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MARILYN MANSON NEWS
Mit ‘Third Day Of A Seven Day Binge’ gibt es brandneues Material von MARILYN MANSON auf die Ohren. Der Musiker gab bekannt, die Arbeiten zu seinem kommenden Album abgeschlossen zu haben. Der Release-Termin ist fĂĽr Anfang 2015 angekĂĽndigt.
UNISOUND – DAN SWANĂ– BACKSTAGE
Unisound Chronicles – Backstage mit Dan Swanö
In den 90er Jahren experimentierten viele Extrem Metalbands mit ihrem Sound und prägten so die damalige Metallandschaft, die für uns heute fast schon selbstverständlich ist. Black Metal lotete seine Grenzen aus, Death Metal Band liebäugelten erstmalig mit progressiven Elementen und auch die Hochzeit von Gothic und Metalsounds prägten eine hungrige Szene in ihrem Wachstum. In all der Vielfalt gaben sich namenhafte Bands im Unisound Studio die Klinke in die Hand, in dem Dan Swanö die Regler bediente und unvergessliche Klassiker dem charakteristischen Sound verlieh. Neben der Arbeit als Produzent war er jedoch (teilweise gleichzeitig) mit vielen eigenen Projekten beschäftigt. Eine Auswahl seiner Projekte soll hier präsentiert werden; wer den Namen Dan Swanö noch nicht kennt, sollte sich auf eine Geschichtsstunde gefasst machen. Alle anderen dürfen gerne in Nostalgie schwelgen und die alten Scheiben beim Lesen entstauben und im Hintergrund laufen lassen.
EDGE OF SANITY
Das Aushängeschild schlechthin. Blubberte man zu Beginn mit zwei Demos eher im Untergrund vor sich hin, so verhalf die Demo „Kur-Nu-Gi-A“ (die im Jahr 2009 nochmal als Vinyl wiederveröffentlicht werden sollte) den Jungs zu einem Vertrag mit Black Mark Production. 1991 wurde „Nothing But Death Remains“ von der Kette gelassen, das im Ansatz bereits schwedentypische Earcatcher mit räudigem Riffing vereinte. Bereits hier wurden im Hintergrund einige Keyboards eingestreut, während neben räudigem Groove auch räudiges Geknüppel seinen Platz fand. `Angel Of Distress` und `The Dead` sollten hier stellvertretend der einstigen Demos für den Sound Pate stehen. Gerade mal ein Jahr später legte man mit „Unorthodox“ ein Album nach, das EDGE OF SANITY ein charakteristisches Alleinstellungsmerkmal bescheren sollte. Neben dem kultigen Cover, hatte man auch den Sound noch etwas effizienter gestaltet; weg von der Ursuppe, hin zu mutigem, entblößtem Soundgewand, inklusive ersten Loops und Halleffekten. Neben Death Metal lastigem Geballer wie `Everlasting`, hob man sich nicht zuletzt mit `Enigma`von der typischen Death Metal Szene ab, indem man neben Keyboards und griffigem Ohrwurmrefrain auch den Mut hatte, cleane Vocals zu benutzen. Dieses Novum sollte sich später in der Schwedentodszene durchsetzen und lange Zeit zum Markenzeichen von EDGE OF SANITY werden. Die üblichen Bausteine (Intro, Instrumentalstück) der damaligen Szene waren ebenfalls präsent, allerdings auch schon einen Schritt weitergedacht. So ebnete beispielsweise `When All Is Said` Bands wie Hypocrisy Tür und Tor, die sich aussschließlich dem schweren und gleichzeitig langsamen Sound verschrieben hatten. Wer im Jahr 1993 in der Dortmunder Discothek Spirit den ansässigen DJ Mimi auf einen Song angesprochen hat, der punkiges Schlagzeug, sägende Gitarrenriffs und räudige Vocals beinhaltet, dürft wohl `Darkday`vom folgenden Album „The Spectral Sorrows“ gehuldigt haben. Dan Swanö und seine Truppe hatte es irgendwie geschafft, die Härte des Todesmetalls in leicht zugängliche und gleichzeitig langfristige Wirkung in die Ohrmuscheln der Leute zu fräsen. Abwechslung wurde hier noch weiter zelebriert, und so posierte man zu der Manowar Coveversion `Blood Of My Enemies`, wirbelte die Mähne im Propellerstil zu `The Masque` oder freute sich in Werne am Bahnhof auf die Dauerschleife von `Jesus Cries`. Mit `Sacrificed` wurde auch ein musikalischer Kniefall vor den Sisters Of Mercy zelebriert, was den Gesamteindruck abrundete und den eigenwilligen Charakter von EDGE OF SANITY unterstrich.
