MELECHESH TUROCK REVIEW
Schnee und Frost regierten das Ruhrgebiet am Samstag, den 04.12.2010. Wer sich allerdings vor die TĂĽr traute, und in Essen das Turock aufsuchte, der bekam explosive Unterhaltung geboten. Die erste Band des Abends, SVART CROWN wurden von mir und meinen Begleitern leider auf Grund des Schnee- und Eischaos verpasst, Anwesende berichteten allerdings, dass sie einen durchaus soliden Gig gespielt haben sollen.
Wir kamen ca. im 2. Drittel des Sets von NOCTIFERIA an, die vor einem doch sehr leeren Turock spielten. Die Band präsentierte Death/Thrash Metal, der stark von SEPULTURA beeinflusst war, was auch durch die Percussion Einlagen von Sänger Gianni verstärkt wurde. Ansonsten war ihr Leitspruch anscheinend: „Stumpf ist Trumpf.“. Das Publikum bedankte sich mit Höflichkeitsapplaus, allerdings hinterließ die Band keinen sonderlich tiefen Eindruck, was vor allem daran lag, dass ihr die eigene Note in der Musik fehlte.
Nachdem NOCTIFERIA ihr Set beendet hatten, gab es eine kleine Umbaupause, in der unter anderem ein Teppich auf die Bühne geklebt wurde, der ein wenig orientalischen Flair versprühte. Nachdem die Umbauarbeiten vollendet waren, kamen nach einem kurzen Intro die Mannen um Ashmedi auf die Bühne, um ihre starke Mixtur aus Blackmetal und orientalischen Melodien und Rhythmen unters Volk zu bringen. Das Turock hatte sich bisher nicht weiter gefüllt und so spielten sie vor ca. 80 Leuten, von denen einige die Band dafür nach allen Regeln der Kunst abfeierten. Nach besagtem Intro stiegen sie mit `The Magickan & The Drones´ vom aktuellen Album „The Epigenesis“ ein. Das die Songs teilweise über relativ vertrackte Strukturen verfügen, hinderte die Fans nicht daran, zu jedem Song kraftvoll die Mähne zu schütteln und zum Großteil Textsicher mit zu singen. Spätestens bei dem Kracher `Grand Gathas Of Baal Sin´ war das Eis gebrochen und vor der Bühne fanden sich auch langsam mehr Leute aus den hinteren Teilen des Turocks ein um MELECHESH aus der Nähe zu bestaunen. Einen kleinen Durchhänger hatte das Konzert, als MELECHESH den Titelsong ihres neuen Albums „The Epigenesis“ spielten, der mit seinen 12 Minuten und progressiven Passagen nicht ganz zünden wollte. Als sie am Ende allerdings ihren Hit `Rebirth Of The Nemesis´ ins Publikum feuerten, entschädigte der mehrfach für diesen „Fehler“. Ein großer Kritikpunkt an dem Konzert war, dass die Länge des Konzertes mit ca. 75 Minuten etwas knapp bemessen war, die Band hätte ruhig noch ein oder zwei Songs mehr spielen dürfen, zum Beispiel das von vielen schmerzlich vermisste `Leper Jerusalem´.
Positiv anzurechnen ist der Band auf jeden Fall, dass sie sich nach der Show direkt an ihrem Merch-Stand blicken lieĂźen und dort artig Autogramme verteilten, mit Fans plauderten und auch fĂĽr Fotos posierten. Keine Spur von Stargehabe, sondern auf dem Teppich gebliebene Metalheads, die mit den Fans feiern, so soll es sein!
Setlist MELECHESH:
The Magicka & The Drones (edit)
Sacred Geometry (edit)
Ladders To Sumeria
Grand Gathas Of Baal Sin
Triangular Tattvic Fire
The Epigenesis
Ghouls Of Nineveh
Rebirth Of The Nemesis
MELECHESH haben mit diesem Konzert bewiesen, dass sie eine Macht sind, mit der man im Livesektor rechnen muss, man kann hier nur eine klare Empfehlung für alle Leute aussprechen, die etwas mit Blackmetal anfangen können und eventuell noch dem Orient zugetan sind. Ich werde auf jeden Fall versuchen, wieder dabei zu sein, wenn MELECHESH mit den Ägyptologen von NILE auf der Straße sind um brennende Clubs zu hinterlassen.
Lasse
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