TONY IOMMI – „Iron Man, My Journey through heaven and hell with BLACK SABBATH“
TONY IOMMI – „Iron Man, My Journey through heaven and hell with BLACK SABBATH“
Normalerweise werden hier nur Platten rezensiert, aber das hier vorliegende Werk würdigt schlicht und ergreifend eine Ausnahme.
Vater der legendären BLACK SABBATH und Mitbegründer des Metals überhaupt Tony Iommi hat zusammen mit T.J. Lammers sein Buch auf dem Markt gebracht und lüftet nun Geheimnisse und Legenden rund um BLACK SABBATH, die Geburt und Ausbreitung der Metalszene und weiteren Musikerlegenden, mit denen er zusammengearbeitet hat.
Nach einem schweren Arbeitsunfall und dem Verlust zweier Fingerkuppen sah es so aus, als würde Iommi nie wieder Gitarre spielen können. Nach einer musikalischen Inspiration von Django Reinhardt bastelte er sich kurzerhand Plastikkuppen aus Leder, schraubte an Gitarrensaiten herum und kreierte den tonnenschweren Sound, dem heute fleißig gehuldigt wird.
Einen besonderen Beigeschmack bekommt es bei der biographischen Seite, wo er Erlebnisse aus seinem Privatleben erzählt und deren Einfluss auf seine musikalische Kreativität. Aufgelockert durch einige Bandanekdoten (Saufgelage, Drogenparties, Ozzy legendäre und schräge Ideen) liest sich das Buch sehr flüssig und wird an keiner Stelle langatmig oder langweilig. Begegnungen mit Leuten, die später Musikgeschichte schreiben sollten wie DEEP PURPLE, JETHRO TULL, LITA FORD, IRON MAIDEN werden angerissen und gewürdigt, ohne sie bis ins Detail auszuschlachten.
Auch die Hintergründe über das Line Up Karussell, sowie Licht- und Schattenseiten des Musikbusiness werden hier aufgeführt. Dabei stehen vor allem persönliche Beziehungen eine tragende Rolle, die sowohl Leute der Geburtsstunde des Metal, als auch Charaktere des aktuellen Geschehens (PANTERA, TYPE O NEGATIVE) beleuchten. Ganz großes Kopfkino erwartet den Leser, während die Beziehung von Tony Iommi sowohl zu Ozzy, als auch zu Ronnie James Dio beschrieben wird. Der Bogen zwischen Beginn und Gegenwart wird hier sehr gut gespannt und es wird auch auf alltägliche Begebenheiten eines Musikers und Menschen eingegangen.
Die Sprache ist sehr locker gehalten und versprüht Witz und Dynamik, weiß an den ergreifenden Stellen den Leser jedoch sehr zu fesseln und sich auch für den einen oder anderen Gefühlsausbruch nicht schämen zu müssen. Insgesamt wird nicht nur eine Bandgeschichte und die Entwicklung des Metals steril beschrieben, sondern geschickt in die Lebensgeschichte des Mannes eingeflochten, der die Musikwelt mit seinen Riffs in die heutige Zeit geführt hat.
Das Buch ist komplett auf Englisch, liest sich nach den ersten Seiten aber sehr flüssig weg, weil hier simple und direkte Sprache verwendet wird. Riesenpluspunkt ist dabei, dass hier nicht auf den Tiefpunkten der Musikkarriere herumgeritten wird, sondern alles Aspekte gleichermaßen zum Zuge kommen. Eine runde Sache für Fans der ersten Metalstunde.
Fazit: BLACK SABBATH Fans (egal welcher Ära) sollten die Buchläden stürmen, es lohnt sich! Englischkenntnisse sind erforderlich, öffnen dabei aber die Tür zu der Gedankenwelt eines großartigen Musikers!
6/6 Punkten
Radu
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