Vor genau 20 Jahren erschien dann die „Purgatory Afterglow“, auf der Dan Swanö seine cleanen Vocals intensiver und sogar noch wirkungsvoller einsetzte. `Twilight` wurde zur Bibel von Bands wie Soilwork oder Scar Symmetry, während man mit Élegy` die Brücke zu den Wurzeln der Anfangstage problemlos schlug. `Black Tears`sollte zur Hymne schlechthin werden und neben einem speziellen Set im Live Set von Nightingale auch im Jahr 2014 für einen Kniefall von Heaven Shall Burn (inklusive Gastauftritt von Dan Swanö) sorgen. Der progressive Einschlag im Death Metal Gewand wurde in Form von `Velvet Dreams` zelebriert, so dass viele Fans dieses Album definitiv als Meilenstein betrachten. Wie kann man sowas noch steigern? Eigentlich gar nicht, möchte man meinen, wäre da nicht so eine Kleinigkeit wie „Crimson“ gewesen, was den Horizont nicht erweiterte, sondern einfach mal eben neu formte. Ein einziges Stück, 40 Minuten Spielzeit und innerhalb von 24 Stunden eingespielt lässt kaum noch Fragen offen. Die Variabilität wurde bis zum Maximum ausgereizt und man sprach von Marillion auf einem Death Metal Trip, inklusive Wechselgesang (clean und growl), epischem Gerotze und balladesken Momenten. Klingt crazy, gehört aber definitiv zum Pflichtkauf in jede Metalsammlung. Hatte Dan Swanö bereits bei der „Purgatory Afterglow“ den Großteil des Songwritings übernommen, musste er bei „Crimson“ seine Ideen durchdrücken, wobei es innerhalb der Band zu kriseln begann. 1997 verschanzte man sich in Peter Tägtrens Abyss Studio, um das wohl am meisten unterbewertete „Infernal“ auf Tontrräger zu bannen. Man hörte dem Album an, dass sich die Songs untereinander stark unterschieden und der rote Faden sehr lose angesetzt war. Nichtsdestotrotz strahlten Perlen wie `Hell Is Where The Heart Is`oder `Losing Myself` die Art von Magie aus, die man bei EDGE OF SANITY kennen und lieben gelernt hatte. Beim Songwriting beteiligten sich Peter Tägtren und auch anders Blakkheim von Katatonia, so dass es zwar an einigen Stellen wild zusammengewürfelt, dennoch ein gutes Album war. Es folgte die Trennung von Dan Swanö und EDGE OF SANITY; Dan Swanö widmete sich seinen Soloprojekten, während man unter dem Banner EDGE OF SANITY noch die „Cryptic“ aufnahm, die eher die rotzigen Anfangstage wiederzubeleben versuchte. Eine Best Of CD in Form von „Evolution“ sollte Fans nochmal besänftigen ehe eine ungewöhnliche Geschichte die Reaktivierung und gleichzeitg das Schlusskapitel besiegeln sollte: ein israelischer Fan bekniete Dan Swanö so lange, bis er sich dazu entschloss, unter dem Namen seiner ehemaligen Band ein letztes Album aufzunehmen. Ausgerechnet „Crimson II“ sollte es werden, was den episch-progressiven Gedanken seines Vorgängers weiterdenken und übertreffen sollte. Einbettet in einer wuchtigen Produktion, bekam man auf ganzen 43 Minuten einen Ohrgamsus einer Best- Of EDGE OF SANITY Elemente um die Ohren geballert, dass es eine wahre Wonne war. Danach wurde die Band offiziell zu Grabe getragen, während Dan Swanö sich seinen Solo Projekten, und seine einstigen Weggefährten anderen Bands (z.B. Incapacity) widmeten.
Im Jahr 1995 (irgendwann zwischen der „Purgatory Afterglow“ und „Crimson“) dachte sich Dan Swanö es wäre eine coole Idee, unter dem Namen NIGHTINGALE ein Projekt zu veröffentlichen, auf dem er seine Vorliebe zu Independent und Gothic Klängen ausleben kann. Seine cleane Stimme über den Erstling „The Breathing Shadow“ zu verteilen, Songelemente im Stile von Sisters Of Mercy/Fields Of The Nephilim mit den Gänsehautriffs seiner Hauptbands zu vermischen und gleichzeitig eine packende (damals noch ungeplante) Quadrologie über Tod und Wiedergeburt loszutreten sorgte für ordentlich Partyalarm in den Ohrmuscheln. So sollte der Schreiber dieser Zeilen beispielsweise mit seinem letzten Geld bei Idiots Records in Dortmund „nur mal eben reinhören“ wollen und innerhalb von 20 Sekunden die Scheibe gekauft und bis heute zu seinen Top 3 Alben zählen. Was ursprünglich als reines Spaßprojekt ausgelegt worden war, bekam einen ernsteren Touch, als sich Dan mit seinem Bruder Dag zusammensetzte, um mit „The Chlosing Chronicles“ den Nachfolger einzuspielen. Der Opener `Deep Inside Of Nowhere`dürfte eine sanftere Antwort zu `Twilight`sein und der passende Soundtrack, um von den Toten aufzuerstehen. Sollte es jemanden geben, der zu `Thoughts From A Stolen Soul`keine Gänsehaut bekommt, so möge er sich bitte bei seinem Ohrenarzt melden, denn dann dürfte defintiv etwas nicht OK sein. Auch 70er Jahre Elemente hielten beispielsweise mit `Steal The Moon`Einzug, ohne jedoch die mystische Atmosphäre zu unterbrechen. Ein würdiger Abschluss sollte man meinen, doch dann erschien die Vorgeschichte der Erstlings in Form von „I“ und präsentierte NIGHTNGALE im rockigeren gewandt, inklusive 70er und 80er Jahre Flair. Die Mystik rückte in den Hintergrund und machte einem erdigeren Sound Platz, wobei Dans Stimme immer noch das Aushängeschild für außergewöhnliche Qualität war. Die Tatsache, dass man hier einige Riffs der Vorgängeralben dezent einstreute und neu verarbeitete sorgte für einen konstanten roten Faden. Songs wie ´Scarred For Life`oder `Still In The Dark`entschädigten viele Anhänger seiner Ursprungsband für den Verlust, während balladeske Töne mit `Alonely`und `I Return` Dauerbrenner im heimischen Player wurden.
Mittlerweile zu einer richtigen Band zusammengewachsen, ließ man „Alive Again“ von der Kette. Obwohl die Produktion sichtlich softer geworden war, zündeten Granaten wie `Shadowman`und `Shadoland Serenade`bereits beim ersten Durchlauf und brannten sich langfristig ins Großhirn. `The Glory Days`wurde der lebendige Beweis dafür, dass NIGHTINGALE nicht nur dynamisch, sondern auch gleichzeitig eine derart positive Energie verströmen können, wie es in den 80er Jahren typische „Du-kannst-alles-schaffen- Hymnen“ zelebriert haben. Mit `Eternal` hatte man sich ein Denkmal in Sachen episches Songwriting gesetzt, ehe man mit dem Album die Geschichte des atmenden Schatten abschloss. Mystik ade hieß es, als „Invisible“ sich durch die Player schlich. Weg von Gothic Sound und deutlich rockiger führte man den Gedanken von „I“ weiter; `Atlantis Rising` lässt im Auto immer noch den Fuß aufs Gaspedal schnellen, während `The Wake` pure Rockromantik versprüht. Bodenständig und gleichzeitig progressiv sollte es werden, ehe man sich auf eine Tour machte. Auf der Tour brachte man eine Best Of In Form von „Nightfall Overture“ heraus, bei der von jedem Album 2 Songs neu interpretiert wurden (zusätzlich zum Bonustrack `Better Safe Than Sorry`). Danach ging es erneut ins Studio, um mit „White Darkness“ deutlich sanftere Töne anzuschlagen. Mehr Marillon Feeling war schlecht möglich, allerdings begann man die härteren Gitarren an vielen Ecken zu vermissen. Im November 2014 erblickt Retribution das Licht der Welt, wobei der Song `Forevermore` bereits angecheckt werden kann.
