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Review: Nocte Obducta

Posted by Samir On Februar - 27 - 2013

4008521UMBRIEL (DAS SCHWEIGEN ZWISCHEN DEN STERNEN)

NOCTE OBDUCTA polarisieren, das war so und wird auch hoffentlich immer so bleiben. Den einen ist die Band zu experimentell, den anderen missfällt die gehobene Thematik, aber trotzdem, oder gerade deswegen, gelten sie seit Jahren als eine der interessantesten und besten deutschen Bands des Schwarzmetall Genres. Nun steht mit “Umbriel” das nächste Kapitel der Historie in den Startlöchern und eines sei vorab gesagt, dieses Album wird mal wieder die Lager spalten.
“Der Raum, Stille, die Leere … das ist die Grundthematik des neuen Monumentalwerkes”, so heiĂźt es in der Beschreibung und besser könnte man das Album nicht beschreiben. man spielt mit den Erwartungen des Hörers und fĂĽhrt diese ad absurdum. Bereits der Opener “Kerkerwelten Teil 1″ strotzt vor Pathos und mischt Avantgarde mit kurzem keifen und Rammstein ähnlichem Sprechen. Epischer hätte man das Album kaum eröffnen können.
Auch “Gottverreckte Finsternis” hält sich im getragenen Tempo auf. Durch einfache, flächendeckende Riffs wird eine Soundwand erzeugt, die den Hörer fesselt und in den nächsten Track “01-86 Umbriel” begleitet. Der kosmische Song entfĂĽhrt den Hörer weiterhin in NOCTE OBDUCTAs eigene Welt und funktioniert, auch ohne Gesang, bestens. Warum dem Titel des Albums hierbei eine 01-86 vorangestellt ist, erklärt Bandkopf Marcel: “„…und wer sich fragt, weshalb dem Titeltrack dieses
Albums die Zahlenkombination ‘01-86′ vorangestellt wurde: Im Januar 1986 schoss Voyager 2 in einer Ferne, die keiner von uns jemals wirklich wird begreifen können, die ersten Bilder des dunkelsten alles Uranus-Monde … ich denke, es war kalt dort drauĂźen. Kalt und dunkel und einsam … Raumsonde wäre wohl eher nichts fĂĽr mich…“. Interpretieren darf nun jeder fĂĽr sich selbst.

Es fällt auch insgesamt auf, dass NOCTE OBDUCTA sich in keinster Weise wiederholen und ein Werk vorlegen, dass sich gänzlich vom Vorgänger “Verderbnis” unterscheidet. Es werden Doom Elemente mit EinflĂĽssen des 70´s Rock gemischt, um in einem unerwartetem Moment den Black Metal KnĂĽppel auszupacken (”Hass”).Jeder einzelne Song wĂĽrde eine mehrseitige Analyse verdienen und selbst dann wäre es schwer, das Gehörte in Worte zu fassen. In diesem Kontext sind Liner Notes eine ausgezeichnete Idee und sollten definitiv genau gelesen werden.

Das monumentale Werk wird zudem von einem Sound umhüllt, der passender nicht sein kann. Druckvoll, transparent und dennoch Oldschool dröhnt es aus den Boxen und verpackt die Musik.

Insgesamt bleibt zu sagen, dass ich selten ein Album gehört habe, dass so viel Diskussionsstoff bietet. NOCTE OBDUCTA sind unberechenbar und genau das macht ihren Reiz aus. Die spacigen Einflüsse werden Puristen in den Wahnsinn treiben und die Szene spalten. Dieses Album ist keine Musik mehr, sonder reine Kunst. Einlegen und genießen!

5,5/6 Punkten

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