Callejon – Man spricht Deutsch

Posted by Samir On Januar - 16 - 2013

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Genrefremde Songs im Metal Gewand zu covern ist keinesfalls eine neue Idee, man denke zum Beispiel an Children Of Bodoms Version von „Oops I did it again“. Callejon treiben nun dieses Konzept auf die Spitze und veröffentlichen mit „Man spricht Deutsch“ ein Album, auf dem, wie es der Name verrät, ausschließlich deutsches Liedgut gecovert und im Stile der Chartstürmer präsentiert wird.

Dass die Jungs mittlerweile auĂźerhalb des Genres FuĂź gefasst haben, konnte man ja bereits an den beachtlichen Erfolgen der letzten Alben beobachten, doch zeigt sich dieser Erfolg auch gleich im Opener der neuen Platte.

Hier wird nämlich mit„Schrei nach Liebe“ nicht nur der Ärzte Hit adaptiert, sondern auch Schlagzeuger Bela B. für den Refrain gewonnen. Ehre wem Ehre gebührt.

„Schwule Mädchen“ ist den meisten mittlerweile nicht nur als Fettes Brot Hit bekannt, sondern wurde von Callejon auf ihrer vergangenen Tour bereits fest in die Setlist integriert.

Eine Gefahr, die vor der Veröffentlichung in Foren heiß diskutiert wurde, war, dass man die bekannten Lieder nur simpel nachspielen würde und auf die eigenen Trademarks verzichtet. Doch davon ist keine Spur!

Egal ob Peter Foxs „Alles neu“, „Hier kommt Alex“ von den Toten Hosen, oder „Ein Kompliment“ der Sportfreunde Stiller, es werden Besonderheiten jedes Songs berücksichtigt und mit den eigenen Stärken, dem Wechsel zwischen klaren Vocals und paranoidem Gekeife, sowie technsichen Spielereien, vermischt. So wird Sidos „Mein Block“ zu einer moschenden Core Nummer und Tokio Hotels „Durch den Monsun“ zu einer energiegeladenen Metal Ballade.

Genau wie auf dem letzten Studioalbum, dürfen auch diesmal KIZ wieder ins Geschehen eingreifen und unterstützen Callejon bei Tic Tac Toes „Ich find dich scheiße“ auf gewohnt asozial geniale Art und Weise.

Fazit: Man mag von der Idee des Albums und der Band halten was man mag, aber Callejon beugen sich keinen Konventionen. Sie machen genau das, auf was sie Lust haben und darum sollte es gehen. Dass dabei ein unterhaltsames und empfehlenswertes Album rauskommt, das die Wartezeit auf die nächste eigene Platte verkürzt, ist zusätzlich sehr beachtlich.

5/6 Punkten

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