BLOODBATH
Kurz vor der Jahrtausendwende rafften sich Dan Swanö, Jonas Renske, Anders Blackheim und Peter Tägtren zu einem Spaßprojekt namens BLOODBATH zusammen. Dabei rausgekommen ist die EP „Breeding Death“, die den alten 80er Jahre Death Metal huldigt. Böllert der Titeltrack stumpf in die Fresse, so wartet `Furnace Funeral`mit einem waschechten Entombed Riff auf, dass die Nackenhaare rasch in Stellung gehen lässt. Aus Spaß wurde ernst, und so legte man im Jahr 2002 mit „Resurrection Through Carnage“ nach, wobei Mikael Akerfeldt von Opeth den Gesangsposten übernahm. Dan Swanö tobte sich derweil am Schlagzeug und an der Klampfe aus, wobei es noch für das Album „Nightmares Made Flesh“ reichen sollte, ehe es nach einem fulminantem Wacken Auftritt für ihn vorbei sein sollte. Im November 2014 erscheint das aktuelle Album, bei dem sich Nick Holmes am Gesangsposten austoben wird.
UNICORN
Kannten die meisten Dan Swanö in erster Linie aus der Röchel- und Progressive-Liga, verwundert es doch, dass er mit UNICORN in Marillion Gefilden gefischt hat. War es doch eine seiner großen Lieblingsbands, so eiferte man mit „Emotional Wasteland“ den großen Vorbildern nach, ohne dabei zu merken, das man rückblickend bereits deren Genialität gepachtet hatte. Schnell ins Ohr, eher sanfte als harte Töne, endlos viele Klangfarben, die es zu entdecken gab, sowie tagelange Ohrwürmer waren die Nachwirkungen dieser Scheibe. Der Vorgänger „Ever Since“ legte dabei den Grundstein, war jedoch deutlich progressiver angehaucht. Auch die große Bandbreite an Zusatzinstrumenten (Flöte, Cello und Klavier) machten Unicorn zu einem besonderen Projekt, in dem man sich nicht an dem großen Können der Musiker an den Instrumenten ergötzen, sondern über ein gut abgestimmtes Zusammenspiel erfreuen konnte.
ODYSSEY
Ganze drei Songs verbanden sich unter dem Banner ODYSSEY, die thematisch stark im alten Ägypten verwurzelt sind. Das Kochrezept war eine rein rockige Atmosphäre mit einem leichten Mystik Einschlag. Ausschließlich klare Vocals wurden mit stampfendem Riffing und epischer Atmosphäre in `Amon-Ra`vereinigt. Handbremsenriffing, schlängelnde Gitarrenlinien und ein leichtes Augenzwinkern in Richtung Edge Of Sanity wurde als `I Am Two` deklariert, während sich `I Carry A Secret`weiter aus dem Fenster lehnt und die Brücke zwischen Classic Rock und Metal spannt. Lange waren die Songs vergriffen und nur kurz auf der Homepage swano.com zum Runterladen verfügbar, ehe die Seite wieder dicht gemacht wurde. Im Jahr 2010 sollte jedoch die Wiederveröffentlichung erfolgen. Nur ein Album mit drei Songs aufzunehmen wäre jedoch nicht wirklich cool, daher fischte der Meister mal eben noch sieben Coverversionen raus, die unterschiedlicher kaum sein konnten. Klassiker von U.F.O, Uriah Heep oder Rainbow waren zu erwarten, doch mit `In The Heat Of The Night`von Sandra oder `Shake The Desease`von Depeche Mode hätte wohl kaum jemand gerechnet. Das Metalgewand stand den Songs sehr gut, so dass man neben verloren geglaubten Songs zusätzlich noch einige Gimmicks obendrauf bekam. Das Album hörte auf den passenden Namen „Reinventing The Past“. Hier könnt ihr eine vorstellung des Meisters zum kompletten Album anschauen.
PAN THY MONIUM
„Ach du scheisse, was ist das denn?“ so oder ähnlich dürfte es vielen Metalheadz ergangen sein, als sie das Album „Khaos And Konfusion“ 5 Minuten am Stück gehört haben. Vollgestopft in dem knapp 12 minütigen Opener schubste man Death Metal Elemente mit Prog Einflüssen, rührte das ganze nochmal mit freakigen Jazz Einlagen und perversen Breaks um, bevor man noch einmal oben drauf spuckte und es dann durch den Reißwolf drehte. Klingt pervers, ist es auch, aber neben einigen melancholischen Lichtblicken entschädigt das Nackenbrecher Riff kurz vor der zehnten Minute für alle vorangegangenen Schmerzen. Metal ist halt kein Kindergeburtstag, man muss sich die Perlen halt erarbeiten, was bei diesem Album sehr gut gelungen ist. An Bord befanden sich neben Swanö bereits Benny Larsson (Edge Of Sanity), sowie Dans Bruder Dag (Nightingale), die in der Zeit von 1990 bis 1996 gemeinsam, nun ja, nennen wir es mal „musizierten“. Der Name „Khaos“ ist hierbei wirklich wörtlich zu nehmen, denn das Album klingt krank und sollte nicht im Umkreis von zart besaiteten Menschen in den Player geschoben werden. Wirft man dann einen Blick auf die vorangegangene Diskographie zurück, bemerkt man eine große Experimentierfreude, die allerdings in erster Linie im Röchel- und Schredderkosmos stattfindet. Allerdings sind die schrägen Saxophon Elemente auch schon hier präsent und stellen den Hörer auf eine harte Geduldsprobe. Insgesamt 3 Alben zusammengewürfelt, wobei die (damals nur spärlich existenten) Metal Genres kurzerhand ausgehebelt und wild gemischt wurden. Krank, pervers, aber irgendwie doch zu geil, um es nicht gehört zu haben!
