FEAR FACTORY “Mechanize” Review
FEAR FACTORY – “Mechanize” So so, nun ist also wieder zusammen, was eigentlich gar nicht mehr zusammen gehören sollte. Nach der Trennung hatten die verbliebenen Bandmitglieder ja nicht mehr viel Positives ĂĽber ihren ehemaligen Gitarristen zu vermelden. Da wurde auf „Archetype“ verbal abgerechnet (siehe Titeltrack), eine Versöhnung der Kontrahenten Burton C. Bell und Dino Cazares wurde fast kategorisch ausgeschlossen.
Und jetzt arbeitet eben dieses Duo wieder zusammen und zwei langjährige Mitglieder haben ihren Hut genommen… „verrĂĽckte Welt“, möchte man meinen. Was Szenepolizisten wahrscheinlich als unverzeihlich betrachten, soll mir jedoch völlig Wurscht sein, solange das Ergebnis stimmt. Und beim Gehörnten, es passt! Vergessen ist das unsägliche „Transgression“ Album mit seinem Pappkarton-Sound und belanglosem Gegniedel, hier regiert wieder der Vorschlaghammer!
Stilistisch knüpft „Mechanize“ an die Präzision und Atmosphäre von „Demanufacture“ an, kombiniert mit der Härte älterer Werke. Und auch wenn ich Drummer Raymond Herrera bis dato immer für die ideale Besetzung hielt, ist sein Nachfolger Gene Hoglan ein mehr als würdiger Ersatz und über alle technische Zweifel sowieso erhaben. Mit Byron Stroud sind nun zwei Mitglieder von Strapping Young Lad an Bord und auch wenn das Duo Cazares / Bell die kreativen Köpfe sind, kommt dennoch ein bisschen S.Y.L. durch. Hoglan schafft den Spagat zwischen mechanischer Präzision und organischem Drumming, kombiniert mit seinen unverwechselbaren Trademarks. Und Cazares steuert wieder die Melodien und Stakkato-Riffs bei, die der Band zuletzt so sehr gefehlt haben. Zudem verleiht der Einsatz achtseitiger Gitarren dem Gesamtsound Meshuggah -ähnliche Züge und sorgt mit der großartigen Produktion für mächtig Druck.
Auch fĂĽr Burton C. Bell muss die Reunion wie eine Frischzellenkur gewirkt haben: So wĂĽtend klang er schon lange nicht mehr. „Mechanize“ klingt vielfältig und abwechslungreich, spielt bandtypisch mit Aggression und Melodie, sowohl musikalisch als auch gesanglich. Dennoch wurde der Härtegrad ordentlich angezogen, Blastbeats sind häufig zu hören und treiben einem Death Metaller wie mir die Freudentränen in die Augen. So und nicht anders muss es klingen! Es gibt nur ein Manko: Nach „nur“ knapp ĂĽber 48 Minuten ist der Zauber vorbei. Aber es gibt ja noch die „Repeat all“ Taste…!
Neben dem schicken Digipack und einer Standard-LP ohne groĂźen Schnickschnack gibt es auch eine Sammler-Edition in Form eines Werkzeugkastens, welche neben einfachen Tools mit F.F. Aufdruck noch oben genanntes Digipack beinhaltet.
Egal für was man sich entscheidet, ein Exemplar von „Mechanize“ gehört in jede gut sortierte Sammlung!
Dirk
Add your comment
You must be logged in to post a comment.