REVIEW: DTLOT

Posted by Samir On Oktober - 8 - 2013

Adobe Photoshop PDFGame Changer

Manchmal bekommt man eine Band mehrere Male live zu hören, findet jedoch erst wesentlich später auf CD Zugang zu ihrer Musik. Neustes Beispiel hierfĂĽr sind fĂĽr mich DEFY THE LAWS OF TRADITION aus NĂĽrnberg. Man konnte in der siebenjährigen Bandgeschichte bereits Auftritte mit Szenegrößen wie SOULFLY, NILE oder KILLSWITCH ENGAGE verzeichnen, doch wollte bei mir der Funke nie richtig ĂĽberspringen. Dies soll sich nun mit dem zweiten Full- Length Album “Game Changer” ändern.

Nach dem theatralischen Intro “Closure” wird auch gleich mit dem Titelsong in die Vollen gegangen. Prinzipiell sind DTLOT dem klassischen Metalcore, inklusive fieser Screams und cleanen Vocals, zuzuordnen, doch verbirgt sich schon im Opener wesentlich mehr als dieses eine Genre. Die Jungs spielen mit Southern Rhythmen und ungewöhnlichen Strukturen, so dass der Song durchgehend interessant bleibt und nahtlos in “Here´s To Hell”, einem absoluten Mitgröl Hit, ĂĽbergehen kann.

Nachdem mit “Scapegoat” ein weiterer echter Liver Brecher präsentiert wird, wagen sich die Franken mit “WCDTOS (Six Years)” auf ein weiteres Territorium, nämlich das der Halb Balladen. GefĂĽhlvoll und dennoch zu keiner Sekunde kitschig schafft es Sänger philT, alles aus dem Song zu holen und ĂĽberzeugt auf ganzer Linie.

Man stell generell fest, dass der cleane Gesang des Frontmannes wesentlich besser ausgeprägter ist als seine Screams. Diese sind zwar auch nicht gerade schlecht, doch können sie das hohe Niveau des Klargesangs, welches erneut in der Ballade “Stripped” (absolutes Highlight) unter Beweis gestellt wird, leider nicht ganz halten. Hier könnte man noch etwas mehr rausholen.

Ansonsten gibt es an diesem Album recht wenig zu beanstanden. Die Produktion ist durchgehend fett und unterstĂĽtzt die Songs gekonnt. Man wĂĽnscht sich im letzten Drittel des Albums ab und zu technische Spielereien, wie sie zu Anfang des Albums eingestreut wurden, doch wird dies durch Dramaturgie in Songs wie “ONE: Desire”, die stellenweise an SONIC SYNDICATE erinnert, wieder wett gemacht.

Insgesamt liefern DEFY THE LAWS OF TRADITION ein mehr als interessantes Album ab. Die Band hat sich die zahlreichen attraktiven Auftrittsmöglichkeiten mehr als verdient und werden auch in Zukunft noch Einiges erreichen. Das Zeug dazu haben sie nämlich definitiv!

4,5/6 Punkten

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