MOONTWOWER
1998 sollte eine turbulente Zeit für Dan Swanö werden; Pan Thy Monium hatten sich aufgelöst, Edge of Sanity lagen auf Eis und Nightingale machten Pause. „Stillstand“ ist jedoch ein Fremdwort und so stampfte er einen Death Metallischen Bastard aus Rush und Dream Theater aus dem Boden. „Moontower“ war ein reines Solo Album, und zwar wörtlich, denn hier hatte der Chef selbst alles geschrieben, eingespielt und produziert. Spacige Keyboards wurden von grollenden Gitarrenwänden unterstützt, während überwiegend am Mikro gegrowlt wurde. Dennoch war genug Platz für cleane Passagen und mit `Sun OF The Night` wurde eine wahre Perle progressiver Extremkunst aus der Taufe gehoben. `Uncreation` liebäugelte mit verspielten Keyboards, während die volle Death Metal Breitseite an Vocals rausgeröchelt wurde. Mit `Add Reality` knüpfte man prinzipiell an `When All Is Said` an, gönnte sich jedoch den Luxus von Synthesizern und einer melodischen Abschlusspassage (inklusive klaren Vocals). Man hörte Moontowwer an, dass es seinem Schöpfer als Befreiungsschlag diente; alles war an seinem Platz und sowohl die melodische Basis von Nightingale, als auch die Härte Edge Of Sanitys wurden vereint, ohne jedoch weiteren Bezug zueinander zu nehmen. Ein weiteres Beispiel, wie man Death Metal mit wegweisenden Riffs kreieren kann.
WITHERSCAPE
Es wurde still, sehr still um Dan Swanö in Sachen Alben und man hörte hier und da von einem Gastauftritt, oder von einem neu produzierten Album aus seinen Händen. Eigene Projekte oder Bands waren schwer zu finden und so kam schnell Edge Of Sanity Nostalgie auf. Im Jahr 2012 ließ Dan jedoch die Bombe platzen und kündigte gemeinsam mit Ragnar Widerberg die Band Witherscape an, die von einigen Fans als EDGE OF SANITY 2.0 trifft Moontower bezeichnet wurden. Ein weiteres Album ist zur Zeit in Arbeit und die EP dürfte Ende 2014/Anfang 2015 auch den Platzt in den heimischen Player finden.
Unsiound Studio – Klassiker der Metalgeschichte
Das Portfolio von Dan Swanö reicht von Classic Rock bis zum Death Metal. Neben seinen eigenen Projekten hat Dan durch seinen Sound beim entstehen der heutigen Metalszene mitgewirkt und diverse Stilrichtungen geprägt. Hier kommen 5 Alben, die man definitiv im CD Regal sein eigen nennen sollte, um die Entwicklung der Szene zu verstehen:
Top 1: KATATONIA – „Dance Of December Souls“
Heutzutage sind Jonas´ klare Gesangsstimme, wuchtige Gitarrenwände und melancholische Atmosphäre die Markenzeichen von KATATONIA. Der Startschuss fiel zwar mit der „Jhva Elohim Meth“ EP, sollte sich aber auf dem ersten Longplayer richtig entfalten. Ursprünglich im Black- und Doom Metal verwurzelt rollte `Gateways Of Bereavement` aus den Boxen und hinterließ nur Staub und Schatten. `In Silence Enshrined` sowie `Velvet Thorns (Of Drynwhyl) meißelten sich durch unsterbliche Riffs in die Gedankengänge, wie es sonst nur Anathema oder My Dying Bride vermochten. Mit `Without God` setzte man jedoch seine eigenständige Duftmarke und tauchte leicht zugängliche Songs in schleppende Riffs, um sie mit einer melancholischen Stimmung und eine ordentlichen Packung Hass auf die Menschheit loszulassen. Dan Swanö verpackte das ganze in einen glasklaren Sound und bescherte uns damit ein Album, das jede Sekunde in voller Lautstärke noch die gleiche Kraft entfaltet, wie im Jahr 1994.
Top 2: OPETH – „Orchid“
Wer hätte ahnen können, dass die Schweden von OPETH 20 Jahre am Start sind und auf eine hochkarätige Karriere zurückblicken würden? In den Anfangstagen vielleicht niemand, obwohl der Erstling bereits eine solide Startposition zu verzeichnen hatte. Songs wie `The Twilight Is My Robe` brannten sich bereits beim ersten Durchlauf ins Gedächtnis und schickten den Hörer durch 10 minütige Songs, in denen es allerhand zu entdecken gab. Mikaels Wechselgesang zwischen perversem Geröchel und klarer Stimme ließ schnell Zweifel aufkommen, ob es sich hierbei um ein und dieselbe Person handelt. Die komplexen Stücke waren die Antwort des Extremsektors auf Dream Theaters „Images And Words“, wobei sich vertrackte Passagen, Griffbrettakrobatik und melancholische Momente die Klinke in die Hand gaben. Die Grundlage war definitiv im Extremsektor zu finden, doch bereits hier loteten OPETH schnell ihre Grenzen aus und strebten über das Schubladendenken hinaus.
Top 3: THEATRE OF TRAGEDY – „Theatre Of Tragedy“
Metal mit Frauengesang? Im Jahr 1995 ein Novum und noch längst nicht so verbreitet wie heute. Auch hier legte Swanö die Hand an die Regler und verpasste der siebenköpfigen Truppe einen drahtigen Gitarrensound, eingebettet in einer wuchtigen Produktion. Prägende Keyboardklänge tanzten zwischen den Zeilen, während am Mikro der Wechselgesang zwischen Raymonds Geröchel und Liv Kristines zerbrechlichen Stimme für großes Kopfkino sorgte. Das Album sollte später der Gothic Szene Tür und Tor öffnen und die Sparte Female Fronted Metal neu definieren. Es erfolgte eine Entwicklung von Gothic, über EBM lastig bis hin zum Synthie Pop, ehe Liv Kristine ausstieg und sich mit ihrem Mann Alex Krull (Atrocity) ihrer Solokarriere und Leave´s Eyes zu widmen. Die vertonten Shakespeare Stücke dieses Albums genießen heute noch Kultstatus.
