fallen dem Besucher aber weniger die unvermeidbaren verkleideten Gestalten als vielmehr folgender Umstand auf: Es ist einer der ersten verdammt kalten, geradezu winterlichen Abende in diesem Jahr. (Okay, mittlerweile wissen wir, dass da kein erwähnenswerter Winter mehr folgte…) Also doch genau der richtige Rahmen fĂĽr skandinavisches DĂĽstermetall!
Auch der bescheidene Heavy Metal – Abgesandte muss vor dem Konzertbesuch leider seiner geregelten Arbeit nachgehen. So kommt es, dass BLOODWORK aus Paderborn beim Betreten des Clubs bereits ihren letzten Song ankĂĽndigen. Selbiger geht gut ins Ohr und zeigt melodischen Death Metal skandinavischer Machart, welcher eine gesunde Einstellung zum Thema Groove nicht vermissen lässt. Da hätte man gerne noch mehr von gehört. Eine eingehendere Rezension ist, wie angedeutet, leider nicht möglich. Sorry, Jungs!
Der Verfasser dieser Zeilen hat sich zugegebenermaßen nie sonderlich für TRISTANIA interessiert. Die Frühphase der Band hat man irgendwie am Rande mitbekommen, doch ein größeres Interesse konnte die Kapelle nie wirklich wecken. Als dann schließlich auch noch die damalige Sängerin Vibeke Stene das Handtuch warf, hatte man die Norweger im Hinterkopf schon ein wenig unter das Label „Geschichte“ gepackt. Hach, die Welt kann so schön einfach sein… oder?
Der auf diese Erkenntnis folgende Auftritt der Band bringt mein bequemes Schwarz-WeiĂź-Weltbild erst mal deftig zum Wackeln. Eingängig und äuĂźerst gefällig präsentieren sich TRISTANIA anno 2013. Sängerin Mariangela Demurtas verfĂĽgt ĂĽber eine mitreiĂźende Stimme, die Emotion und Power versprĂĽht. Den dĂĽsteren Gegenpart dazu bildet Kjetil Nordhus, den man ja bereits von seinen frĂĽheren Stationen TRAIL OF TEARS und GREEN CARNATION kennt. Auch das Publikum nimmt den symphonischen Gothic Metal breitwillig auf und lässt sich so in die richtige Stimmung fĂĽr den Headliner bringen. Zum Ende des Auftritts wird es dann noch richtig erhebend. Mit dem atmosphärischen Feuerwerk ‘Requiem’ und dem dynamischen ‚Exile’ verabschieden sich die Norweger mit einem feuerwerksgleichen Knall in die Nacht.
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Setlist TRISTANIA:
Number
Night On Earth
Himmelfall
Beyond The Veil
Libre
Year Of The Rat
Darkest White
Requiem
Exile
Als DARK TRANQUILLITY nach der gebĂĽhrend langatmigen Umbaubause die Bretter betreten, wird eines sehr schnell klar: Hier ist ganz groĂźes Entertainment angesagt! Umspielt von stimmigen Videobildern im BĂĽhnenhintergrund schĂĽtteln sich die Schweden einen Hit nach dem anderen aus dem Ă„rmel. Man staunt sogar regelrecht, weil man ganz vergessen hatte, über wie viele dieser Ăśbersongs die Band mittlerweile verfĂĽgt. Auch die neuen Songs von “Construct”, welche es heute durchaus gehäuft gibt, fĂĽgen sich blendend ins positive Gesamtbild ein. Begeisterung macht sich vor allen Dingen bei ‘Therein’, ‚Final Resistance’ , ‚Monochromatic Stains, und ’Mysery’s Crown’ breit. FĂĽr ‘Bolt Of Blazing Gold’ sowie ‘Undo Control’ gibt sich Mariangela von TRISTANIA gar noch mal die Ehre. Die beiden bezaubernden Duette mit Mikael Stanne sind dann tatsächlich auch etwas ganz Besonderes.
Apropos Mikael Stanne: Der sympathische Rotschopf ist wahrlich Herz und Motor dieser Band zugleich. Wie ein Derwisch hetzt er während der Songs unermĂĽdlich ĂĽber die BĂĽhne, leidet, lebt und fĂĽllt so jeden einzelnen Song mit Leben. Da macht es auch gar nichts weiter aus, dass seine Ansagen zwischendrin eher etwas verschĂĽchtert daherkommen. Die ĂĽbrigen Mitglieder DARK TRANQUILLITY’s verkommen bei dem ganzen Spektakel fast ein wenig zu Statisten. Da sie dafĂĽr allerdings präzise wie ein Uhrwerk spielen, fällt auch dieser Umstand nicht weiter ins Gewicht. Nach vorbildlichen zwei Stunden Spielzeit erhört man schlieĂźlich die lauten Zugabenrufe und gibt noch mit ‘Uniformity’ den Singletrack der neuen Platte zum Besten. Im Hintergrund läuft dabei folgerichtig auch das zugehörige Video. Danach ist der Spuk vorbei und hinterlässt überall nur glĂĽckliche Gesichter. Ein schöner Umstand, dass dies nicht nur fĂĽr das Publikum gilt.
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Setlist DARK TRANQUILLITY:
Science Of Noise
White Noise/Black Silence
What Only You Know
Fatalist
Silence In Between
Zero Distance
A Bolt Of Blazing Gold
Undo Control
Monochromatic Stains
Wonders At Your Feet
To A Bitter Halt
Silence And The Firmament Withdrew
Terminus
State Of Trust
Endtime Hearts
Therein
Final Resistence
Mysery’s Crown
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Uniformity
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Thomas
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