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LIVE REVIEW: BLUES PILLS + THE VINTAGE CARAVAN + THE ARKANES

Posted by Anna On Oktober - 23 - 2014

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Sie gelten als die Neuentdeckung des Bluesrock, stammen aus Schweden und schafften Mitte des vergangenen Jahres mit der EP „Devil Man“ ihren internationalen Durchbruch. Die Rede ist von den BLUES PILLS, die den Spagat zwischen hartem Bluesrock und souligem Gesang perfekt meistern und mit ihrer Musik ein Genre wieder aufleben lassen, dass bereits in den 1960er/1970er-Jahren seine BlĂŒtezeit hatte.

Neben der musikalischen Power, die die Schweden sowohl live als auch auf Platte transportieren, schafft es besonders SĂ€ngerin Elin Larsson ihr Publikum zu fesseln – sowohl optisch als auch stimmlich. Am 4. Oktober waren die BLUES PILLS gemeinsam mit THE VINTAGE CARAVAN und THE ARKANES in der Rockfabrik NĂŒrnberg zu Gast, ein Ereignis, das ich mir auf keinen Fall entgehen lassen wollte.

THE ARKANES eröffnen den Abend und legen gleich voll los. Der Saal ist erst etwa zur HÀlfte gefÀllt, doch die Stimmung passt auf jeden Fall schon mal. Irgendwo zwischen Grunge, Alternative Rock und der Musik der 60er feuern die Jungs aus Liverpool einen Kracher nach dem nÀchsten ab. HÀngen bleiben mag dennoch nichts so wirklich (bis auf die Herkunft der Band, denn die betont SÀnger Chris Pate nach beinahe jedem Song). Alles in allem eine solide Show, die Highlights bleiben allerdings aus.

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Nach einer wirklich kurzen Umbaupause (Daumen hoch!) geht es mit THE VINTAGE CARAVAN aus Island weiter. Meine Fresse! Die dreiköpfige Band betritt die BĂŒhne und sofort ist Partystimmung angesagt. Können THE VINTAGE CARAVAN mich musikalisch zwar auf Anhieb ĂŒberzeugen, so ist es trotzdem vor allem die energiegeladene Show, die einen nachhaltigen Eindruck auf mich macht. Man merkt jedem einzelnen Musiker an, dass er einfach nur verdammt noch mal Bock auf das hat, was er da gerade macht – und das steckt natĂŒrlich an. SĂ€nger und Gitarrist Óskar fegt mit besessenem Blick pausenlos ĂŒber die BĂŒhne, Bassist Alexander wirkt mit seinen verstrubbelten Haaren und nacktem Oberkörper wie die Inkarnation des Rock’n’Roll. Von mir gibt’s volle Punktzahl – showtechnisch ebenso wie musikalisch.

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Mit den BLUES PILLS steht der Höhepunkt des Abends jedoch noch aus, was man nicht zuletzt daran merkt, dass sich in der (wiederum sehr kurzen) Umbaupause der Saal noch einmal merklich fĂŒllt und nun bis in die letzte Ecke besetzt ist. Und dann betritt sie die BĂŒhne: barfuß, in einem bodenlangen grĂŒnen Samtkleid, mit wallendem blonden Haar und einem Schellenkranz in der Hand zieht SĂ€ngerin Elin Larsson ihr Publikum schon optisch sofort in ihren Bann. Dann fĂ€ngt sie an zu singen – und die Menge im Saal ist gefesselt. Auf Platte lĂ€sst sich die Stimmgewalt der hĂŒbschen Schwedin nur erahnen, erst live kann ihre betörende, kraftvolle Stimme sich richtig entfalten. Vergleiche mit Legenden wie Janis Joplin oder Aretha Franklin, die man hĂ€ufig hört, sind nicht ĂŒbertrieben. Wow! Doch auch die Instrumentalfraktion steht der Frontfrau in nichts nach. Die Mischung aus soft und hart, der lebendige, mitreißende Sound versetzen mich zurĂŒck in vergangene Zeiten und irgendwann schließe ich die Augen und lasse einfach nur noch die Musik auf mich wirken.

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WĂ€hrend der etwa eineinhalbstĂŒndigen Spielzeit geben die Schweden ihr gesamtes Repertoire zum Besten, jeder Song ein Highlight fĂŒr sich. Als Elin gegen Ende des Sets die ersten Zeilen von ‚Devil Man‘ anstimmt, hĂ€lt der Saal fĂŒr einen Moment die Luft an. Dann setzt die Band ein und der Song ĂŒberrollt das Publikum wie eine gigantische Welle. In Worte fassen lĂ€sst sich das alles recht schwer. Deshalb belasse ich es hiermit auch und kann abschließend nur jedem wĂ€rmstens ans Herz legen, sich diese Band einmal live anzusehen – es lohnt sich und zwar sowas von!

Anna

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