Top 4: DISSECTION – „Storm Of The Light´s Bane“
Gibt es wirklich jemanden, der diese Scheibe noch nie gehört hat? Nun, im Jahr 1995 gallopierte `Night´s Blood` erstmals aus den Boxen und vereinte rasende Black Metal Wut mit melodischen Einschlägen. Hochkarätiges Songwriting auf Hochgeschwindigkeitstempo durchgerotzt und mit einer Stimme, die den Spagat zwischen kehlig und röchelnd spielerisch hinbekam. Das `Where Dead Angels Lie` zählt zu den bekanntesten Stücken und sorgte im Spirit in Dortmund, als auch in den heimischen vier Wänden für Nackenmuskeltraining in Extremform. Kein weiteren Worte notwendig, diese Scheibe muss man gehört haben.
Top 5: NOVEMBRE – „Wish I Could Dream It Again“
Hier scheiden sich die Geister in Sachen Produktion und Songwriting; beklagen einige den räudigen und mit Hall gemischten Sound, so singen andere Loblieder auf die Atmosphäre und die vielfältige Songs der querschieĂźenden Italiener. So ganz in eine Schublade einordnen konnte man sie nicht, weder Fisch noch Fleisch, doch gerade der eigenständige Stil machte diese Scheibe aus. So vermischte man, zwar ähnlich wie Opeth, markante Parts mit melodischem Songwriting, konnte sich jedoch nicht einer so groĂźen Qualität wie bei den Vorbildern erfreuen. Der Gesang war zwar qualitativ nicht wirklich toll, passte allerdings perfekt zu den Songs, die eine eigenständige Atmosphäre verströmten, und während die einen noch heftigst ĂĽber die Band lästerten, erkannten andere die Genialität, die hinter dieser Scheibe steckt. Ein rauhes, verstaubtes Relikt aus den 90ern, ohne nennenswerte Bandgeschichte; doch wer beispielsweise `The Music`heute in voller Lautstärke durch seine Boxen Jagd, dĂĽrfte schnell anderer Meinung sein…
Es sind bei weitem nicht alle Alben oder Projekte von Dan Swanö aufgelistet, denn das würde ein ganzes Buch füllen. Interessierte Bands oder Fans können sich das Portfolio des Meisters auf seiner Unisound Homepage anschauen. Checkt auch unser Interview über seine aktuellen Projekte und Pläne.
Sebastian Radu GroĂź
METAL ALLSTARS TOUR
Die Metal All Stars Tour in Deutschland! Bei den Shows stehen jede Menge renommierte Musikergrößen auf einer Bühne und machen in Deutschland an fünf Stationen halt.
Die bekanntesten Vertreter der internationalen Schwermetall-Liga sind: BLACK LABEL-SOCIETY Gitarrist/Sänger/Pianist Zakk Wylde (Ex-OZZY) sowie die beiden Vokalisten James LaBrie (DREAM THEATER) und Geoff Tate (Ex-QUEENSRYCHE). Read the rest of this entry »
LIVE REVIEW: BLUES PILLS + THE VINTAGE CARAVAN + THE ARKANES
Sie gelten als die Neuentdeckung des Bluesrock, stammen aus Schweden und schafften Mitte des vergangenen Jahres mit der EP „Devil Man“ ihren internationalen Durchbruch. Die Rede ist von den BLUES PILLS, die den Spagat zwischen hartem Bluesrock und souligem Gesang perfekt meistern und mit ihrer Musik ein Genre wieder aufleben lassen, dass bereits in den 1960er/1970er-Jahren seine Blütezeit hatte.
LIV KRISTINE VIDEO
Gute Botschaften von LIV KRISTINE; das Album “Vervain” ist eingetĂĽtet und ab dem 31.10.2014 ĂĽber Napalm records erhältlich. Als Schmankerl veröffentlichte man den Videoclip zu `LOVE DECAY` feat. Michelle Darkness (End of Green). Einen tieferen Eiblick ĂĽber das Album gibt´s hier als Preview.
LIV KRISTINE – “Vervain”
1. My Wilderness
2. Love Decay (feat. Michelle Darkness)
3. Vervain
4. Stronghold of Angels (feat. Doro Pesch)
5. Hunters
6. Lotus
7. Elucidation
8. Two and a Heart
9. Creeper
10. Oblivious
Bonus:
11. Unbreakable
12. Love Decay
13. Stronghold of Angels
Produced by Alexander Krull at Mastersound Studio
TENACIOUS D LIVE
They are the D, they are the D, they are the D, they are the D…!
Die glorreichen TENACIOUS D beehren im nächsten FrĂĽhjahr die europäischen Gefilde. Ab Februar 2015 versorgen die zwei Ulknudeln des Rocks (Jack Black und Kyle Gass) ihre hungrige Fanmeute mit einem Programm im “old school acoustic style”. Also packt schon mal die Sasquat(s)chkostĂĽme aus der Mottenkiste und macht euch bereit! Die Tickets werden sicherlich schnell vergriffen sein. Der Vorverkauf, mit Ausnahme von der Show in Schweden, beginnt am 24.10.2014, um 9:00 Uhr. Weitere Informationen dazu findet ihr hier.
Tourdaten 2015:
Sonntag, 01. Februar, Köln – “Palladium”
Montag, 02. Februar, ZĂĽrich – “Komplex 457″
Mittwoch, 04. Februar, Milano – “Alcatraz”
Donnerstag, 05. Februar, Wien – “Gasometer”
Freitag, 06. Februar, MĂĽnchen – “Tonhalle”
Sonntag, 08. Februar, BrĂĽssel – “AB”
Montag, 09. Februar, Tilburg – “013″
Dienstag, 10. Februar, Hamburg – “GroĂźe Freiheit”
Donnerstag, 12. Februar, Kopenhagen – “Falconer Theatre”
Freitag, 13. Februar, Oslo – “Sentrium Scene”
Samstag, 14. Februar, Stockholm – “Arenan”
DAN SWANĂ– INTERVIEW
Interview mit DAN SWANĂ–
Wer in den 90ern im CD Booklet der meisten Metal Bands nach dem Produzenten geschaut hat, wird am Namen Dan Swanö nicht vorbeigekommen sein. Wegweisenden Bands wie Katatonia, Dissection oder Opeth hat er durch seinen Sound aus den Kinderschuhen geholfen und mit seinen eigenen Werken gleichzeitig die Metalszene revolutioniert. Musikalisch tobte er sich unter anderem bei Edge Of Sanity, Nightingale oder Bloodbath aus. Sein legendäres Unisound Studio ist heute noch aktiv und verpasst jeder Band ihren individuellen Sound. Der Meister nahm sich etwas Zeit, um mit uns über sein aktuelles Projekt SWANÖ MERCH, das neue NIGHTINGALE Album, sowie Pläne für WITHERSCAPE und sein Unisound Studio zu plaudern.
