GRÄFENSTEIN REVIEW

Posted by admin On November - 23 - 2010

GRÄFENSTEIN – SKULL BAPTISM Betritt man die Homepage des Labels „Black Hate Productions“, springt einem gleich der Flyer für „Skull Baptism“, den neuen Longplayer der deutschen Black/Thrash Metaller GRÄFENSTEIN ins Auge. Dieser kündigt besagte Scheibe als „Blackened, Necrothrashing Chaos“ an, was Großes erwarten lässt. Zwar wird hier eher auf Altbewährtes gesetzt und nicht allzutief in die Innovationskiste gegriffen, dennoch stellt „Skull Baptism“ ein mehr als solides Album dar, welches den Erwartungen größtenteils gerecht wird.

Gleich beim ersten Song wird klar, dass man es hier nicht mit Amateuren oder Opportunisten zutun hat, die auf den momentanen Hype um Atmospheric und Depressive Suicidal Black Metal aufspringen. Hier sind echt harte Jungs am Werk, die zudem noch einiges an ihren Instrumenten auf dem Kasten haben.
Wie gewohnt gibt es von Anfang bis Ende gepflegtes, schwarzes Geknüppel mit eingängigen, aber dennoch disharmonischen Melodien, bitterbösem Gekrächze und durchgängig abwechslungsreichem und überzeugendem Getrommel, welches Fans und Sympathisanten weitgehend zufriedenstellen dürfte. Aufgelockert  wird das Ganze mit gelegentlichen Thrash-Einflüssen, was ja bekanntlich in Maßen nie schaden kann. Lediglich der Song ‘Halls Of Dawn’ setzt zeitweise auf Atmosphäre im verhältnismäßig unteren Drehzahlbereich.
Zur Produktion lässt sich sagen, dass hier ein gutes Mittelmaß gefunden wurde. Der Sound klingt nicht zu matschig und ebenso wenig zu steril. Lediglich ein wenig mehr Druck könnte den Mix noch aufwerten.
Wer von GRÄFENSTEIN bisher noch nicht viel mitbekommen hat, aber Genregrößen wie WATAIN, RAGNAROK oder wenigstens IMMORTAL schätzt, ist hiermit aufgefordert, sich dieses Werk mal zu Gemüte zu führen

Abschließend bleibt die Frage, weshalb eine so kompetente Truppe von Musikern in ihren heimischen Gefilden noch keinen angemessenen Bekanntheitsgrad erreicht hat. Mit dem, was Freunden von aggressivem, hasserfülltem und technisch hochwertigem Schwarzmetall hier seit Jahren geboten wird, sollte der Schritt aus dem Untergrund eigentlich kein Problem darstellen. Mal sehen, was sich in nächster Zeit diesbezüglich tun wird. Definitiv würde es der Band aber nicht schaden, ein wenig mehr Live-Präsenz im Heimatland zu zeigen, sofern sie nicht gerade mal wieder in Südamerika unterwegs sind. Wenn sich also in nächster Zeit die Gelegenheit bieten sollte, die Jungs live zu erleben – nix wie hin!

5/6

Christian

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