SEPULTURA & SOLE METHOD
SEPULTURA & SOLE METHOD, 14. 8. 2011, Graz (AUT), PPC - Tief blauer Himmel und Temperaturen, die zum Baden einluden, regierten an diesem Sonntag den Großraum Graz. So erfreute man sich nicht nur über die lang ersehnte Rückkehr des Sommers, sondern gleichzeitig auch auf eine schweißtreibende Metalsommernacht. Schließlich kündigte sich mit SEPULTURA niemand geringerer, als die Thrash Ikone der 90er Jahre schlechthin, an.
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Für etwas Verwirrung sorgte im Vorfeld die Ankündigung zweier Vorbands, obwohl nur Eine tatsächlich von ihrem Glück bescheid wusste: nämlich SOLE METHOD. Die Gleisdorfer, welche u.a. aus ehemaligen Mitgliedern von MIDGARD bestehen, hatten somit alleine die Aufgabe, dem SEPULTURA Publikum etwas Feuer unter dem Hintern zu machen. Dieses Vorhaben setzten die Steirer dann auch mehr als gekonnt um! Es ist durchaus nicht übertrieben zu behaupten, dass der moderne Thrash Metal der Österreicher an diesem Abend musikalisch wie die Faust aufs Auge passte. Diese Tatsache spiegelte sich in den Reaktionen der gut 200 Zuschauer wieder. SOLE METHOD ernteten bereits nach ihrem ersten Song deutlich mehr als nur Höflichkeitsapplaus. Mit dem Schwerpunkt auf ihrem aktuellen Longplayer „The Way Of The Descent“, schaffte es die Truppe, die Stimmung vor der Bühne von Lied zu Lied zu steigern. Kein Wunder also, dass gegen Ende des Sets bereits mehrere bangende Köpfe und sogar der erste Moshpit des Abends, zu sehen waren. Irgendwie erinnerte mich persönlich die Mucke von SOLE METHOD etwas entfernt an DEVILDRIVER – im positiven Sinne: der sehr moderne Thrash Metal wirkte extrem erfrischend und war derart überwältigend, dass bloßes zusehen für jeden echten Metalhead ein Ding der Unmöglichkeit wurde! Headbangend genoss ich die restlichen Nummern, welche SOLE MEHOD an diesen Abend zum Besten gaben. Natürlich profitierte das Quartett vom tollen Sound und so kamen nicht nur die groovigen, sondern auch die extremen Passagen incl. Gesang, sehr überzeugend rüber. Sehr toll waren auch die eingespielten Sound Sequenzen, meist zu Beginn der Songs. An Eigenständigkeit mangelt es den Jungs auf keinen Fall. Respekt vor dieser Leistung, wir werden mit Sicherheit in Zukunft noch mehr von SOLE METHOD hören…dran bleiben lohnt sich!
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Nach der obligaten Umbaupause war es dann endlich so weit! Der Vorhang fiel nach einem kurzen Intro und Derrick Green begrĂĽĂźte das Grazer Publikum mit dem Klassiker „Arise“! Von der ersten Sekunde an verwandelte sich die Menge vor der BĂĽhne in einen ausrastenden Mob, was sich während der gut 90 minĂĽtigen Show auch nicht mehr ändern sollte. SEPULTURA legten mit „Kairos“ & „Refuse/Resist“ nach und lieĂźen der enthusiastischen und völlig entfesselten Crowd keine Verschnaufpause. Es ist schon fast unheimlich, welche Energie Derrick Green, Andreas Kisser, Paul Xisto und Jean Dolabella versprĂĽhen. Man fĂĽhlte sich nahezu zurĂĽckversetzt, in die glorreichen 90er Jahre. Die Stimmung unter den Fans war aufgeheizt aber zu keinem Zeitpunkt feindselig und SEPULTURA spielten wie in ihren besten Zeiten. Da kräht kein Hahn mehr nach den Cavalera BrĂĽdern! Das brasilianische Thrash Kommando bewies einmal mehr, dass man längst zu alter Stärke zurĂĽckgefunden hat und sogar noch einen Schritt weiter ist. Denn mit u.a.: „Convicted In Life“, „Choke“ oder „What I Do“ befinden sich genĂĽgend Nummern in der Setlist, die weder aus der „Max Ă„ra“ noch vom aktuellen Geniestreich „Kairos“ stammen. Dieser Gig unterstrich endrucksvoll, dass diese Titeln live genauso zĂĽnden wie z.B.: das altbekannte „Troops Of Doom“. SEPULTURA selbst gehören noch lange nicht zum „alten Eisen“, denn die Jungs spielten – trotz nahezu unaushaltbarer Hitze – als gäbe es kein Morgen. FĂĽr Unterhaltung sorgte das Improvisationstalent der Herren, als der Sänger während einer Songpause ĂĽber Autos philosophierte und die restliche Band musikalisch darauf einstieg indem sie „Eye Of The Tiger“ anstimmte! Mit „Ratamahatta“, „Territory“ und dem genialen MINISTRY Cover „Just One Fix“, beendete die Bandhymne „Roots“ einen mehr als gelungenen Abend.
Keine Frage: dieses Konzert wird allen Beteiligten noch lange in Erinnerung bleiben. Denn sowohl SEPULTURA, als auch SOLE METHOD, entließen das von Glück berauschte Publikum in eine laue Metalsommernacht…
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