Swanö Merch
Gemeinsam mit seiner Frau Eva Maria, wurde auf Facebook ein Pilotprojekt SWANÖ MERCH aus dem Boden gestampft. Dabei sollen die Träume alteingesessener Fans diverser Projekte auf Shirts gebannt werden. „Angefangen hat alles mit einigen Anfragen von Die Hard Fans“ erinnert sich Eva-Maria. „Also haben wir kurzerhand mit einem Shirt angefangen um zu sehen, wie groß die Nachfrage wirklich ist. Das PAN THY MONIUM Shirt ist mittlerweile ausverkauft, also war die Resonanz nicht schlecht.“ Als nächstes wurde mit dem „Purgatory Afterglow“ Shirt (inklusive dem alten EDGE OF SANITY Schriftzug) nachgelegt, der vorbestellbar ist und in der Herstellungsphase ist. Damit ist das Ende der Fahnenstange jedoch noch längst nicht erreicht. „Wir könnten uns noch vielleicht den einen oder anderen Pin oder auch Patches vorstellen. Wir sind gerade mal in der Anfangsphase wo wir ausprobieren, was gut läuft. Man muss auch schauen, was sich vermarkten lässt. Ein Traum wäre natürlich, wenn man davon eines Tages leben könnte“ gibt Eva Maria lachend zu Protokoll. An Ideen mangelt es dabei wahrlich nicht. „Zur Zeit spielen wir einige Ideen durch. Das Auge vom „Moontower“ Cover würde sich sehr gut auf ein Shirt machen. Außerdem Würden wir gerne einige Nightingale Sachen bringen und vielleicht noch das eine oder andere Edge of Sanity Shirt.“ Ausruhen auf alten Lorbeeren ist dabei aber nicht drin. „Der nächste Schritt sind eigene Entwürfe. Dan hat bereits tonnenweise Ideen, die er sich vorstellen kann. Angefangen von einem coolen Schriftzug, bis hin zu zweifarbigen Longsleeves loten wir gerade alle Möglichkeiten aus.“ Allerdings sollen auch die Fans etwas mitzureden haben. Ein Aufruf über Wünsche und Anregungen ist dabei durchaus erwünscht. „Im Moment sind wir noch ausschließlich bei Facebook aktiv. Wir möchten „Swanö Merch“ allerdings noch auf eine eigene Homepage ausweiten, damit auch mehrere Leute auf unser Sortiment Zugang haben und bestellen können. Facebook ist eine schöne Sache, allerdings ist es auch sehr einfach etwas zu liken, ohne es verbindlich nachverfolgen zu können. Eine Befragung der Fans über eine eigene Homepage stellen wir uns effizienter vor.“ Vorschläge und Anregungen sind immer willkommen.
Nightingale
Nightingale bringen nach siebenjähriger Abstinenz endlich ein neues Album raus. Das Teil hört auf den Namen „Retribution“ und wartet mit Songs der Marke `Glory Days`und `Shadowman` auf. Einen Tag vor dem Interview ließ man online die Hosen runter und präsentierte `Forevermore` im kompletten Stream. Nach zweiminütiger Warmlaufphase, implodiert in einem typischen Keyboardsound das alte Nightingale Feeling und katapultiert uns rasch in die glorreichen Tage zurück. Gänsehaut, Ohrwurmrefrain und Nostalgie irgendwo zwischen den 70er und den 80er Jahren schwingen im vierminütigen Dauerbrenner mit. „Die Plattenfirma hielt es für eine gute Idee, diesen Song als erstes zu veröffentlichen“ erklärt Dan die Promotion. „Ich hätte es ehrlich gesagt anders gehandhabt. Meiner Meinung nach ist der Opener immer etwas sehr besonderes. Er öffnet dem Hörer die Tür zum Nightingale Universum und daher hätte ich wahrscheinlich auch den Opener als erste Auskopplung gewählt. Allerdings haben die Leute vom Label mehr Erfahrung und ich vertraue ihnen komplett. Schließlich machen sie einen sehr guten Job.“ Wurde noch zu „Chlosing Chronicles“ und „Invisible“ Zeiten ganze Teaser des Albums veröffentlicht, so hält man sich dieses Mal eher bedeckt. „Wir haben damals alles selbst gemacht und hatten keine erfahrenen Promoter als Rückendeckung. Wir waren jung und unerfahren und wollten den Leuten einen tiefen Einblick in unsere Songs geben. Mittlerweile hat sich allerdings einiges verändert. Jeder hat durch das Internet schnell Zugang zu allem und deshalb ist es gut, dass erfahren Leute sich darum kümmern.“ Die gute Nachricht: es bleibt mit `Forevermore` nicht bei der einzigen Auskopplung. Eine weitere erfolgt noch vor dem Release (welche, wird jedoch nicht verraten).
