There is something about me..

REVIEW: ANARCHADIA

Posted by Samir On Juli - 30 - 2013

anarchadiaLet Us All Unite

Metal ist und bleibt ein Ausdruck der Rebellion. Obwohl diese Tatsache heutzutage bei weitem nicht mehr oft zutrifft, gibt es Bands aus bestimmten LĂ€ndern dieser Erde, bei denen dieser Satz niemals besser passte. Bestes Beispiel hierfĂŒr sind ANARCHADIA aus dem kriegsgebeuteltem Syrien, die nun ihr DebĂŒt “Let Us All Unite” vorlegen.

FĂŒhrt man sich vor Augen, unter welchen UmstĂ€nden dieses Album entstanden ist, so ist die Leistung der fĂŒnf Jungs noch respektabler. Man begann die Aufnahmen im Jahr 2012 in Syrien, doch musste die Band aufgrund der derzeitigen Lage in ihrer Heimat und der Tatsache ,dass Metal in Syrien noch immer verboten ist, nach Beirut auswandern, wo sie derzeit leben.

Beeinflusst durch diesen Lebensweg entstand ein Erstling, der vor Wut und Energie nicht zu ĂŒberbieten ist. Den Anfang macht “Devolution”, ein von Kanonenfeuer, Schlagzeug, Gitarre und Samples unterlegtes Intro, welches im ersten vollstĂ€ndigen Song “Demoralize” mĂŒndet, einem melodischen Trash Hammer. Bereits hier wird deutlich, dass ANARCHADIA wissen was sie tun und dies auch umsetzen können.

Auch im weiteren Verlauf kann man dieses Niveau beibehalten und garniert beispielsweise “Beast Of Burden” mit einem genialen Solo, “Adagnitio” mit akustischen Anleihen, oder “Occupy The Wall” mit einem astreinen Mitgröhl Refrain. Dabei fĂ€llt auf, dass keiner der insgesamt zehn Songs ein LĂŒckenfĂŒller darstellt, sondern jedes einzelne Lied etwas Eigenes hat und zu begeistern weiß.

Dass sich die QualitĂ€t der Jungs bereits herumgesprochen hat, beweist der Song “True World Order”, dem kein Geringerer als ICED EARTH Mastermind Jon Schaffer seine Stimme leiht und so fĂŒr eine willkommene Abwechslung zu den Trash Metal Screams des Songs sorgt.

Den Abschluss findet dieses außergewöhnliche Album im Titeltrack, der wiederum mit einer interessanten Idee auffĂ€hrt. Man verzichtet im gesamten Song auf die Vocals von SĂ€nger Nour und verwendet stattdessen die Abschlussrede von Charlie Chaplin aus “Der große Diktator”.  Diese Rede stellt schon fĂŒr sich allein ein absolutes Highlight dar, doch unterlegt man sie noch gekonnt mit der Musik ANARCHADIAs und bringt eines der bewegendsten Lieder hervor, das ich seit langer Zeit gehört habe. Wer nach diesem Song nicht ĂŒber Themen wie Menschlichkeit und NĂ€chstenliebe nachdenkt, dem ist nicht mehr zu helfen.

Gekrönt wird das Gesamtkunstwerk von einem Artwork, das nicht passender hĂ€tte gewĂ€hlt werden können. Auch nach mehrmaligem Anschauen entdeckt man immer wieder neue Details, die der KĂŒnstler gekonnt versteckt hat. Großes Kino.

Es bleibt festzuhalten, dass mich ein Album selten so fasziniert hat, wie es ANARCHADIAs “Let Us All Unite” schafft. Die Band beweist eindrucksvoll, wozu Musik in der Lage ist und jeder Metaller, der etwas auf sich hĂ€lt, sollte diese Platte gehört haben. Punkt.

6/6 Punkten

Add your comment

You must be logged in to post a comment.