MOTÖRHEAD CD-REVIEW
Seit Jahrzehnten sind sie eine feste Größe der internationalen und harten Musikwelt, genauer seit 35 Jahren. Ihr Protagonist, Ian „Lemmy“ Kilmister und dessen whiskygeölte Reibeisenstimme, ist mittlerweile 65 Jahre alt und auch in der jetzigen Besetzung sind sie schon seit 18 Jahren unterwegs. Die Rede ist von MOTÖRHEAD. Mit „The Wörld Is Yours“ haben die Briten dieser Tage zu den 20 bisherigen Studioalben ein weiteres auf den Markt gebracht. Und auch hier geben sich die „smarten“ Burschen, wie ein edler Französischer Wein: Sie werden mit den Jahren immer besser.
Über ihren musikalischen Stil müssen wohl keine Worte mehr verloren werden. Der musische Inhalt dieser Scheibe unterscheidet sich auch stilistisch nicht großartig von seinen Vorgängern. Lediglich wird das Bremspedal hier und da ein wenig getreten, sodass das Ganze immer noch sehr gut rockt, man sich aber dennoch nicht gerade von einer Dampfwalze überrollt fühlt, wenn die Scheibe ausklingt.
Mit einem der besten Stücke, `Born To Lose`, startet das Album. Hitverdächtig, hoher Wiedererkennungswert, starke Instrumentierung und eine gehörige Portion Ohrwurmpotential vereinen sich zu einem heftigen Rocksong. Auch die drei weiteren Stücke `I Know How To Die`, `Get Back In Line` und `Devils In My H ead“ lassen dem Hörer keine Atempause und ziehen mit heftigem Dampf durch die Lautsprecher, bevor dann mit `Rock´n´Roll Music` eine etwas ruhigere musikalische Form zur Ehrerbietung an die Musik selbst gewählt wird.
Damit man sich aber nicht in die ruhigere Sparte verliert, wird anschließend mit `Waiting For The Snake` gleich wieder die Wuchtbrumme herausgeholt und ordentlich abgerockt. `Botherhood Of Man` verfügt dann wieder über ausgesprochenen Ohrwurmcharakter und gehört mit dem folgenden `Outlaw`, ein ideales Livestück zum mit schreien, zu den Highlights des Albums.
Doch auch die letzten beiden Stücke `I Know What You Need` und insbesondere `Bye Bye Bitch Bye Bye` unterstreichen noch einmal die qualitativ gute musikalische Ausrichtung und bilden einen mehr als würdigen Abschluss.
Über Nachwuchsprobleme in der Fangemeinde müssen sich die Rock´n´Roller seit jeher kaum Sorgen machen. Mit diesem Album werden sie mit Sicherheit wieder viele neue gewinnen.
Ludger
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