Das Songwriting auf der neuen Scheibe orientiert sich eher an die straighten, energiegeladenen Parts im Stile von `Shadowman` oder `Glory Days`. „Auf „White Darkness“ haben wir viel experimentiert und uns in der progressiven Schiene stark ausgetobt. Dieses Mal habe ich mich wieder intensiver alleine um das Songwriting gekümmert. Das Ergebnis fühlt sich für mich zu 100% nach mir an. Mein Bruder und ich machen bereits seit der „Chlosing Chronicles“ gemeinsame Sache mit NIGHTINGALE, da hört man im Gesamtergebnis einiges heraus. Ich bin eher für die straighten und leicht verspielten Parts dabei, während Dag eher ausufernd und in die 70er Jahre Schiene driftet. Das ist aber völlig normal, schließlich liegen zwischen mir und meinem älteren Bruder auch 10 Jahre. Allerdings haben wir uns auch weiterentwickelt. Ich bin mit Herz und Seele Schlagzeuger und bin eher durch Zufall bei Edge Of Sanity an die Gitarre gekommen. Als ich 1995 die erste Nightingale Scheibe raus gebracht habe hätte ich nie gedacht, dass es sich mal in diese Größe entwickeln würde. Songs wir `Eternal`in der epischen Bandbreite waren für mich in den Anfangstagen utopisch.“ Dabei lässt sich eine Zeitangabe über Beginn und Ende des Entstehungsprozesses der anstehenden Scheibe „Retribution“ nicht klar einordnen. „Wir haben bereits direkt nach „White Darkness“ wieder Material gesammelt und ich hatte noch einiges auf der Halde liegen. Vieles davon ist nie zum Einsatz gekommen und hat sich einfach perfekt in das andere Songwriting eingefügt. Dabei haben wir auch noch einige Riffs aus den 70ern und 80ern gefunden. Wir gehen das Songwriting eigentlich immer so an; beispielsweise auf `Eternal` (auf dem Album „Alive Again- The Breathing Shadow Part IV) hörst du ein Riff, dass bereits aus den 80ern ist.“
Im Jahr 2005 starteten Nightingale eine Tour, die finanziell ein Desaster, jedoch atmosphärisch episch werden sollte. Auch in einem kleinen Pub in Krefeld (das ab 2012 die neue Heimat des gebürtigen Schweden werden sollte) wurde ein Zwischenstopp eingelegt, um vor einer überschaubaren Meute abzurocken. „Das war eine sehr gemütliche Atmosphäre“ erinnert sich Dan. „Es waren vielleicht 50 Leute da, und normalerweise sollte man meinen, das hier nichts zu reißen wäre. Allerdings sind die so abgegangen, dass ich mich schnell wohlgefühlt habe und es ein richtig geiler Gig geworden ist. Normalerweise konzentriert man sich auf der Bühne noch teilweise auf den Sound oder achtet auf seine Geräte um sich herum, aber an dem Abend war alles egal. Ich war so voller Adrenalin, dass ich beinahe über mein Effektgerät gestolpert bin, aber das interessierte mich einfach nicht. Die Leute waren großartig und es war ein sehr geiler Abend!“ Wer genauer auf Dans Gitarre geachtet hatte wird sich gewundert haben, dass er nicht nur Linkshänder ist, sondern die Saiten „verkehrt herum“ auf der Gitarre hatte (soll heißen: dünne E Seite oben, dicke E Saite unten). Wie kann man nur so spielen? „Wie kann man anders rum spielen“ lautet die Gegenfrage . „Für mich ist das normal, ich kann es einfach nicht anders. Ich bin Schlagzeuger, verdammt“ lacht Dan. „Als ich bei Edge of Sanity mit der Gitarre angefangen habe, Songs zu schreiben, musste ich mich sehr intensiv dran setzen. Ich habe schon vorher Gitarre gespielt, kam aber einfach nicht mit den Saiten klar. Irgendwann habe ich mir das angewöhnt; vielleicht wollte man mir, als ich klein war, nicht sagen, dass die Saiten falsch rum waren, sondern stattdessen loben, dass ich überhaupt gespielt habe. Was du dir einmal angewöhnt hast, ist nur schwer wieder rauszubekommen. Entsprechend verwirrend war es dann bei Edge of Sanity wenn ich sagte „Spiel mal das Riff“ und als Antwort bekam „Wie?“. Bis heute funktioniert diese Technik sehr gut bei mir.“
Witherscape
Demnächst steht auch eine EP von Swanös weiterer Band Witherscape an. Angepeilter Veröffentlichungstermin ist Ende diesen Jahres, was sich aber noch verschieben kann. Über den Inhalt wird allerdings noch nicht viel verraten. „Es wird eine EP mit neuem Material und Coverversionen sein.“ Eine abgedrehte Idee ist auch mit an Bord, weitere Details sollen die Fans jedoch überraschen. Material für ein neues Album ist ebenfalls in Arbeit. „Gerade heute habe ich einen Song fertiggestellt. Zumindest habe ich das Skelett schon mal gebaut und nun müssen noch einzelne Details ausgearbeitet werden. Ich arbeite am besten alleine, da ich dann meine Ideen frei fließen lassen kann. Wenn ich mich dann mit Ragnar treffe, habe ich bereits feste Ideen und Strukturen, bevor wir dann unsere Eindrücke zusammentragen.“ Was dabei raus kommt, wird man wohl im Laufe nächsten Jahres erfahren, wenn das Album veröffentlicht wird.
Unisound
Hauptberuflich betätigt Dan die Regler in seinem Unisound Studio. Er produziert und mastert fleißig für Bands und kann damit auch seinen Lebensunterhalt bestreiten. „Ich bin sehr glücklich und dankbar für die Möglichkeit, mit dem was ich gerne tue, mein Geld zu verdienen. Ich bin grundsätzlich nicht der Typ, der sich den Arsch auf der Couch platt sitzt sondern muss immer etwas zu tun haben. Einige Leute haben Hobbys wie z.B. Angeln oder Fußball. Ich produziere und habe das Glück, dass es auch kein saisonaler Job ist. Mal kommt mehr, mal kommt weniger rein, aber unterm Strich habe ich immer gut zu tun. Wenn ich mit dem was ich tue meinen Lebensunterhalt verdienen kann, ist das schon eine sehr geile Sache.“ Wenn man sich das Portfolio auf der Homepage anschaut, klappt die Kinnlade automatisch nach unten, denn der Chef hat von klassischem Rock bis zu Black und Death Metal einfach alles schon mal produziert. Die Liste ist lang, sogar sehr lang, ganz zu schweigen von den Bands, in denen er bereits mitgespielt hat. Wer also noch jemanden fürs Produzieren und Mastern suchen sollte, möge sich über die Homepage des Unisound bei ihm persönlich melden.
Unter den geplanten Projekten steht auch noch seine ehemalige Band Edge Of sanity aufgeführt, was bei vielen für große Ohren sorgen dürfte. „Ich habe noch einiges an Material, was ich nochmal überarbeitet habe“ erklärt uns Dan. „Zur Zeit suche ich noch einige Fotos fürs Booklet; ich hatte davon tonnenweise bzw. die Negative, aber seit meinem Umzug nach Deutschland habe ich sie nicht mehr gesehen. Ich weiß aber, dass sie irgendwo hier sein müssen.“ Hatte er sich bereits an die Wiederveröffentlichung des Demos „Kur-Nu-Gi-A“ gemacht, so sind es nun noch weitere Songs, die eine Frischzellenkur verpasst bekommen. „Wenn du dir beispielsweise den Sound von der „Spectral Sorrows“ anhörst wird dir auffallen, dass es da noch sehr vieles zu verbessern gibt. Alleine die Schlagzeugspuren zu verändern, macht daraus schon einen völlig anderen Song. Ich habe noch einige Demo Songs, die es nie auf Platte geschafft haben und auch einige bekannte Songs werden neu abgemischt werden. Die Titel verrate ich noch nicht, aber ich habe so um die 20 Songs gefunden. Zur Zeit beträgt die Spielzeit so um die 89 Minuten. Es wird auch ein komplett neues Artwork von einem Amerikaner namens Ted Tringo geben. Es geht ungefähr in die Richtung von „Dead But Dreaming“ mit den Fratzen, hat aber auch etwas völlig eigenständiges. Es könnte also auch in den 90er Jahren veröffentlicht worden sein, und es wir auch diesen old school Touch haben. Ich habe einige alte Demos gefunden, in denen wir als Band wirklich alles gegeben haben und Edge Of Sanity auch sehr intensiv gelebt haben. Wir hatten keinen Plattenvertrag, es kam uns nur auf die Musik an und wir waren zu dem Zeitpunkt in absoluter Bestform. Weder davor noch danach sind wir jemals so gut gewesen und ich wollte die Songs mit dem alten Edge Of Sanity Spirit auf die Menschheit loslassen.“ Klingt nach einem großen Fest für alle Edge Of Sanity Fans. Allerdings bringt die Veröffentlichung auch eine weitere Botschaft mit sich. „Das wird definitiv das Ende von Edge Of Sanity sein und zwar in jeder Hinsicht. Es wird zwar noch Shirts geben, aber mit den (Wieder-) Veröffentlichungen bin ich dann endgültig durch. Ich habe alles raus geholt, was irgendwie möglich war: es gab eine Best of Doppel CD („Evolution“) und die „Kur-Nu-Gi-A“ Demo. Jetzt muss ich aber als Musiker und auch als Fan der Band sagen, dass die Kuh auch endgültig gemolken ist.“ Klare Worte und definitiv eine Ansage, sich auf die zukünftigen Veröffentlichungen zu konzentrieren.
Einige Jahre war es still um Dan Swanö geworden, ehe er sich mit Witherscape wieder an die Musikerfront zurückmeldete. „Die Zeit war notwendig, damit ich mir meiner Fähigkeiten wieder bewusst werde“ gibt Dan zu Protokoll. „Wenn ich nun meine eigenen Songs aufnehme und produzieren, klingen sie sehr viel intensiver. Witherscape und das neue Nightingale Album haben einen sehr guten Sound, auf den ich sehr stolz bin, Das war aber nur deshalb möglich, weil ich mir die Zeit genommen habe um zu verstehen, was in der Vergangenheit schief gelaufen ist.“ Manchmal muss man halt die Arena verlassen, um sich das Geschehen von außen anzuschauen, ehe man sich wieder in die Meute stürzt. Vielleicht ist dies auch der Grund, warum zur Zeit so viele Reunions stattfinden. „Es gibt viele Reunions großartiger Bands. Nimm zum Beispiel At The Gates; wenn man Jahre von der Bildfläche verschwunden ist und sich später mal dazu entschließt, den alten Geist wieder neu aufleben zu lassen. Mann ist dann auch älter und weiser geworden und hat einiges an Lebenserfahrung an Bord und dann ist man in der Lage, etwas wirklich großes zu leisten. Allerdings enden die meisten Bands schnell wieder im alten Teufelskreislauf. Dann wird euphorisch ein neues Album aufgenommen, dann wird die zweite Platte nicht mehr so gut und man beginnt Leute aus der Band zu schmeißen und alles fängt wieder von vorne an. Ich denke es ist eine große Chance, aber es gibt auch immer die Gefahr, das alte Wunden wieder aufgebrochen werden. Nach der schönen Phase können dann wieder die alten Arschlochphrasen schnell hochkochen. Ich habe es in einigen Biographien meiner Lieblingsmusiker gelesen. „Wir sind so froh wieder zusammen zu arbeiten. Dann hat er wieder angefangen zu trinken. Dann hat er sich wie ein Arschloch benommen. Dann haben wir ihn rausgeschmissen und durch einen anderen ersetzt. Der eine kam dann mit dem neuen nicht klar und hat hingeschmissen, bis nur noch einer übrig war.“ Viele Dinge wiederholen sich, brauchen manchmal halt nur etwas mehr Zeit.“
Diverse Projekte und Produzentenfähigkeiten lassen die Frage aufkommen, was den Boss eigentlich antreibt und welche Zukunftspläne am Start sind. „Ich werde definitiv weiter produzieren, weil es genau das ist, was ich am liebsten tue. Es gibt so viele alte Produzenten, zu denen mittlerweile 16 Jährige Kids kommen, um ihr erstes Album aufzunehmen. Vielleicht bin ich selbst für einige Kids mal der alte Mentor, der ihnen den Weg zu ihrem Album ebnet.“
Sebastian Radu GroĂź
BLOODBATH NEWS
BLOODBATH legen nochmal nach und veröffentlichen `Famine Of God´s Word`als Lyric Video. Der Song stammt aus dem Album “Grand Morbid Funeral”, das am 17. November erscheinen wird. Watch below!
Bloodbath – Famine of God’s Word (lyric video) from Peaceville Records on Vimeo.
MARDUK NEWS
Bald steht ein neues MARDUK Album an; es wird den Titel “Frontschwein” tragen und im Januar 2015 veröffentlicht werden. Warum die Fans mit Details langweilen, wenn man sich auch kurz fassen kann?

SUMMER BREEZE 2015
Die ersten Band sind fĂĽr das SUMMER BREEZE 2015 bestätigt worden: POWERWOLF, SALTATIO MORTIS, CANNIBAL CORPSE, KATAKLYSM, DARK TRANQUILLITY, KNORKATOR, SEPULTURA und ENSIFERUM. Das Open Air Festival findet vom 13.-15. August in DinkelsbĂĽhl statt. Read the rest of this entry »





